Zungenbrecher SRF wird sich nicht so schnell in den Köpfen einnisten.
Wer ein gefestigtes Logo, eine Marke verändert, müsste dies gut bedenken. Es lohnt, sich Marken anzupassen. Doch nur, wenn es zu einer Verbesserung, zu einer Vereinfachung führt. Wenn eine gute Marke in den Köpfen verankert sind, dürfte sie nicht vorschnell über Bord geworfen werden. Schweizer Fernsehen und DRS 3 sind verständliche Marken, die noch lange weiter leben werden. Wenn nun SFR 1 fürs Radio und fürs Fernsehen gilt, so ist dies für Otto Normalverbraucher nicht nachvollziehbar.
Weshalb nicht SF 1 (Schweizer Fernsehen) und SR 1 (Schweizer Radio)? Die drei Buchstaben SRF mussten der Konvergenz wegen über alles gestülpt werden.
Medienkonvergenz war für die Macher das Zauberwort und führte dazu, dass nun alles dem Zungenbrecher SRF untergeordnet werden musste. Wir haben immer wieder erlebt, dass die gewaltsame Umstellung eines Logos mehr Probleme verursachten kann, als es die Planer wahr haben wollten und nur mit grösstem Aufwand nur mühsam gefestigt werden konnten. An Beispielen mangelt es nicht: EMD zu VBS auch bei der BDP Partei.
Ich prognostiziere: Die Bevölkerung wird noch Monate - wenn nicht Jahre - von DRS 1 und SF 2 reden und schreiben. Jedenfalls viel länger als es vorgesehen war.
Marken und Webauftritt angepasst
Neue Identität für das SRF
NZZ

Auf starke Visualität gesetzt
Ziel sei es, mit einer starken Marke aufzutreten, sagt Creative Director Alex Hefter. So heissen die Fernsehsender künftig nicht mehr SF, sondern SRF 1, 2 und Info und die Radiosender nicht mehr DRS, sondern Radio SRF 1, 2, 3 und 4 (News). Radio SRF 2 erhält zusätzlich das Label «Kultur». Auch DRS Virus und DRS Musikwelle werden entsprechend umgetauft. Und was passiert mit dem DRS-Kultspiel «ABCDRS 3»? Wie Hefter erklärt, werde im Dezember ein Wettbewerb ausgeschrieben. Die Zuschauer sollen über den künftigen Namen des Quiz entscheiden.Bei der neuen Markenidentität spielt Visualität laut Hefter eine grosse Rolle. So leuchten die neuen Labels in Orange, Violett, Schwarz, Rot, Grün und Blau um die Wette. Mit den Anpassungen will man aber nicht nur die Visualität, sondern auch das Programmprofil der Radiosender schärfen. Bereits seit Mitte 2012 wurde das Programm von DRS 1 aktualisiert. Und DRS 2 setzt mit dem Namenswechsel per Ende Jahr eine Reihe von Programmanpassungen um.
«Work in Progress»
Auch beim neuen Webauftritt des SRF wird sich einiges verändern: Die Online-Inhalte von Radio und Fernsehen werden unter einer gemeinsamen Adresse gebündelt. Die Website ist in erster Linie auf das Fernseh- und Radioprogramm ausgerichtet, wobei Audio- und Videoinhalte im Mittelpunkt des Angebots stehen sollen. News kommen dabei aber nicht zu kurz. Die Startseite bietet einen Überblick über die wichtigsten und aktuellsten Ereignisse sowie Wetter- und Verkehrsinformationen. Ausserdem werden Social Media verstärkt eingebunden. Über die Ansicht «Social View» werden Themen angezeigt, die besonders oft abgerufen oder kommentiert werden. Weiter werden in diesem Kanal Twitter-Meldungen oder Facebook-Einträge eingebunden. Beat Witschi, Leiter Bereich Multimediazentrum, betont, dass es sich bei der neuen Website um ein Startpaket handelt. Er sehe das Ganze als eine Art «Work in Progress».
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen