Rhetorik.ch Blog
Persönliche Gedanken von Marcus Knill
zu Aktuellem.
Montag, 17. Dezember 2012
Zungenbrecher SRF wird sich nicht so schnell in den Köpfen einnisten.
Wer ein gefestigtes Logo, eine Marke verändert, müsste dies gut bedenken. Es lohnt, sich Marken anzupassen. Doch nur, wenn es zu einer Verbesserung, zu einer Vereinfachung führt. Wenn eine gute Marke in den Köpfen verankert sind, dürftesie nicht vorschnell über Bord geworfen werden. Schweizer Fernsehen und DRS 3 sind verständliche Marken, die noch lange weiter leben werden. Wenn nun SFR 1 fürs Radio und fürs Fernsehen gilt, so ist dies für Otto Normalverbraucher nicht nachvollziehbar. Weshalb nicht SF 1 (Schweizer Fernsehen) und SR 1 (Schweizer Radio)? Die drei Buchstaben SRF mussten der Konvergenz wegen über alles gestülpt werden. Medienkonvergenz war für die Macher das Zauberwort und führte dazu, dass nun alles dem Zungenbrecher SRF untergeordnet werden musste.Wir haben immer wieder erlebt, dass die gewaltsame Umstellung eines Logos mehr Probleme verursachten kann, als es die Planer wahr haben wollten und nur mit grösstem Aufwand nur mühsam gefestigt werden konnten. An Beispielen mangelt es nicht: EMD zu VBS auch bei der BDP Partei. Ich prognostiziere: Die Bevölkerung wird noch Monate - wenn nicht Jahre - von DRS 1 und SF 2 reden und schreiben. Jedenfalls viel länger als es vorgesehen war.
Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) will nach der inhaltlichen und
strukturellen Zusammenführung im Jahr 2011 die Medienkonvergenz nun auch
gegen aussen besser sichtbar machen. Darüber wurde im Rahmen eines
Brunchs am Mittwoch im Fernsehstudio Leutschenbach informiert. Laut
Hansruedi Schoch, Leiter Abteilung Programme, ist es am 16. Dezember so
weit: Dann werden einerseits die neuen Kanalmarken von Radio und
Fernsehen lanciert, anderseits geht der erneuerte Webauftritt srf.ch
online.
Auf starke Visualität gesetzt
Ziel sei es, mit
einer starken Marke aufzutreten, sagt Creative Director Alex Hefter. So
heissen die Fernsehsender künftig nicht mehr SF, sondern SRF 1, 2 und
Info und die Radiosender nicht mehr DRS, sondern Radio SRF 1, 2, 3 und 4
(News). Radio SRF 2 erhält zusätzlich das Label «Kultur». Auch DRS
Virus und DRS Musikwelle werden entsprechend umgetauft. Und was passiert
mit dem DRS-Kultspiel «ABCDRS 3»? Wie Hefter erklärt, werde im Dezember
ein Wettbewerb ausgeschrieben. Die Zuschauer sollen über den künftigen
Namen des Quiz entscheiden. Bei der neuen Markenidentität spielt
Visualität laut Hefter eine grosse Rolle. So leuchten die neuen Labels
in Orange, Violett, Schwarz, Rot, Grün und Blau um die Wette. Mit den
Anpassungen will man aber nicht nur die Visualität, sondern auch das
Programmprofil der Radiosender schärfen. Bereits seit Mitte 2012 wurde
das Programm von DRS 1 aktualisiert. Und DRS 2 setzt mit dem
Namenswechsel per Ende Jahr eine Reihe von Programmanpassungen um.
«Work in Progress»
Auch
beim neuen Webauftritt des SRF wird sich einiges verändern: Die
Online-Inhalte von Radio und Fernsehen werden unter einer gemeinsamen
Adresse gebündelt. Die Website ist in erster Linie auf das Fernseh- und
Radioprogramm ausgerichtet, wobei Audio- und Videoinhalte im Mittelpunkt
des Angebots stehen sollen. News kommen dabei aber nicht zu kurz. Die
Startseite bietet einen Überblick über die wichtigsten und aktuellsten
Ereignisse sowie Wetter- und Verkehrsinformationen. Ausserdem werden
Social Media verstärkt eingebunden. Über die Ansicht «Social View»
werden Themen angezeigt, die besonders oft abgerufen oder kommentiert
werden. Weiter werden in diesem Kanal Twitter-Meldungen oder
Facebook-Einträge eingebunden. Beat Witschi, Leiter Bereich
Multimediazentrum, betont, dass es sich bei der neuen Website um ein
Startpaket handelt. Er sehe das Ganze als eine Art «Work in Progress».
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