Nonsensrhetorik im Parlament
Ein Beispiel (Quelle 20 Min):
SP-Nationalrat und Armee-Kritiker Cédric Wermuth redete sich bei der Debatte über die Initiative zur Abschaffung der Wehrpflicht in Rage. Er bezog sich auf Sigmund Freud und bezeichnete die RS als «abrupte Trennung der Männer von ihren Müttern und allem Weiblichen». Soldaten würden in sinnentleerten Solidargemeinschaften herumgrölen und mit dem Sturmgewehr als Phallusersatz rumballern. «Das kann definitiv nicht das Männerbild der Zukunft sein.»
Von einem Militärdienstverweigerer mochte sich Oberstleutnant Hans Fehr solche Weisheiten nicht auf die Nase binden lassen. Der Zürcher SVP-Mann schritt nach vorne und stellte Wermuth eine Frage: «Sind Sie nicht auch der Meinung, dass Sie den Nobelpreis verdient haben?» Schliesslich habe noch keiner auf dem Rednerpult so viel Unsinn in so kurzer Zeit erzählt.
Kommentar: Humor ist bekanntlich ein Baustein der Rhetorik. Das Pingpongspiel zwischen rechts und links war aber in Bern streckenweise zu grotesk. Für alle die an der Ernsthaftigkeit des Wehrdienstes glauben, ging das gegenseitige Lächerlichmachen zu weit. Die Strategie Wermuths ging nicht ganz auf. Er hatte zwar die Lacher oft auf seiner Seite. Aber das Abstimmungsresultat sprach deutlich gegen ihn.
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