Im Weihnachtsstress haben wir eine dünne Haut:
Es wird viel mehr gestritten.
Warum? Was können wir tun?
Eine wichtige Vorbemerkung:
Meinungsverschiedenheiten sind keine Störgrösse. Unterschiedliche Ansichten sind normal. Streiten gehört zum Leben. Doch müssen wir die Streitkultur zusätzlich lernen. Konflikte sind immer eine Chance. Kontruktiv STREITEN ist lernbar.
Unter Druck, bei hoher Erwartungshaltung und Ueberlastung braucht es nicht viel und unserer Sicherungen brennen rascher durch.
So braucht es in Weihnachtszeit recht wenig. Ein Vorwurf, das Gefühl der Abwertung, eine Verallgemeinerung genügen, dass plötzlich ein Streit eskaliert.
Provokationen ertragen wir unter Druck nicht mehr. Wir verlieren die Nerven.
"Ich muss alles allein machen!"
"An Weihnachten kann ich nie mit Deiner Unterstützung rechnen"
"Hast Du mich je gefragt, was ich Dir helfen könnte."
"Dir ist der Bildschirm wichtiger als Deine Frau."
"Du hast nie Zeit"
Solche Verallgemeinerungen mit der Reaktion "Das stimmt nicht!"
Sind klassische verbale Tretminen. Wir sind mitten im typischen "Du hast unrecht - ich hab Recht" Streit.
Wir hören Antworten wie:
"Stell Dich nicht so an."
"Wie immer übertreibst Du masslos!"
Die Auseinandersetzung entzündet sich an solchen vagen Formulierungen. Vor allem:
- wenn wir um den Brei herum reden
- wenn wir Sachverhalte nur andeuten
- wenn wir indirekt reden
- Wenn wir interpretieren, vermuten, Andeutungen machen, allgemein und vage reden, Sachen unterstellen, das Gegenüber abwerten.
Anstatt:
- Fragen zu stellen
- Beanstandungen zu klären
- Die Aussage fragend wiederholen "Ich habe Dir nie geholfen?" (die Aussage spiegeln)
Pause - überlegen, was man sagen will.
Kleinliche Ausserungen überhören
Wenn wir uns antizyklisch verhalten
Wenn laut gestritten wird - leise reden
Es gilt die Balance zu finden zwischen Kopf und Bauch.
Unter vier Augen streiten
Nicht unter Druck streiten
Wichtig: Nehmen wir Abschied vom fragwürdigen Harmoniekult, bei dem Probleme unter den Teppich gekehrt werden. Und Auseinandersetzungen vermieden oder verdrängt werden.
Ein gutes Team kann streiten. Es löst Probleme schneller. Es kennt die Werkzeuge des konstruktiven Streitens, wie
- Dissens erkennen
- Fakten beschreiben
- Sachverhalte konkret auf den Punkt bringen
- Aktiv zuhören
Konstruktiv Streiten können wir trainieren, so wie Piloten Krisensituation im Simulator meistern lernen.
Fazit: Wenn wir an Weihnachten Streitsituationen rascher meistern wollen, kann wir selbst viel beitragen, indem wir beispielsweise vor Weihnachten die bevorstehenden Tätigkeiten besser planen (Zeitmanagement) und uns gleichsam Zeitfenster einbauen, d.h. einen Puffer schaffen. Lernen wir auch bei all vielen Erwartungen Nein zu sagen. Wir müssen jedoch das konstruktiven Streiten schon vor der stressigen Vorweihnachtszeit üben.
LINKS:
29. Juni 2002 ... Autor mit Sportlern im WDR Steitigkeiten müssen nicht immer zum Gattenmord führen. Wer jedoch das "konstruktive Streiten" nicht gelernt hat, ...
www.rhetorik.ch/Streiten/Streiten.html
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10. März 2012 ...
Leider kommt es immer wieder zu Streitgesprächen am Telefon. Vielfach
endet ein solches Gespräch, indem einer der beiden aufhängt und ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/12/03_10a/index.html
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Dieses antizyklische
Verhalten scheint ein Zeitverlust zu sein. Doch wird der angebliche
Zeitverlust letztlich zum Zeitgewinn. Das gegenteilige Verhalten
lohnte ...
www.rhetorik.ch/Antizyklisch/Anti.html
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1. Okt. 2011 ...
Die folgende Analyse ist in der Zeitschrift Persönlich
(www.persoenlich.com), dem online Portal der Schweizer
Kommunikationswirtschaft im ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/10_01/index.html
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Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
1. Okt. 2011 ... Nein sagen können – dank der TTT-Formel. Medienrhetorik. Zur Person. Christine Maier begann nach einem abge- brochenen Jura-Studium ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/10_01/10_11.pdf
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www.rhetorik.ch aktuell: (3. April, 2006). Nein sagen schafft Klarheit [PDF]. Link: Zeitmanagement. Dieser Artikel ist im "Fit im Job" Magazin vom April 2006 ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/06/04_03.html
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Nachtrag aus GwG (Gesellschaft für Gesprächstherapie):
Voraussetzungen für ein gelungenes Weihnachtsfest:
- Absprachen rechtzeitig treffen: Wer will mit wem feiern? Was kann jeder zum Fest beitragen (auch von auswärts anreisende Familienmitglieder würde vielleicht gerne eine Aufgabe übernehmen)?
- Kinder und Partner mit festen Aufgaben in die Planung einbeziehen, ebenso in die Vorbereitung der Dekorationen wie in die des Speiseplanes.
- Alle können und sollten innere Bereitschaft zum Feiern entwickeln: Das ist nur möglich, wenn jeder vor dem Fest und während der Festtage genügend Freiraum hat. Und das heißt: Ganz bewusst Ruhephasen einplanen und auch einhalten. In die Adventszeit gehört vor allem die Zeit, in der "nichts" läuft. Wer es schafft sich eine Kerze anzuzünden, in Ruhe zu lesen, Musik zu hören, hat es leichter, sich innerlich zu beteiligen. Beteiligung ohne innere Freiräume ist schlichtweg unmöglich. Zehn Minuten vor dem Schlafengehen spazieren gehen und die Dunkelheit spüren, hilft der Stressbewältigung und dem Schlaf.
- "Ausgerechnet zu Weihnachten" heißt es meist, wenn Familienkonflikte aufkommen. Man kann sich so manchen Kummer ersparen, wenn man akzeptiert, dass Alltagsstreit auch an Feiertagen völlig normal ist. Gerade dann, wenn mehr Nähe, mehr Zeit als im Alltag üblich und hohe Erwartungen zusammenkommen, kommt es leicht zu Stress und Streit. Diese Zusammenhänge machen leider auch vor Weihnachten nicht halt.
- Nicht von Weihnachtsfeier zur Weihnachfeier hetzten. Das tötet innerlich genauso ab, wie der Stress bei den Festvorbereitung. Also auch mal absagen!
- Sich Anspannung beim Geschenke kaufen ersparen: Berücksichtigen, dass Geschenke immer auch seelische Botschaften beinhalten und nicht zuletzt etwas über Nähe und Distanz aussagen. Immer gilt, je näher ein Geschenk am Körper getragen wird (Schmuck, Parfume etc.) desto besser sollten sich Sender und Empfänger kennen. Kindliche Wunschzettel immer zumindest teilweise erfüllen.
- Nicht zuletzt: "Es ist eine alte Weisheit, dass in der dunklen Jahreszeit alles etwas langsamer zugeht. Wenn man das akzeptiert, nimmt man sich auch die Zeit für Ruhe und Rückzug."
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