Quelle 20 Min: ___________________________________________________________ Stefan Raab schockt mit RAF-Fotomontage ______________________________________________________ Politiker und Angehörige von Terroropfern haben sich empört über eine an die RAF erinnernde Fotomontage des Entertainers Stefan Raab geäussert. In seiner ProSieben-Show «Raab total» hatte er den bei «Deutschland sucht den Superstar» ausgeschiedenen Max Buskohl im Stile einer RAF-Geisel vor rotem Stern und Maschinengewehr mit der Aufschrift gezeigt: «Seit 196 Tagen Gefangener von R.T.L.» Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) nannte das Verhalten Raabs in der «Bild»-Zeitung unverantwortlich. ___________________________________________________________ Der Entertainer streitet seit Tagen mit RTL über einen von ihm gewünschten Auftritt des 18-jährigen Buskohl zusammen mit dessen Schülerband. Dies hat RTL aber mit Hinweis auf die vertragliche Bindung des Gymnasiasten an den Sender abgelehnt. Die jetzt von Raab verwendete Fotomontage erinnert an den 1997 von der RAF entführten und ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer. Dessen Sohn Jörg zitierte «Bild» mit den Worten: «Auf Kosten der RAF-Opfer wird hier ein schlimmes Verbrechen ins Lächerliche gezogen und verharmlost. Das geht weit unter die Gürtellinie, hat nichts mehr mit Satire oder gar Humor zu tun.» Staatsminister Neumann kritisierte, wer Fotos von RAF-Opfern für Showeffekte nutze, handle unverantwortlich. So werde die Erinnerung an die schweren Verbrechen der RAF der Lächerlichkeit preisgegeben. Die CDU-Medienexpertin Rita Pawelski sagte: «Stefan Raab verletzt die Gefühle der Hinterbliebenen, verhöhnt die Opfer.» Ihr Fraktionskollege Marco Wanderwitz appellierte an ProSieben, nicht nur auf Quoten zu achten, sondern auch das Empfinden der «vernünftigen Mehrheit der Bevölkerung» zu berücksichtigen. Auch ein RTL-Sprecher nannte die Aktion Raabs «mehr als geschmacklos». ___________________________________________________________________ Kommentar: ___________________________________________________________ Geschmacklosigkeit ist bei Stefan Raab nichts Neues. Es ist bereits sein Markenzeichen. So wie Dieter Bohlen Menschen beleidigen kann und sich ungestraft menschenverachtend gebärden kann, lohnen sich in gewissen Medien Geschmacklosigkeit und Exekutionsrhetorik. So lange sich mit Sprüchen aus der untersten Schublade und mit fragwürdigen Provokationen Geld machen lässt, so lange wird sich nichts ändern. Wir haben Stefan Raab und Dieter Bohlen seit Jahren analysiert (Siehe rhetorik.ch - Man muss nur den Namen im Suchfenster eingeben). Unsere Prognose: Die Fortsetzungsgeschichten werden folgen, wie das Amen in der Kirche.
Sonntag, 29. April 2007
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