Dienstag, 11. April 2017

Trump und die Medien

Trump und die Medien im Clinch

(Entwurf Medienseite SN: Beitrag von Marcus Knill)
Bildergebnis für trump und die medien 

Seit seiner Wahl dominiert Donald Trump die meisten Medien. Schon vor der Wahl konnten wir sein gespaltenes Verhältnis zu den Journalisten erkennen.
Bislang galt in der Politik:
Akteure sind auf die Medien angewiesen und profitieren von Ihnen und umgekehrt. Medienberater sehen im professionellen Umgang mit Medien immer eine Chance.
Jeder profitiert vom Anderen. Die Politiker von der Medienpräsenz und die Medien verkaufen  die prominenten Persönlichkeiten, die Journalisten dank des Kontaktes mit Informationen „füttern“.
Trump sieht dies völlig anders. Weil er von vielen Journalisten enttäuscht ist,  sendet er seine Kurzbotschaften in unüblicher Manier  über Twitter zu „seiner“ Bevölkerung. Er umgeht so die missliebigen Medien.


Trump attackiert die Medien

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Er schliesst sie sogar von Pressekonferenzen aus.
Vom täglichen Pressebriefing im Weissen Haus wurden renommierte Medienhäuser wie die „New York Times“, „Politico“ oder der Sender CNN ausgebootet, worauf auch die Nachrichtenagentur AP und das „Time“-Magazin die Fragerunde boykottierten.
Trump geht sogar so weit, dass er die Medien offen vor den Kopf stösst.
So war es äusserst ungewöhnlich, dass Trump dem traditionellen alljährlichen Journalisten-Galadinner ferngeblieben ist.

Nach den  Enthüllungen über Kontakte seines Stabschefs und dem FBI und Gesprächen mit Vertretern Russlands stellt Trump sogar den Grundsatz der Pressefreiheit, den Quellenschutz in Frage.
So etwas hat es  im Weissen Haus in der langen Geschichte der Berichterstattung noch nie gegeben.
Es ist offensichtlich, dass Donald Trump mit Teilen der Medien  auf  Kriegsfuss steht. Er setzt seinen Machtkampf gegen sie mit  Härte fort.
Es ist   durchaus verständlich, dass Trump von den Medien weiterhin nicht geschont wird.
Trump ist sich aber zu wenig bewusst, wie wichtig die Zusammenarbeit mit Medien ist.

Das Spannungsfeld Medien und Trump muss jedoch  auch aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden.
Es geht um das Verhalten der Medien  nach der Wahl. Bedenken wir:
Während der Wahlperiode, haben die Medien dem Kandidaten Trump keine Wahlchance eingeräumt und meist nur  über ihn gelästert.
Es war vielen Journalisten klar: Trump  kann und darf niemals Präsident werden. Er wurde nie ernst genommen. Zwar schrieben sie viel über ihn, vor allem über seine Provokationen. Seine unkorrekten, sexistischen und rassistischen Aeusserungen wurden genüsslich zum Besten gegeben.
Die Medien schrieben  schon vor der Wahl ständig negativ über und gegen den  unerwünschten Präsidentschaftskandidaten.

Trump bleibt  Zielscheibe der Medien
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Nach der Wahl wirkt sich nun  der Frust der Journalisten über den unerwarteten Wahlsieg  aus.  Von allen Seiten wurde   weiter über Trump schlecht geredet und   geschrieben. Die Journalisten regten sich auf, sie mussten ihrem Aerger über seinen Sieg Luft verschaffen. Aber gleichzeitig fesselte Trump die Medien, indem er   laufend für  Provokationen und Ueberraschungen sorgte.
Er blieb jedenfalls  das dominierende Medienthema.
Trump, Trump, Trump immer nur Trump, wenngleich vorwiegend negativ.
Trump befeuerte mit seinem ungewöhnlichen Verhalten die ganze Medienwelt. Er brachte  es fertig, die Journalisten ständig zum Kochen zu bringen.
Auch das Schweizerfernsehen („Club“, „Arena“, „10 vor 10“, „Rundschau“, „Tagesschau“) widmeten Trump Sendezeit. Die Klicks und Quoten bei Portalen belegen ebenfalls: Keiner kriegt genug vom neuen, eigenartigen Präsidenten  mit der orangen Haut und den gelben Haaren.

So kam es  zur  demagogischen Medienhetze gegen Trump.

Trump steht zwar mit den Medien auf Kriegsfuss, aber manche Medienhäuser führen seit der Wahl gleichsam einen Krieg gegen ihn. Weil man  ihn durch die Wahl nicht stoppen konnte, muss er nun rückwirkend demontiert werden. Diese Medienhäuser hoffen, ihr Rufmord führe doch noch zu seiner Amtsenthebung.
Vor allem in Deutschland werden
verzerrte Hassbilder vermittelt und das Ganze gipfelt in einer  demagogische Medienkampagne gegen den  Präsidenten der Vereinigten Staaten.
In den Diskussionsforen und Berichten wird an Trump kein gutes Haar gelassen. Das Trump Bashing dominiert (Maischberger und Anne Will lassen grüssen!).  In  Europa stimmt aber das veröffentlichte Bild des neuen Präsidenten  nicht überein mit seinem Image in den Vereinigten Staaten.
Gewiss hat Trump viel   dazu beigetragen, dass er durch seine verbalen Entgleisungen Häme und Kritik entgegen nehmen musste. Doch dürfen  Journalisten Trump nicht mit  Massenmördern wie Hitler und Lenin vergleichen. Die Medien haben jedoch das Recht, Trumps Lügen und Fake News zu entlarven.
Wer die Medienlandschaft etwas distanzierter verfolgt, erkennt die tagtägliche gezielte Demontage des Präsidenten, welche nichts mit seinen fragwürdigen Fehltritten zu tun hat. Die gezielten Attacken gegen den missliebigen Politiker, die Hasskommentare und die Schläge unter die Gürtellinie sind derzeit nicht zu übersehen. Wenn Journalisten einseitig und mit Scheuklappen zur Feder greifen, ist dies nicht der richtige Weg. Trump sollte über Gerichte und das Parlament korrigiert werden.
Ohne gravierende Fehler wird Trump  bis zur nächsten Wahl im Amt bleiben.  Wenn aber Medienhäuser hoffen, das permanente Sperrfeuer zeige bald Wirkung,  ist dies  Wunschdenken. Trump kann vorgeworfen werden, er sei ein Egozentriker. Wer jedoch die Dinge nur noch aus einer Hassperspektive sieht, ist nicht minder ichbezogen.


KOMMENTAR:
Es war mir ein Anliegen, das Spannungsfeld Trump - Medien bewusst aus verschiedenen Seiten zu beleuchten.
Wer nicht bereit ist, den Sachverhalt ganzheitlich zu betrachten, entfernt sich von der Objektivität.
Derzeit scheint  im Spannungsfeld TRUMP-MEDIEN der Dialog unterzugehen.
Es bleibt dennoch die  Hoffnung, Trump fahre auf dem Weg zum präsidialen Kommunikator fort (Stichwort:  Gelungene Rede vor dem Kongress) und die Hassmedien erkennen, dass die Manipulation  beim Publikum kontraproduktiv sein kann, weil verzerrten Hassbilder zu einer Gegenbewegung führen könne. Eine Anti-Trumphaltung ist noch keine Botschaft.

FAZIT:
Die Medien haben eine Wächterfunktion. Als vierte Gewalt dürfen und müssen sie Unzulänglichkeiten aufdecken.  Das muss so bleiben. Auch die Pressefreiheit darf nicht geschmälert werden.
Anderseits sind Journalisten keine Medienpriester  mit einem Röhrenblick.  Als Profis sollten sie strikte unterscheiden  zwischen Kommentaren (Meinungen),  Fakten und Informationen.
Wenngleich Trump - trotz seiner Lügengeschichten - nicht so leicht aus dem Sattel gehoben werden kann, dürfen wir im Duell Trump gegen die Medien und umgekehrt die Macht der Medien nicht unterschätzen. Die Wiederholungstechnik wirkt langfristig. Jeder Tropfen höhlt bekanntlich den Stein.

  


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