Nun wurde die Sendung wiederholt mit dem gleichen Thema und den gleichen Akteuren:
Neuauflage des Gender-Talks bei "Hart aber fair": Um Argumente ging es auch diesmal nicht
Nach Turbulenzen um die letzte
Sendung zum Thema gab es bei "Hart aber fair" ein Rückspiel zur
Gleichstellungsfrage - mit einem weniger tendenziösen Schiedsrichter,
bewährten Spielern und bekannten Fehlern.
Hofreiters erfrischende Bräsigkeit
Während die Konservativen mit Sophia Thomalla ihre Ersatzspielerin beibehielten, trat das progressive Team deutlich verstärkt auf - durch Sybille Mattfeldt-Kloth vom Landesfrauenrat Niedersachen. Die Eingewechselte repräsentierte nicht nur Interessengruppen wie Frauenverbände und Gleichstellungsbeauftrage, die mit ihren Programmbeschwerden die erste Sendung aus dem digitalen Archiv gekegelt hatten. Sie war auch von ihrer angriffslustigen Rechtschaffenheit so beschwipst, dass sie immer mal wieder über Details stolperte und damit den Ball vertändelte. Im Grundgesetz steht eben nicht, Frauen und Männer seien "gleich", sondern "gleichberechtigt".
Ein Kubicki merkt sowas, und eine Kelle lässt sich davon zu ihren gewohnten Keilereien hinreißen: "Frauen wie Sie sind schuld daran, dass das mit der Frauenbewegung nie was wird!" Mattfeldt-Kloth prompt: "Ach was!" In solch aufgeheizter Atmosphäre wirkte sogar Hofreiters übliche Bräsigkeit erfrischend. Er war der Einzige an diesem Abend, der ständig etwas "mal nüchtern anschauen" wollte.
Auch machte Hofreiter sich wiederholt die Mühe, Leuten den Unterschied zwischen Gender-Studien und Gender-Mainstreaming zu erklären, die von diesem Unterschied nichts wissen wollen. Leider schien er selbst den damit verbundenen Mühen nicht gewachsen. Wenn "eine Frau Bundeskanzler wird", ist das tatsächlich auf das "kritische Hinterfragen von Konventionen" sozial konstruierter Geschlechtlichkeit zurückzuführen? Auch Fortschritte wie hellere Parkhäuser oder spezielle Kniegelenke für Frauen stellte Hofreiter generös der Genderforschung in Rechnung, nicht etwa der Psychologie oder der Orthopädie - worauf Kelle auftrumpfte, Frauen hätten mitnichten ein "soziales Knie", sondern ein weibliches.
KOMMENTAR: Das Versprechen, es würden wiederum die gleichen Akteure diskutieren traf nicht ganz zu. Das progressive Team trat verstärkt auf - mit Sybille Mattfeldt-Kloth vom Landesfrauenrat Niedersachen. Die neue Akteurin repräsentierte die Interessengruppen wie Frauenverbände und Gleichstellungsbeauftrage, die mit ihren Programmbeschwerden die erste Sendung aus dem digitalen Archiv gekippt hatten.
Leider ging es bei der zweiten Sendung nicht um weitere Argumente. Plasberg wirkte für mich wie ein Schüler, der die Klassenarbeit wiederholen muss. Die Moderation war schlechter als in der ersten Sendung. Er brachte es nicht fertig, das Stimmengewirr abzustellen. Viele Voten waren kaum zu verstehen.
Die zweite Sendung brachte uns keine neue Erkenntnisse. Vielleicht braucht es noch eine dritte Wiederholung, bis die Fernsehverantwortlichen erkennen, dass missliebige Sendungen mit Zensur oder Wiederholungen nur verschlimmbessert werden.
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