Bei Aeusserlichkeiten kann man in der Regel über den Geschmack streiten. Doch was die Profi-Moderatorin den Zuschauern zugemutet hatte, war eindeutig daneben.
Mittwoch, 2. April 2014
Na - es geht doch auch so Steffi Buchli
Nach dem Frisuren Flop ging es zwar etwas lang - aber es ging nun doch:
Bei Aeusserlichkeiten kann man in der Regel über den Geschmack streiten. Doch was die Profi-Moderatorin den Zuschauern zugemutet hatte, war eindeutig daneben.
Bei Aeusserlichkeiten kann man in der Regel über den Geschmack streiten. Doch was die Profi-Moderatorin den Zuschauern zugemutet hatte, war eindeutig daneben.
Vor 100 Jahren starb Christian Morgenstern
Er bewies, wie Sprache uns aufs Glatteis führt
In seinem kurzen, von Krankheit geprägten Leben schuf der Münchner
Dichter Christian Morgenstern wunderliche Welten, groteske Gestalten und
phantastische Probleme, die bis heute nicht gelöst werden konnten.
Er schenkte uns das Mondschaf, die Mitternachtsmaus, das Nasobēm
mit langem E, den Raben Ralf, dem niemand half, die Möwen, die alle so
aussehen, als ob sie Emma hießen, den mysteriösen Herrn Palmström und
seinen nicht minder rätselhaften Sidekick von Korf und viele tiefe
Einsichten wie die, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, und dass
der Mond ein völlig deutscher Gegenstand ist.
Christian Morgenstern, der am 31. März 1914 in Meran starb, wusste früh, dass er nicht alt werden würde. 1871 als Sohn eines Landschaftsmalers geboren, wuchs er in München, Landshut und Breslau auf. Als er zehn war, starb seine Mutter an der Tuberkulose; zuvor hatte sie ihn angesteckt. Als Student in Breslau lag er 1893 zum ersten Mal in der Lungenheilanstalt. Später folgten weitere Kuren; sie konnten das Leiden höchstens bremsen, aber nicht beseitigen.
Christian Morgenstern, der am 31. März 1914 in Meran starb, wusste früh, dass er nicht alt werden würde. 1871 als Sohn eines Landschaftsmalers geboren, wuchs er in München, Landshut und Breslau auf. Als er zehn war, starb seine Mutter an der Tuberkulose; zuvor hatte sie ihn angesteckt. Als Student in Breslau lag er 1893 zum ersten Mal in der Lungenheilanstalt. Später folgten weitere Kuren; sie konnten das Leiden höchstens bremsen, aber nicht beseitigen.
Bekannt ist Morgenstern vor allem durch seine heitere Lyrik
Ab 1894 wohnte Morgenstern, wenn er nicht auf Reisen oder im Sanatorium war, in Berlin, wo er als Übersetzer, Dramaturg, Redakteur und Lektor arbeitete. Daneben schrieb er seine zwischen Ernst und Heiterkeit schwankenden und thematisch sehr vielfältigen Gedichte. 1908 lernte Morgenstern die Generalstochter Margareta Gosebruch von Liechtenstern kennen, die er 1910 heiratete. Sie führte ihn zur Anthroposophie und gab dann auch den Nachlass heraus. Sie starb erst 1968.Bekannt ist Morgenstern vor allem durch seine heitere Lyrik, und seine 1905 in Druck erschienenen Galgenlieder zählen zur Weltliteratur. Fünf Jahre später folgten die Palmström-Gedichte mit einer Fülle verrückter Ideen. So erfand Morgenstern die Spam-Mail, die der nach Daten dürstende Held beim „Warenhaus für Kleines Glück“ ordert: „Und nun kommt von früh bis spät Post von aller Art und Qualität.“
Wenn wir dem normalen Deutsch nicht mehr trauen können, wem eigentlich sonst noch?
Aus Morgensterns nachgelassenen Papieren stammt der Anzeigenteil einer Tageszeitung des Jahres 2407, in dem amerikanische Agenten ausgestopfte Fürsten zu höchsten Preisen suchen und für Erdbebenmatratzen, künstliche Köpfe und die erste deutsche Luftzeitung geworben wird. Selbige hängt an sechs Ballonen über dem Berliner Kreuzberg und zeigt den Abonnenten jeden Abend die neuesten Nachrichten, die von unten auf eine Projektionsfläche gebeamt werden.Bislang kaum erforscht sind Morgensterns Erkenntnisse zur Linguistik. In vielen Gedichten bewies er, wie schnell die Sprache uns aufs Glatteis führt. Da treten die Westküsten eines Tages zusammen, ein Knie geht einsam durchs die Welt, ein Seufzer läuft Schlittschuh und ein Werwolf wird grammatikalisch gebeugt. Wenn wir dem normalen Deutsch nicht mehr trauen können, wem eigentlich sonst noch?
KOMMENTAR:
Morgensterns seltsame Tiere sind vor allem bekannt: Das Nasobem, das auf seiner Nase schreitet, der Schluchtenhund, das ästhetische Wiesel und das Mondschaf.Morgenstern ist ist ein Pionier der komischen Lyrik. Die „Galgenlieder“ machten ihn schon zu Lebzeiten berühmt.
Morgenstern lotet darin die Sprache bis an den Rand der Möglichkeiten aus. Er war ein Sprachakrobat.Wesentliche Teile seiner Werke verfasste er in Kliniken und Sanatorien vom Krankenbett aus. Humor war ein Weg, das Leiden zu verkraften. „Es gibt nur eine Rettung: Vor dem Ekel muss man sich durch Lachen schützen“, heisst es in den „Aphorismen“.
Morgenstern war progressiv. Die für ihn typische Lautmalerei nahmen später die Dadaisten auf. Mehr als die Hälfte der Texte hatte Morgenstern zu Lebzeiten gar nicht veröffentlicht.
LINK:
Christian Morgenstern: Das Butterbrotpapier - YouTube
www.youtube.com/watch?v=GBacloXXRBg
28.12.2012 - Hochgeladen von Raimund Stüwe
DAS BUTTERBROTPAPIER Ein Butterbrotpapier im Wald, da es beschneit wird, fühlt sich kalt... In seiner ...Von Helmut-Maria Glogger pointiert kommentiert
Es braucht Grösse, Fehler einzugestehen
Ich zitiere BLICK am ABEND:
Lieber Res Strehle
Es ist die wohl peinlichste «Gegendarstellung», die Ihrem «Tages-Anzeiger» je um die scheinheiligen Ohren geschlagen wurde! Wobei – ich finde, Sie selbst sollten zu Ihren Fehlern stehen. Stattdessen haute Ihnen die «NZZ am Sonntag» gestern auf der Titelseite um die roten Ohren: «Uni Zürich verlängert Mörgelis Professur». Und heute? Heute verstecken Sie genau diese Spitzennachricht in Ihrem «Tages-Anzeiger»! Dass der SVP-Nationalrat Mörgeli weiter an der Uni Zürich bleibt, sich Professor nennen darf. Statt den eigenen Reinfall mannhaft hinzunehmen, rücken Sie die Mörgeli-News auf Seite 17. Links unten neben «Töfffahrer in Linkskurve von der Strasse geraten». Grosser Journalismus sieht anders aus: Dazu gehört, Fehler öffentlich zu machen – nicht zu vertuschen. Was Sie machen, finde ich kleinkariert.
Helmut-Maria Glogger
DIESER KOMMENTAR IST LESENSWERT
Ich zitiere BLICK am ABEND:
Lieber Res Strehle
Es ist die wohl peinlichste «Gegendarstellung», die Ihrem «Tages-Anzeiger» je um die scheinheiligen Ohren geschlagen wurde! Wobei – ich finde, Sie selbst sollten zu Ihren Fehlern stehen. Stattdessen haute Ihnen die «NZZ am Sonntag» gestern auf der Titelseite um die roten Ohren: «Uni Zürich verlängert Mörgelis Professur». Und heute? Heute verstecken Sie genau diese Spitzennachricht in Ihrem «Tages-Anzeiger»! Dass der SVP-Nationalrat Mörgeli weiter an der Uni Zürich bleibt, sich Professor nennen darf. Statt den eigenen Reinfall mannhaft hinzunehmen, rücken Sie die Mörgeli-News auf Seite 17. Links unten neben «Töfffahrer in Linkskurve von der Strasse geraten». Grosser Journalismus sieht anders aus: Dazu gehört, Fehler öffentlich zu machen – nicht zu vertuschen. Was Sie machen, finde ich kleinkariert.
Helmut-Maria Glogger
DIESER KOMMENTAR IST LESENSWERT
Individualisten suchen heute über die Kleider die Gemeinschaft
Der Individualismus in der Kleidung ist nicht mehr IN
Jahrelang wurde der Individualismus in der Kleidung gesucht. Nun erfolgt eine Trendwende:
aus 20 Min:
Kaum zu glauben, aber der absolut normale, biedere Kleiderstil ist der aktuelle Hipster-Trend. Es gilt die Devise: Je langweiliger, desto cooler. Die New Yorker Agentur K-Hole hat den Begriff Normcore geprägt, daraufhin hat sich die Journalistin Fiona Duncan vom «New York Magazine» des Phänomens angenommen. In einem langen Artikel beschreibt sie ihre Beobachtungen in den Strassen New Yorks. Offenbaren seien dort Hipster mit ihren verwaschenen Jeans, Fleece-Pullis und bequemen Sportschuhen kaum mehr von Touristen zu unterscheiden.
Nerd-Look ist nicht neu
Hochgekrempelte Jeans, bis oben zugeknöpfte Hemden oder Schnäuze sind in hippen Kreisen schon lange en vogue. Doch Normcore geht einen Schritt weiter: Bei diesem Trend ist Individualität tabu! Normcore hebt sich über das Handeln, nicht über Kleidung ab. Wie konnte es passieren, dass Mode plötzlich so unwichtig ist? Die Agentur K-Hole schreibt:
«Vor ganz langer Zeit wurden Menschen in Gemeinschaften herangezogen, in denen sie ihre Individualität finden mussten. Heute werden Menschen als Individuen geboren und suchen sich eine Gemeinschaft.» Die Aussage bedeutet nichts anderes als: Wir sind schon individuell genug. Wir müssen uns nicht über unsere Kleidung profilieren.
Modelabels reagieren
Der Normcore-Stil wurde bereits von Fashion-Ikonen wie Sarah Jessica Parker, Karolina Kurkova oder Jessica Biel aufgegriffen. Sie flanieren im Normalo-Look durch den Frühling. Der Film «Her» mit Joaquin Phoenix, der gerade in den Kinos angelaufen ist, spielt mit diesem Fashion-Trend. Der Streifen spielt in unweiter Zukunft. Alle Protagonisten sind unübersehbar im Normcore-Stil gekleidet. Auch die Haute-Couture hat auf den Trend reagiert: Bei der Schau von Chanel im Januar trugen die Models ziemlich normale Turnschuhe und defilierten durch einen Supermarkt.
Profiteure von Normcore werden die verstaubten Modelabels sein – C&A, Vögele und Konsorten reiben sich wohl schon jetzt die Hände.
KOMMENTAR: Trotz dieses Trends finde ich hinsichtlichKleidersprache:
Mein Kleid muss zu mir (Haut, Haarfarbe, Typ) passen.
Es muss mir in meiner Kleidung wohl sein.
Das Outfit muss zu meiner ROLLE und zur entsprechenden SITUATION passen.
LINK:
Jahrelang wurde der Individualismus in der Kleidung gesucht. Nun erfolgt eine Trendwende:
aus 20 Min:
Kaum zu glauben, aber der absolut normale, biedere Kleiderstil ist der aktuelle Hipster-Trend. Es gilt die Devise: Je langweiliger, desto cooler. Die New Yorker Agentur K-Hole hat den Begriff Normcore geprägt, daraufhin hat sich die Journalistin Fiona Duncan vom «New York Magazine» des Phänomens angenommen. In einem langen Artikel beschreibt sie ihre Beobachtungen in den Strassen New Yorks. Offenbaren seien dort Hipster mit ihren verwaschenen Jeans, Fleece-Pullis und bequemen Sportschuhen kaum mehr von Touristen zu unterscheiden.
Nerd-Look ist nicht neu
Hochgekrempelte Jeans, bis oben zugeknöpfte Hemden oder Schnäuze sind in hippen Kreisen schon lange en vogue. Doch Normcore geht einen Schritt weiter: Bei diesem Trend ist Individualität tabu! Normcore hebt sich über das Handeln, nicht über Kleidung ab. Wie konnte es passieren, dass Mode plötzlich so unwichtig ist? Die Agentur K-Hole schreibt:
«Vor ganz langer Zeit wurden Menschen in Gemeinschaften herangezogen, in denen sie ihre Individualität finden mussten. Heute werden Menschen als Individuen geboren und suchen sich eine Gemeinschaft.» Die Aussage bedeutet nichts anderes als: Wir sind schon individuell genug. Wir müssen uns nicht über unsere Kleidung profilieren.
Modelabels reagieren
Der Normcore-Stil wurde bereits von Fashion-Ikonen wie Sarah Jessica Parker, Karolina Kurkova oder Jessica Biel aufgegriffen. Sie flanieren im Normalo-Look durch den Frühling. Der Film «Her» mit Joaquin Phoenix, der gerade in den Kinos angelaufen ist, spielt mit diesem Fashion-Trend. Der Streifen spielt in unweiter Zukunft. Alle Protagonisten sind unübersehbar im Normcore-Stil gekleidet. Auch die Haute-Couture hat auf den Trend reagiert: Bei der Schau von Chanel im Januar trugen die Models ziemlich normale Turnschuhe und defilierten durch einen Supermarkt.
Profiteure von Normcore werden die verstaubten Modelabels sein – C&A, Vögele und Konsorten reiben sich wohl schon jetzt die Hände.
KOMMENTAR: Trotz dieses Trends finde ich hinsichtlichKleidersprache:
Mein Kleid muss zu mir (Haut, Haarfarbe, Typ) passen.
Es muss mir in meiner Kleidung wohl sein.
Das Outfit muss zu meiner ROLLE und zur entsprechenden SITUATION passen.
LINK:
8. Apr. 2001 ... Zur Kleidersprache: Kleiderdiktat für Moderatoren? ... fassen wir die Erkenntnisse
der Kleidersprache am Bildschirm (Outfit, Schminke, Frisur, ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Apr_09_2001.html
|
Als Schaffhausen bombadiert wurde
Als US-Bomben auf Schaffhausen fielen
Vor 70 Jahren tötete die US Air Force in Schaffhausen 40 Menschen und verletzte 271 zum Teil schwer. Bis heute hält sich das Gerücht, dass die Bombardierung eine Strafaktion war.
Bildstrecke im Grossformat »
1|8
Bild: Keystone/Walter Scheiwiller, Milou Steine
Am 1. April 1944 kurz vor 11 Uhr heulten in Schaffhausen die
Sirenen, wie so oft in jenen Jahren. Insgesamt 544-mal wurde in der
exponierten Stadt am rechten Rheinufer während des Zweiten Weltkriegs
Fliegeralarm gegeben, fast immer ohne Folgen. Doch dieses eine Mal war
alles anders: Den Sirenen folgte das bedrohliche Brummen der Motoren von
15 US-Bombern des Typs B-24 Liberator.
Infografik Der Zweite Weltkrieg Matthias Wipf
Der Historiker und Publizist Matthias Wipf ist in Schaffhausen geboren. In seinem Buch «Bedrohte Grenzregion: Die schweizerische Evakuationspolitik 1938–1945 am Beispiel von Schaffhausen» hat er die Situation seiner Geburtsstadt im Zweiten Weltkrieg beleuchtet.
War es eine Strafaktion?
Es war nicht die erste und nicht die letzte Bombardierung von Schweizer Zielen durch die Alliierten im Zweiten Weltkrieg, aber die mit Abstand schwerste. Für die Betroffenen und die Schweizer Entscheidungsträger gab es aber keine Zweifel, dass es sich um einen tragischen Irrtum seitens der Amerikaner handelte. «Eigentlich nur Nazisympathisanten und die deutsche Presse haben damals von einer gezielten Aktion der Alliierten gesprochen», so Wipf. Die Verschwörungstheorien, wonach die USA die Schweiz für ihre Geschäfte mit den Nazis bestrafen wollten, kamen erst viel später, nämlich in den 1980er- und 1990er-Jahren auf – alle ohne stichhaltige Beweise, wie Wipf betont.
Nach heutigem Wissensstand kann die Mär von der Strafaktion guten Gewissens ins Reich der Fantasie verbannt werden. «Inzwischen freigegebene amerikanische und britische Dokumente belegen zweifelsfrei, dass sich die US-Piloten von Südengland her kommend komplett verflogen haben», erklärt Wipf. Schuld war das schlechte Wetter über dem Ärmelkanal, Frankreich und Süddeutschland. Das eigentliche Ziel der Bomberstaffel war das rund 200 Kilometer nördlich von Schaffhausen gelegene Ludwigshafen, wo die Anlagen des Chemieunternehmens IG Farben zerstört werden sollten.
Vom Kurs abgekommen
Am Morgen des 1. April 1944 waren zu diesem Zweck 1000 Flugzeuge in Südengland gestartet. Der Grossteil machte wegen des schlechten Wetters bereits über dem Ärmelkanal wieder kehrt. Nicht so die 48 Flugzeuge, die sich schliesslich nach Schaffhausen verirrten. Ausgerüstet mit einem sehr rudimentären Radar verflogen sie sich im schlechten Wetter über England und Frankreich.
«Die unerfahrenen Piloten waren bereits mehr als zwei Stunden über dem Kontinent umhergeirrt und fürchteten, nicht mehr nach Hause zu kommen», so Wipf. «Sie wollten nur noch ihre Ladung loswerden.» Als sich über dem Munot die Wolkendecke lockerte, warfen schliesslich 15 Flugzeuge ihre Bomben auf Schaffhausen ab, das sie als rechtsrheinische Stadt auf deutschem Staatsgebiet wähnten. Eine weitere Staffel warf etwa 1000 Bomben auf einem Waldstück in der Nähe ab, während die Piloten der dritten Staffel den Irrtum gerade noch bemerkten und abdrehten.
LINKS
Infografik Der Zweite Weltkrieg Matthias Wipf
Der Historiker und Publizist Matthias Wipf ist in Schaffhausen geboren. In seinem Buch «Bedrohte Grenzregion: Die schweizerische Evakuationspolitik 1938–1945 am Beispiel von Schaffhausen» hat er die Situation seiner Geburtsstadt im Zweiten Weltkrieg beleuchtet.
War es eine Strafaktion?
Es war nicht die erste und nicht die letzte Bombardierung von Schweizer Zielen durch die Alliierten im Zweiten Weltkrieg, aber die mit Abstand schwerste. Für die Betroffenen und die Schweizer Entscheidungsträger gab es aber keine Zweifel, dass es sich um einen tragischen Irrtum seitens der Amerikaner handelte. «Eigentlich nur Nazisympathisanten und die deutsche Presse haben damals von einer gezielten Aktion der Alliierten gesprochen», so Wipf. Die Verschwörungstheorien, wonach die USA die Schweiz für ihre Geschäfte mit den Nazis bestrafen wollten, kamen erst viel später, nämlich in den 1980er- und 1990er-Jahren auf – alle ohne stichhaltige Beweise, wie Wipf betont.
Nach heutigem Wissensstand kann die Mär von der Strafaktion guten Gewissens ins Reich der Fantasie verbannt werden. «Inzwischen freigegebene amerikanische und britische Dokumente belegen zweifelsfrei, dass sich die US-Piloten von Südengland her kommend komplett verflogen haben», erklärt Wipf. Schuld war das schlechte Wetter über dem Ärmelkanal, Frankreich und Süddeutschland. Das eigentliche Ziel der Bomberstaffel war das rund 200 Kilometer nördlich von Schaffhausen gelegene Ludwigshafen, wo die Anlagen des Chemieunternehmens IG Farben zerstört werden sollten.
Vom Kurs abgekommen
Am Morgen des 1. April 1944 waren zu diesem Zweck 1000 Flugzeuge in Südengland gestartet. Der Grossteil machte wegen des schlechten Wetters bereits über dem Ärmelkanal wieder kehrt. Nicht so die 48 Flugzeuge, die sich schliesslich nach Schaffhausen verirrten. Ausgerüstet mit einem sehr rudimentären Radar verflogen sie sich im schlechten Wetter über England und Frankreich.
«Die unerfahrenen Piloten waren bereits mehr als zwei Stunden über dem Kontinent umhergeirrt und fürchteten, nicht mehr nach Hause zu kommen», so Wipf. «Sie wollten nur noch ihre Ladung loswerden.» Als sich über dem Munot die Wolkendecke lockerte, warfen schliesslich 15 Flugzeuge ihre Bomben auf Schaffhausen ab, das sie als rechtsrheinische Stadt auf deutschem Staatsgebiet wähnten. Eine weitere Staffel warf etwa 1000 Bomben auf einem Waldstück in der Nähe ab, während die Piloten der dritten Staffel den Irrtum gerade noch bemerkten und abdrehten.
LINKS
Bombardierung von Schaffhausen - YouTube
www.youtube.com/watch?v=-EmcQ5uC_1s23.09.2008 - Hochgeladen von Daniel BrennwaldAnimation der irrtümlichen Bombardierung von Schaffhausen am 1.April 1944 durch die Amerikaner.Bombardierung von Schaffhausen - YouTube
www.youtube.com/watch?v=UWlSTvnOwUw30.12.2012 - Hochgeladen von Bianca MüllerYouTube home · Upload ... You need Adobe Flash Player to watch this video. Download it from Adobe ...Tondokument Bombardierung Schaffhausen - YouTube
www.youtube.com/watch?v=xBYg70kIyD013.12.2013 - Hochgeladen von Stadtarchiv SchaffhausenAm 1.4.1964 machte der Tonjägerclub Zürich eine Sternfahrt nach Schaffhausen. Die verschiedenen ...Schaffhauser Nachrichten - 70 Jahre Bombardierung der Stadt ...
bombardierung.shn.ch/Ausschnitt aus der Schweizerischen Wochenschau vom 7. April 1944. (via You Tube) “Die Bombardierung von Schaffhausen” – Filmdokument von Luftschutz ...
Für Gauck ist die direkte Demokratie gefährlich
Bereits Udo Jürgens vertrat auch schon die Meinung, das Volk dürfte bei komplexen Sachverhalten nicht intervenieren können. Auch andere deutsche Politiker schätzen ihre repräsentative Demokratie. Da hat bekanntlich das Volk während der Legislaturperiode nichts zu sagen. Das politische Personal kann ungestört regieren - auch über die Köpfe des Volkes weg. | |||
«Die direkte Demokratie kann Gefahren bergen, wenn die Bürger über hochkomplexe Themen abstimmen», sagte Gauck an der Medienkonferenz im Landgut Lohn in Kehrsatz. Er sei ein überzeugter Unterstützer der repräsentativen Demokratie, mit der Deutschland «sehr gut fährt».
Gauck sagte weiter, er könne sich nicht vorstellen, wie ein Land, das so europäisch sei und so viele verschiedene Kulturen in sich vereine wie die Schweiz, sich von der EU distanzieren wolle. Die Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU sollten gestärkt, nicht geschwächt werden.
«Ein Teil der Schweizer Kultur»
Burkhalter konterte, die direkte Demokratie sei ein Teil der Schweizer Kultur. Dazu gehöre, zu akzeptieren, wenn die Bevölkerung gegen die Empfehlung der Behörden stimme. Die Stimme jedes Einzelnen sei wichtig. «Ich kann nicht ganz verstehen, weshalb die EU wegen dem Volksentscheid Forschungsabkommen mit der Schweiz gestoppt hat», sagte Burkhalter.
KOMMENTAR: Es ist mehr als ungeschickt, den Schweizern Staatskundeunterricht zu erteilen und die direkte Demokatie anzuschwärzen. Wir dürfen auf die Mitsprache des Volkes stolz sein. Ich bin sicher, dass das deutsche Volk anders denkt und redet als die deutschen Politiker, welche die direkte Demokratie mehr fürchten als der Teufel das Weihwasser. Begreiflich, dass dei deutschen Politiker etwas gegen die direkte Demokratie haben: Bei der repräsentativen Demokratie können sie vier Jahre lang schalten und walten, wie es ihnen beliebt. Das Volk ist ein Störfaktor. Hätte sich der Bundespräsident nicht stark gemacht für die Mitsprache des Volkes, wäre dies für ihn nicht ohne Folgen geblieben.