Aufwind für Gripen-Befürworter dank Ukraine-Krise?
Das bürgerliche Komitee für den Gripen vermeidet es, konkrete Szenarien zu nennen, in denen die Schweiz eine grössere Luftwaffe gebrauchen könnte. Die Jetbefürworter werben pauschal mit «mehr Sicherheit» und operieren mit der Ungewissheit darüber, «wie sich die Weltlage entwickelt und welche grösseren und kleineren Konflikte in den nächsten Jahren in Nah und Fern ausbrechen und wie die Schweiz davon betroffen sein wird». Im Appell an ein tiefer liegendes Sicherheitsbedürfnis sieht das Pro-Lager die Erfolg versprechende Strategie, weil so die umstrittene Dringlichkeit des Kampfjetkaufs und dessen Kosten in den Hintergrund rücken.
Franzosen müssen Schweizer Luftraum überwachen
Dass vor zwei Wochen französische Militärpiloten ein entführtes äthiopisches Flugzeug nach Genf eskortieren mussten, weil die Schweizer Luftwaffe nicht disponibel war, könnte jetzt zusammen mit der Ukraine-Krise durchaus den Gripen-Anhängern in die Hände spielen.
Kommentar: Bereits 1993 vor der Abstimmung über die F/A-18-Kampfflugzeuge setzten die Flugzeugbefürworter auf eine mit dem schlimmsten Fall rechnende Sicherheitsdiskussion und profitierten vermutlich von der Aktualität. Die sicherheitpolitische Argumentation hatte damals vor dem Hintergrund des Jugoslawienkonfliktes überzeugt. Den Befürwortern wird es heute schwerer fallen, der Bevölkerung den Schutz des Luftraumes bewusst zu machen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen