Samstag, 31. März 2012





Aprilscherz, beste Aprilscherze 2011, 1. April, erster April

!!!!!WARNUNG!!!!







Morgen könnten Sie in den April geschickt werden.




Jedes Jahr wird der 1. April genutzt, um seine Mitmenschen mal etwas an der Nasen herum zu führen und ihnen den einen oder anderen kleinen Streich zu spielen. Die immer wieder Lachsalven auslösenden Worte „April, April“ sind da an jeder Straßenecke, in jedem Klassenzimmer und jedem Büro Dutzende von Malen zu hören und erfreuen sich so, großer Beliebtheit.

Da werden schon mal die Lehrlinge der diversen Handwerksbetriebe losgeschickt, um utopische Werkzeuge wie Bratwurstmaß oder Kilowattmeter holen zu sollen. Sehr beliebt in der KFZ-Branche sind auch Blinkerflüssigkeit und Hubraumbeleuchtung oder die Tüte Zündkerzen vom Drogeriemarkt.







Nachtrag am Abend- aus TAGI:


Wenn Aquarienfreunde auf einen Aprilscherz hereinfallen



Der Zoo Zürich räume seine Aquarien und verschenke Fische, hiess es in der Sonntagspresse. Ein Aprilscherz, wie sich herausstellte.
Professor Claude Nicollier am Wirtschaftsforum in Schaffhausen


Zwischen Himmel und Erde - ...


In einem beeindruckenden Referat entführte der Schweizer Astronaut am 29. März das Publikum des Wirtschaftsforums der UBS mit einmaligen Bildern gleichsam ins All.
Nicolliers Ausführungen "Planet ERDE- quo vadis?" bezog sich auf die Welt 2012 - und darüber hinaus.
Ich filterte für mich einige seiner Gedanken heraus, die auch uns auf dem Erfolgsweg behilflich sein können.
Die vielen Beispiele, Geschichten und Erlebnisse verdeutlichten, dass das Erfolgsrezept eigentlich in allen Sparten auf nur wenige Punkt reduziert werden kann:


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Ziele müssen genau definiert werden.




In jeder Situation gilt es, klare Prioritäten zu setzen.




Teamarbeit und Disziplin sind wichtige Erfolgsfaktoren, obwohl für viele Ausbildner vor Jahren die Disziplin eher abgelehnt wurde, weil sie zu sehr nach Drill klang.




Vielfalt macht stark  (Ein starkes Team besteht bekanntlich aus völlig unterschiedlichen Persönlichkeiten, obschon ich in vielen Teams immer wieder sehe, dass die Teams möglichst gleichgeschaltete Typenl bevorzugen)




Unvorhergesehenes gilt es vorherzusehen  (Antizipieren von angeblich unmöglichen Vorkommnissen)




"Trainieren, trainieren und noch mehr trainieren" unterstrich der erfolgreiche Schweizer Astronaut.




Claude Nicollier betonte, dass er schon als Pilot das Risiko- Management, die Entschlussfassung und die Flexibilität in der Zusammenarbeit gelernt habe.


LINKS:


Nach dem unbegreiflichen Erfolg in Kitzbühl titelte eine Zeitung in Anlehnung an ... Diesen unglaublichen Erfolg kommentierte Bernhard Russi mit den Worten: ...
www.rhetorik.ch/Erfolgsregeln/Erfolgsregeln.html


25. Mai 2000 ... Durch Antworten und Antizipieren von Situation ein Gespräch führen.
www.rhetorik.ch/Antizipieren/Antizipieren.html

20. Jan. 2006 ... Wer sich mit Krisenkommunikation beschäftigt, weiss, wie enorm wichtig das Antizipieren von denkbar schlimmsten Situationen ist. Wir haben ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/06/01_20.html
15. Mai 2006 ... Nun haben die Ausschreitungen nach dem Fussballmatch zwischen Basel und Zürich gezeigt, dass die Verantwortlichen vor allem nur an die ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/06/05_15.html


Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
31. SicherheitsForum 2 / 2006 um Olivenöl und Gesichtscreme küm- mern als um die WM.» Ich möchte nicht in der Haut Becken- bauers stecken, wenn es – was ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/06/01_20/panik.pdf




3. Juli 2008 ... Der Bewerber - welcher diese Frage zu Hause auf Anraten des Coach antizipiert hatte - antwortet: "Ich bin flexibel. Ich kann mich dem ...
www.rhetorik.ch/Flexibilitaet/Flexibilitaet.html


Freitag, 30. März 2012

Demokratie braucht guten Journalismus






Aus einer Veranstaltung  über die "Entwicklung des Journalismus" vermittle ich ein paar  Gedankensplitter. Ich besuchte das Lilienberger Gespräch vom 26. März mit Dr. Oswald SIGG, Vice Bundeskanzler und Bundeshaussprecher 2005-2009.



Oswald Sigg an seiner letzten Bundesratsmedienkonferenz am 25. März 2009 in Bern.



Der Bundesrat wäre eigentlich verpflichtet,  Entscheide kollegial zu vertreten. Seit der Wahl Blochers wurde im Bundesrat nach Sigg viel weniger diskutiert,  weil Bundesrat Blocher sich nicht von den andern beeinflussen lassen wollte.






Die Entscheide sollten immer von allen getragen werden und Abstimmungsresultate dürften nicht nach aussen dringen. Beim Atomausstieg konnte es jedoch Micheline Calmy-Rey nicht verhehlen, dass die Frauen den Ausstieg erwirkt hatten. Vielleicht aus Freude darüber, dass es die Frauen geschafft haben, gelangte diese Information des Entscheides (4:3) an die Oeffentlichkeit.








Zu der Rolle der Medien:








Die Medien sind ein zentraler Bestandteil der Demokratie. Sie liefern die Grundlagen für die öffentliche Diskussion.  Seit  dreissig Jahren hat sich die Presse von den politischen Parteien abgenabelt.
Print und elektronische Medien liefern vor allem Geschichten und Produkte. Die Bundespolitik spielt zunehmend eine geringere Rolle. Die Informationen haben sich vervielfacht. Früher hatten die Departemente ein halbes Dutzend Mitarbeiter, die sich mit Kommunikation und Medien befassten. Heute sind es jedoch 800 - 1000 Kommunikationsmitarbeiter. Ein enorm grosser Apparat von Kommunikationsspezialisten!


Immer mehr spielt heute die Personalisierung eine Rolle. Man kann sagen: Die Politik wird personalisiert. Auch der Einfluss des Gelder ist spürbar. Wenn aber alle sich nur noch gut verkaufen wollen, leidet die Qualität.






Wie kann die Qualität der Medien verbessert werden?






Oswald Sigg empfiehlt  alles zu tun, damit die Unabhängigkeit der Medien gesichert werden kann.
Unternehmen müssten ihre Journalisten angemessener bezahlen. Gibt es doch zu denken, dass ein Journalist,d er zum Bund wechselt plötzlich doppelt so viel bekommt.





Sigg vertrat ferner die Meinung, dass die Gratiszeitungen das Qualitätsniveau gesenkt haben.
Nach seinem Dafürhalten dürften die Online- Angebote nicht mehr gratis zur  Verfügung gestellt werden.



Diese Meinung teile ich nicht:


1. Internetangebote werden künftig durch Werbung auch selbst tragend. Wer im Netz Hürden aufbaut, hat den Sinn und Zweck des NETZES nicht verstanden.


2. Siggs Bedenken, die neuen digitalen Medien würden das Qualitätsniveau senken und den Qualitätsmedien Wasser abgraben, kann ich nicht nachvollziehen.

Immer wenn die Menschheit neue Medien nutzte, wurde der Teufel an die Wand gemalt. Selbst das Schreiben wurde abgelehnt, weil dies dem Gedächtnisleistung schade. Alle neuen Medien Buchdruck, Zeitungen, Film, Fernsehen, Radio, Videos, Internet wurden verteufelt und stets wurde befürchtet die neuen Medien würden die alten schädigen oder sogar ausrotten. Das war aber nie der Fall.  Es kam zu einem vernünftigen Nebeneinander. Selbstverständlich gab es sinnvolle Verschiebungen. Auch künftig wird es seichte Massenprodukte und Qualitätsprodukte geben. Bei allen Produkten ob Zeitung, Zeitschrift, Radio, Blogs usw. wird es nach wie vor auch Qualitätsprodukte geben. Ich bin sogar überzeugt, dass das Publikum als Ergänzung zur seichten Massenware und dem Kurzfutterangebot, grosses Interesse hat, an vertiefenden Hintergrundberichten und Artikeln.






 









Donnerstag, 29. März 2012

Gottschalk und Schmidt haben den würdigen Ausstieg  verpasst


Wie  Thomas  Gottschalk, so hat auch Harald Schmidt den rechtzeitigen Abgang vom Showgeschäft verpasst.
Medienpräsenz macht wahrscheinlich süchtig und damit auch blind. Der Name allein genügt nicht, wenn man nicht aufhören will. Zum Erfolg gehört auch ein taugliches Konzept.  Offenbar haben die TV-Macher  Gottschalk und Schmid geglaubt, ihre Namen  sei bei einer neuen Sendung Konzept genug. Sie glaubten: Der Erfolg wird sich von selbst ergeben.  Gottschalk demontierte sich jedoch nach dem Ausstieg aus "Wetten-dass?" bei "Gottschalk live" immer mehr und Schmid muss nun überraschend gehen.


Ich zitiere Blick:


Fertig lustig Sat.1 schmeisst Harald Schmidt raus

Am 3. Mai darf Harald Schmidt das letzte Mal auf Sendung . Sat.1 dreht seiner Late Night Show wegen mieser Einschaltquoten den Saft ab.

Harald Schmidt hatte nicht genug Zuschauer.
(Reuters)
Acht Monate hatte er «Probezeit». Jetzt ist für Harald Schmidt (54) Schluss mit lustig. Seine «Harald Schmidt Show» wird eingestellt, wie der Sender Sat.1 mitteilt.
Die Late Night Show fliegt wegen schlechter Quoten aus dem Programm. Am 3. Mai darf Dirty Harry zum letzten Mal auf Sendung gehen. «Die Sendungen waren gut, die Quoten waren es insgesamt noch nicht. Eine tägliche Late Night Show braucht entsprechende Rahmenbedingungen und vor allem Zeit. Wenn man darüber keine Einigung erzielen kann, hört man besser auf», so Produzent Fred Kogel.
Harald Schmidt äussert sich laut der Mitteilung des Senders kurz und knapp zum Aus, sagt nur: «Schade».
Sat.1-Geschäftsführer Joachim Kosack bedauert, dass man die «Fangemeinde nicht ausreichend erweitern» konnte.




Kommentar: Spitzensportler Didier Cuche machte es richtig. Auf dem Höhepunkt trat er zurück. Schade, dass es die beiden berühmten Entertainer verpasst haben, den Zeitpunkt für einen würdigen Rücktritt zu finden.


Nachtrag aus TAGI. die Meinung Schawinskis:


Herr Schawinski, Harald Schmidt hat mit seiner Sendung bei Sat 1 nie die erhofften Zuschauerzahlen erreicht. Was lief schief?
Schon bei der ARD lief seine Sendung unter den Erwartungen, auch zusammen mit Pocher, bei Sat1 war alles noch viel verheerender. Schmidt hat vor zehn Jahren mit seiner Sendung Kultstatus erreicht und dann unter einem Vorwand in letzter Minute den Vertrag gekündigt. Der Vorwand war bekanntlich ich - obwohl er mich nicht kannte. Später hat er einmal zu mir gesagt, dass ich eine Gelegenheit darstellte, abzuhauen, weil er ausgepowert war. Wie Harald Schmidt die Sender später ausgenommen hat, war deshalb schlicht parasitär und unverfroren.
Hatte er zuletzt auch beim Publikum die Sympathien verspielt?
Seine Sendungen waren zwar besser als die Quoten besagten, aber wenn das Publikum mal weg ist, ist es extrem schwierig, es wiederzugewinnen. Harald Schmidt ist ein grosses, einmaliges Talent, er ist mutig, hat unglaubliche Fähigkeiten im Ausdruck und in der Formulierung. Was man darob leicht vergisst: Es brauchte fast vier Jahre, bis er Kult wurde bei Sat 1 und die Quote stimmte. Man kann nicht ein Jahr Pause machen, zu einem anderen Sender gehen und nahtlos ansetzen wollen. Fernsehen – und eine Late-Night-Show im Speziellen – braucht vor allem Kontinuität. Schauen Sie sich Jay Leno oder Johnny Carson an, die sind oder waren 30 Jahre lang im Dienst. Apropos Leno: Als er bei NBC von 23 auf 22 Uhr den Sendeplatz wechselte, verlor er mit der gleichen Sendung massiv an Publikum.
Das müssten eigentlich auch die Sendeverantwortlichen wissen.
Ich traute meinen Augen nicht, als Sat 1 Schmidt zurückholte. Zumal er den Sender ja als Unterschichtenfernsehen bezeichnet hatte. Da braucht es schon eine gehörige Portion Unverfrorenheit, zurückzukehren und nochmals im grossen Stil abzukassieren. Aber bei Sat 1 wollte man offenbar einfach einen grossen Namen. Das war ein Fehler, früher punktete man dort mit Eigenproduktionen, in den letzten Jahren versuchte man es mit grossen, teuren Namen. Doch Kerner, Pocher, Schmidt scheiterten allesamt. Late Night ist schwer, da muss man alles geben, auch gegenüber dem Sender. Schmidt zelebrierte aber schon bei der ARD seine Unlust, er sagte ja: «Ich arbeite auf die Untergrenze von einer Million Zuschauer hin.» Heute wäre er überglücklich, wenn er auf die Hälfte käme. Schmidt ist der übelste Zyniker, den ich jemals getroffen habe. Ich erinnere mich an einen Satz, den er zu mir sagte: «Weisst Du Roger, der schönste Moment war, als ich alle meine Leute entlassen konnte.» Dann ist er also sehr bald wieder sehr froh.
Gottschalks Quote ist auch im Keller. Haben die alten Talker ausgedient? Steht ein Generationenwechsel bevor?
Gottschalk und Schmidt haben beide eine geniale Seite, aber sie überschätzen sich und gehen deshalb Risiken ein, die man nicht eingehen darf – schon gar nicht in Deutschland, wo das Erfolgsrezept Durchschnittlichkeit heisst, was ja Angela Merkel oder Günther Jauch so schön vorexerzieren. Was andere Moderatoren angeht: Paradoxerweise gibts ausgerechnet beim Rentnersender ZDF Konkurrenz; die «heute-show» mit Oliver Welke, die ist sehr politisch, sehr rüde, aber perfekt gemacht – und die Quote steigt.
Sie kennen Harald Schmidt persönlich. Wie nimmt er die Absetzung seiner Show auf?
Ich glaube, der hat das einkalkuliert. Und sich wahrscheinlich gewundert, wie lange man noch zuschaut. Interessanterweise hat er ja noch öffentlich Gottschalk abgeschrieben wegen dessen schlechten Quoten. Jetzt hats ihn noch vor ihm getroffen. Das wird weh tun. Denn da ist durchaus Ehrgeiz vorhanden, wer besser ist. Und vor allem: Wer mehr Geld macht. Die sind ziemlich geldgeil.Wobei sowieso Jauch in allen Disziplinen die Nase vorne hat.
Was passiert mit Schmidt jetzt?
Als Schmidt 2003 aufhörte, meinte man, Goethe und Schiller seien gleichzeitig gestorben, sogar eine Demo in München gab es. Ich habe beinahe auch daran teilgenommen, obwohl ich ja der Schuldige an seinem Abgang sein sollte. Heute werden die Nachrufe weniger euphorisch ausfallen. Er sagte ja, er mache Late Night bis an sein Lebensende. Dumm gelaufen. Ich wüsste nicht, wo der noch hin kann – oder wer ihm noch eine Sendung gibt.

Mittwoch, 28. März 2012

Ueber die neue grosse Umweltkatastrophe in der Nordsee wird in den Medien heute noch recht klein geschrieben


Nur wenige Medien erwähnen die schreckliche Gas Katastrophe in der Nordsee, obschon die Panne mit der Oelkatastrophe im Golf von Mexiko verglichen werden kann. Experten sind ratlos. Sie sehen noch keine Lösung, den Ausstoss der Giftstoffe zu stoppen. Man rechnet mit über sechs Monaten, bis etwas getan werden  kann.


Tagi erwähnt heute morgen die Katastrophe:


Aus der Plattform Elgin strömt hochexplosives Gas aus




 An der lecken Gasförder-Plattform in der Nordsee verschärft sich die Lage weiter. Berichten zufolge steht eine Wolke aus giftigem Gas über der Anlage. Auf dem Wasser breitet sich ein Ölfilm aus. Mehr.



Kommentar: Nach dem Atomaustieg setzten viele Länder als Ersatz auf die angeblich saubere Gas - Energie und Gaskraftwerke. Nun zeigt sich einmal mehr. In allen Belangen müssen wir  die Risikofaktoren und die Folgen von Katastrophen vermehrt berücksichtigen.

Dienstag, 27. März 2012

Nach dem sensationellen Erfolg der PIRATENpartei in Deutschland fragen sich viele:



Was will eigentlich diese Partei?


Nicht nur die Deutschen reiben sich die Augen, weil die sonderbare Piratenpartei ernst genommen werden muss. Sie wurde zu einer Stimme, die künftig in der Politik mit mischt. Wer die Grundsätze der Partei liest, merkt, dass diese Partei im Gegensatz zu den klassischen Parteien die Bürgerrechte stärken will, die Selbstbestimmung gross schreibt, das Prinzip der Oeffentlichkeit verwirklichen möchte und für Transparenz und völlige Informationsfreiheit einsteht und beim Geschlechterkrieg Männer, und Frauen oder Familien den eigenen Lebensentwurf wählen darf. Die Partei lehnt jeglichen Zwang ( wie Quoten usw.) ab.

Hier der Text aus der internen Webseite:


Bürgerrechte verteidigen [1]

Die Piratenpartei setzt sich für einen stärkeren Schutz und eine stärkere Beachtung der Grundrechte ein und will die Bürgerrechte gegenüber dem sie bedrohenden Staat bzw. dessen Einrichtungen verteidigen. Wir stehen hinter dem Grundgesetz in der grundsätzlichen Form, wie es 1949 ausgearbeitet wurde. Insbesondere lehnen wir Änderungen an den Grundrechten (Art.1 bis 19, GG) kategorisch ab, da die Vergangenheit gezeigt hat, dass diese immer nur zu einem Abbau von Bürgerrechten führen.
mehr [1]

Informationelle Selbstbestimmung [1]

Informationelle Selbstbestimmung [1]
Das Recht des Einzelnen, die Nutzung seiner persönlichen Daten zu kontrollieren, muss gestärkt werden. Dazu müssen insbesondere die Datenschutzbeauftragten völlig unabhän­gig agieren können. Neue Methoden wie das Scoring machen es erforderlich, nicht nur die persönlichen Daten kontrollieren zu können, sondern auch die Nutzung aller Daten, die zu einem Urteil über eine Person herange­zogen werden können. Jeder Bürger muss gegenüber den Betreibern zentraler Daten­banken einen durchsetzbaren und wirklich unentgeltlichen Anspruch auf Selbstaus­kunft und gegebenenfalls auf Korrektur, Sperrung oder Löschung der Daten haben.
mehr [1]

Umwelt

Die Piratenpartei steht für Nachhaltigkeit. Wir wollen so handeln, dass auch in Zukunft die Grundlagen für eine würdige Existenz in Freiheit vorhanden sind. Voraussetzung dafür ist ein transparenter und verantwortungsvoller Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Damit wollen wir eine gesunde und natürliche Umwelt für die nachfolgenden Generationen erhalten. Dabei ist zwingend darauf zu achten, endliche Ressourcen nur schonend und langfristig erhaltend zu nutzen und zukünftig auf nachhaltige genutzte regenerative sowie generative Ressourcen zu setzen. Wir streben eine langfristig sichere und umweltschonende Energie-Infrastruktur basierend auf generativen und nachhaltig genutzten regenerative Energiequellen und eine transparente dezentralisierte Erzeugerstruktur an.

Transparenz [3]

Transparenz [3]
Die Abkehr vom "Prinzip der Geheimhaltung", der Verwaltungs- und Politikvorstellung eines überkommenen Staatsbegriffs und die Beto­nung des "Prinzips der Öffentlichkeit", das einen mündigen Bürger in den Mittelpunkt staatlichen Handelns und Gestaltens stellt, schafft nach der festen Überzeugung der Pira­tenpartei die unabdingbaren Voraussetzun­gen für eine moderne Wissensgesellschaft in einer freiheitlichen und demokratischen Ord­nung.
mehr [3]

Gesellschaftliche Teilhabe

Jeder Mensch hat das Recht auf eine sichere Existenz und gesellschaftliche Teilhabe. Die Würde des Menschen zu achten und zu schützen ist das wichtigste Gebot des Grundgesetzes. Ein Mensch kann nur in Würde leben, wenn für seine Grundbedürfnisse gesorgt und ihm gesellschaftliche Teilhabe möglich ist. In unserer Geldwirtschaft ist dazu ein Einkommen notwendig. Die Piratenpartei setzt sich daher für Lösungen ein, die eine sichere Existenz und gesellschaftliche Teilhabe individuell und bedingungslos garantieren und dabei auch wirtschaftliche Freiheit erhalten und ermöglichen. Wir wollen Armut verhindern, nicht Reichtum.

Open Access [4]

Das Open Access-Logo [4]
Aus dem Staatshaushalt wird eine Vielzahl schöpferischer Tätigkeiten finanziert, die als Produkt urheberrechtlich geschützte Werke hervorbringen. Da diese Werke von der All­gemeinheit finanziert werden, sollten sie auch der Allgemeinheit kostenlos zur Verfü­gung stehen. Tatsächlich ist dies heute sel­ten der Fall. So können auch Wissenschaftler mit geringem Budget an der wissenschaftlichen Entwicklung teilhaben. Wissenschaftliche Artikel, die anderen Wissenschaftlern nicht zugänglich sind, können von diesen auch nicht auf Fehler überprüft werden.
mehr [4]

Informationsfreiheitsgesetze

In deutschen Behörden galt bisher der Grundsatz der Amtsverschwiegenheit. Um Akten der öffentlichen Verwaltung einsehen oder aus ihnen Auskünfte erlangen zu können, musste ein berechtigtes Interesse nachgewiesen werden. Nahezu alle westlichen Industrienationen gewähren dagegen zum Teil schon seit längerem ein voraussetzungsloses Jedermanns-Recht auf Akteneinsicht und Aktenauskunft, ohne dass die Anträge begründet werden müssen. Erst seit wenigen Jahren gewinnt Deutschland langsam Anschluss an diesen internationalen Standard. Immer mehr setzt sich auch hier die Erkenntnis durch, dass Transparenz der öffentlichen Verwaltung nicht nur die demokratischen Beteiligungsrechte der Bürgerinnen und Bürger stärkt und damit der Staatsverdrossenheit entgegenwirkt, sondern dass sie Manipulationen und Korruption erschwert. Jedermann hat, ohne einen Grund für seinen Antrag angeben zu müssen, grundsätzlich freien, ersatzweise beschränkten Informationszugang zu allen – hoheitlichen und fiskalischen – Verwaltungsvorgängen.

Urheberrecht [5]

Copyleft [5]
Der uralte Traum, alles Wissen und alle Kultur der Menschheit zusammenzutragen, zu speichern und heute und in der Zukunft verfügbar zu machen, ist durch die rasante technische Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte in greifbare Nähe gerückt. Wie jede bahnbrechende Neuerung erfasst diese vielfältige Lebensbereiche und führt zu tief greifenden Veränderungen. Es ist unser Ziel, die Chancen dieser Situation zu nutzen und vor möglichen Gefahren zu warnen. Die derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen im Bereich des Urheberrechts beschränken jedoch das Potential der aktuellen Entwicklung, da sie auf einem veralteten Verständnis von so genanntem "geistigem Eigentum" basieren, welches der angestrebten Wissens- oder Informationsgesellschaft entgegen steht. Deshalb tritt die Piratenpartei für eine Legalisierung der Privatkopie ein, auch weil es technisch gar nicht möglich ist, Privatkopien zu unterbinden. Dabei geht es ihr aber nicht darum, das Urheberrecht vollständig abzuschaffen.
mehr [5]

Whistleblowerschutz

Die Gesellschaft muss aufgeklärt werden, dass Whistleblowing eine Form der Zivilcourage ist, die unbedingt unterstützt und geschützt werden muss. Journalistische Quellen werden heute schon als wertvoll erachtet und sind in Deutschland bereits gut geschützt. Der Begriff "Whistleblower" hat keine exakte deutsche Entsprechung. Ein "Whistleblower" ist für uns jemand der Missstände und illegales Handeln, wie beispielsweise Korruption, Insiderhandel oder allgemeine Gefahren, von denen er an seinem Arbeitsplatz, bei medizinischen Behandlungen oder bei anderen Gelegenheiten erfährt, an die Öffentlichkeit bringt.

Patentrecht [6]

Patente [6]
Wir lehnen Patente auf Lebewesen und Gene, auf Geschäftsideen und auch auf Software einhellig ab, weil sie unzumutbare und unver­antwortliche Konsequenzen haben, weil sie die Entwicklung der Wissensgesellschaft be­hindern, weil sie gemeine Güter ohne Gegen­leistung und ohne Not privatisieren und weil sie kein Erfindungspotential im ursprünglichen Sinne besitzen. Die gute Entwicklung klein- und mittelständischer IT-Unternehmen in ganz Europa hat beispielsweise gezeigt, dass auf dem Softwaresektor Patente vollkommen un­nötig sind.
mehr [6]

Geschlechter- und Familienpolitik

Die Piratenpartei steht für eine zeitgemäße Geschlechter- und Familienpolitik. Diese basiert auf dem Prinzip der freien Selbstbestimmung über Angelegenheiten des persönlichen Lebens, das sich ableiten lässt aus Artikel 1 des Grundgesetzes. Die Piraten setzen sich dafür ein, dass Politik der Vielfalt der Lebensstile gerecht wird. Jeder Mensch muss sich frei für den selbstgewählten Lebensentwurf und die von ihm gewünschte Form gleichberechtigten Zusammenlebens entscheiden können. Das Zusammenleben von Menschen darf nicht auf der Vorteilnahme oder Ausbeutung Einzelner gründen.

Bildung

Matheunterricht an einer Uni Jeder Mensch hat das Recht auf freien Zugang zu Information und Bildung. Bildungsgebühren jeglicher Art schränken den Zugang zu Bildung ein und sind deshalb kategorisch abzulehnen. Dies ist notwendig, um jedem Menschen, unabhängig von seiner sozialen Herkunft, ein größtmögliches Maß an gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen. Bildung ist eine der wichtigsten Ressourcen der Wirtschaft, da nur durch den Erhalt, die Weitergabe und die Vermehrung von Wissen Fortschritt und gesellschaftlicher Wohlstand auf Dauer gesichert werden können. Aus diesem Grund ist auch die Lehrmittelfreiheit zu befürworten. So ist das Schaffen freier Werke, die nicht nur kostenfrei im Unterricht einsetzbar sind, sondern auch von den Lehrkörpern ohne rechtliche Hürden auf den Unterricht angepasst werden können, ein wichtiger Schritt in diese Richtung.


Freie demokratisch kontrollierte technische Infrastruktur

In unserer modernen Informations- und Kommunikationsgesellschaft ist es von außerordentlicher Wichtigkeit, dass alle Bürger jederzeit die volle Kontrolle über ihre Informationsverarbeitung und Kommunikation erlangen können, sofern sie dies wünschen. Diese Freiheit aller Bürger soll verhindern, dass die Macht über Systeme und Daten in den Händen Einzelner konzentriert wird. Sie versucht diese so breit wie möglich auf alle Bürger zu verteilen und so ihre Freiheit und Privatsphäre zu sichern.

Teilhabe am digitalen Leben

Der Wandel zur digitalen Gesellschaft stellt einen enormen Entwicklungssprung dar. Sie wirkt sich massiv auf unser soziales Leben, politische Prozesse und unser wirtschaftliches Handeln aus. Freie Kommunikation wirkt wie ein Katalysator für die Weiterentwicklung der Gesellschaft und legt mit den neuen digitalen Technologien bisher ungeahnte Potenziale frei. Der freie Informationsfluss schafft mündige Bürger, die in der Lage sind ihre Freiheit wirkungsvoll gegen totalitäre Tendenzen zu verteidigen. Die freie Vernetzung ermöglicht es Angebot und Nachfrage aller Art einfach zusammenzubringen. Die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation sind aus der modernen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken und müssen auch durch staatliches Handeln sichergestellt und sogar gefördert werden.

Recht

Wir lehnen eine Aushöhlung des Anspruches auf den gesetzlichen Richter durch Phänomene wie "forum shopping" und "Fliegenden Gerichtsstand" ab. Es darf nicht im Belieben eines Klägers stehen, die Klage gerade dort zu erheben, wo er sich die besten Chancen ausrechnet. Durch die Rechtsprechung, bei Veröffentlichungen im Internet einen Erfolg überall anzunehmen, wo der entsprechende Inhalt abgerufen werden kann, ist das Konzept des Gerichtsstandes am Erfolgsort nicht mehr zeitgemäß und erlaubt die willkürliche Auswahl eines beliebigen Gerichts. Wir wollen eindeutig regeln, welches Gericht für die Entscheidung eines Rechtsstreits zuständig ist.

Unsere Themenwahl

Die Piratenpartei erweitert ihr Themenspektrum schrittweise unter breiter Einbeziehung aller Mitglieder. In Arbeitsgemeinschaften, die für alle Mitglieder und auch Nichtmitglieder offen sind, werden umfangreiche Diskussionen geführt und Standpunkte erarbeitet. Diese werden dann über verschiedene Medien breit kommuniziert und den anderen Piraten vorgestellt. Kritik, Verbesserungen und Anregungen werden aufgenommen und berücksichtigt. An den Parteitagen werden dann diese programmatischen Anträge von allen anwesenden Piraten diskutiert und abgestimmt. Es gibt keine Delegierten, jeder Pirat ist gleichberechtigt an der Auswahl und Ausgestaltung der Themen beteiligt.


Der Aufstieg der Piraten hat die Parteienlandschaft in Deutschland verändert. (Bild: Keystone / AP)


Die Partei kann weder rechts noch links zugeordnet werden



Kommentar: Der Erfolg der Piratenpartei kommt auch daher, dass bei dieser Partei die Basis voll mitreden kann. Das Erfolgsgeheimnis liegt in der maximalen Transparenz und Partizipation, was vor allem Jüngere anzieht. Wenn jemand beitritt, kann er sofort mitreden. Die Partei nutzt   gleichsam die Schwarmintelligenz. Echtes liberales Gedankengut steht im Mittelpunkt. Freiheit im Internet bis hin zur Selbstverantwortung beim Drogenkonsum. Dies spricht vor allem Junge an und viele Politverdrossene und Protestwähler können sich mit diesen neuen ungewohnten Leitgedanken identifizieren. Die Piratenpartei wurde zuerst nicht ernst genommen. Inzwischen wuchs sie zu einer politischen Kraft. Zur Stammwählerschaft gehören Leute, die im Netz leben. Netzpolitik ist für sie ein entscheidendes Wahlmotiv. Ich prognostiziere: Diese Partei wird noch weitere Landesteile in Deutschland entern. Vielleicht kommt es sogar zu einem grenzüberschreitenden Effekt. Ignorieren kann man jedenfalls die Piratenpartei nicht mehr.


Nachtrag 1. April (Spiegel):


Der fulminante Wahlerfolg im Saarland kommt den Piraten auch bundesweit zugute: Einer Umfrage zufolge verbesserte sich die Internetpartei innerhalb einer Woche um zwei Punkte - sie käme damit auf neun Prozent der deutschen Wählerstimmen. SPD und Grüne rutschen dagegen ab. mehr...

Montag, 26. März 2012

FDP könnte unter Philipp Müller wieder Tritt fassen


Der Ansatz an der Versammlung in Olten war besser als der fragwürdige Videoclip der Reinacher FDP. Nun könnte die Wende eintreten.
Einer der besten Vorschläge: Die Weichen können erst dann neu gestellt werden, wenn das Ziel bekannt ist. Der Tag der Freiheit machte bewusst: Der Freisinn hat an Gemeinsinn eingebüsst und muss mit einer realistischen Kernbotschaft wieder Tritt fassen.

Ich zitiere Blick:

«Tag der Freiheit» Erfinden sie hier die FDP neu?

Partei-Prominenz und Fussvolk diskutierten über den Freisinn.




Samstagmittag. Alt Bundesrat Pascal Couchepin (69) steht vor der Schützi in Olten SO und vertilgt eine Bratwurst. «50 solcher Anlässe müsste es geben», sagt der Walliser. Jede Woche einen? «Jede Woche zwei!», sagt Couchepin begeistert.
Der Anlass: Der «Tag der Freiheit», bei Bratwurst, Bier und Crèmeschnitte, umrahmt von Einlagen junger Slam-Poeten. Ziel: Die FDP als Volksbewegung neu zu erfinden. Organisiert von einer Gruppe Freisinniger aus Olten um SBB-Kommunikationschef Stefan Nünlist und Werner De Schepper, stellvertretender Chefredaktor der «Aargauer Zeitung». Gegen 200 Leute kamen, darunter viel Prominenz.
Die düstere Diagnose zum Zustand der FDP lieferte Polit­philosph Georg Kohler. «Freisinn ist ein prächtiger Name für eine Partei, die zurzeit nicht in prächtiger Verfassung ist.» Sein Befund: «Der Freisinn hat seinen Gemeinsinn eingebüsst.» Den Niedergang habe die Partei mit der Parole «Mehr Freiheit, weniger Staat» in den 80er-Jahren selbst eingeleitet. «Denn in einer repub­likanischen Volkspartei ist der Staat nicht der Feind – der Staat sind wir.»
Der Aargauer SVP-Nationalrat Ueli Giezendanner war gekommen, der FDP den Spiegel vorzuhalten. «Ich bin einer der freisinnigsten Menschen in diesem Saal», sagte der Provokateur und Fuhrhalter. «Ich wünsche der FDP einen Chlapf.» Das sei, wie sich jetzt bei der SVP zeige, eine heilsame Sache. Der Oltner SP-Präsident und Schriftsteller Alex Capus hielt dagegen: «Die Schweiz ist eine freisinnig-sozialdemokratische Erfolgsgeschichte. Wir sollten sie uns nicht von den Reaktionären und Populisten abknöpfen lassen.»
In Rededuellen unter De Scheppers Leitung stritten die Freisinnigen über Inhalte. Etwa über den Umgang mit der EU. Im Duell mit Bald-Präsident Philipp Müller sagte Staatsmann Couchepin: «Wir sollten zuerst die Ziele diskutieren, und dann den Weg.» Er sei zwar auch für den bilateralen Weg. «Aber was, wenn der nicht mehr geht? Machen wir dann einfach die Läden dicht?» Vorausdenken müsse man, so Couchepin. Im Grundsatz sei er einig, sagte Müller, plädierte aber für «pragmatisches Vorgehen». Couchepin insistierte: «Was machst du, wenn der bilaterale Weg am Ende ist?» Dannzumal sei er wohl pensioniert, sagte Müller.
«Wir müssen aufpassen, dass wir nicht auf Positionen sitzen bleiben, die nicht zu halten sind», sagte der Solothurner Finanz­direktor Christian Wanner. «Wenn etwas ohnehin kommt, wie der automatische Informa­tionsaustausch, dann müssen wir vorangehen. So können wir bei der Ausgestaltung mitreden», sagte Wirtschaftsprofessor Peter V. Kunz.
In Gruppen erarbeiteten die Freisinnigen danach gut freisinnige Positionen. Auch zur Aus­senpolitik. Unter der Leitung von alt Ständerat René Rhinow erzielten Pascal Couchepin, Philipp Müller und Nationalrätin Christa Markwalder einen kleinen Durchbruch. Sie einigten sich auf Thesen wie: Die Schweiz muss über den Bilateralismus hinausdenken. Sie muss dort präsent sein, wo die Entscheidungen fallen. Sie muss sich im europäischen Integrationsprozess engagieren.
Das ist weit mehr, als von der FDP zuletzt zu hören war. Einer der Gäste im Saal fasste den Anlass so zusammen: «Es gibt ihn noch, den Freisinn.»


Kommentar: Ich habe in verschiedenen Analysen dargelegt, dass eine Partei mit Lavieren und nichtssagenden Botschaften keinen Erfolg haben kann.
Die FDP bekommt nun eine Chance. Wenn der künftige neue Kapitän die neue Dachbotschaft bildhaft und überzeugend formuliert, kann die Partei wieder Erfolg haben. Doch muss das konkrete Ziel dem Leitbild der FDP, sowie den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen. Kein einfaches Unterfangen - aber unter Philipp Müller ist dies durchaus möglich. Er weiss nämlich, was Gemeinsinn bedeutet. Ich kenne viele Bekannte, die gerne wieder FDP wählen möchten, wenn......

LINKS:


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23. Sept. 2009 ... 10 Oktober 2009. 90. Die FDP hatte leider oft Probleme durch vage Zielsetzungen und unklare Kernbot- schaften. Fulvio Pelli verstärkte nun mit ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/09/09_23/09_09.pdf





16. Febr. 2012 ... Jedenfalls hatte die FDP Reinach nur die besten Absichten, als sie ihr neues Wahlvideo ins Netz stellte. Liberal zu sein, so sagte man sich, ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/12/02_16/index.html



24. Juli 2011 ... Die FDP Frauen haben am Donnerstag ihre Kampagne für die Wahlen vom Herbst eröffnet. In Zeitungen und auf Facebook publizierten sie ein ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/07_24/index.html

19. Apr. 2008 ... Der Parteipräsident Fulvio Pelli signalisierte zwar an der letzten ... Bestimmt wäre es auch bei der FDP besser gewesen, Pelli hätte mit seinem ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/08/04_19/index.html

Sonntag, 25. März 2012

SVP: «Lehrer sollen eine Lehre machen»

Quelle SR DRS

Für die SVP sind die Pädagogischen Hochschulen in der Schweiz überflüssig. Die Partei verlangt, dass Lehrkräfte künftig «praxisorientiert» ausgebildet werden. Sie sollen eine Lehre machen, statt an die Hochschule zu gehen.



Die SVP fordert die Abschaffung 
der Hochschulen für Lehrpersonen. (Keystone Archiv)


Die SVP hat an ihrem Sonderparteitag in Ebnat-Kappel bildungspolitische Forderungen verabschiedet. Als Alternative zur Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule schlägt die Volkspartei eine «Lehrer-Lehre» vor.
«Wir brauchen keine Hors-Sol-Lehrer, sondern solche, die den Alltag und die Berufswelt kennen», sagte Bundesrat Ueli Maurer vor den rund 300 anwesenden SVP-Mitgliedern und Gästen. Die Akademisierung der Lehrer-Ausbildung müsse gestoppt werden, verlangte der sechsfache Vater.


Lehre statt Hochschule


Die Pädagogischen Hochschulen (PH) seien gescheitert, sagte Sarah Bösch, Mitglied der SVP-Bildungskommission. Weder könnten die Hochschulen den Nachwuchs gewährleisten, noch tauge die Ausbildung für die tägliche Arbeit der Lehrer im Klassenzimmer, sagte der Zürcher alt Nationalrat Ulrich Schlüer.
Als Alternative zu den PH schlägt die SVP eine «Lehrer-Lehre» vor. Diese soll vor allem im Schulhaus stattfinden und die angehenden Lehrkräfte von einem Kollegium berufserfahrener Lehrpersonen begleitet werden. Den künftigen Lehrkräften müsse die Fähigkeit vermittelt werden, bei den Schülern Begeisterung zu wecken für den Schulstoff.
Zur «Lehrer-Lehre» sollen nach den Vorstellungen der SVP nicht nur Maturanden zugelassen werden, sondern auch Quereinsteiger. Diese sollen eine Aufnahmeprüfung bestehen und allenfalls ihr Grundwissen während der Ausbildung nachträglich erlernen.


Praxis statt theoretisches Wissen


Durch die neue, praxisorientierte Lehrer-Ausbildung würden die Pädagogischen Hochschulen überflüssig, sagte Bösch weiter. Für das theoretische Wissen könnten Kurse an bestehenden Hochschulen eingerichtet werden - analog zur Gewerbeschule für andere Berufszweige.
Die Schülerinnen und Schüler müssten auf das Leben vorbereitet werden. Der Unterricht müsse auf die Bedürfnisse und die Anforderungen der Wirtschaft eingehen und nicht den Vorgaben der pädagogischen Bildungstechnokraten in Verwaltung und Erziehungsdirektorenkonferenz entsprechen, sagte SVP-Nationalrat Thomas de Courten.




Schweiz soll duales Bildungssystem stärken




Für SVP-Parteipräsident Toni Brunner ist die EU schuld an der zunehmenden Akademisierung der Ausbildung in der Schweiz. Die Schweiz werde in vergleichenden Studien als rückständig dargestellt, weil sie eine tiefe Maturaquote von 26 Prozent habe. In Italien liege die Quote bei 80 Prozent, in Finnland bei 95 Prozent.
Grund für diese tiefe Quote sei das duale Bildungssystem. «Von diesem Erfolgsmodell dürfen wir nicht weiter abweichen», sagte der Parteichef. Die Schweiz brauche keine höhere Maturaquote, sondern müsse zurück zur praktischen Ausbildung. «Eine Hebamme braucht keine Matura, um Kindern auf die Welt zu helfen», sagte Brunner. (bat, sda)



Kommentar : In der Regel ist es so: Wenn die SP eine gute Idee hat, wird dies von Bürgerlichen oft nur deshalb abgelehnt, weil es aus der Küche der Sozialdemokraten kommt. Wenn nun die SVP einen guten Gedanken hat, wird  dieser oft nur deshalb abgelehnt, weil der Vorstoss von der  Blocher-Partei kommt.

Die Forderung der SVP nach vermehrter Praxis bei der Lehrerbildung ist begrüssenswert und auf Grund meiner Erfahrungen richtig. Die bildungspolitische Forderung der SVP wird erstaunlich positiv aufgenommen. Ich habe Einblick in die pädagogischen Hochschulen und darf sagen: Die Fachhochschulen haben im Bereich Praxisbezug bereits viel getan und die Lehrpläne geändert. Doch immer noch zu wenig. Persönlich vertrete ich bei dieser Thematik die "Sowohl - Also"-Haltung.  Angehende Lehrkräfte müssen  nebst der praktischen Lehre auch noch die theoretischen Navigationsinstrumente mitbekommen, damit sie die Schulpraxis besser meistern können. Der Verzicht auf eine Maturität finde ich somit falsch. Ich begrüsse jedoch die Verlagerung des Gewichtes auf  vermehrte angewandte Ausbildung. Obwohl die Thematik Lehrerbildung von der SVP in diesem Zeitpunkt bewusst gewählt wurde - vielleicht, um vom eigenen SVP Malaise abzulenken - hat dieser Gedankenanstoss durchaus etwas Gutes. Bei der offensichtlichen Akademisierung und der Bürokratisierung  darf noch mehr Gegensteuer gehalten werden.

Namensänderungen müssen gut bedacht werden

Aus 20 Min:

Von DRS zu SRF - Ausser Spesen nix gewesen?

Adieu DRS, bienvenue SRF. Der neue Name soll den Konsumenten die Orientierung erleichtern, heisst es beim Schweizer Radio und Fernsehen. Experten schütteln ob dem Buchstabenwirrwar den Kopf.

Der staatliche Medienkonzern SRG lässt seine Top-Brands sterben: Aus den Radiosendern DRS wird künftig Radio SRF. Auch die Bezeichnung SF der staatlichen Fernsehsender der Deutschschweiz verschwindet Ende Jahr zugunsten von SRF 1, zwei und info. Dazu kommen einheitliche Logos.
«Das neue Branding steht für das SRF-Gesamtangebot aus einer Hand. Es verankert die Dachmarke SRF in allen Kanälen», erklärt SRF-Mediensprecherin Andrea Hemmi. Das sei besonders für die multimediale Welt wichtig, wo zu viele unterschiedliche Marken die Auffindbarkeit erschweren.


Ähnlichkeit mit BBC


Dabei zeigt sich das SRF äusserst ambitioniert. Wird doch bereits gemunkelt, die SRG habe punkto der neuen Farben und Logos bei niemand geringerem als der britischen Rundfunkanstalt BBC abgekupfert, was Hemmi allerdings vehement verneint. Wie auch immer: Die Ähnlichkeit dürfte der Schweizer Konkurrenz ohnehin nur wenig bringen.


Markenexperte und Inhaber der Firma Brandlead, Nik Stucky, schüttelt nur den Kopf. «Drei Buchstaben machen keinen Namen, der in den Köpfen haften bleibt. SRF ist etwas anderes als die milliardenschweren und weltbekannten Abkürzungen IBM, BMW, UBS oder auch BBC», sagt er. Von einer echten Dachmarke, bei der Konsumenten eine klare Vorstellung vom Produkt und dessen Image haben, könne deshalb bei der neuen Buchstabenkombi keine Rede sein. Entsprechend sei unklar, wie die Marke SRF Emotionen wecken soll.


Im Gegenteil: Gut möglich, dass sich die SRG mit der Namensvereinheitlichung in der Deutschschweiz einiges verscherzt. Zählten doch die Marken SF1, SF zwei und DRS1 sowie DRS3 laut der Marketingfirma Young and Rubicam zu den 250 stärksten Marken der Schweiz (von 1100 erfassten Brands). «Insbesondere SF zwei hat sich über die Jahre gut entwickelt und ist mittlerweile die stärkste der fünf Marken», sagt Young and Rubicam-Experte Urs Krucker. Auch er kritisiert die bei SRF fehlende bekannte Dachmarke.





Immerhin müssen die Gebührenzahler ob der neuen Logos nicht über Gebühr leiden. «Bei Unternehmen, die einen Markenwechsel mit einem Gongschlag machen und so Mehrwert schaffen wollen, muss man mit Kosten in ein bis zweistelliger Millionenhöhe rechnen», so Stucky. Bei der SRG sei das aber nicht der Fall: «Das Rebranding der sechs Radiologos kostete – von der Markenpositionierung über die Namensentwicklung bis hin zum Logodesign – ohne unsere eigene Löhne knapp 70 000 Franken», so SRF-Sprecherin Hemmi.


Kommentar: Gegen eine Vereinheitlichungen eines Logos ist nichts einzuwenden. Dass es sehr lange geht, bis der Buchstabenwechsel von der Bevölkerung übernommen wird, ist nichts Neues. Das hat sich beim Wechsel von EMD zu VBS oder bei der Buchstabensuche und dem darauf folgendem Buchstabenwirrwarr DBP oder BDP gezeigt. Der Wechsel nach der Neugründung wollte nicht in die Köpfe hinein.  Ich war jüngst an einer Veranstaltung der  SRG und habe gemerkt, dass das  neue Brand SRF  Fragen aufwirft. Heisst es nun künftig: Radio SRF 1, Radio SRF 2, Radio SRF news und Fernsehen SRF 1,  Fernsehen SRF 2 und Fernsehen SRF info? Wissen Sie es? Wenn sich eine Marke gut entwickelt hat, ist es fragwürdig, ein Brand leichtfertig zu wechseln.  Radio DRS 1 war eine gute Marke und allen geläufig. SF1 und SF2 ebenfalls. Meine Prognose: Die drei Buchstaben SRF werden stark gewöhnungsbedürftig sein. Es wäre nicht verwunderlich, wenn dieser Zungenbrecher in einigen Jahren wieder von einem neuen Gremium  korrigiert würde.

Samstag, 24. März 2012

Die Sommerzeit beginnt morgen


Jedes Jahr die gleiche Frage:

 Müssen die Uhren vor- oder nachgestellt werden? Wann?


Wer hat an der Uhr gedreht?




Die Hausbesitzer sind mir sicherlich dankbar, wenn ich Sie heute auch an Ihre Wasseruhren erinnere. Hätten sie diese Uhren ohne diesen Hinweis tatsächlich umgestellt?
Es kostet Sie zwar nicht  mehr, wenn Sie diese Umstellung erst am 1. April vornehmen.
Analyse der ersten grossen Rede von Gauck

Quelle BILD:

Gauck tritt er ans Rednerpult und hält seine erste große Rede an die Deutschen.

Noch vor den ersten Worten dreht sich Gauck zu Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) um und dankt ihm, dass er auch von der „Freude im Amt“ gesprochen hat.

Dieser Präsident wird kein steifer Präsident, der sein Manuskript stur durchzieht, sondern ein wacher, munterer, heiterer Präsident.

Der erste Satz von Gaucks Rede setzt das Thema: „Wie soll es nun aussehen, dieses Land, zu dem unsere Kinder und Enkel `unser Land` sagen sollen?“

Dieser Präsident brennt auf sein Amt, will über die ganz großen Themen reden, über Deutschland!

„Ängste vermindern unseren Mut wie unser Selbstvertrauen manchmal so entscheidend, dass wir beides ganz und gar verlieren können – bis wir gar Feigheit für Tugend halten und Flucht für eine legitime Haltung im politischen Raum.“
Dieser Präsident will Mut machen, nicht nur den Menschen, sondern er schreibt auch den Politikern ins Stammbuch: Drückt euch nicht davor, unbequeme Dinge zu sagen und zu tun.

„Stattdessen will ich meine Erinnerung als Kraft nutzen, mich und uns zu lehren und zu motivieren.“

Die Erinnerungen Gaucks werden in seiner Amtszeit immer wieder durchscheinen. An ihnen wird er Gegenwart und Zukunft erklären.

„Trotz aller Irrwege, die sich mit dem Aufbegehren der 68er verbanden, hat sie die historische Schuld ins kollektive Bewusstsein gerückt.“

Gauck würdigt die 68er-Generation, ohne sie zu idealisieren. Das freut seine Unterstützer bei den Grünen, die Union kann mit dieser Wertung aber auch gut leben.


„Das entschlossene Ja der Westdeutschen zu Europa ist ein weiteres kostbares Gut der deutschen Nachkriegsgeschichte. Konrad Adenauer, Kanzler des Landes, das eben noch geprägt und dann ruiniert war vom Nationalismus, wird zu einem der Gründungsväter einer zukunftsgerichteten europäischen Integration.“

Gauck wird den Pro-Europa-Kurs fortsetzen. Der Verweis auf Adenauer ist ein klares Zeichen an die Union.

„Es soll `unser Land` sein, weil 'unser Land‘ soziale Gerechtigkeit, Teilhabe und Aufstiegschancen verbindet. Der Weg dazu ist nicht der einer paternalistischen Fürsorgepolitik, sondern ein Sozialstaat, der vorsorgt und ermächtigt.“

Signal an SPD und Linke: Gauck steht zum Sozialstaat und zu sozialer Gerechtigkeit. Aber er ist nicht für den Versorgungsstaat. „Ermächtigung“ ist eines seiner Schlüsselwörter: Jeder soll immer auch versuchen, selbst Kraft zu schöpfen.

„Wir leben inzwischen in einem Staat, in dem neben die ganz selbstverständliche deutschsprachige und christliche Tradition Religionen wie der Islam treten, auch andere Sprachen, andere Traditionen. (...) Wir wären allerdings schlecht beraten, wenn wir aus Ignoranz oder falsch verstandener Korrektheit vor realen Problemen die Augen verschließen würden.“

Gauck setzt die Bemühungen um Integration seines Vorgängers Christian Wulff fort. Setzt aber eigene, deutlich kritischere Akzente.

„Nicht nur bei uns, sondern auch in Europa und darüber hinaus ist die repräsentative Demokratie das einzig geeignete System, Gruppeninteressen und Gemeinwohl-Interessen auszugleichen.“

Gauck ist ein überzeugter Demokrat, weil unsere Demokratie offen und lernfähig ist.

„Und speziell zu den rechtsextremen Verächtern unserer Demokratie sagen wir in aller Deutlichkeit: Euer Hass ist unser Ansporn. Wir lassen unser Land nicht im Stich. Wir schenken euch auch nicht unsere Angst. Ihr werdet Vergangenheit sein und unsere Demokratie wird leben.“

Klare Kampfansage an Nazis und Neonazis. Besonders lauter Applaus von den Antifa-Aktivisten der Linkspartei.

„Meine Bitte an Regierende wie Regierte: Findet euch nicht ab mit dieser zunehmenden Distanz. Für die politisch Handelnden heißt dies: Redet offen und klar, dann kann verloren gegangenes Vertrauen zurückgewonnen werden.“

Gauck will gegen Politikverdrossenheit kämpfen und scheut sich nicht, Politikern und Bürgern unbequeme Dinge zu sagen.

„Zuletzt bitte ich Sie um Vertrauen in meine Person. Davor aber bitte ich Sie um Vertrauen zu denen, die in unserem Land Verantwortung tragen, wie ich diese um Vertrauen zu all den Bewohnern dieses wieder vereinigten und erwachsen gewordenen Landes bitte. Und davor wiederum bitte ich Sie, mutig und immer wieder damit zu beginnen, Vertrauen in sich selbst zu setzen.“

Dieser Präsident ist Pfarrer, und man wird es immer wieder spüren, wenn er Menschen anspricht, wenn er zu uns allen redet und bei allen Themen auch die Gefühle anspricht.

„Gott und den Menschen sei Dank: Dieses Erbe dürfen sie erwarten.“

Dieser Präsident wird sein Christentum nicht verstecken, sondern offen, werbend leben.


KOMMENTAR: Die Rede war pastoral. Kommentatoren fanden zwar, Gauck habe geredet und fast nichts gesagt. Ich finde, Gauck hat es immerhin fertig gebracht, alle anzusprechen. Selbst die Linken, die ihn vor der Wahl nicht unterstützt hatten, schätzen die deutliche Positionierung gegen den Rechtsextremismus und das Einstehen für die soziale Gerechtigkeit. Selbst der umstrittene Vorgänger kam noch zu Ehren. Die Kernworte
MUT
SELBSTVERTRAUEN
stellte der ehemalige ostdeutsche Theologe  in den Mittelpunkt.
Ich gehe davon aus, dass diese "Predigt" selbst geschrieben wurde.  Gauck glückte jedenfalls mit dieser emotionalen Rede ein würdiger Einstand und er baute damit das Fundament zum Vertrauen, das beim Vorgänger leider verloren gegangen war.
Gauck hat die Medien, die Parteien und die Bevölkerung überzeugt.
 

Nachtrag ZEIT:


Freitag, 23. März 2012

Stromwende bringt zwangsläufig massive Preiserhöhungen


Windräder bei Leipzig
Windräder bei Leipzig

Quelle Die Zeit


Anfang der Woche wurde zudem eine interne Studie der Bundesnetzagentur bekannt. Demnach könnten in den kommenden Jahren die Strompreise für Haushaltskunden um fünf bis sieben Prozent steigen, nur weil das Stromnetz für den Ausbau der erneuerbaren Energien fit gemacht werden muss. Dahinter steckt ein möglicher Anstieg der Netzentgelte um 16 bis 24 Prozent  – je nachdem, wie stark die Netzbetreiber in neue Stromleitungen investieren müssen.


Steigende Strompreise, drohende Stromsperren, das alles ist in seiner Kombination politischer Zündstoff. Erst recht in Zeiten der Energiewende. Schließlich hat sich Deutschland ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt und einen Atomausstieg beschlossen. Immer öfter taucht deshalb die Frage auf: Wer trägt eigentlich die Kosten der Energiewende?
Klar ist, dass es zurzeit nicht die Industrie ist. Sie genießt zahlreiche Ausnahmeregelungen, wenn es um die Kosten des Ökostromausbaus geht. Bestes Beispiel ist etwa die Besondere Ausgleichsregelung. Sie soll Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen, von der Umlage nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG-Umlage) befreien. Mit der EEG-Umlage (zurzeit 3,59 Cent je Kilowattstunde) beteiligt sich jeder Stromkunde am Ökostromausbau.


Doch im vergangenen Jahr hat Schwarz-Gelb die Kriterien verändert. Immer mehr Unternehmen können nun eine Ausnahme verlangen. Das Bundesumweltministerium schätzt, dass allein in diesem Jahr rund 730 Unternehmen so mehr als 2,5 Milliarden Euro einsparen werden. "Wir brauchen eine transparente Diskussion über die Entlastung der stromintensiven Industrie und keine Deals mit den Lobbygruppen", fordert Ingrid Nestle, Sprecherin für Energiewirtschaft der Grünen. Nach einer Studie im Auftrag ihrer Partei profitiert zurzeit selbst der Braunkohletagebau von der Ausnahmeregelung. Obwohl deutsche Braunkohle nicht im Ausland, sondern im nächsten Kohlekraftwerk landet.


Kommentar: Wer A sagt muss auch B sagen. Wer keinen Atomstrom mehr will, muss auch bereit sein, für die Wende mehr zu bezahlen. Die Auswirkungen werden  in der Schweiz ebenfalls spürbar werden. Der Ausstieg ist nicht ohne gewaltige Mehrkosten zu schaffen. Bekanntlich kann man nicht den Fünfer und das Weggli haben. Was bei der Stromwende beachtet werden muss: Neue Leitungen und Windräder sind notwendig und sie werden das Landschaftsbild beeinflussen.  Es wäre auch völlig falsch, den Bau von Kohlekraftwerken (Dreckschleudern) plötzlich zu akzeptieren. Zudem würde es niemand verstehen, wenn wir künftig den billigeren Atomstrom einfach aus dem Osten oder Frankreich plötzlich akzeptierten  d.h. wenn wir später diese kostengünstigere Energie bedenkenlos importieren würden.

Donnerstag, 22. März 2012

Die guten Seiten der Schwarzarbeit


Überraschende These (Aus 20 Min online)



«Schwarzarbeit ist gut für die Wirtschaft»

Eigentlich ist nicht versteuerte Arbeit verpönt. Doch laut eines Professors hat die Schattenwirtschaft auch ihre guten Seiten.

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Die Schattenwirtschaft soll auch ihre guten Seiten haben. (Bild: Keystone)

Eine provozierende Schlussfolgerung eines Professors, der die Schattenwirtschaft in der Schweiz untersucht hat: Schwarzarbeit ist gut für die Wirtschaft. Das sagt der österreichische Professor Friedrich Schneider von der Universität Linz. Er hat das Ausmass von Schattenwirtschaft in der Schweiz untersucht und berechnet, dass 1,1 Millionen Menschen im Land zeitweilig schwarz arbeiten würden.
Da es sich dabei jedoch oft um Nebenjobs handelt, beträgt die Zahl auf Vollzeitstellen hochgerechnet rund 450 000, wie Schneider im Wirtschaftsmagazin «Eco» des Schweizer Fernsehens vom Montag erklärt.


Zusätzliche Wertschöpfung


Durch Schwarzarbeit entstehe eine zusätzliche Wertschöpfung, da das eingenommene Geld zu zwei Drittel wieder in der Schweiz ausgegeben würde, argumentiert Schneider. So würden die Schweizer Wirtschaftsbetriebe alles in allem davon profitieren.
Der Professor gesteht jedoch ein, dass es bei der Schwarzarbeit auch Verlierer gebe, namentlich die öffentliche Hand, der Steuern und Sozialabgaben entgehen würden.

Mittwoch, 21. März 2012

Unterschiedliche Reaktionen auf das Strafverfahren gegen den ehemaligen Justizminister

Ich zitiere NZZ:

Christoph Blocher wollte sich bisher zum Strafverfahren nicht äussern. (Bild: Keysttone / Walter Bieri)Zoom
Christoph Blocher wollte sich bisher zum Strafverfahren nicht äussern. (Bild: Keysttone / Walter Bieri)

Die Einleitung eines Strafverfahrens gegen Christoph Blocher im Zusammenhang mit der Affäre Hildebrand löst gemischte Reaktionen aus. Während in der Mitte das Vorgehen der Staatsanwaltschaft begrüsst wird, erhält Blocher ausgerechnet aus SP-Kreisen Schützenhilfe.

(sda) Philipp Müller, Nationalrat und einziger Kandidat für das Präsidium der FDP Schweiz, zeigte sich zufrieden. Dass unbesehen von Person und Ansehen ein Verfahren eingeleitet wurde, zeige, dass der Rechtsstaat in der Schweiz funktioniere, sagte er gegenüber «10 vor 10».


Ins gleiche Horn stösst BDP-Präsident Hans Grunder. Er sei dankbar, dass das Verfahren eingeleitet wurde, sagte er. Es wäre eine Ungleichbehandlung gewesen, wenn Blocher geschont worden wäre, während gegen einen ehemaligen IT-Mitarbeiter der Bank Sarasin sowie gegen einen Thurgauer Anwalt und Zürcher Kantonsrat ermittelt wird.


CVP-Parteipräsident Christophe Darbellay bezeichnete es als pikant, dass ausgerechnet gegen einen ehemaligen Justizminister ein Verfahren eingeleitet wurde.

Whistleblower schlecht geschützt

Der Zürcher SP-Nationalrat und Jurist Daniel Jositsch dagegen findet dies jedoch nicht in Ordung. Unabhängig ihrer unterschiedlichen politischen Ansichten habe sich Blocher seiner Einschätzung nach korrekt verhalten, sagte Jositsch.
Das Verfahren gegen Blocher zeige ein in der Schweiz bestehendes Problem auf: Der Whistleblower, der auf einen Missstand aufmerksam mache, sei am Schluss die Person, welche juristisch verfolgt werde.


Kommentar: Mich interessiert nun die persönliche Stellungnahme Blochers zu der jüngsten Mediengeschichte im Blocher TV am Samstag.