Samstag, 28. Februar 2009

Schade: Finanzminister Merz wird zum Zauderer

Hans -Rudolf Merz hatte nach der Herzoperation eine sehr gute Reputation und war als Bundesrat in der Oeffentlichkeit beliebt. Jetzt wird er nun hart kritisiert. Die Medien werfen ihm im Zusammenhang mit den UBS-Pannen vor, er zaudere, laviere und warte zu lange, bis er konkret handle. Sein Ausraster nach dem Vorwurf, er habe in der UBS Krise zu spät gehandelt, machte die Oeffentlichkeit stutzig. Seine billige Rechtfertigung mit dem vorgegebenen Sitzungsrhythmus war mehr als peinlich. In Krisen kann man nicht abwarten, bis zu einem nächsten Sitzungstermin.

Foto 20 Min:

Es kann und darf nicht sein, dass unsere Regierung in Krisensituationen (es handelt sich um eine veritable Wirtschaft- und Finanzkrise, die sich nun auch zu einer Führungskrise entwickelt) - keinen Krisenstab bestimmt hat.

Botschafter Borer brachte diese Manko in der gestrigen ARENA auf den Punkt: Er verglich das Verhalten mit dem Einsatz der Feuerwehr in einem Brandfall. Er sagte, es wäre lächerlich, wenn ein Feuerwehrkommandant mit seinen Offizieren zuerst eine Sitzung einberufen würde, um tagelang zu diskutieren und zu überlegen, wie man den Brand am besten bekämpfen solle. Uebertragen auf die Auseinandersetzung mit den Vereinigten Staaten weiss der Bundesrat schon lange, dass es brennt.

Was machte jedoch Bundesrat Merz? Er bestimmte einen Ausschuss, der überlegt, wie das Feuer gelöscht werden soll. Es ist unverständlich, wenn der Bundespräsident in der aktuellen alarmierenden Situation die Hände in den Schoss legt, nachdem er vorschnell und unbedacht bei der heikelsten Frage die Daten von UBS Kunden rechtswidrig dem US -Justizministerium zukommen liess. Der Bundesrat trägt eine Mitschuld, wenn das Bundesverfassungsgericht desavouiert und das Bankgeheimnis rechtwidrig ausgehebelt werden konnte.

Zu Recht lesen wir heute in der Tagespresse, der Bundesrat verkenne die politische Dimension und wundere sich, wenn das Problem immer grösser werde.

Es zeigt sich, dass der Bundesrat zu einer führungslosen Gruppe von Einzelkämpfern mutiert, die keine Ahnung hat von Krisen- und Kommuniktionsmanagement.

Früher wurde Bundesrat Blocher vorgeworfen, er halte sich nicht ans Kollegialprinzip. Der neue Bundesrat ist es nun, der laufend Auseinandersetzung öffentlich austrägt und jeder gegen jeden kämpft. Das jüngste Beispiel:

Der Zoff zwischen Merz und Calmy-Rey steht im Tagi online:

Merz wolle Botschafter Alexander Karrer als Leiter der Task Force Bankgeheimnis einsetzen. Aussenministerin Micheline Calmy-Rey sei jedoch mit dieser Besetzung nicht einverstanden, schreibe die Westschweizer Zeitung «Le Temps».

Nachtrag Blick 2. März:

Hilfloser Bundesrat ? Am 19. Februar informiert Bundespräsident Merz zur Aufhebung des Steuergeheimnisses.

(Blick)

Wir haben es alle noch in den Ohren. Wie Bundespräsident Hans-Rudolf Merz immer wieder beteuerte: Das Bankgeheimnis ist nicht verhandelbar! Basta. Jetzt ist er Mitglied einer Dreiertruppe, zusammen mit seinen Kolleginnen Evelyne Widmer-Schlumpf und Micheline Calmy-Rey, um zu retten, was zu retten ist.

Wir warten gespannt, wie es morgen tönt.

Nachtrag von Politologin Regula Stämpfli

Und was sagen Politik-Experten? Blick.ch fragte die Politologin Regula Stämpfli, die derzeit in Brüssel arbeitet, und Georg Lutz in Lausanne.

Blick.ch: Reicht die Task Force aus den Bundesräten Merz, Calmy-Rey und Widmer-Schlumpf?

Regula Stämpfli: Es ist ja nicht mal eine richtige Task Force, sondern eine sogenannte Arbeitsgruppe. Aber immerhin: Es ist besser als nichts. Doch zur Krisenbewältigung braucht es mehr.

Georg Lutz: Wichtig ist nicht die Form, sondern dass jemand die Verantwortung übernimmt. Das Problem ist aber eher, dass man nicht weiss, was der Bundesrat überhaupt will.

Braucht es einen stärkeren Bundespräsidenten? Mit mehr Kompetenzen und längerer Amtszeit?

Georg Lutz: Es scheint, dass man sich im Bundesrat hintereinander versteckt. Ein stärkeres Bundespräsidentamt wäre eine Möglichkeit, sichtbare Verantwortlichkeiten zu schaffen. Man muss dann das Amt aber auch mit Kompetenzen ausstatten, sonst bringt es nichts.

Regula Stämpfli: Nein. Aber es wäre klug, Finanzminister Merz von seinem Präsidentenamt zu entlasten und dieses ad interim Bundesrat Couchepin zu übergeben und Widmer-Schlumpf als Co-Leitung ins Finanzdepartement zu holen. Hans-Rudolf Merz, so haben die letzten Wochen gezeigt, ist als Alleinverantwortlicher für die jetzige Krise völlig ungeeignet.

Hätte der Bundesrat aus dem Swissair-Grounding Lehren ziehen müssen, die jetzt brauchbar wären? Warum wurden solche Lehren nicht gezogen?

Regula Stämpfli: Die Mächtigen in der Schweiz haben viel zu lange auf Selbstzufriedenheit und Sturheit geschaltet. Früher war die Schweiz mal klein und fein. Doch in den letzten zehn Jahren hat sich die Schweizer Regierung nur noch mit sich selbst beschäftigt. Deshalb ist die Schweiz zumindest in der Politik heute nicht mehr fein, sondern nur noch verdammt klein.

Georg Lutz: Wenn man einem Bundespräsidenten mehr Macht geben will, dann muss man die Macht der sechs anderen beschneiden. Das ist sowohl im Bundesrat als auch im Parlament schwierig durchzusetzen.

Schweizer Regierung ist nur noch mit sich selbst beschäftigt: Politologin Regula Stämpfli. (Regula Stämpfli)

Man weiss nicht, was der Bundesrat überhaupt will: Politologe Georg Lutz. (ZVG)

Freitag, 27. Februar 2009

Der Holocaust Leugner:

Seine fragwürdige Entschuldigung wird von der Kirche akzeptiert

Der umstrittene katholische Geistliche Richard Williamson hat sich nach seiner erzwungenen Ausreise aus Argentinien offenbar für die Leugnung des Holocaust entschuldigt. Dies meldete heute die katholische Nachrichtenagentur Zenit in Rom.

Ich zitiere 20 min:

Der ultrakonservative Bischof Richard Williamson hat sich für seine Äusserungen zum Holocaust entschuldigt. Zum inhaltlichen Kern der Kontroverse sagte er aber nichts.

Richard Williamson bei seiner Ankunft in Grossbritannien. (Bild: Reuters)

Der 68-Jährige soll in einem Brief an den Vatikan geschrieben haben,

er entschuldige sich «bei Gott» bei allen, die er durch seine Leugnung der Judenvernichtung im Dritten Reich verletzt habe.

Die Agentur wertete dies als Rücknahme der Äusserungen des Bischofs, die weltweit Empörung ausgelöst hatten.

Williamson hatte in einem Ende Januar ausgestrahlten Interview mit dem schwedischen Fernsehen gesagt, er denke, dass «200´000 bis 300´000 Juden in den Konzentrationslagern gestorben» seien, aber «nicht ein einziger von ihnen in Gaskammern».

Wie Williamsons den Papst an der nase herumführt

Am selben Tag unterschrieb Papst Benedikt XVI. ein Dekret, das die Exkommunikation Williamsons und dreier weiterer Mitglieder der erzkonservativen Piusbruderschaft rückgängig machte.

Vom Papst aufgefordert, seine Äusserungen zu widerrufen, sagte Williamson lediglich, er werde seine Aussagen zum Holocaust «überprüfen».

Argentinien, wo Williamson seit 2003 in einem Priesterseminar gelebt hatte, hatte den Geistlichen in der vergangenen Woche zum Verlassen des Landes aufgefordert und andernfalls mit Ausweisung gedroht. Als Begründung führte die Regierung an, Williamson habe mit der Leugnung des Holocausts das Judentum beleidigt.

Das Mitglied der erzkatholischen Pius-Bruderschaft war gestern am Londoner Flughafen Heathrow eingetroffen und hatte sich zunächst in Schweigen gehüllt. Einem Zeitungsbericht zufolge steht Williamson in Kontakt mit dem verurteilten britischen Holocaust-Leugner David Irving. (SDA)

Williamson vor seinem Abflug in Buenos Aires. (Reuters)

Kommentar:

Der Holocaust Lügner hat sich nur dafür entschuldigt, dass er Leute mit seiner Aussage verletzt habe. Er nahm jedoch die Lüge nicht zurück!!! Unverständlich, dass der Papst diese "Entschuldigung" als Widerruf akzeptiert. Die Einheit der katholischen Kirche scheint ihm wichtiger zu sein, als die Glaubwürdigkeit der Kirche.

Nachtrag Bild:

Skandal-Bischof Richard Williamson: Katholiken und Juden: Entschuldigung reicht nicht

Skandal-Bischof Richard Williamson Katholiken und Juden: Entschuldigung reicht nicht!

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hält die Erklärung von Skandal-Bischof Richard Williamson (68) zu seinen Äußerungen über den Holocaust für unzureichend.

Die Bitte um Vergebung sei „in keiner Weise befriedigend“, sagte ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer dem „Tagesspiegel“.

Nachtrag: Wahrscheinlich haben dem Papst heute die "Ohren geläutet". Der Aufschrei in den Medien konnte der Vatikan kaum überhören. Am Feitag abend war jedenfalls zu erfahren, dass sich der Papst nun mit dem billigen Entschuldigungstrick doch nicht zufrieden gibt und auf seine alte Forderung zurückkommt, die der Holocaust Leugner bis jetzt nie erfüllt hatte. Der Papst will, dass Williamson die Lüge explizit widerruft! Ob es dem berühmt berüchtigten Bischof erneut gelingt, den Papst auszutricken?

Ich zitiere Bild:

Skandal-Bischof Richard Williamson Vatikan: Entschuldigung reicht nicht!

Zentralkomitee der Katholiken fordert Überwachung der Pius-Bruderschaft durch den Verfassungsschutz

Der Vatikan hat die Entschuldigung des erzkonservativen Skandal-Bischofs und Holocaust-Leugners Richard Williamson (68) als unzureichend bezeichnet!

Donnerstag, 26. Februar 2009

Was funkelt da für ein auffallend roter Ring an der Hand des Bundesrates Leuenberger?

fragt Blick und überschreibt diese "weltbewegende" Geschichte mit einer Analogie:

Bunderat der Ringe

(Keystone)

Frage: Weshalb darf ein roter Bundesrat nicht zu seiner politischen Farbe stehen?

Was ist mit dem Bundesrat los?

Stellen Sie sich vor, es brenne ein Haus und die Feuerwehr würde am Telefon antworten:

"Wir können doch nicht zaubern, wir haben einen bestimmten Einsatzrhythmus. Warten Sie bitte gefälligst. Wir sind kein Komödienstadel!"

Nach so einer Antwort wäre der Medienwirbel vorprogrammiert.

Seit Tagen muss sich der Bundesrat mit Krisen herumschlagen (UBS, BANKGEHEIMNIS. ERPRESSUNG AUS USA).

Ich glaubte mich im falschen Film als ich gestern von Bundesrat Merz auf die Frage, warum alles so lange dauere, die Antwort hörte:

Er sei nicht in einem «Komödienstadel», der Bundesrat habe eben einen Sitzungsrhythmus.

Der Bundesrat ist kein Komödienstadel: Bundespräsident Hans-Rudolf Merz

Der Bundesrat hat eben einen Sitzungsrhythmus!

Bundespräsident Hans-Rudolf Merz

Quelle Tagi online

Auf die Frage eines Journalisten,warum man denn erst jetzt reagiere, reagierte Finanzminister Hans-Rudolf Merz überraschend ungehalten. Der Bundespräsident verlor die Fassung:

Er sei nicht in einem Komödienstadel. Der Bundesrat habe einen Sitzungsrhythmus.

Diese provokative Antwort stiess nicht nur bei Politikern auf völliges Unverständnis. Auch die Bevölkerung wunderte sich.

Gerhard Pfister (CVP), der Präsident der Staatspolitischen Kommission fand, in der Schweiz gehe sogar die Wirtschaft nach Fahrplan zugrunde.

«Bundesrat Merz hat offenbar die Nerven verloren», vermutet er.

Kommentar: Man darf vom Bundesrat erwarten, dass er dann zusammenkommt, wenn es nötig ist- vor allem in Krisensituationen. Die billige Ausrede mit dem Sitzungsrhythmus könnte höchstens ein Schalterbeamter gemacht haben. Wenn jedoch eine der wichtigsten Führungspersönlichkeit den normalen Betrieb nicht mehr von Ausnahmesituationen unterscheiden kann, dann stimmt etwas nicht!

In Krisensituationen (Wirtschaftskrise, Finanzkrise) geht es darum, schnell, situationsgerecht - aber nicht überstürzt zu handeln.

Ich zitiere die Kritik in der NZZ:

Bei allem Verständnis für den starren Sitzungsrhythmus staunt man doch, dass die Landesregierung erst eine Woche nach Ablauf des Ultimatums einen Ausschuss einsetzt, der zuerst noch eine Strategie ausarbeiten müsse.

Die Ueberraschung: Grübel führt neu die UBS. Konzernchef Rohner streicht die Segel

Gestern hätte ich nicht gedacht, dass meine Anregung schon heute umgesetzt wird.

Ich hatte in Schaffhausen und im CLUB einen gebrochenen UBS Chef erlebt. Wenn er heute verlauten lässt, er habe den Rücktritt schon früher geplant, so wage ich die Behauptung: Dies kann nicht stimmen. Es muss eine Notlüge sein, obwohl die UBS dies offiziell so verkündet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der "entmachtete" UBS Chef Rohner schon seit Wochen gewusst hatte, dass er zwei Tage nach seinen Auftritten (Schaffhausen und Club) die Bühne verlassen wird. Es ist unvorstellbar, dass ein Chef so abgebrüht ist und so lange, so falsch kommunizieren kann. Wer alle Aussagen subsummiert und analysiert, stellt rasch fest, dass Rohner der Rücktritt überraschend aufgezwungen worden sein muss. Hätte er das Datum des Rücktrittes gekannt, wäre er nicht mehr in den CLUB gegangen und wäre er nicht mehr nach Schaffhausen gekommen. Der Chefökonom Wellershoff verlässt übrigens auch das UBS Schiff. Seine Verabschiedung gab er jedoch in Schaffhausen dem Chefredaktor der Schaffhauser Nachrichten persönlich bekannt und wurde indirekt angekündigt. Man empfand insofern eine Abschiedsstimmung, als ihm von einer Vielzahl von Schaffhauser UBS Mitarbeitern am Schluss einzeln je eine Rose überreicht hatten. Gegen einen geplanten Rücktritt Rohners spricht Vieles, sein Verhalten, seine persönlichen Gespräche und seine Worte, die er an die Kunden, die Mitarbeitenden und an die Oeffentlichkeit gerichtet hatte. Solche Worte würde kein Mensch aussprechen, wenn er genau wüsste, dass man in zwei Tagen die Bühne verlässt. Leute aus dem persönlichen Umfeld Rohners sind alle überzeugt, dass Rohner in den letzten Tagen stark unter Druck gekommen ist aber persönlich bereit war das UBS Schiff noch selbst aus der Krisensituation zu steuern. Vermutlich hatte der Verwaltungsrat mit der Rauswurf gewartet, bis er von Grübel die Zusage hatte. Mit der Notlüge, Rohner habe den Rücktritt bereits im Januar bekanntgegeben, versucht nun der Verwaltungsrat Rohners Rauswurf zu entschärfen Kurer ist jetzt auch angezählt Nur noch der Rücktritt Kurers fehlt, damit die UBS einen Neubeginn wagen kann. Auch bei Kurer hoffe ich auf einen raschen Entscheid. Die Messer werden sicherlich bereits gewetzt.

Aus NZZ- online:

Oswald Grübel neuer UBS-Chef

Wirtschaft: 26. Februar 2009,

Kommentar: Ein Akt der Verzweiflung

Grübels Auftritt – Rohners Abgang

Ob es Oswald Grübel gelingen wird, das Steuer bei der UBS herumzureissen, ist alles andere als sicher. Die Probleme der Grossbank sind riesig. Doch dürfte Grübel einer der wenigen Spitzenleute sein, die genug Erfahrung haben, um eine global tätige Bank zu sanieren, meint NZZ-Wirtschaftsredaktor Ermes Gallarotti.

Dissoziation - als Methode der inneren Führung

Wenn Sie persönlich angegriffen werden:

Dissozieren Sie!

Sie können persönliche Angriffe wegstecken, indem Sie sich bewusst von solechen Angriffen lösen, sich distanzieren d.h. wenn sie dissozieren. ("Das lässt mich völlig kalt!")

Normalerweise nehmen wir persönliche Angriffe viel zu ernst und assozieren. Wir ärgern uns und es kommt zu Ueberreaktionen. Doch geraten wir so in eine emotionale Sackgasse.

Gehen Sie deshalb in die Gegenrichtung!

Dissozieren Sie!

"Googeln" Sie. Es gibt wertvolle Hinweise unter dem Begriff "Dissoziationstechniken".

Techniken, die Sie befähigen , Konflikte und Angriffe nicht mehr persönlich zu nehmen. Wenn sie konkret lernen möchten, Abstand zu nehmen von hinderlichen Gefühlen, werde ich Ihnen gerne in einem individuellen fachgerechtem Coaching diese Techniken festigen. Wenden Sie sich unverbindlich an K+K.

Zitat aus google (NLP Techniken):

Visuell sich zu dissoziieren bedeutet, z.B. eine Szene von außen zu betrachten. In einer dissoziierten visuellen Erinnerung sieht man die erinnerte Szene von außen: Man sieht sich selbst als Teil der Szene. In einer dissoziierten auditiven Erinnerung hört man von außen, aus Distanz, was es da zu hören gab. Wenn man in dieser Szene selbst gesprochen hat, dann hört man in einer dissoziierten Erinnerung die eigene Stimme aus Distanz, von weit weg.

Andere Beispiele, sich zu dissoziieren sind, sich vorzustellen: (1) man sei hinter einer dicken Glasmauer und könne so die Szene betrachten, (2) man sei mit einer schützenden Licht-Hülle umgeben, (3) man befände sich hinter einer Licht-Schranke, die alle schädlichen Strahlen aufhält, usw. In sehr belastenden Erinnerungen oder bei Szenen, die jemanden \"überfallen\" (z.B. bei Phobien) kann eine doppelte oder dreifache Dissoziation hilfreich sein. Bei der doppelten Dissoziation wird eine weitere Meta-Ebene konstruiert: ich (aus Ebene 3) betrachte mich (in Ebene 2), wie ich dasitze und auf das Geschehen in Ebene 1 schaue, wo ich zu sehen bin.

Ich kann auch dissozieren, in dem ich mich auf die höhere Ebene (Metaebene) begebe, und Sachverhalte von oben, aus einer gewissen Distanz betrachte. Wenn ich mich während deines Streitgespräches auf die Metaebene begebe, erkenne ich wie das Gespräch verläuft und kann es beshreiben ("Ich rede über das REDEN").

Nachtrag (aus Wikipedia):

Metaebene

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Eine Metaebene ist eine übergeordnete Ebene oder Sichtweise, wenn ein Diskurs oder eine Struktur innerhalb von sich selbst über sich selbst spricht. Zu jeder Metaebene selbst kann wieder eine neue Metaebene gebildet werden.

Beispiele [Bearbeiten]

In der Informatik unterscheidet man zwischen Daten und den sog. Metadaten, die diese beschreiben.

Die Wissenschaftstheorie untersucht auf einer Metaebene die wissenschaftlichen Methoden, die wiederum der Untersuchung von natürlichen Phänomenen - d. h. der Wissenschaft - dienen.

Bei der Betrachtung der menschlichen Kommunikation wird eine Diskussion, die sich nicht mit deren Inhalten, sondern mit dem äußeren Rahmen (Sprecher, Voraussetzungen, Begrifflichkeiten) auseinandersetzt, als Metaebene oder auch Metadiskussion bezeichnet.

In der Kunst, Literatur oder im Film spricht man von einer Metaebene, wenn die jeweilige Produktion oder Entstehung eines Werkes selbst zum Inhalt der Arbeit wird. Bekannte Filmbeispiele sind z. B. von Federico Fellini und das Blair Witch Projekt.

Die Vermischung von (Objekt-)Ebene und Metaebene ist eine Möglichkeit, um selbstbezügliche Aussagen oder Bilder zu erstellen. Ein Beispiel ist das bekannte Bild La trahison des images (wörtlich: „Der Verrat der Bilder“) von René Magritte, das eine Pfeife mit dem Schriftzug „Ceci n'est pas une pipe.“ („Dies ist keine Pfeife.“) abbildet.

Siehe auch [Bearbeiten]

Metasprache, Gödelscher Unvollständigkeitssatz, Maxwellscher Dämon, Wahrnehmung, Metaethik, Dekonstruktion, Metawissenschaft, Metadaten, Metatheorie, Metaisierung, Metagattung

Mittwoch, 25. Februar 2009

Weshalb mich Marcel Rohner nicht überzeugt hatte

Erstaunlich: Marcel Rohner reiste nach der Aufzeichnung des CLUB im Fernsehstudio sofort nach Schaffhausen und sprach an der traditionellen, gut besuchten Informationsveranstaltung der UBS im Stadttheater über die derzeitige Krisensituation.

Mich interessierte der Vergleich der Auftritte Rohners vor dem Schaffhauser Publikum mit dem Auftritt, den ich nachher im Fernsehen im CLUB mitverfolgen konnte.

In Schaffhausen gewann CEO der UBS AG das Publikum, in dem er es sofort verstand, eine Brücke zum Publikum aufzubauen. Er wirkte bescheiden, menschlich nicht so arrogant wie beispielsweise Marcel Ospel. Die Schaffhauser schienen beeindruckt, dass sich der oberste Chef persönlich dem Publikum stellte und die verunsicherten Kunden über die letzten Monate der Sorgen und Nöte bei der UBS informierte.

Bis zu diesem Tage gab er keine Interviews, weder dem 10 vor 10 noch der Tagesschau. In Schaffhausen musste er noch nicht einem Journalisten gegenüber Red und Antwort stehen, wie im Club. Er machte in seien Ausführungen bewusst, dass in einer längeren Krise, jeder Entscheid der Unternehmenspitze immer bei irgend einer Gruppe auf Oppostiion stosse (Man könne es nie allen recht machen). Wer sich mit Krisenkommunikation beschäftigt weiss, dass in Krisensituationen der Chef an Deck gehört. Rohres Auftreten in Schaffhausen sah der Konzernchef bestimmt auch als Chance, an der Front in einem Kanton Schadensbegrenzung zu betreiben. Anderseits sagte mir ein Teilnehmer im Statttheater. Es müsse bei der UBS bestimmt gewaltig brennen, wenn der CEO sich trotz enormer Terminfülle frei schaufele und sich dieses Jahr sogar persönlich in Schaffhausen zeige.

Worte wie VERTRAUEN, ZUVERSICHT, WIR SCHAUEN IN DIE ZUKUNFT, DAS RISIKO KANN LAUFEND REDUZIERT WERDEN, FORTSCHRITT AN ALLEN FRONTEN konnte ich während seiner Rede in meinem Protokoll mehrmals anstreichen. Es gab denn auch einige Teilnehmer, die bei mir nach der Veranstaltung persönlich an der Glaubwürdigkeit dieser positiven Aussagen zweifelten. Eine Frau sagte mir sogar auf dem Heimweg nach der Veranstaltung, sie glaube der UBS nichts mehr. Das sind für mich alles nur schöne Worte gewesen, erklärte sie und fügte an: Ich werde mein Konto diese Woche bei der UBS trotz diesesn Beschwichtigungen vollständdig auflösen.

Rohner punktete vor allem am Anfang seines Auftrittes im Stadttheater mit seiner Entschuldigung. "Es tut mir leid,...." und dem Verständnis, das er den irritierten Kunden entgegenbrachte.

Hans Geiger, Simonetta Somaruga, Eugen Haltiner, Moderator Röbi Koller, Marcel Rohner, Urs Philipp Roth (v.l.)

Hans Geiger, Simonetta Somaruga, Eugen Haltiner, Moderator Röbi Koller, Marcel Rohner, Urs Philipp Roth (v.l.)

Im CLUB war ich erstaunt, als ich im Fernsehen den Konzernchef Marcel Rohner aus der Nähe betrachten konnte, mit den Schweisstropfen unter der Nase und seinen unsicheren unglaubwürdigen Formulierungen. Im CLUB musste er nun konkret Red und Antwort stehen. In einem Mail schrieb mir soeben ein Leser, er vermute, Rohner habe gewiss den CLUB vor der Sendung unter Druck gesetzt und habe den Machern bei der Auswahl der Teilnehmerrunde Bedingungen gestellt, die erfüllt sein müssen, wenn man ihn dabei haben wollte. Es war für mich auch erstaunlich, dass die UBS gleichsam von mehreren Akteuren in der gleichen Runde gestützt wurde (Haltiner und Roth). Es fehlte das eigentliche Gegengewicht. Obschon Rohner in der Runde gut eingebettet war, wirkte er meist unsicher. Er sprach nicht souverän. Der Dialog, die Diskussion als Uebungsanlage schien ihn zu überfordern.

Sein Auftritt im «Club» war jedenfalls alles andere als überzeugend.

Blieb blass: UBS-CEO Marcel Rohner.

UBS-CEO Marcel Rohner wirkte über weite Strecken farblos. Bild: SF

Artikel zum Thema im TAGI:

Anstatt Vertrauen einzuflössen, wirkte Rohner angeschlagen und unkonzentriert. Er hatte zu oft Formulierungssprobleme und freudsche Versprecher (reduzieren statt informieren). Hatte ihn nur die Uebungsanlage des Dialoges überfordert oder belasteten ihn persönliche Probleme?

Der Persönlichkeit fehlte die Durchsetzungskraft (dies konnte ich heute im Tagesanzeiger nachlesen)

Im Club wirkte Rohner jedenfalls für mich viel weniger souverän als in Schaffhausen. Man musste sich fragen: Warum war der Konzernchef so angeschlagen?

Ohne diese Frage zu beantworten, müsste man sich nach den Auftritten in Schaffhausen und im CLUB ernsthaft überlegen, ob man die oberste Spitze der UBS nicht sofort auswechseln sollte.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass dieser Schritt, aber auch dieser Schnitt einen positiven Einfluss hätte auf das Kundenverhalten. Geht es doch bei der UBS Krise ums Vertrauen. Das ist das Wichtigste! Das verlorene Vertrauen kann nicht mit alten Boni-Abzockermanagern aufbauen, die selbst in all den üblen Vorkommnissen verstrickt sind.

Dienstag, 24. Februar 2009

Ranking Tagesschau Persönlichkeiten

Quelle 20 min:

Franz Fischlin Punkte: 8814
Katja Stauber Punkte: 8112
Cornelia Bösch Punkte: 8002
Matthias Aebischer Punkte: 7707
Beatrice Müller Punkte: 7610
Stefan Tabacznik Punkte: 6619
Urs Gredig Punkte: 5743
Pascale Menzi-Naef Punkte: 5564
Andrea Vetsch Punkte: 5469
Catherine Mettler Punkte: 5435
Florian Inhauser Punkte: 4953
Marianne Fassbind Punkte: 4846
Andri Franziscus Punkte: 4492
Maureen Bailo Janser (neu im Team) Punkte: 4380
Georg Halter (neu im Team) Punkte: 3353
Gut gebrüllt Peter Hartmeier!

Ich zitiere tagi-online:

Die Eidgenossenschaft durchlebt eine der härtesten Krisen der letzten 50 Jahre. Und wieder wird das Land nicht regiert. Weder übernimmt der Bundespräsident die Führung, noch agiert die Aussenministerin. Und in der Diplomatie fehlen offensichtlich Köpfe: In seinen besten Zeiten wäre jetzt ein Franz Blankart eingesprungen oder ein Thomas Borer. Bis vor zehn Jahren bestanden enge Beziehungen zu Deutschland, das oft die Interessen der Schweiz in der EU vertrat.

Heute agieren in Berlin mangels eidgenössischen Lobbyings fast nur noch Gegner unseres Landes. In Washington sollen diese Woche einige Schweizer Parlamentarier für die Interessen des Finanzplatzes weibeln. Sie werden böse Überraschungen erleben, weil ein Krisenmanagement nicht aus dem Stegreif organisiert werden kann.

Am schlimmsten ist die fehlende Glaubwürdigkeit und Akzeptanz:

Manager, deren Horizont nur aus Zahlen besteht, verstecken sich tatsächlich besser in der Anonymität; Politiker, die unser Land international in die politische Isolation trieben, schweigen richtigerweise. Die Bildung einer Taskforce ist eine gute Idee, mit der auch die unselige Trennung zwischen Steuerhinterziehung und Steuerbetrug beendet werden kann. Dafür braucht es aber eigenständige Persönlichkeiten, die gegen innen Unpopuläres sagen und gegen aussen als mutige Interessenvertreter überzeugen. (Tages-Anzeiger)

Kommentar: Es trifft zu, dass der Bundesrat Führungsprobleme hat. Er hat auch Kommunikationsprobleme. Jeder Bundesrat agiert für sich. Uebrigens ein Bundesrat, der noch vor Monaten Kollege Blocher vorgeworfen hatte, er halte sich nicht ans Kollegialitätsprinzip.

Was sich derzeit im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise und dem Wirtschaftkrieg mit Amerika abspielt, ist nicht nur ein Trauerspiel. Von Bananenrepublik und Irrenhaus ist die Rede.

Die Sache ist zu ernst, als dass man sich über das dilletantische Verhalten der Regierung amüsieren könnte. Es geht um den Ruf der Schweiz, das Vertrauen in unsere Geldinstitute.

BRANDAKTUELL!!!!!

Klage! Kurer und Haltiner müssen zittern

Klage der Bundesanwaltschaft gegen Kurer und Haltiner?

Quelle blick:

Eugen Haltiner und...

(Keystone)

Jetzt ist es soweit: Gegen die Finanzmarktaufsicht Finma und die UBS ist bei der Bundesanwaltschaft in Bern Klage eingereicht worden. Aber nicht nur gegen die beiden Institutionen, auch gegen ihre beiden obersten Vertreter: UBS-Verwaltungsratspräsident Peter Kurer und Finma-Präsident Eugen Haltiner.

Eingereicht hat die Klage das Anwaltsbüro Rüd Winkler Partner. Es vertritt acht US-Kunden der UBS, die gegen den Vorwurf des Steuerbetrugs klagen. Laut Anwalt Andreas Rüd wirft man UBS, Finma sowie deren beiden Vertreter die Verletzung des Bankgeheimnisses gemäss Artikel 47 des Bankengesetzes vor. Dort steht, dass bei vorsätzlicher Verletzung des Bankgeheimnisses eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe verhängt wird.

Aber nicht nur das:

Die Klage lautet zudem auf «Wirtschaftlichen Nachrichtendienst» und «Verbotene Handlungen für einen fremden Staat». Im Gesetz steht dazu: «Wer ein Fabrikations- oder Geschäftsgeheimnis einer fremden amtlichen Stelle oder einer ausländischen Organisation oder privaten Unternehmung oder ihren Agenten zugänglich macht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe, in schweren Fällen mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft.»

Mit anderen Worten: Die Finma und UBS haben sich von den USA für Wirtschaftsspionage einspannen lassen. Die Bundesanwaltschaft muss jetzt prüfen, ob ein offizielles Verfahren gestartet wird.

Spruch zum Tage:

"Wer im Bild ist, kann nicht aus dem Rahmen fallen"

Sich ins Bild setzen, will heissen: Ich muss mir ein Bild von einem Sachverhalt machen können. Wenn jemand etwas diffus erzählt, darf (müsste) ich nachfragen.

Erst dann, wenn ich "ein Bild" sehe d.h. im Bild bin, kann ich weniger "aus dem Rahmen fallen".

Zudem gilt:

Nur wenn ich im Bild bin, habe ich verstanden und kann komplexe Themen konkret erklären - so dass das Gegenüber diese Aussage auch sieht. In einem fachgerechten K+K Training lernen Sie sich so auszudrücken, dass der Empfänger ihre verbale Aussage sieht. (LINK: BILD und BILDUNG / EINBILDUNG)

Montag, 23. Februar 2009

Fragend nachgreifen (Mit Fragen lenken)

LINKS: LENKUNGSTECHNIKEN, FRAGETECHNIKEN. ECHOLOT-TECHNIK, TTT- LENKUNGSTECHNIK

Wer den Mut hat, in Dialogen Aussagen gezielt zu hinterfragen wird erleben: Fragen bringen Dialoge weiter. Welche der Fragen richtig ist, hängt von der Situation und der Beziehung der Gespächspartner ab. Die Technik basiert auf der Erkenntnis: Wer fragt, führt.

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Aussage:

Ich trage die Verantwortung!

Fragemöglichkeiten:

Wie zeigt sich, dass Sie die Verantwortung tragen?

Wann tragen Sie Verantwortung?

Was verstehen Sie unter Verantwortung?

Für was tragen Sie Verantwortung?

Für wen tragen Sie Verantwortung?

Wie zeigt sich, dass Sie Verantwortung tragen?

Wer sagt, dass Sie Verantwortung tragen?

***************************

Aussage:

Es sollte endlich einmal etwas gemacht werden!

Fragemöglichkeiten:

Was würde geschehen, wenn sie nichts machen?

Was sollte genau gemacht werden?

Wer sollte was machen?

Weshalb machen Sie nichts?

Wer hat dies gesagt?

*********************

Aussage:

Wir haben uns immer bemüht!

Fragemöglichkeiten:

Wirklich immer?

Wer hat sich immer bemüht?

Gab es keine Zeit, in der Sie sich nicht bemüht haben?

Wie haben sich die Bemühungen gezeigt?

Nur bemüht?

**************

Aussage:

Wir müssen das sofort erledigen!

Fragemöglichkeiten:

Wen meinen Sie mit wir?

Was muss genau erledigt werden?

Wie muss dies erledigt werden?

Wer sagt es, dass dies sofort erledigt werden muss?

Sofort heisst - bis wann?

Was würde geschehen, wenn es nicht erledigt wird?

*************************************************

Der Aussage - Frage - Prozess:

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> Aussage genau anhören (Aktiv Zuhören)

> Warten - Aussage reflektieren

> Aussage analysieren und hinterfragen

> Frage formulieren (je nach Schwerpunkt)

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Versuchen Sie diese Woche ähnliche Aussagen auf analoge Art und Weise zu hinterfragen. Sie werden erstaunt sein, was gezieltes Hinterfragen bewirkt. K+K hilft Ihnen gerne, diese Technik so zu verinnerlichen, dass Ihr Hinterfragen vom Gegenüber nicht als künstliche, aufgesetzte, deplatzierte Fragerei empfunden wird. Situativ richtiges Hinterfragen muss trainiert werden.

Nachtrag:

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Der Frage-Antwort-Prozess

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- Frage stellen

- Bewusste Pause / warten

- Frage reflektieren / analysieren

- Antwort planen

- Reagieren:

evt. klären (Klärungsfrage)

evt. Frage quittieren

evt. Paraphrasieren: "Habe ich richtig verstanden....?"

evt. Frage einordnen

evt. Antwort zurückstellen und eine Vorbemerkung einschieben

evt. Konkret antworten

evt. Frage beurteilen, beispielsweise Unterstellung benennen

evt. Gegenfrage stellen

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Hauptfehler:

Wir planen während der Frage bereits unsere Antwort und überhören wichtige Details.

Wir weichen aus (Journalisten ärgern sich zu Recht, wenn keine konkrete Antwort gegeben wird)

Wir antworten zu schnell - Denkpause fehlt

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Die Fragen im Kommunikationsprozess

Quelle: (Armando Frei in http://webmusic.pcdr.ch/feedback/frame_kommunikation.htm)

Kommunikation ist ein sehr komplexer und situationsspezifischer Vorgang. Rhetorische und kommunikationspsychologische Grundlagen helfen, Missverständnisse zu vermeiden und effektiver zu kommunizieren.

"Wer fragt, der führt?" oder "Wer fragen muss, weiss etwas nicht, wer etwas nicht weiss, ist dumm?"

Mit Fragen führen

Fragen zu stellen (und vor allem die richtigen zu stellen) ist eine wichtige Aufgabe in der Kommunikation. Fragen haben im Kommunikationsprozess viele Funktionen, sie können...

• zum Zweck einfacher faktischer Informationen gestellt werden.

• die Sichtweisen und Bewertungen des Gesprächspartners ermitteln.

• wichtige Denkanstösse geben. Einfühlend gestellt Vertrauen schaffen.

Fragen sind ausserdem beziehungsfördernd. Sie zeigen, dass man sich für sein Gegenüber interessiert.

Wie fühlen Sie sich, wenn Sie nach Ihrer Meinung gefragt werden? Sie werden als "wissende" Person behandelt - das zeigt Wertschätzung!

Kolumnen von Pedro Lenz

Quelle Blick.ch:

Kolumne vom 23. Februar

Simi – Wie ein Mauersegler Am Anfang nannten ihn alle Harry Potter. Für einen Spitzensportler ist so ein Spitzname die absolute Höchststrafe. Was konnte Simon Amman dafür, dass Swiss Olympic die Athleten 2002 in derart lächerliche Mäntel gekleidet hatte? Nichts! Ammann ist genau das Gegenteil von Harry Potter, er ist nicht Phantasy, er ist Reality. Etwas ist es nämlich, als Aussenseiter an Olympia zwei Goldmedaillen zu gewinnen. Und etwas ganz anderes ist es, einen solchen Erfolg zu verdauen und über all die Jahre zu bestätigen. Ein verträumter Schulbub wie Harry Potter hätte das nie geschafft, ein Mann wie Simon Ammann schon. Der Bauernsohn vom Toggenburg hat in seiner Karriere manche Durststrecke durchgestanden. Er sah grosse Stars kommen und gehen. Es gab Winter, da schien es, als klebe ihm Blei an den Füssen. Aber Ammann ist noch immer da und fliegt sogar dann aufs Podest, wenn es ihm nicht rund läuft. Man merke erst, wie wichtig eine Medaille sei, wenn man sie nicht gewinne, sagte er am Samstag. So redet einer, der Höhen und Tiefen erlebt und verarbeitet hat. Oft heisst es, Skispringer seien Wahnsinnige. Die ständige Nähe zum Himmel, lasse sie die Bodenhaftung verlieren. Die Geschichte dieses Sports, weiss von manchem gefallenen Engel zu erzählen. Simon Ammann ist auch ein Himmelstürmer, aber einer, der oben bleibt. Dazu braucht es den richtigen Kopf und die richtige Lebenseinstellung. Ammann hat beides. Für ihn gilt, was die Vogelwarte Sempach über den Apus apus schreibt: «Kein Vogel ist mehr auf das Leben in der Luft ausgerichtet als der Mauersegler.» Diese WM-Bronzemedaille auf der Normalschanze ist die endgültige Bestätigung einer Karriere, die 2002 in Salt Lake City fulminant begann und hoffentlich noch lange andauern wird. Nicht von der Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling können wir etwas über Simon Ammann lernen, sondern von der Vogelwarte Sempach!

Kolumne vom 16. Februar

Lustvoll leiden in Langnau In den 80er-Jahren gingen die Hockeyfans ins Hallenstadion, um zu leiden. Der alte Z war ein Club, den man als Fan nur mit einer gut ausgebildeten Leidensbereitschaft ertragen konnte. Die Zürcher waren zu gut für die Nationalliga B und doch nicht gut genug für die Nationalliga A. Manche Fans verzweifelten und immer wieder hörte man auf der Tribüne irgendeinen verbitterten Zuschauer schwören, das sei sein letzter Match, er komme nie mehr. Doch beim nächsten Spiel stand er wieder da und litt mit allen andern mit. Später kamen das Geld von Walter Frey, ein paar Meistertitel und der Sieg in der Champions League. Nur etwas kam nie mehr zurück, der Zauber jener Zeit, in der alle Zürcher mit dem ZSC zitterten. Niemand wusste damals zu sagen, ob die Tränen in den Augen der Fans mit dem Spiel oder mit dem allgegenwärtigen Zigarettenrauch zu tun hatten. Heute braucht in Zürich niemand mehr zu weinen. Trotzdem dürfen wir vermuten, dass in manchem B-Spiel gegen Langenthal oder Siders mehr literarischer Stoff lag als im aktuellen Europacupsieg. Was der Z in den 80ern war, sind heute die Tiger. Im Unterschied zu den Lions haben die Tiger ihren Raubkatzennamen ursprünglich nicht der sprachlichen Anbiederung an die USA zu verdanken, sondern einem Schachtelkäse. Und wie so ein Schachtelkäse an der prallen Sonne schmilzt gegenwärtig der Vorsprung der Langnauer auf den Strich in der Tabelle. Aber selbst wenn es dem SCL auch diesmal nicht in die Playoffs reichen sollte, wird das Feuer im Tal weiter brennen – vielleicht gerade deswegen! Die Leidenschaft am Ufer der Ilfis ist vergleichbar mit der Leidenschaft, die Langnau Trainer Weber als junger Spieler in Zürich erlebt hat. Es ist eine Leidenschaft, die im Scheitern wächst, eine Leidenschaft, die von tief unten kommt und den Erfolg insgeheim fürchtet.

Kolumne vom 9. Februar

Die Angst des FCB vor Carlos «El Cid» Varela Kennen Sie den spanischen Nationalhelden El Cid? Die Taten dieses tapferen Ritters wurden in unzähligen Epen besungen und später mit Charlton Heston verfilmt. Sogar nach dem Tod des Cid sollen seine Feinde vor ihm gezittert haben. Für seine letzte grosse Schlacht wurde der bereits verstorbene Ritter einbalsamiert und auf ein Pferd gebunden. Als die Gegner den toten Reiter erblickten, glaubten sie an eine Erscheinung und ergriffen panikartig die Flucht. Der Geist des Cid Campeador hatte die Schlacht entschieden. Das Spitzenspiel am Samstag im Berner Wankdorf wurde auch von einem spanischen Geist entschieden. Über dem satten Grün des Kunstrasenteppichs hing bedrohlich der Geist von Carlos Varela. «Varela! Varela! Varela!», riefen die Berner Fans schon vor dem Spiel, weil alle wussten, dass der schnelle Heisssporn an diesem kühlen Abend ganz besonders heiss sein würde. Varela wird es richten, sagten sich die Berner Fans. Denn gegen einen, der sogar die Basler in der eigenen Mannschaft schlägt, wird der FCB kein Mittel finden. YB-Trainer Petkovic muss ebenfalls gespürt haben, dass Varela in diesem Spiel eine Sonderrolle zukommt. Weil Petkovic ein feinsinniger Mensch mit humanistischer Bildung ist, wusste er wohl um die Legende vom Cid. Vor dem Spiel muss der YB-Trainer sich gefragt haben, was er an diesem Abend von Varela braucht. Die schnellen Beine? Das Temperament? Den Torriecher? Die Aggressivität? Nein, nichts von alldem. Er brauchte nur den Geist des Spaniers. Der Varela-Geist hat den FCB besiegt. Natürlich waren es letztlich Varelas Kollegen, die es auf dem Platz gerichtet haben. Ohne den coolen Heber von Häberli hätte es nicht zum Sieg gereicht. Doch entschieden war der Match schon vor dem Anpfiff: Die Angst der Basler vor dem grossen Abwesenden glich der Angst der Mauren vor dem toten Rodrigo Díaz de Vivar, besser bekannt als El Cid.

Kolumne vom 2. Februar

Tränen für die Zukunft Fast alle legendären Sportstars hatten legendäre Gegenspieler. Wahre Grösse misst sich an den jeweiligen Gegengrössen. Ohne Liston, Frazier oder Norton wäre Muhammad Ali nicht unsterblich geworden. Heute wissen wir, dass Ali der grösste Boxer aller Zeiten ist. Aber in den frühen 70er Jahren, als er von Frazier und Norton verprügelt wurde, konnte man das noch nicht wissen. Die grössten Sportler kennen nicht bloss hervorragende Gegner, sie kennen auch die Niederlage und das Comeback. Ali kam aus dem Gefängnis zurück, Niki Lauda kam aus der Feuerhölle am Nürburgring zurück. Beide schafften es danach wieder ganz an die Spitze. Das alles müssen wir uns vor Augen halten, wenn wir auf den gestrigen Final von Roger Federer gegen Nadal zurückschauen. Der Schmerz über die Niederlage ist vorübergehend. Federer hat einen grossen Gegenspieler. Nadal ist der Joe Frazier der Gegenwart. Er ist stark, er ist jung und er gewinnt. Siege wie der gestrige werden Nadal einen Ehrenplatz in der Sportgeschichte sichern. Aber der Grösste, der Unerreichte, der Muhammad Ali des Tennissports wird am Ende Roger Federer sein. Federer war lange unbestritten die Nummer Eins. Dann kamen Nadal und das Drüsenfieber. Das Fieber verging. Nadal blieb. Das ist hart für Federer. Aber es wird ihn noch grösser machen. Sportler die nur siegen haben etwas Seelenloses. Müssen Sie nicht auch eine Weile nachdenken, bis Ihnen der Name des Superschwimmers einfällt, der an den Olympischen Sommerspielen 8 Goldmedaillen gewann? Und warum? Weil er ein Langweiler ist! Ein grosser Sportler steht nach Niederlagen wieder auf. Federer ist nach Wimbledon wieder aufgestanden – und wie! Er wird auch nach Melbourne wieder aufstehen, das ist gar keine Frage. Die Tränen, die er gestern vergossen hat, bewässern schon den Garten künftiger Grand-Slam-Siege.

Kolumne vom 26. Januar

Von Gut bis grossartig In einem Punkt waren wir Experten uns schnell einig: Bei den Schweizerinnen heisst der Skistar in diesem Winter Lara Gut. Klar wussten wir, dass da irgendwo noch eine begabte Engelbergerin mitfährt. Ein Multitalent, hiess es, eine exzellente Golferin, waghalsige Pilotin, angehende Physikerin und überaus begabte Abfahrerin. Trotzdem fiel es uns schwer, den Namen dieser Wunderfrau im Kopf zu behalten. Die mag ja talentiert sein, sagten wir, doch gleichzeitig dünkte uns, sie hätte mehr Knieoperationen als Weltcuppunkte. Wir Lehnstuhlsportler, die schon beim kleinsten Wetterwechsel über Gelenkbeschwerden jammern, konnten uns einfach nicht vorstellen, dass jemand mit derart oft zusammengeflickten Knien noch Spitzensport betreiben kann. Den Namen Dominique Gisin verbanden wir eher mit einem Ärzterapport als mit einer Rangliste. Selbst als Dominique Gisin vor einer Woche ihre erste Weltcupabfahrt gewann, hatten wir es noch nicht ganz begriffen. Unsere ganze Aufmerksamkeit galt dem glänzenden Lauberhornsieger Didier Défago. Und nun ist es schon wieder passiert. Schon wieder fährt Gisin zum Sieg und schon wieder steht sie im Schatten des neuen Superstars DD. Wie ist doch die Welt zuweilen gemein! Noch letzte Saison hätte hierzulande ein einziger Weltcupsieg gereicht, um alle Titelseiten helvetischer Hochglanzheftchen zu besetzen. Jetzt gewinnt Dominique Gisin gleich zwei Abfahrten nacheinander, aber sie bleibt im Schatten, in diesem unendlich langen Schatten, den nur skigeographische Kultstätten wie Wengen und Kitzbühel werfen können. Dominique Gisin ist grossartig! Sie soll wissen, dass sie in mir einen echten Fan hat, der trotz Lauberhorn- und Hahnenkammeuphorie nicht vergessen hat, vor ihr in die Knie zu gehen. Wobei es bei meinen rheumatischen Knien wohl besser ist, wenn ich stattdessen den Hut ziehe: Chapeau, Dominique!

Pedro Lenz an einer Lesung. (zvg)
Der Autor

Pedro Lenz ist Schriftsteller und wohnt in Bern. Während der EM schrieb der 44-Jährige in der Kolumne «Kopfstoss» täglich für den BLICK. Lenz war nominiert für den Ingeborg-Bachmann- Wettbewerb in Klagenfurt.

Grosser Real-Fan! Der Jubel von Fussball-Poet Lenz im Berner Lokal HalbZeit nach dem Sieg in der Champions League von Real Madrid 2002. (zvg)
Kolumne vom 19. Januar

Didi D. did it! In besseren Zeiten hatten viele Stars verdoppelte Initialen. Jeder Filmfan wusste etwa, dass mit BB nur Brigitte Bardot oder mit CC nur Claudia Cardinale gemeint sein kann. Liebhaber des runden Leders dagegen denken bei CC instinktiv an Christian Constantin, oder bei HH an Heinz Hermann. Seit Samstag kommt im Skisport das doppelte D dazu. DD wird ab jetzt immer mit Didier Défago in Verbindung gebracht werden. Der bärenstarke Walliser, den fast niemand auf der Rechnung hatte, ist über Nacht zum Star geworden. Dabei ist Didier Défago weiss Gott kein Neuling. Wir kannten ihn seit gefühlten fünfzig Jahren. Aber wenn im Fernsehen sein Name eingeblendet wurde, gingen wir meist für eine Zigarettenpause auf den Balkon. Wir wollte ja nicht Cuche oder Bode Miller verpassen. Deswegen hat uns Défagos Sieg im ersten Moment ein bisschen durcheinandergebracht. Es war fast, als hätte für einmal nicht Derrick, sondern Assistent Harry den Fall gelöst. Défago war im Zielraum. Er hatte bereits gewonnen. Aber das Publikum in Wengen wusste es noch nicht und wartete auf einen anderen Sieger. Es erinnerte ein bisschen an die Kindheit, wenn wir zwar ein schönes Weihnachtsgeschenk erhalten hatten, aber insgeheim hofften, irgendwo unter dem Baum liege eines, das noch schöner und noch grösser sei. Das leicht irritierte Verhalten von Teilen des Publikums und mancher Moderatoren war ungerecht gegenüber dem diskussionslosen Sieger. Défago selbst hat es allerdings anders gesehen: «Mit dem Publikum isch sicher super eso, wenn die singen die Namen und so, es isch wie ein grosses Fussballstadion. Die einzige Sache, ich bin allein unten. Eh?!» Nein, du bist nicht allein. Wir alten BB- und CC-Fans wollen dir die Treue halten und bekräftigen es mit einem kleinen Stabreim: Danke DD und denk daran, die deinen drücken dir die Daumen.

Wir präsentieren Ihnen auf Blick.ch alle Kolumnen von Pedro Lenz gesammelt. (Igor Kavarik)
Kolumne vom 12. Januar

Der Jammeri vom Luganersee Im Sport gibt es Erfolgreiche und Erfolglose. Und im Sport gibt es Beliebte und Unbeliebte. Interessanterweise muss das eine mit dem andern überhaupt nichts zu tun haben. Manche Sportler reihen Erfolg an Erfolg und trotzdem mag sie kaum jemand. Zu denen, die fast alles gewonnen haben, ausser die Herzen der Masse, gehört zweifellos John Slettvoll. Der Mann hat weniger Sexappeal als eine Eisreinigungsmaschine. Wegen seiner Erfolge wurde er von vielen Hockeyfans immerhin noch respektiert, zumindest bis jetzt. Denn nun, da er beleidigt wie ein Teenager von Lugano weggelaufen ist, verliert er auch noch unseren Respekt. Einst wurde John Slettvoll der Magier genannt. Inzwischen ist er nur noch der Gränni, um es im Dialekt von Hanspeter Latour zu sagen. Ein Mann wie Slettvoll, der sein halbes Leben dem Berufssport widmet und sich dann plötzlich derart verbittert über die Usanzen dieses Milieus beklagt, ist mehr als en Gränni, er ist ein naiver Gränni. Was ist denn passiert? Slettvoll hätte bis Ende Saison den HC Lugano trainieren sollen. Er hat gehofft, danach gehe es noch eine Weile mit ihm weiter. Aber die Klubführung wollte für die kommende Spielzeit einen anderen Schweden an der Bande. Solche Dinge passieren im Profisport täglich. Doch Slettvoll passt der Stil nicht. Er sei über die Pläne seiner Chefs nicht frühzeitig informiert worden, klagt er. Wissen wir immer frühzeitig, was unsere Bosse mit uns im Schilde führen? Könnten die gewöhnlichen Arbeitnehmer einfach davonlaufen, wenn sie auf Umwegen vernehmen, dass es bald Veränderungen im Betrieb gibt, stünden bald sämtliche Unternehmen in diesem Land still. John Slettvoll hat zweifellos grosse Verdienste. Die erfolgreichste Zeit des HC Lugano trug seine Handschrift. Aber nun wird er uns als Mimose in Erinnerung bleiben. Es ist zum Heulen.

Kolumne vom 5. Januar

«Im Unterland war gestern Sonntag wieder einer dieser, kalten, nebligen Sonntage, an denen man nicht einmal einen heissblütigen Kampfhund vor die Türe schicken möchte. An so einem Tag hat der echte Sportsfreund genau zwei Möglichkeiten: Entweder er fährt in die Berge oder er holt die Berge zu sich runter. Wir, die wir uns aus mangelndem Antrieb für die zweite Möglichkeit entschieden haben, hatten nichts zu bereuen. Die TV-Reise hat gut getan. Wohl mussten wir zunächst in Innsbruck ein wenig mit Simon Ammann leiden. Dafür wurden wir anschliessend in Val di Fiemme von Dario Cologna mehr als entschädigt. Wer denn dieser Cologna sei, fragte am Abend ein heimkehrender Skitourenfahrer, als er an meinem Balkon das Transparent las, auf das ich mit Fingerfarbe geschrieben hatte: «Zwischen Stockholm und Bologna – heisst der neue Star Cologna!» Wer ist Cologna? So eine Frage! Das ist genau das Problem bei den Hobbysportlern: Sie sind zwar immer aktiv. Dafür fehlt ihnen dann die Zeit für einen seriösen Fernsehsportkonsum. So kommt es, dass sie zuletzt eine Skitour nicht von einer Tour de Ski unterscheiden können. Also für alle, die es noch nicht gemerkt haben: Eine Tour de Ski ist etwas wie eine Tour de France auf Schnee, aber internationaler, weil sie in mehr Ländern stattfindet. Nur die Weltbesten nehmen teil und wer die Tour gewinnt ist der kompletteste Langläufer der Gegenwart. Dario Cologna aus dem Val Müstair, der vier Sprachen beherrscht und aussieht wie ein Hugo Koblet der Loipe hat gestern nicht bloss die Tour de Ski gewonnen. Er hat uns den Sonntag gerettet. Wir Passivsportler, die wir fast nichts über Langlaufsport und fast alles über Legendenbildung wissen, wir ahnen, dass wir gestern der Geburtsstunde einer neuen Legende beigewohnt haben.»