Der umstrittene katholische Geistliche Richard Williamson hat sich nach seiner erzwungenen Ausreise aus Argentinien offenbar für die Leugnung des Holocaust entschuldigt. Dies meldete heute die katholische Nachrichtenagentur Zenit in Rom.
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Der ultrakonservative Bischof Richard Williamson hat sich für seine Äusserungen zum Holocaust entschuldigt. Zum inhaltlichen Kern der Kontroverse sagte er aber nichts.
Richard Williamson bei seiner Ankunft in Grossbritannien. (Bild: Reuters)
Der 68-Jährige soll in einem Brief an den Vatikan geschrieben haben,
er entschuldige sich «bei Gott» bei allen, die er durch seine Leugnung der Judenvernichtung im Dritten Reich verletzt habe.
Die Agentur wertete dies als Rücknahme der Äusserungen des Bischofs, die weltweit Empörung ausgelöst hatten.
Williamson hatte in einem Ende Januar ausgestrahlten Interview mit dem schwedischen Fernsehen gesagt, er denke, dass «200´000 bis 300´000 Juden in den Konzentrationslagern gestorben» seien, aber «nicht ein einziger von ihnen in Gaskammern».
Wie Williamsons den Papst an der nase herumführt
Am selben Tag unterschrieb Papst Benedikt XVI. ein Dekret, das die Exkommunikation Williamsons und dreier weiterer Mitglieder der erzkonservativen Piusbruderschaft rückgängig machte.
Vom Papst aufgefordert, seine Äusserungen zu widerrufen, sagte Williamson lediglich, er werde seine Aussagen zum Holocaust «überprüfen».
Argentinien, wo Williamson seit 2003 in einem Priesterseminar gelebt hatte, hatte den Geistlichen in der vergangenen Woche zum Verlassen des Landes aufgefordert und andernfalls mit Ausweisung gedroht. Als Begründung führte die Regierung an, Williamson habe mit der Leugnung des Holocausts das Judentum beleidigt.
Das Mitglied der erzkatholischen Pius-Bruderschaft war gestern am Londoner Flughafen Heathrow eingetroffen und hatte sich zunächst in Schweigen gehüllt. Einem Zeitungsbericht zufolge steht Williamson in Kontakt mit dem verurteilten britischen Holocaust-Leugner David Irving. (SDA)
Williamson vor seinem Abflug in Buenos Aires. (Reuters)
Kommentar:
Nachtrag Bild:
Skandal-Bischof Richard Williamson Katholiken und Juden: Entschuldigung reicht nicht!
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hält die Erklärung von Skandal-Bischof Richard Williamson (68) zu seinen Äußerungen über den Holocaust für unzureichend.
Die Bitte um Vergebung sei „in keiner Weise befriedigend“, sagte ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer dem „Tagesspiegel“.
Nachtrag: Wahrscheinlich haben dem Papst heute die "Ohren geläutet". Der Aufschrei in den Medien konnte der Vatikan kaum überhören. Am Feitag abend war jedenfalls zu erfahren, dass sich der Papst nun mit dem billigen Entschuldigungstrick doch nicht zufrieden gibt und auf seine alte Forderung zurückkommt, die der Holocaust Leugner bis jetzt nie erfüllt hatte. Der Papst will, dass Williamson die Lüge explizit widerruft! Ob es dem berühmt berüchtigten Bischof erneut gelingt, den Papst auszutricken?
Ich zitiere Bild:
Skandal-Bischof Richard Williamson Vatikan: Entschuldigung reicht nicht!
Zentralkomitee der Katholiken fordert Überwachung der Pius-Bruderschaft durch den Verfassungsschutz
Der Vatikan hat die Entschuldigung des erzkonservativen Skandal-Bischofs und Holocaust-Leugners Richard Williamson (68) als unzureichend bezeichnet!
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