Ich zitiere tagi-online:
Die Eidgenossenschaft durchlebt eine der härtesten Krisen der letzten 50 Jahre. Und wieder wird das Land nicht regiert. Weder übernimmt der Bundespräsident die Führung, noch agiert die Aussenministerin. Und in der Diplomatie fehlen offensichtlich Köpfe: In seinen besten Zeiten wäre jetzt ein Franz Blankart eingesprungen oder ein Thomas Borer. Bis vor zehn Jahren bestanden enge Beziehungen zu Deutschland, das oft die Interessen der Schweiz in der EU vertrat.
Heute agieren in Berlin mangels eidgenössischen Lobbyings fast nur noch Gegner unseres Landes. In Washington sollen diese Woche einige Schweizer Parlamentarier für die Interessen des Finanzplatzes weibeln. Sie werden böse Überraschungen erleben, weil ein Krisenmanagement nicht aus dem Stegreif organisiert werden kann.
Am schlimmsten ist die fehlende Glaubwürdigkeit und Akzeptanz:
Manager, deren Horizont nur aus Zahlen besteht, verstecken sich tatsächlich besser in der Anonymität; Politiker, die unser Land international in die politische Isolation trieben, schweigen richtigerweise. Die Bildung einer Taskforce ist eine gute Idee, mit der auch die unselige Trennung zwischen Steuerhinterziehung und Steuerbetrug beendet werden kann. Dafür braucht es aber eigenständige Persönlichkeiten, die gegen innen Unpopuläres sagen und gegen aussen als mutige Interessenvertreter überzeugen. (Tages-Anzeiger)
Kommentar: Es trifft zu, dass der Bundesrat Führungsprobleme hat. Er hat auch Kommunikationsprobleme. Jeder Bundesrat agiert für sich. Uebrigens ein Bundesrat, der noch vor Monaten Kollege Blocher vorgeworfen hatte, er halte sich nicht ans Kollegialitätsprinzip.
Was sich derzeit im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise und dem Wirtschaftkrieg mit Amerika abspielt, ist nicht nur ein Trauerspiel. Von Bananenrepublik und Irrenhaus ist die Rede.
Die Sache ist zu ernst, als dass man sich über das dilletantische Verhalten der Regierung amüsieren könnte. Es geht um den Ruf der Schweiz, das Vertrauen in unsere Geldinstitute.
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