Freitag, 8. Juni 2018

Fragwürdige externe Zusammenfassung am Schluss eine Politsendung

Wer zusammenfasst, kann gewichten und beeinflussen

Ich war bei verschiedenen Veranstaltungen mit dabei, bei denen ein Kabarettist die Referate humoristisch zusammenfasste. Das kam gar nicht gut an. Denn der Satiriker konnte nach Gutdünken die einzelnen Kernaussagen willkürlich ironisch zusammenfassen und ernsthafte Gedanken zerpfücken und lächerlich machen.
Die gesellschaftpolitische Positionierung des Kabarettisten war deutlich erkennbar.
Bekanntlich  sind in Diskussionen Anfang- und Schlussvoten besonders wichtig.
Wer zuerst argumentiert, kann die Meinung stärker prägen.
Und wer am Schluss sprechen darf, beeinflusst die Meinung nachhaltiger, als die Voten zwischendurch.
Geschulte Moderatoren achten deshalb darauf, dass der Erstredner mit der Promeinung nicht auch das Schlussvotum bekommt. Am Schluss kommt dann bewusst die Gegenmeinung zum Zug.
Wenn nun in der ARENA eine Slam-Poetin das Gehörte auf ihre Art und Weise wiedergeben kann, so darf diese subjektive Gewichtung, Wertung und Beeinflussung der Zuhörer nicht unterschätzt werden.
Aus Persönlich.com:

Arena

Patti Basler sorgt für kabarettistischen Schluss

Jonas Projer will die Diskussionssendung lockerer abschliessen. Abhilfe schafft das Instant-Protokoll einer Slam-Poetin.
Arena: Patti Basler sorgt für kabarettistischen Schluss
SRF-Moderator Jonas Projer und die Kabarettistin Patti Basler.
Die nächsten vier Ausgaben der «Arena» erhalten einen besonderen Schlusspunkt. Die Kabarettistin und Slam-Poetry-Künstlerin Patti Basler wird am Ende die Sendung in einem Instant-Protokoll zusammenfassen. So soll die Politdiskussion aus einem anderen Blickwinkel nochmals auf den Punkt gebracht werden, schreibt SRF in einer Mitteilung.
«Manchmal habe ich nach der Sendung einen richtig sturmen Grind. Ich hoffe sehr, dass Patti Basler mit ihren Instant-Protokollen Abhilfe schaffen kann», wird Projer zitiert. Gegenüber «Watson» fügt er an: Die Sendung habe zwar eine klare Aufgabe zu erfüllen. Innerhalb dieser Aufgabe habe sein Team jedoch Freiheiten. Man probiere immer wieder Neues aus und habe keine Angst vor Experimenten. Unklar bleibt, ob das Experiment nach der Sommerpause fortgesetzt wird.
Als grosse Herausforderung sieht Basler den kurzen Zeitrahmen für ihren Auftritt. «Auf dem Sender muss alles nach vorgegebenem Timing verlaufen», sagt sie dem Onlineportal. Sie könne das fortlaufend während der Sendung entstehende Protokoll nicht einüben und auf die Länge prüfen. Doch: «Je mehr ich ins kalte Wasser geworfen werde, desto besser werden die Instant-Protokolle.»
Kommentar: Nichts gegen das Experimentieren. Wenn jedoch festgestellt würde, dass die Slam Poetin mit ihrer Zusammenfassung ernsthafte Inhalte verzerrt wiedergibt, müsste die Uebung vorzeitig abgebrochen werden. Ist doch das Schweizer Fernsehen bei Politsendungen sachgerechter Information verpflichtet.

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