Mittwoch, 12. Juli 2017

Aus PERSOENLICH BLOG


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Der neue Bundesrat und das Harvard-Prinzip

Marcus Knill

In Umfragen, welche ich an meinen Seminaren oder bei Referaten durchgeführt habe, wurden beim neu zu wählenden Bundesrat hinsichtlich der notwendigen Eigenschaften vor allem Aspekte der kommunikativen Kompetenz erwähnt: Teamfähigkeit, Verhandlungsstärke, Kompromissbereitschaft und Überzeugungskraft. Die meisten der Befragten gehen davon aus, dass jeder Kandidat in einem Bereich sicherlich ein besonderes fachliches Rüstzeug mitbringt. Da man nicht damit rechnen darf, dass der Nachfolger von Didier Burkhalter auch das Amt des Aussenministers übernehmen wird, muss somit der neu gewählte Bundesrat vor allem die Fähigkeit haben, Sachverhalte mit gesundem Menschenverstand zu analysieren, um hernach auch sinnvolle Entscheide fällen zu können.
In einer Diskussionsrunde eines Lokalradios im Juni versuchten die Teilnehmer ebenfalls das Profil der neuen Bundesrätin oder des neuen Bundesrates auszuloten. Weil der Gesamtbundesrat in den Verhandlungen mit der EU schlecht weggekommen ist, verlangte ein Teilnehmer vom neuen Magistraten, dass er die Kunst des Verhandelns unbedingt besser beherrschen müsste. Der Vertreter einer kantonalen Partei widersprach diesem Votum: Nicht der Bundesrat sei Verhandlungsperson. Dies sei Aufgabe der Diplomaten und Unterhändler.
Persönlich bin ich dennoch überzeugt, dass Bundesräte die Prinzipien der Verhandlungskunst beherrschen sollten. Es darf nicht mehr vorkommen, dass die Schweiz bei Auseinandersetzungen mit der EU mit einem Kompromissvorschlag vorschnell einlenkt. Am Anfang hat jede Seite ihre Maximalforderung zu verteidigen. Der Kompromiss ergibt sich erst im Laufe der Auseinandersetzungen.
Ich wünschte mir vor allem einen neuen Bundesrat, der hinsichtlich kommunikativer Kompetenz das sogenannte «Harvard Prinzip» verinnerlicht hat. Auf einen Nenner gebracht, bedeutet das: Der Politiker kommuniziert hart in der Sache aber weich mit dem Gegenüber als Person. Mit anderen Worten geht es um die Kurzformel: «Ich verstehe Dich – aber ich bin nicht einverstanden mit Deiner Meinung!» Diese Haltung bewährt sich nicht nur bei Verhandlungen. Das «Harvard-Prinzip» ist bei zahlreichen Kommunikationsprozessen im Alltag, an Meetings oder beim Verhandeln erfolgreich anwendbar. Ziel des Harvard-Prinzipes ist es stets, Sach- und Beziehungsebene zu trennen, Interessen auszugleichen und Entscheidungsalternativen unter Verwendung neutraler Beurteilungskriterien zu suchen, um so einen Gewinn für alle Beteiligten zu schaffen.
In der erwähnten Radio-Stammtischrunde entpuppte sich übrigens ein Ständerat als Kaffesatzleser. Er prognostizierte, Bundesrätin Sommaruga werde den Aussenministerposten anstreben und der neue Bundesrat müsse somit mit einem andern Departement vorlieb nehmen. Falls dem so ist, dürfen wir das Anforderungsprofil des neu zuwählenden Bundesrates nicht zu eng fassen. Als Magistrat taugt ein Generalist mehr als ein Spezialist. Die kommunikative und soziale Kompetenz des neuen Exekutivmitgliedes sind Kernkompetenzen. Gefragt ist somit ein Bundesrat, der beides kann: Zuhören und Verständnis zeigen, der anderseits aber auch eine Meinung verständlich machen kann und zudem eindeutig entscheidet.


Die Fszination der Gewalt

Noch schnell ein Selfie als Souvenir

 

Wir können davon ausgehen, dass zahlreiche Chaoten nicht politisch motiviert sind, um
alles kurz und klein zu schlagen.
Sie nutzen die Anonymität und die Masse, um sich zum Vergnügen so richtig auszutoben.
Zu Hause geniessen sie dann ihr Werk im Fernsehen und protzen im Freundeskreis mit den selbst geschossenen Bildern.
Deshalb waren viele Medien bewusst zurückhaltend mit dem Publizieren der Gewalttaten.
Sie verlegten  das Schwergewicht auf die friedlichen Demonstranten.
Das haben wir bei der Nachlese - beispielsweise im Tagi - bei der Nachlese eindeutig feststellen können.
Diese Selektion ist jedoch gefährlich. Sie fördert die Ansicht:  Medien würden manipulieren.
Um den Begriff "Lügenpresse" aus der Welt zu schaffen, dürfen Journalisten nie aus ideologischen Gründen Fakten totschweigen, so wie es nach den Kölner Vorkommnissen mit Uebergriffen von Nordafrikanern der Fall war. Man verschwieg die Herkunft der Täter, um den Fremdenhass nicht zu schüren. 
Die gut gemeinte Manipulation wurde aber nachträglich zum Rohrkrepierer. Die AfD konnte die
Unterschlagung auskosten- Stichwort "Lügenpresse".

Medien sind verpflichtet, Fakten sachgerecht wiederzugeben und Informationen und Kommentare (Meinungen) deutlich auseinander zu halten. 


Nachlese: BILD kommentiert:


Krawalle rund um G20-Gipfel in Hamburg:

Sind wir auf dem
linken Auge blind?



Vermummte Autonome legen Feuer und greifen die Polizei an
Vermummte Autonome legen Feuer und greifen die Polizei an – die Bilder von den Krawallen rund um den G20-Gipfel in Hamburg sind alarmierend 
Foto: Lars Berg
Nach den Hamburger Krawallen wird eine Frage immer lauter: Sind zu viele in Politik, Behörden, Medien und Gesellschaft auf dem linken Auge blind und haben nicht gesehen, was sich da zusammenbraut an Hass, Ideologie und Gewalt?

Diese Frage zu stellen, das heißt ausdrücklich NICHT, rechtsextreme Gewalt zu verharmlosen. Die gab es viel zu oft: von den Morden der Neonazi-NSU bis zu mordlustigen Angriffen rechter Mobs auf Asylheime.
Aber wann, wenn nicht jetzt, wäre es Zeit, sich über einige seltsame Selbstverständlichkeiten zu wundern?

Lesen Sie auch

Diese zum Beispiel:


► Nach fremdenfeindlichen oder rechtsextremen Übergriffen machen Künstler und Gesellschaft häufig mobil. Konzerte unter dem Label „Rock gegen Rechts“ hat es oft gegeben, gut so! Aber warum entsteht dieselbe Bewegung nicht auch jetzt, nach Hamburg? Meinetwegen mit einer Lichterkette, als „Aufstand der Anständigen“ oder, ja, als „Rock gegen Links(extreme)“? Warum kommt darauf niemand? Und warum wird Justizminister Maas, der sich gestern spontan offen zeigte, in den sozialen Medien dafür abgewatscht?

Nach den Ausschreitungen in Hamburg



► In ihrer Neujahrsansprache 2014 warnte Kanzlerin Angela Merkel die Bürger davor, sich den fremdenfeindlichen „Pegida“-Demonstrationen anzuschließen. „Folgen Sie denen nicht“, sagte sie, zu oft hätten sie „Hass im Herzen“.

Recht hatte sie! Aber warum warnt niemand ähnlich Moral-stark vor Demos wie der Hamburger „Welcome to hell“, wo der links-autonome Schwarze Block vorweg marschiert – und jede Menge Hass im Herzen hat?

► Warum gehen Behörden und viele Bürger so achselzuckend sozialromantisch mit „Kulturprojekten“ wie der Roten Flora in Hamburg um? Man stelle sich vor, Dresden würde den Pegida-Trägern ein städtisches Gebäude als anti-islamisches Kulturzentrum vermieten. Zu Recht ginge ein Aufschrei durchs Land.

► Und warum wurden linke Gruppen von der Pflicht entbunden, sich zum Rechtsstaat zu bekennen, BEVOR sie Steuergeld für ihre Programme gegen Rechtsextreme bekommen? Diese „Extremismus-Klausel“ hat die Große Koalition gestrichen. Hätte man sie im umgedrehten Fall auch gestrichen? Ganz bestimmt nicht.

Kurzum: Man muss das rechte Auge nicht schließen, um das linke aufzumachen. Endlich aufzumachen.

Es lebe der kleine Unterschied

Hier der gewünschte Liedtext:
 
"Wenn Männer wär'n wie die Frauen sind, da wär' der ganze Spass dahin."

Männer Und Frauen Songtext
Männer Und Frauen Video:

Überall das gleiche Spiel auf der ganzen Welt.
Er weiß nicht, was sie grad will, sie nicht was ihm fehlt.
Er schweigt lieber konsequent, doch sie will das Gespräch.
Er kommt meistens viel zu früh, sie gar nicht oder spät.
Sie zieht den Bauch im Mieder ein, er tut’s nicht.

Wenn Männer wär’n wie Frauen sind, wär‘ der ganze Spaß dahin
und das Beziehungsgleichgewicht auf lange Sicht total gestört.
Wenn Frauen wär’n wie Männer sind, wär‘ die ganze Spannung hin,
denn erst der kleine Unterschied macht Liebe liebenswert.

Er fährt schnell mit taffen Blick, sie mit hohen Schuhen.
Sie fragt ihn: Bin ich zu dick? Er fragt: War ich gut?
Er hat neununddreißig Uhren, sie Schränke voll Dessous.
Wenn er den Deckel offen lässt, macht sie ihn wieder zu.
Sie zieht sich gern im Dunkeln aus, er im Licht.

Wenn Männer wär’n wie Frauen sind, wär‘ der ganze Spaß dahin
und das Beziehungsgleichgewicht auf lange Sicht total gestört.
Wenn Frauen wär’n wie Männer sind, wär‘ die ganze Spannung hin,
denn erst der kleine Unterschied macht Liebe liebenswert.
Denn erst der kleine Unterschied macht Liebe liebenswert.