Donnerstag, 30. November 2017

Solche grotesken Forderungen sind kontraproduktiv

Nachdem Sprachpolizistinnen auch in Märchen und in der Literatur alles eliminieren wollen, was einen Hauch von Sexismus hat, reagiert die Oeffentlichkeit genervt.

Die militanten Feministinnen schaden mit solchen absurden Anliegen ihren echten Anliegen.

Ich zitiere 20 Min:

Jetzt sollen auch Märchen sexistisch sein!



«Dornröschen ist für Kinder ungeeignet»

Laut einer britischen Mutter sind Märchen wie Dornröschen nichts für Primarschüler, da sie frauenverachtend seien. Eine Schweizer Pädagogin gibt ihr recht.




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Eine falsche Botschaft zur heutigen Zeit? 
Der Prinz erlöst die Königstochter mit einem Kuss.

Halls - eine Schweizer Pädagogin -  moniert, das Märchen vermittle eine falsche Botschaft. Weil der Prinz Dornröschen wachküsst, sei der Kuss nicht einvernehmlich: «Ich denke, in Dornröschen geht es auch um sexuelles Verhalten und Zustimmung. Diese Märchen sind bezeichnend dafür, wie tief verwurzelt dieses Verhalten in unserer Gesellschaft ist», so Hall.

KOMMENTAR:

 Halls Tweet erntet gehässige Kommentare. Doch Schweizer Feministinnen zollen Beifall. Elisabeth Müller, Diplompädagogin und Lehrbeauftragte an der PH Zug, sagt: «Die Märchen transportieren patriarchale Geschlechterrollen, mit denen sich Kinder dann zu identifizieren versuchen. Sie passen darum nicht ins Kindesalter.»
Militante Feministinnen ärgern sich, wenn in den Märchen der Mann der Starke ist. Wenn Hexen weiblich sind. Gebrüder Grimm reproduziere  frauenfeindliche Sterotype. Es sei auch fragwürdig, dass es in Märchen nur die Ehe zwischen Mann und Frau gebe. Antiquierte Geschlechterrollen würden eingeimpft.
Völlig absurd finden Leser, dass in der Schule Kinder auch gefragt werden sollten, warum nicht ein Prinz einen Prinzen küsst.
Ich zitiere Conchi Vega, Märchen-Erzählerin und Mitglied der Schweizerischen Märchengesellschaft: "Märchen zählen zum Kulturgut. Die Kinder erfahren, was Liebe, Hass, Eifersucht oder Freundschaft heisst.» Halte man die Kinder von ihnen fern, beraube man sie eines Erlebnisses: «Meine Erfahrung ist, dass Kinder sich in die Heldenrolle des Märchens hineinbegeben und dies ihre Fantasie anregt.»

Die Kommentare in 20 Min sprechen für sich:

- Hört endlich auf mit sochen Uebertreibungen!
- Schwachsinn:
  • Es gibt Leute die haben wohl zu viel Zeit und nichts zu tun

- Was früher mal romantisch war gilt bei Gewissen heute als sexistisch

- Echt abartig - sowas geht zu weit!

  • Diese extreme, dieses übertriebene und unsere Geschichte in Frage stellende Getue, kann ich langsam nicht mehr ab! Das hat geschichtliche Hintergründe. - und hört mal auf wegen allem kleinen Gerümpel ein solches tohuwabohu zu veranstalten.


    Der Aerger der Leserinnen und Leser ist nachvollziehbar.

     LINKS:

    1. Jan. 2004 ... Die Anstrengungen in den 60er und 70er Jahren, Fairness und Balance in die Textbücher der Schule und Prüfungen zu bringen waren sicher ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Jan_01_2004.html

    Feministische Sprache, Linguistik. ... Seit den Gleichstellungsdiskussionen forderten feministische Linguistinnen zu Recht, dass zahlreiche Begriffe, die ...
    www.rhetorik.ch/Feministisch/Feministisch.html


Mittwoch, 29. November 2017

Die SRG könnte vom Ausland lernen

Hoffentlich kommt die SRG nach der Ablehnung der No-Billag Initiative den Wünschen der Gebührenzahler entgegen.


Die Konsumenten wollen keine Unterbrecherwerbung!
Das Ausland demonstriert, dass dies möglich ist.
(De Weck ist gar nie auf diesen Wunsch eingegangen. Das hatte sehr viele Konsumenten verärgert)

(Quelle BLICK-online)

OESTERREICH: Keine Unterbrecherwerbung

Bei der Werbung gelten strengere Regeln als in der Schweiz. Im Jahresdurchschnitt dürfen nicht mehr als 42 Minuten pro Tag und Sender für Werbung draufgehen. Und: Keine Sendung darf durch Werbung unterbrochen werden.

Bei der Werbung gelten strengere Regeln als in der Schweiz. Im Jahresdurchschnitt dürfen nicht mehr als 42 Minuten pro Tag und Sender für Werbung draufgehen. Und: Keine Sendung darf durch Werbung unterbrochen werden.

DEUTSCHLAND: Keine Werbung nach 20 Uhr

Radio- und TV-Werbung werden sehr begrenzt. Nach 20 Uhr, an bundesweiten Feiertagen sowie Sonntagen gibt es keine Werbung.


VEREINIGTES KOENIGREICH: Seit eh und je werbefrei

Der BBC World Service verbreitet News und Informationen über alle Kanäle (TV, Radio und online) in 27 Sprachen in die ganze Welt. Die BBC ist seit eh und je werbefrei.

Was auch interessant ist:

Italien hat Gebühren von ca. 100 Franken via Stromrechnung

Die Gebühren werden seit 2016 zusammen mit der Stromrechnung eingezogen, weil sich zuvor gut ein Drittel der Italiener davor drückten. Zurzeit erhält die RAI etwa 100 Franken pro Bürger.

KOMMENTAR: Ich habe die Hoffnung, dass unter der neuen Führung die Wünsche der Bevölkerung ernster genommen werden. Ansätze eines dialogischen Verhaltens zeichen sich jedenfalls bereits ab.

Dienstag, 28. November 2017

SPD verspielt Glaubwürdigkeit

Wer die Meinung wie das Hemd wechselt, verliert die Glaubwürdigkeit.

Stimmbürger schätzen Verlässlichkeit.
Chameleons und Eiertänzer sind nicht  glaubwürdig.
Wenn wir das Verhalten von Schulz und Lindner vergleichen, wird die FDP mehr punkten. Lindner bewies Haltung und handelte konsequent.
Schulz wird wahrscheinich sein Windfahnenverhalten damit begründen, es sei eine neue Situation eingetreten. Im Interesse des Landes habe die SPD ihr Wort brechen müssen.
Diese Selbstschutzbehauptung überzeugt  die Oeffentlichkeit nicht.

aus 20 Min:



ANTWORT: Ja, er hat die Glaubwürdigkeit verspielt.

Montag, 27. November 2017

Wurde gegen das Ausgewogenheitsprinzip verstossen?

 Arena: ALLE GEGEN BLOCHER?





Zahlreiche Fernsehkonsumenten wunderten sich, dass  in der ARENA (25 Jahre nach dem EWR Nein) bei der Auswahl der Diskutanten angeblich ein gravierender Fehler  unterlaufen ist   und bei der Auswahl der Teilnehmenden  krass gegen das Ausgewogenheitsprinzip verstossen wurde.



Wer die jüngste ARENA betrachtet - stellt tatsächlich fest, dass sich von den vier Akteuren  drei gegen Blocher stellten.

Die Expertin Christa Tobler, Professorin für Eroparecht Universität Basel verhielt sich  neutral und sachgerecht.

Bei den zwei Publikumsakteuren war die Auswahl  ausgeglichen.

Der Vorwurf der Unausgewogenheit ist nachvollziehbar:



Es gab drei Kontrahenten von Blocher:

Franz Steinegger, Alt-Nationalrat und ehemaliger FDP-Präsident
Elisabeth Schneider-Schneiter, Nationalrätin (CVP, BL)
Daniel Jositsch, Ständerat (SP, ZH)



Selbst der Tagi schrieb:

Alle gegen Blocher: Der Faktencheck zur EU-«Arena»





KOMMENTAR:
Der Frust der Konsumenten ist zwar verständlich. Die Kritiker sind sich jedoch nicht bewusst, dass die Ausgewogenheit der PRO- und KONTRAseite nur bei der Abstimmungsarena gilt.

Bei der normalen Arena gilt das Abbild der aktuellen Parteienlandschaft. Diese ist gesinnungsmässig meist nicht nicht ausgewogen.  Bei der Beschaffung der Kampfjets argumentiert beispielsweise Glättli allein gegen alle. So wurden auch bei der EWR-Nein Arena  bewusst alle Parteien eingeladen. Das Bild entspricht dem Abbild der aktuellen Parteienlandschaft. Auch vor 25 Jahren kämpfte übrigens Blocher allein gegen alle Parteien und siegte.
Falls sich die Ombudsstelle später mit der angeblich unausgewogenen ARENA Sendung auseinandersetzen müsste, hat Jonas Projer nichts zu befürchten. Er räumte zudem Blocher -  dem siegreichen Gegner gegen die EWR (Abstimmung vor 25 Jahren) - eindeutig  mehr Redezeit ein.





 

Nicht jedes Tattoo ist ein Kunstwerk

Wer so etwas zulässt, sagt viel über sich  aus:

Was geht in einem Menschen vor, der so etwas zur Schau trägt?

Er weiss:

- Man redet darüber
- Alle beachten mich
- Ich bin einen Moment im Zentrum der Aufmerksamkeit

Würden Sie als Personalchef diese Person einstellen?

Hier das BILD:




Sonntag, 26. November 2017

Unausgewogenes Fernsehen?


Marcus Knill

26.11.2017

Der Alt-Bundesrat hatte in der EU-«Arena» gleich drei Gegner. Das hatte seinen guten Grund.

"Salmenfee" lässt grüssen und spendet auch einen Punkt:

Schnyder Werbung gewinnt den PR-Bild Award 2017 für die Schweiz mit dem Foto «Berta, das Schwarznasenschaf». Marco Schnyder fotografierte die Walliser Urrasse im Auftrag des Kanton Wallis und der «Schweizer Illustrierten». Berta wurde zum viralen Hit und vielfach medial gecovert, wie es in einer Mitteilung heisst. (Quelle: PERSOENLICH.COM)
«Man sagt ja, dass Tiere sich nicht so leicht fotografieren lassen. Doch Marco Schnyder ist mit der Walliser Berta ein unglaublich charmantes Tierfoto gelungen», wird Kai Gerwig, Geschäftsführer von News aktuell und Initiator des PR-Bild Awards, zitiert. «Die besten PR-Bilder sind immer die, die uns zu etwas bewegen, uns rühren und unseren Blick auf die Marke oder in diesem Fall eine Tourismus-Region erweitern. Das schafft Berta, das Schwarznasenschaf, für das Wallis auf liebenswerte Weise.»
Marco Schnyder, Fotograf beim Walliser Familienunternehmen Schnyder Werbung und Urheber des Siegerfotos, nahm am Donnerstagabend den Preis bei der feierlichen Verleihung im Hamburger Grünspan entgegen. Das Foto überzeugte Jury und Öffentlichkeit gleichermassen und erreichte das beste Gesamturteil für die Schweiz. Das gleiche Bild erreichte zudem auch noch den 1. Platz in der Kategorie «Social Media».
Weitere Schweizer Erfolge
Schnyder Werbung konnte noch einen weiteren Erfolg verbuchen und sicherte sich in der Kategorie «Reisen» gleich nochmals einen 1. Platz, dies mit dem Motiv «Timeless», fotografiert von Marco Schnyer. Weit weg vom Alltagsstress der Stadt liegt eine alte Berghütte, umhüllt von Nebel, ganz so, als wäre die Zeit an diesem Ort vor 60 Jahren stehen geblieben.

Damit nicht genug: Schnyder Werbung belegte in der Kategorie «Lifestyle» auch noch den 3. Platz mit dem Foto «Zeichen der Zeit». Das Bild zeigt eine restaurierte Berghütte.

Samstag, 25. November 2017

Uebrigens:

Juncker kann sich noch nicht auf das verfrühte Weihnachtsgeschenk freuen:

Lob und Tadel erhält der Bundesrat für seinen Entscheid, eine weitere Kohäsionsmilliarde an die EU-Staaten zu bezahlen.

Faule Kompromisse dürfen bei Verhandlungen abgelehnt werden

Der FDP wird nach den gescheiterten Verhandlungen der Schwarze Peter zugeschoben

Was aber die Schuldzuweiser nicht beachten wollen:

Die FDP wollte nicht ihre Forderungen zu 100 % durchsetzen.
Die CDU war es, die der FDP ihre Hauptforderung als Kompromiss vorgeschlagen hatte.
Den knallharten Forderungen der Grünen wird heute reht viel Verständnis entgegen gebracht. In den Kernfragen ihrer Politik habe die Partei keine grossen Eingeständnisse machen können. Denn: Mit Zugeständnissen hätten sie ja ihr eigenen Publikum vergrault.
Dieses Argument müsste auch für die FDP gelten. Auch sie wollte ihre Wähler nicht vor den Kopf stossen. Was für A gilt, muss auch für B gelten.  Bitte keine unterschiedlichen Massstäbe.
Bei Lindner muss zudem berücksichtigt werden, dass  die FDP unter Westerwelle zwei Mal vor der Wahl grosse Versprechungen gemacht hatte, um nachher kleinlaut einseitige Kompromisse einzugehen. Die Quittung hatte die FDP bei den Wahlen bekommen. Sie fiel raus aus dem Bundestag. Lindner wollte sicherlich für die Stammwählerschaft unbedingt Verlässlichkeit signalisieren.
Wahrscheinlich führte diese Erfahrung dazu, dass die FDP konsequenter verhandelte als die anderen.
Lindner darf auch nicht Verhandlungsverweigerung vorgeworfen werden.
Er wollte lediglich faule Kompromisse nicht akzeptieren, lag es doch in der Luft, dass die Jamaika Koalition 
kein verlässlichen Regieren zulassen wird. Die Differenzen waren zu gross.
Lindner ist sich bewusst, dass sich Konsequenz und eine gerade Haltung langfristig auszahlt.
Möglicherweise kann er mit seiner Haltung der AfD Wähler abjagen.
Es trifft nicht zu, dass die FDP die Verhandlungen zu früh hat platzen lassen. Er reizte  alle Möglichkeiten aus.
Bei der FDP gab es von der Gegenseite kein Entgegenkommen. Es ist nicht auszuschliessen, dass auch die Grünen zum Schluss gekommen wären: "Wir müssen nicht über die Schmerzgrenze entgegenkommen." Auch sie hätten aussteigen dürfen.
Alle Verhandler haben stets das Recht, faule Kompromisse abzulehnen. Dafür darf  Lindner nicht abgestraft werden.
Lindner war zwar  als erster - aber nicht zu früh - ausgestiegen.


Freitag, 24. November 2017

Junckerbesuch in der Schweiz:

Fortschritte beim sogenannten  «Rahmenabkommen»?

Juncker beschönigt: Es ist ein "Freundschaftsvertrag"

Bildergebnis für Rahmenabkommen

 

(Quelle NZZ) Zum institutionellen Rahmenabkommen äusserten sich beide Seiten zurückhaltend. Die Verhandlungen seien wichtig und würden fortgesetzt, meinte Leuthard. Die Unterhändler müssten jetzt die Köpfe zusammenstecken und dabei für frische Luft sorgen, «um die eine oder andere Idee zu testen». Juncker findetden Begriff «Rahmenvertrag» ein Unwort. Er spreche lieber von einem Freundschaftsvertrag. Die Verhandlungen gingen in die «richtige Richtung, vom Schweizer Standpunkt aus betrachtet. Es gebe «Flexibilität», so der Luxemburger
Was das bedeutet, blieb weitgehend unklar. Seit Beginn der Verhandlungen sind schon oft grosse Fortschritte vermeldet worden, worauf sich wieder monatelang nichts bewegte. Nebst den staatlichen Beihilfen sei die Streitbeilegung immer noch der «Knackpunkt», sagte Leuthard. Verhandelt wird über ein Modell, bei dem der Europäische Gerichtshof im Konfliktfall das europäische Recht zuhanden der Parteien auslegt.
Im Bundesrat, aber auch in der EU gab es immer wieder Stimmen, die andere Modelle in die Verhandlungen einbeziehen möchten. Dazu wäre aber eine Anpassung der Verhandlungsmandate auf beiden Seiten nötig. Die Ideen, die laut der Bundespräsidentin «getestet» werden sollen, könnten sich auch auf die Abgrenzung der Rechtsgebiete beziehen, für die der Europäischen Gerichtshof zuständig wäre.

FAZIT 
Der Knackpunkt bleibt:
Will die Schweiz fremde Richter akzeptieren?
Der Bundesrat hat jedenfalls beim Junckerbesuch den erwarteten Resetknopf nicht gedrückt,  so wie es vor Wochen Cassis
vorgesehen hatte. Juncker weiss, wie man mit Worten beschönigen kann. Für ihn ist ein "Knebelvertrag" ein "Freundschaftsvertrag", so wie Kernkraftgegner von Atomkraft und nicht von Kernkraft reden oder Terroristen mitunter als Freiheitskämpfer bezeichnet werden. Worte lassen stets Gesinnungen erkennen.

Muss sich das ein Politiker gefallen lassen?

So geht Slomka mit dem Interviewpartner um:

Hört mal wie Marietta Slomka mit Christian Lindner umgeht ! Muss das ...

https://www.youtube.com/watch?v=h0B64xiXdbc
vor 2 Stunden - Hochgeladen von Info Kanal
Hört mal wie Marietta Slomka mit Christian Lindner umgeht ! .... ich will das nicht hören" könnte ja die ...



KOMMENTAR:
Ich habe dieses einmalige "Interview" Dutzenden von Seminarteilnehmerinnen vorgespielt und erntete ein vernichtendes Urteil über die Journalistin Mariette Slomka.
Wenn Sie die anwaltschaftliche Befragung ganz anhören, werden Sie bestätigt finden:
Slomka kanzelt im Grnde genommen den Gesprächspartner ab, als sei er ein "Schulerbub".
Die zahlreichen negativen Echos sehen Sie bestätigt:

Marietta Slomka interviewt parteiisch.
Es fehlt ihr völlig die Wertschätzung der Person, die befragt wird. Sie stellt Lindner an den Pranger.
Respekt ist für die Journalistin ein Fremdwort.
Mit ihrer Arroganz schadet sie ihrem Berufszweig.
Es dominiert äzende Polemik.
Dem Gesprächspartner wird ständig ins Wort gefallen.
Das "Nein, ich will das nicht hören" zeugt von unerhörter Ueberheblichkeit.
Ihr Verhalten hat nichts mehr zu tun mit dem zulässigen harten Hinterfragen. 
Wenn eine Journalistin bewusst unfaire Techniken nutzt, um das Gegenüber aus dem Busch zu klopfen, so müsste diese Technik  bei allen Parteivorsitzenden  eingesetzt werden. So wie Lindner behandelt wird, ist einmalig!
Bei der Mehrheit der Zuhörer punktet Christian Lindner, weil er sachlich, ruhig, souverän bleibt und Unterstellungen konsequent zurückweist. Mit dem NEIN stoppt er zahlreiche Behauptungen.
Er argumentiert klar und strukturiert.
Es sind keine Hohlphrasen.
Einige finden zwar, Slomka habe das Recht unverschämte Fragen zu stellen. Ein Politiker müsse nicht mit Handschuhen angepackt werden.
Ein Journalistin sei berechtigt dem Gegenüber auf den Zahn fühlen und nachzuhaken.
Für die grosse Mehrheit ist aber Slomka "die Peinlichkeit in Person".
Vor allem das falsche Lächeln der Journalistin nervte.
Worte für das negative Verhalten von Marietta Slomka, wie: "Voreingenommen, widerlich, unerträglich" fallen erstaunlich.
Christian Lindner handelte rhetorisch falsch, indem er bei den unzulässigen Unterbrechungen einfach weiter redet.
Das bringt eigentlich nichts, weil dann, wenn beide gleichzeitig reden, die Zuhörer kein Wort verstehen. Aber in diesem krassen Fall wurde mit dem Weiterreden immerhin bewusst gemacht, dass die Journalistin unzulässigerweise auch bei konkreten kurzen Antwort dem Befragten einfach übers Maul gefahren ist.  

FAZIT: Ausschlaggebend ist bei Medienauftritten immer die Wirkung beim Publikum.  

 





Donnerstag, 23. November 2017

Der Brunnenvergifter

Trittin vergiftet die Verhandlung, provoziert die FDP - 
dann beschuldigt der Spielverderber das Opfer



Der Querulant lächelt schadenfreudig

Jürgen Trittin (Grüne)

Jürgen Trittin war der Einzige, der  mit einem Lächeln das gescheiterte Jamaika-Bündnis kommentierte. Der Grünen-Mann, der für den linken Parteiflügel mitverhandeln durfte, hatte schon am Vormittag in einem Interview mit der «Bild am Sonntag» die Atmosphäre des finalen Tages vergiftet. Darin forderte er, auch Kriegsflüchtlingen den Familiennachzug nach Deutschland zu gewähren – alles andere sei «unmenschlich». Die FDP tobte und ihre beiden Verhandlungsführer Wolfgang Kubicki und Christian Lindner weigerten sich anfangs sogar, überhaupt an weiteren Gesprächen mit den Grünen teilzunehmen. Auch bei der CDU/CSU sorgte Trittins Interview für Kopfschütteln. 
Die Schuld am Scheitern sah Trittin dann aber nur bei der FDP. (Quelle BLICK)

Trittin versteht es andere so zu treten, dass sie überreagieren. Dann aber zieht sich die Reizfigur zurück und beschuldigt die Getretenen. Im Grunde genommen hätte er an den Verhandlungen gar nichts zu sagen gehabt.

Mittwoch, 22. November 2017

Frank A. Meyer hat nun auch sein TELE-BLOCHER

Frank A. Meyer gibt nun auch regelmässig seine Sicht der Dinge auf Video preis.
Damit hat er gleichsam sein eigenes "Tele-Blocher"

Es dauerte 10 Jahre, bis Persönlichkeiten die Möglichkeiten eines eigenen 
regelmässigen Videokanals entdeckt haben. Schade, dass diese Form der
öffentlichen Meinungsmache nicht mehr benutzt wurde. Die Vielfalt verschiedener 
Meinungen wären eine enorme Bereichung fürs Publikum.

In «frank & frei» gibt der bekannte Ringier-Publizist seine persönlichen Ansichten  vor der Kamera preis. Die erste Folge dreht sich um Gleichstellung der Geschlechter und Feminismus. (Quelle: Persönlich.com)
Blick: Frank A. Meyer startet Video-Kolumne
Frank A. Meyer in der neuen Video-Kolumne «frank & frei». 
(Bild: Video-Still «frank & frei»)

Bildsprache

Angeschlagen und gescheitert:

Jamaika-Sondierung gescheitert: Abpfiff

Merkel ausgebremst

Karikatur



Merkel ausgebremst
(Bild: Tom Janssen, Niederlande) Mehr...

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Dienstag, 21. November 2017

Uhwiesen - Zürich und zurück (Arbeitsweg von Matthias Knill)

Pendler

14. November 2017 (20 Min Print)

Er pendelt mit dem Velo täglich 4 Stunden

von B. Zanni - Er sei viel produktiver, wenn er mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre, sagt ein Kommunikationsberater. Dafür nimmt er einen langen Weg in Kauf.

storybild
Geht Matthias Knill mit dem Velo zur Arbeit, 
steht er morgens um 5.30 Uhr auf.
(Symbolbild) (Bild: Keystone/Georgios Kefalas)

Sie wohnen in Uhwiesen bei Schaffhausen und arbeiten in Zürich. Müssen Sie da nicht viel früher aufstehen, um mit dem Velo zur Arbeit zu fahren?
 
Ja, ich stehe um 5.30 Uhr auf, also eineinhalb Stunden früher, als wenn ich mit dem Zug nach Zürich reise. Um 6 Uhr fahre ich los. Um die gut 50 Kilometer nach Zürich zurückzulegen, brauche ich knapp zwei Stunden.

Was essen Sie vor diesem strengen Arbeitsweg?
 
Manchmal vielleicht ein Joghurt. Meist steige ich aber mit leerem Magen aufs Rad.

Dafür trinken Sie beim Radeln umso mehr.
 
Nein. Ich nehme zwar eine Trinkflasche mit. Im Büro stelle ich dann aber meist eine noch volle Flasche in den Kühlschrank. Frühmorgens schwitze ich kaum und habe daher auch nicht Durst. Wenn ich im Büro angekommen bin, gönne ich mir dann aber schon noch was: ein Sandwich und einen Kaffee. Vorher dusche ich natürlich noch im Büro und ziehe mich um. Es ist wichtig, dass Pendler, die mit dem Velo zur Arbeit gehen, im Büro duschen können. Besonders bewusst wurde mir dies, als wir einen Wasserschaden hatten und die Dusche während der Sommermonate nicht funktionierte.

Beklagten sich die Kollegen etwa über Schweissgeruch?
 
Nein. Duschen konnte ich zum Glück schon noch. Leider musste ich aber auf die Dusche im Fitnesscenter nebenan ausweichen und verlor deshalb viel Zeit, bis ich mit der Arbeit anfangen konnte.

Treten Sie auch nach Feierabend in die Pedale?
 
Ja. Meist mache ich dann noch einen Umweg, um noch etwas länger Velo auszufahren. Um den Abendverkehr in der Stadt zu umgehen, nehme ich aber manchmal auch den Zug, zum Beispiel vom Stadelhofen bis Dübendorf oder Uster, und fahre von dort mit dem Velo weiter. Auf dem Nachhauseweg bin ich selten allein. Meist treffe ich auf dem Weg Freunde, meine Frau oder unsere Töchter, die mir mit dem Rad entgegenfahren. Dann fahren wir alle gemeinsam nach Hause und plaudern.

Eine neue Kampagne hat Kurz auch zum Erfolg verholfen

Sebastian Kurz, der neue Kanzler, ist schon bei den Wahlen in Österreich ein erstaunlicher Sieg gelungen. Der Star der Kommunikationsszene Philipp Maderthaner hat als Macher des  ungewöhlichen Erfolges von Kurz grosse Verdienste. Was war das Geheimnis seines erfolgreichen Campaigning?
Er hatte einen Hoffnungsträger als Politiker, dem die Oeserreicher vertrauten.
Der Macher setzte auf schlichte Dinge, die leider im Politbetrieb nicht mehr selbstverstädnlich sind:
Eine klare Haltung.
Eine einfache verständliche Sprache.
Die Bescheidenheit.

Das Team der Kurz-Kampagne wusste, dass Kurz ins Kreuzfeuer der Kritik kommen wird, nach dem Motto "Alle gegen Kurz".
Es war damit zu rechnen, dass von verschiedensten Seiten versucht wird, den Politiker zu demontieren.
Maderthaner orientierte sich als Kampagnenleiter an den amerikansichen Wahlkampfmethoden.
Das heisst:
Die positive Einstellung des Kanditaten dominiert.
Auf Attacken wird verzichtet.
Es gibt kein  Dirty Campaigning ("Schmutzkübelkampagnen", die meist vor Gericht enden).
Dieser neue, offene Stil   führte zu einer Mitmach-Bewegung. Es gab laufend neue Unterstützer.
Der Spitzenkandidat blieb jedoch spielentscheidend.


Auch wenn’s mal unpopulär ist. Diese Integrität, diese Haltung ist aus meiner Sicht sein größtes Asset.




. Er hat oft genug in seinem politischen Wirken bewiesen, dass er nicht nur sagt, was Sache ist, sondern auch tut, was nötig und richtig ist. Auch wenn’s mal unpopulär ist. Diese Integrität, diese Haltung ist aus meiner Sicht sein größtes Asset.

Im Video: Sebastian Kurz über Verhältnis zur FPÖ: "Der Wählerwille muss akzeptiert werden"

FOCUS Online Sebastian Kurz über Verhältnis zur FPÖ: "Der Wählerwille muss akzeptiert werden"
Jäger: Denken Sie, dass die Zuspitzung auf Personen gerade besonders zeitgemäß ist? Und warum?
Maderthaner: Organisationen und Institutionen verlieren nicht nur an Vertrauen, das zeigen Forschungsergebnisse zunehmend, sie verlieren auch an Bedeutung. Die digitale Vernetzung, über soziale Netzwerke und das Internet generell, beschert uns als Individuen völlig neue Macht. Wir haben dadurch ein Ausmaß an Selbstorganisationskraft erlangt wie nie zuvor. Wir können uns zu jeder Zeit selbst rund um unsere Interessen, Anliegen, Wünsche, Träume oder Hoffnung digital und in der Folge auch offline organisieren. Die logische Konsequenz ist, dass jene, die diesen Job bisher hatten, nämlich Organisationen, an Bedeutung verlieren. Und die Folge daraus ist: Mobilisierungskraft, also die Fähigkeit Menschen zu bewegen, wird zu einer Art Schlüsselfähigkeit. Das ist die zentrale These des von mir entwickelten methodischen Kampagnenansatzes. Dafür braucht's natürlich auch Leader, die diese Bewegungen anführen.
Jäger: Wie wichtig war die thematische Ausrichtung? Wo lagen die Schwerpunkte?
Maderthaner: Thematisch gab es drei Schwerpunkte. Einerseits den Standort und das Thema der Steuersenkungen. Dazu die Frage der Sicherung unserer Sozialsysteme und letztlich auch die Herausforderungen der illegalen Migration. Über all diesen Themen stand permanent, als eine Art Meta-Thema, die Frage, welchen Stil wir in der Politik künftig haben wollen.
Wahlen in Österreich
dpa/Hans Klaus Techt Bundeskanzler Christian Kern (l,SPÖ) und ÖVP-Kanzlerkandidat und Außenminister Sebastian Kurz (r) in Wien.

Jäger: Es wurde ja häufig der Vergleich zur Bewegung von Macron gezogen. Team-Kurz lief aber parallel zur etablierten Parteiorganisation. Was das eine Bürde oder ein Vorteil?
Maderthaner: Ganz klar ein Vorteil. Die Kampagne konnte so auf das Beste aus beiden Welten bauen. Österreichs Parteien haben traditionell sehr starke Parteistrukturen und auch einen hohen Organisationsgrad im Bezug auf Mitgliederzahlen. Darauf zu verzichten wäre nicht nur falsch, sondern aus meiner Sicht auch dumm. Auch in der Volkspartei haben sich immerhin viele Menschen aus ehrlicher Überzeugung engagiert, teils über Jahre und Jahrzehnte, das kann man doch nicht einfach ignorieren. Aber was es schon auch brauchte, war die Öffnung. Die Öffnung und Verbreiterung mit dem Team Kurz. Eine offene Mitmach-Bewegung für alle Menschen, die diesen Weg mit uns gehen wollten.

Im Video: FPÖ-Anhänger verprügelt Puls4-Reporter auf Wahlparty

FOCUS Online/Glomex FPÖ-Anhänger verprügelt Puls4-Reporter auf Wahlparty
Jäger: Wie gelang die Abstimmung mit der ÖVP ganz praktisch?
Maderthaner: Das Team Kurz hatte einen eigenen Sprecher, der als Sprecher der Bewegung agierte. Die Volkspartei wiederum hat eine Generalsekretärin, die an der Spitze der Organisation steht. Beide Teile wurden in Form einer ganzheitlichen Kampagnen-Organisation miteinander verschränkt. Die Abstimmung war somit nahtlos.
Jäger: Die Wählerwanderung zeigt, dass die ÖVP von allen Parteien dazugewonnen hat. Gab es hierfür gezielte Kampagnen?
Maderthaner: Der neue Stil von Sebastian Kurz hat sicherlich auch viele Nichtwähler angesprochen und generell Anhänger in allen politischen Lagern gefunden. Das liegt vor allem an der Persönlichkeit von Sebastian Kurz. Gezielte Kampagnen für einzelne politische Lager gab es nicht.
Jäger: Bei dem Erfolg stellt sich die Frage: wird die Kampagne auch während der Regierungsarbeit weitergeführt? In welcher Form?
Maderthaner: Das Team Kurz entstand eigentlich 2013 rund um die Vorzugsstimmenkampagne von Sebastian Kurz. Damals war die Entscheidung: Natürlich bleiben wir mit den 50.000 Menschen in Kontakt und arbeiten weiter mit ihnen an echter Veränderung. Jetzt, nach 2017, würde ich meinen, dass das Gleiche gilt. Hier sind Hunderttausende Menschen mit großen Hoffnungen Teil einer Bewegung geworden. Jetzt gilt es, mit diesen Menschen gemeinsam jene Veränderung zu bewirken, die es braucht. Die Mobilisierungskraft des Team Kurz kann dabei sicher nicht schaden.
Sieger
dpa/Hans Klaus Techt Österreichs Wahlsieger Sebastian Kurz winkt in Wien Anhängern zu. Der ÖVP-Chef wird vermutlich in Kürze offiziell mit der Koalitionsbildung beauftragt.
 Jäger: Bei der Bundestagswahl in Deutschland haben beide Volksparteien stark verloren. Inwiefern wäre das Erfolgsrezept von Sebastian Kurz auch auf die Bundesrepublik übertragbar?
Maderthaner: Methodisch gesehen ist diese Form der Mobilisierung grundsätzlich übertragbar. Ich bin fest davon überzeugt, dass Parteien insgesamt ihre strukturelle Bedeutung zunehmend verlieren und künftig in der Lage sein müssen, Menschen stärker rund um Anliegen zu involvieren und diese auch zu kampagnisieren. So etwas kurz vor einer Wahl zu beginnen, wäre zum Scheitern verurteilt. Auch Kurz hat eben 2013 damit begonnen. Politik wird zunehmend zum offenen Mitmach-Prozess und Kampagnen zu einer Art Dauerzustand, ein permanentes Interagieren mit jenen Menschen, die bereit sind, meine Sache zu unterstützen. Das ist mit einer ‚weiter so’ Botschaft sicherlich schwieriger als mit einer, die auf ‚Veränderung’ setzt. Aber auch bei ‚weiter so’ gibt es ein Verlangen nach einer begeisterungsfähigen Zukunftsvision, das gestillt werden will. Hier denke ich liegt die Herausforderung für die etablierten Volksparteien.

Montag, 20. November 2017

Verhandeln heisst: Einander entgegenkommen

Wir alle kennen in der Alltagskommunikation die
Schwierigkeit beim Verhandeln.



Wenn Jugendliche mit den Eltern die Handykosten ausmarchen oder Mitarbeiter mit dem Chef eine Lohnerhöhung aushandeln, wird rasch bewusst:

Ein tauglichers Resultat kann nur gefunden werden, wenn es zu einer "Win-win" Situation kommt,

Jede Seite muss gewinnen. Vereinbarungen auf Kosten nur einer Seite ist stets eine schlechte Basis.

In Deutschland   versuchten  alle Akteure bei den Jamaika—Verhandlungen,  sich auf ein gemeinsames solides Fundament zu einigen.

Nun sind diese Verhandlungen geplatzt. So wie das Amen in der Kirche , folgen nun wohl in den Medienechos die Schuldzuweisungen.

Politologen waren sich bis zum Sonntagabend einig: CDU/CSU und Grüne und FDP werden sich trotz harzigen Absprachen doch noch einigen, denn sie wollen auf die lukrativen Regierungssitze nicht verzichten.

Anderseits  war es offensichtlich, dass eine Regierung nur mit faulen Kompromissen möglich geworden wäre.

Wenn Parteien, die von den Stimmbürgern ihrer Kernanliegen wegen gewählt worden sind, plötzlich ihre wichtigsten Anliegen aufgeben müssen, sind Probleme vorprogrammiert.

Wenn beispielsweise Grüne plötzlich Kohlekraftwerke in Kauf nehmen müssen oder wenn die Steuerung der Einwanderung als Kernziel gestrichen werden muss, verliert eine Partei ihre Glaubwürdigkeit.

Dass die Jamaikalösung nur noch  auf faulen Kompromissen zustande gekommen wäre, zichnete sich am Schluss ab.

Wir müssen bei allen Parteien verstehen, dass es gewisse Schmerzgrenzen gibt, die nicht überschirtten werden dürfen. Die FDP hat als einzige Partei am Schluss die Notbremse gezogen und sich gesagt: Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren.

FAZIT: Verhandlungen taugen nur, wenn alle mit den Kompromissen leben können.

Faule Kompromisse sind stets eine schlechte Basis für den politischen Alltag.

Es gibt Grenzen, die bei Verhandlungen nicht überschritten werden dürfen.

Wenngleich nun der FDP vorgeworfen werden kann, sie sei zu wenig kompromissbereit,

so hat diese Partei immerhin Grösse gezeigt, indem sie ihre Grundhaltung, ihre Philosophie


 nicht für lukrative Regierungssitze geopfert hat.


Live

+++ Liveblog +++: Lindner verteidigt Jamaika-Aus
FDP-Chef Christian Lindner hat den Abbruch der Sondierungsgespräche mit Union und Grünen verteidigt.

Der Eintritt in eine Regierung hätte den Wählerauftrag zu einem Politikwechsel verfälscht. 

Die Entwicklungen im Liveblog. Mit Max Holscher und Vanessa Steinmetz mehr... Forum ]

Drei Szenarien sind denkbar.

Minderheitsregierung, grosse Koalition oder Neuwahlen?

Die erste Option ist eine Minderheitsregierung. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) würde den Abgeordneten in diesem Fall einen Regierungschef vorschlagen. Das könnte Bundeskanzlerin Angela Merkel oder jemand anders sein. Im letzten von drei möglichen Wahlgängen könnte diese Person dann statt mit einer absoluten auch mit einer nur relativen Mehrheit gewählt werden. Rechnerisch wären dann zwar alle möglichen Regierungsbündnisse denkbar, etwa auch mit der AfD, realistisch kämen aber wohl nur zwei infrage.
Unter Merkel könnte ein mögliches Bündnis aus CDU, CSU und FDP bestehen. Die drei Parteien kommen im Bundestag zusammen auf 326 von 709 Sitzen; für eine Mehrheit (355 Sitze) würden 29 Stimmen fehlen. Ein zweites Bündnis wäre zwischen CDU, FDP und den Grünen möglich, ohne die CSU. Hierbei käme die Regierung auf 347 Sitze. Allerdings würde eine solche Koalition das Ende der jahrzehntelangen Union aus CDU und CSU bedeuten. Deutschlands Parteienlandschaft stünde kopf. Dazu käme bei jeder Minderheitsregierung, dass sie sich wechselnde Mehrheiten suchen müsste. So etwas hat es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gegeben.
Das zweite Szenario wäre eine erneute grosse Koalition aus Union und SPD. Die Sozialdemokraten haben das unter ihrem Parteichef Martin Schulz zwar ausgeschlossen, das letzte Mal an diesem Wochenende. Doch wer weiss, wie sich die Stimmung in den kommenden Tagen entwickelt. Womöglich werden in der SPD doch noch Stimmen laut, welche die Partei in der Pflicht sehen, dem Land zu einer stabilen Regierung zu verhelfen. Mit 399 Sitzen kämen Union und SPD zumindest auf eine komfortable Mehrheit.
Die letzte Möglichkeit wären Neuwahlen. Dazu könnte Bundespräsident Steinmeier beispielsweise dann aufrufen, wenn Merkel von sich aus das Handtuch werfen würde. In dem Fall wäre die Ära der kürzlich noch als mächtigste Frau der Welt gefeierten Pfarrerstochter doch schon nach 12 statt nach 16 Jahren beendet. Und der Bundesrepublik stünde der heisseste politische Winter ihrer Geschichte bevor.
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