Deville wird gerügt
Die SRF-Sendung «Deville Late Night» hat beim Thema Atomausstieg
gegen das Vielfaltsgebot verstossen. Zu diesem Schluss kommt
SRG-Ombudsmann Roger Blum in seiner Antwort auf eine Beanstandung vom
vergangenen November.
In der Satiresendung am 25. November 2016 widmete sich Moderator
Dominic Deville den Themen Energie und Atomstrom - just zwei Tage vor
der Abstimmung über die Atomausstiegsinitiative. Ein Zuschauer
beanstandet umgehend bei der Ombudsstelle der SRG, der Inhalt der
Sendung trage gezielt für die politische Aussage zur Abstimmung bei und
mache Stimmung für ein Ja zur Initiative.
Zuwenig deutlich als Satire erkennbar
In seinem am Sonntag veröffentlichten Schlussbericht hat
Ombudsmann Blum der Beanstandung nun beigepflichtet. Vor Wahlen und
Abstimmungen würden besondere journalistische Sorgfaltspflichten gelten,
und das Vielfaltsgebot sei jede einzelne Sendung auf jede einzelne
Sendung anwendbar, auch auf Satiresendungen.
Die SRF-Comedy-Redaktion hatte argumentiert, die Praxis erlaube der
Satire auch tendenziöse Aussagen, welche nicht neutral und ausgewogen
seien. «Deville Late Night» sei klar als Satire erkennbar. Dass sich
dies allerdings nicht immer für alle Zuschauer einfach erschliesse,
äussere sich nicht selten bei neueren Sendungen, deren Format noch nicht
abschliessend etabliert sei.
(Quelle PERSOENLICH.com)
«Propagandasendung für die Initiative»
Blum hielt dagegen fest, die beanstandete Sendung «Deville Late
Night» sei «mehrfach eine Propagandasendung für die
Atomausstiegsinitiative» gewesen: In der bildlichen Anmoderation, im
thematischen Schwerpunkt zwischen den Minuten 6:40 und 11:50 sowie am
Schluss. «Niemand verbietet Dominic Deville, für die
Atomausstiegsinitiative zu sein, aber er kann seine Sendung nicht zu
einer Propagandasendung umfunktionieren, auch nicht in einer satirischen
Variante», heisst es abschliessend.
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