Samstag, 12. November 2016
Nach der TRUMP WAHL gehen nun die Medien selbstkritisch über die Bücher
Viele Journalisten hatten einen Röhrenblick

Was sie nicht wahr haben wollten, durfte für viele Medienschaffende nicht sein.
Dadurch trifftete die öffentliche Meinung mit der
Volksmeinung auseinander.
Aus Tagi-online:
Wir müssen viel besser darin werden, über die Leute zu schreiben, die Trump wählten. Was sie antreibt, über ihre Ängste. Wir brauchen mehr Kontakt», sagt der Chefredaktor der «New York Times», Dean Baquet, dem Portal Politico.
«Die wichtigste Geschichte, um die wir uns in den kommenden Jahren kümmern müssen, ist, die Welt der Arbeitenden besser zu verstehen, und warum sie sich von Kräften wie der Globalisierung und dem technologischen Wandel abgehängt fühlen», sagt Baquet.
Sein Kollege Marty Baron von der «Washington Post» warnt davor, Berichterstattung weiter vor allem auf Annahmen zu bauen. «Wir müssen wirklich vorsichtiger sein. Eine Menge unserer Annahmen haben einfach nicht gestimmt», sagt Baron.
«Wir müssen mehr raus, und wir müssen mit mehr Leuten reden. Man hätte die Sorgen und Nöte der Arbeiterklasse sehr wohl entdecken können, bevor es den Kandidaten Trump gab.»
Skeptische Hinweise nicht erhört
Fast niemand hat dieses Wahlergebnis kommen sehen, auf einzelne abweichende Umfragen und skeptische Hinweise auch in Redaktionen wurde zu wenig gehört.
Jim Rutenberg von der «New York Times» geht mit der eigenen Zunft streng ins Gericht. «Die meisten Journalisten sind blind gegenüber Themen wie Religion oder ländlicher Bevölkerung, und sie sind gegenüber armen Weissen ebenso voreingenommen wie gegenüber der Arbeiterklasse.» Wer nur darüber lacht, was er nicht versteht, kommt auch in keine inhaltliche Auseinandersetzung.
Problem: Die meisten Medien sind in den USA nun mal an den Küsten konzentriert. «Dank des rapiden Niedergangs der regionalen und lokalen Zeitungen», sagt Alec McGillis von ProPublica, «weiss kein Mensch mehr wirklich, was in diesen Orten eigentlich vor sich geht.»


Viel mehr als um schlichte Besuche einzelner Orte gehe es darum, den
Seelenzustand dieses «Flyover Country» zu erfassen, sagt Rutenberg. Der
sei offensichtlich so gewesen, dass den Menschen die Themen Trumps so
wichtig waren, dass an ihnen auch alle Faktenchecks abprallten, alle
kritischen Porträts, alle Auflistungen der Fehler. Als hätten die Medien
nicht verstanden, worum es eigentlich geht.
Kollateralschaden der Personalisierung
Katrina vanden Heuvel von «The Nation» stösst ins gleiche Horn. «Die Medien haben sich so darauf konzentriert, Trump zu beschreiben, dass sie die eigentlichen Sorgen der Leute völlig vergessen haben.» Das könnte ein schwerer Kollateralschaden der Personalisierung sein, eines der grossen Trends auch der politischen Berichterstattung der vergangenen Jahre.
«Medien sind Repräsentanten einer bestimmten Klasse. Sie sind keine nationale Institution mehr», sagt Gawker-Gründer Nick Denton. Das könnte zu einem klassischen Paradoxon führen. «Die Leute sehen die Medien als Säulen eines elitären Systems, das sie gerade abgelehnt haben», meint die frühere «New York Times«-Chefredakteurin Jill Abramson. Wenn jetzt mehr Vertreter eben dieses Systems zu ihnen kämen - warum und worüber sollten sie mit ihnen reden?
Selbstbezichtigungen? Gut und schön, sagt die famose Margaret Sullivan von der «Washington Post». Aber Bangemachen gelte nicht, auch wenn Kandidat Trump Medien wüst beschimpft und ihnen künftige Klagen in Aussicht gestellt hat. Mehr denn je brauche ein Präsident Trump journalistische Begleitung. Aber stärker, mutiger und mit geraderem Rücken, als sie jemals war.
Was sie nicht wahr haben wollten, durfte für viele Medienschaffende nicht sein.
Dadurch trifftete die öffentliche Meinung mit der
Volksmeinung auseinander.
Aus Tagi-online:
Wir müssen viel besser darin werden, über die Leute zu schreiben, die Trump wählten. Was sie antreibt, über ihre Ängste. Wir brauchen mehr Kontakt», sagt der Chefredaktor der «New York Times», Dean Baquet, dem Portal Politico.
«Die wichtigste Geschichte, um die wir uns in den kommenden Jahren kümmern müssen, ist, die Welt der Arbeitenden besser zu verstehen, und warum sie sich von Kräften wie der Globalisierung und dem technologischen Wandel abgehängt fühlen», sagt Baquet.
Sein Kollege Marty Baron von der «Washington Post» warnt davor, Berichterstattung weiter vor allem auf Annahmen zu bauen. «Wir müssen wirklich vorsichtiger sein. Eine Menge unserer Annahmen haben einfach nicht gestimmt», sagt Baron.
«Wir müssen mehr raus, und wir müssen mit mehr Leuten reden. Man hätte die Sorgen und Nöte der Arbeiterklasse sehr wohl entdecken können, bevor es den Kandidaten Trump gab.»
Skeptische Hinweise nicht erhört
Fast niemand hat dieses Wahlergebnis kommen sehen, auf einzelne abweichende Umfragen und skeptische Hinweise auch in Redaktionen wurde zu wenig gehört.
Jim Rutenberg von der «New York Times» geht mit der eigenen Zunft streng ins Gericht. «Die meisten Journalisten sind blind gegenüber Themen wie Religion oder ländlicher Bevölkerung, und sie sind gegenüber armen Weissen ebenso voreingenommen wie gegenüber der Arbeiterklasse.» Wer nur darüber lacht, was er nicht versteht, kommt auch in keine inhaltliche Auseinandersetzung.
Problem: Die meisten Medien sind in den USA nun mal an den Küsten konzentriert. «Dank des rapiden Niedergangs der regionalen und lokalen Zeitungen», sagt Alec McGillis von ProPublica, «weiss kein Mensch mehr wirklich, was in diesen Orten eigentlich vor sich geht.»
Umfrage
Wie haben die Schweizer Medien in den letzten Monaten über die US-Wahl berichtet?
Ausgewogen
%
Zu einseitig
100%
Kollateralschaden der Personalisierung
Katrina vanden Heuvel von «The Nation» stösst ins gleiche Horn. «Die Medien haben sich so darauf konzentriert, Trump zu beschreiben, dass sie die eigentlichen Sorgen der Leute völlig vergessen haben.» Das könnte ein schwerer Kollateralschaden der Personalisierung sein, eines der grossen Trends auch der politischen Berichterstattung der vergangenen Jahre.
«Medien sind Repräsentanten einer bestimmten Klasse. Sie sind keine nationale Institution mehr», sagt Gawker-Gründer Nick Denton. Das könnte zu einem klassischen Paradoxon führen. «Die Leute sehen die Medien als Säulen eines elitären Systems, das sie gerade abgelehnt haben», meint die frühere «New York Times«-Chefredakteurin Jill Abramson. Wenn jetzt mehr Vertreter eben dieses Systems zu ihnen kämen - warum und worüber sollten sie mit ihnen reden?
Selbstbezichtigungen? Gut und schön, sagt die famose Margaret Sullivan von der «Washington Post». Aber Bangemachen gelte nicht, auch wenn Kandidat Trump Medien wüst beschimpft und ihnen künftige Klagen in Aussicht gestellt hat. Mehr denn je brauche ein Präsident Trump journalistische Begleitung. Aber stärker, mutiger und mit geraderem Rücken, als sie jemals war.
Auch die Filterblase muss TRUMP zum Sieg geholfen haben
Zum Begriff laut Wikipedia:
Die Filterblase (englisch filter bubble) oder Informationsblase (englisch informational bubble) ist ein Begriff, der vom Internetaktivisten Eli Pariser in seinem gleichnamigen Buch[1] verwendet wird. Laut Pariser entstehe die Filterblase, weil Webseiten versuchen, algorithmisch vorauszusagen, welche Informationen der Benutzer auffinden möchte – dies basierend auf den verfügbaren Informationen über den Benutzer (beispielsweise Standort des Benutzers,
Suchhistorie und Klickverhalten). Daraus resultiere eine Isolation
gegenüber Informationen, die nicht dem Standpunkt des Benutzers
entsprechen.
Ein Paradebeispiel dafür sind Googles personalisierte Suchergebnisse und der personalisierte News Stream von Facebook.[2] Nach Parisers Meinung wird der Benutzer so weniger durch gegenteilige Ansichten „belastet“ und somit in einer Informationsblase intellektuell isoliert.
Pariser bringt ein Beispiel, in dem der eine Benutzer auf Google mit dem Stichwort „BP“ suchte und Nachrichten zu Investitionsmöglichkeiten von British Petroleum erhielt, während ein anderer Nutzer mit der gleichen Suchanfrage Informationen über die von Deepwater Horizon verursachte Ölpest bekam – somit die beiden Suchanfragen also völlig unterschiedliche Ergebnisse brachten.[2][3][4][5] Dieser isolierende Blaseneffekt kann negative Folgen für den Diskurs der Zivilgesellschaft haben, meint Pariser.
Es gibt aber auch Zweifler am nachhalitgen Effekt dieser Filterblase.
Was ist eine Filterblase (filter bubble)
Das Konzept
Durch die Anwendung dieser Algorithmen neigen Internetseiten dazu, dem Benutzer nur Informationen anzuzeigen, die mit den bisherigen Ansichten des Benutzers übereinstimmen. So wird der Benutzer sehr effektiv in einer „Blase“ isoliert, die dazu tendiert, Informationen auszuschließen, die den bisherigen Ansichten des Benutzers widersprechen.Ein Paradebeispiel dafür sind Googles personalisierte Suchergebnisse und der personalisierte News Stream von Facebook.[2] Nach Parisers Meinung wird der Benutzer so weniger durch gegenteilige Ansichten „belastet“ und somit in einer Informationsblase intellektuell isoliert.
Pariser bringt ein Beispiel, in dem der eine Benutzer auf Google mit dem Stichwort „BP“ suchte und Nachrichten zu Investitionsmöglichkeiten von British Petroleum erhielt, während ein anderer Nutzer mit der gleichen Suchanfrage Informationen über die von Deepwater Horizon verursachte Ölpest bekam – somit die beiden Suchanfragen also völlig unterschiedliche Ergebnisse brachten.[2][3][4][5] Dieser isolierende Blaseneffekt kann negative Folgen für den Diskurs der Zivilgesellschaft haben, meint Pariser.
Es gibt aber auch Zweifler am nachhalitgen Effekt dieser Filterblase.