Die Geschichte hat alle Voraussetzungen zu einer Boulevardgeschichte.
Es geht um eine prominente Person,
um etwas Aussergewöhnliches,
um Sex,
und um Schadenfreude.
Wir fragen uns: Schadet diese Geschichte der CVP, der Familienpartei?
Ich zitiere 20 Min:
Darbellay wird nach
Seitensprung erneut Vater
Der frühere CVP-Parteichef Christophe Darbellay wurde zum vierten Mal Vater. Die Mutter des Kindes ist aber nicht seine Frau.
Jetzt ist der ehemalige Chef der christlichen Familienpartei zum vierten Mal Vater geworden, wie der «SonntagsBlick» berichtet. Doch das Kind ist nicht von seiner Frau, sondern wurde während eines Seitensprungs gezeugt. «Als ich im vergangenen Dezember, bevor ich meine Amtstätigkeit in Bern beendete, eine Nacht mit einer Frau verbrachte, habe ich einen schweren Fehler begangen», gesteht der Walliser gegenüber dem «SonntagsBlick».
Ehefrau wusste lange nichts vom Kind
Seine Ehefrau informierte er erst wenige Tage vor Geburt des Kindes. «Obwohl ich meine Ehefrau zutiefst verletzt und ihr grossen Schmerz bereitet habe, hat sie sich entschieden, diese schwierige Situation an meiner Seite zu meistern», sagt er zum «SonntagsBlick». Er habe seine Frau um Verzeihung gebeten.
KOMMENTAR:
Darbellay steht zu der Verfehlung und informierte offen ohne die Situation zu beschönigen.
Dennoch könnte für ihn der Seitensprung negative Folgen haben bei seiner politischen Karriere.
Was gravierend ist bei Darbellay. Sein Bild, das es in den Medien darstellte: Seine regelmässigen Homestorys in der SI. Damit galt er in der öffentlichen Wahrnehmung nicht „nur“ als Vertreter der CVP, einer Partei, welche die Familie in den Mittelpunkt rückt. Sondern er zeigte sich vor allem privat als liebender und vorbildlicher Familienvater. Damit steht er heute unglaubwürdig da.
Ich gaube jedoch nicht, dass die Partei gross Schaden nehmen wird. Denn sie wird von einem neuen Kapitän geführt. Und Gerhard Pfister hat das Steuer bereits fest in den Händen.
sein Kurs ist eindeutiger
Er kommuniziert glaubwürdig. Er hat der Partei bereits den Stempel aufgedrückt. Er steht zum C, zu den christlichen Werten der Partei. Somit wird sich wohl der Schaden für die Partei in Grenzen halten, zumal die CVP geschickt kommuniziert hat.
Meine Antworten für 20 Min:
Herr Knill, der ehemalige CVP-Parteichef hat bei einem Seitensprung ein Kind gezeugt. Was bedeutet dies für die christliche Volkspartei, die sich als Familienpartei präsentiert?
Ich war erst letzte Woche an einer CVP-Veranstaltung, an der der neue Präsident Gerhard Pfister die Familienpolitik hochgehalten hat und sich klar und deutlich hinter das «C» der Partei gestellt hat. Und nun kommt ausgerechnet Darbellay und kommuniziert seinen ausserehelichen Familienzuwachs. Aus Sicht der Partei kann man von Glück reden, dass Darbellay nicht mehr Parteipräsident ist. In diesem Falle wäre der Imageschaden enorm gewesen. So aber glaube ich, dass der Kelch an der CVP vorübergehen und sie mit einem blauen Auge davon kommen wird, zumal die Partei die Angelegenheit kommunikativ voarbildlich beantwortet hat.
Auf Twitter werfen User Darbellay Doppelmoral vor und sehen die politischen Werte der Partei verraten. Wie wird die CVP-Wählerschaft auf den Seitensprung reagieren?
Darbellay bedient in den Augen vieler das Bild des heuchlerischen Frömmlers, der Wasser predigt, aber Wein trinkt. Die Wähler des katholisch-konservativen Flügels, für die Werte wie Treue äusserst wichtig sind, werden enttäuscht sein und ihm das nicht verzeihen. Alle diese werden Darbellay als abtrünniges, sündiges Schaf betrachten, das nicht zu den christlichen Werten der Partei steht. Im liberalen Flügel der CVP dürfte weniger mit der Moralkeule geschwungen werden. Diese Parteimitgleider werden seine Ehrlichkeit schätzen und darauf verweisen, dass es schliesslich keine perfekten Menschen gibt.
Was bedeutet der Seitensprung für Darbellays Politkarriere? Nächstes Jahr will er den Sprung in die Regierung seines Kantons schaffen, den Walliser Staatrat.
Darbellays politische Karriere hat er sich wohl mit dieser Geschichte verkachelt. Aber totsagen würde ich ihn deshalb sicher nicht. Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton hat den Lewinsky Skandal schliesslich auch gut überstanden.
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