Weil jeder gerne andere Menschen durchschauen können möchte,
haben Scharlatane und fragwürdige Kaffeesatzleser Zulauf.
So liess BLICK das Gesicht
von Mörder Thomas N. analysieren
Der Horror im Profil
Das Gesicht vom Rupperswiler Vierfachkiller wird nicht so schnell
vergessen gehen. Und: Es könnte auch viel über seine Persönlichkeit
aussagen, wie ein Gesichtsleser gegenüber BLICK erklärt.
Das Kinn «Bei Thomas N. fällt ein markantes Kinn zuerst auf – wie es etwa Michael Schumacher hat. Dieses Kinn steht für fokussierte und ehrgeizige Menschen, die bereit sind, für ihre Ziele zu kämpfen.»
Die Stirn «Sie ist rechteckig und hoch. Diese Menschen sind intelligent, strategisch geschickt und finden sich oft in Politik, Militär oder Extremsportarten. Sie versuchen gerne, ihre Grenzen auszuloten.»
Die Nase «Sie ist geradlinig und spitz verlaufend. Menschen mit solchen Nasen besitzen eine äusserst schnelle Auffassungsgabe und haben einen starken Charakter. Dieser zeigt sich auch im Nasen-Oberlippen-Abstand, der aussergewöhnlich gross ist. Hier kann Macht auch eine Rolle spielen.»
Die Augenbrauen «Sie stehen bei Thomas N. für Kraft und Durchhaltevermögen. Er ist aufgrund des Augenbrauen-Abstandes belastbar und psychisch flexibel.»
Die Ohren «Sein ausgeprägtes Innenohr zeigt, dass er seine persönlichen Ziele klar verfolgt und sich von nichts und niemandem verbiegen lässt. Das Aussenohr von Thomas N. lässt im oberen Drittel auf eine ausgeprägte Sexualität schliessen.»
Die Lippen «Die starken emotionalen Gefühle erkennt man bei Thomas N. an seinen Lippen und Ohrläppchen. Menschen, die zu starken Gefühlen fähig sind, kann man auch stärker verletzen als andere.»
Die Haut «Sie ist glatt, und er hat für sein Alter von 33 Jahren noch wenig Falten. Diese Menschen fühlen sich deutlich öfter als andere in ihren Gefühlen verletzt oder sind allenfalls stärker verletzt und/oder missbraucht worden – allenfalls seelisch oder körperlich. Um innere Spannungen abzubauen und persönliche Erlebnisse verdauen zu können, leiden diese Menschen öfters am bekannten Borderline-Syndrom.»
NACHTRAG:
«Nasenfalten lassen keine Rückschlüsse auf die Persönlichkeit zu»
Psychologen wagen sich in ihren Antworten immer wieder weit auf die Äste
hinaus – wie im aktuellen Vierfachmord von Rupperswil. «Zu weit»,
findet Forensiker und Psychologe Jérôme Endrass. Man dürfe sich nicht
dazu verleiten lassen, ins Spekulative abzurutschen, wenn ein Journalist
ein Zitat wolle.
SRF News: Welche Aussage zum Mörder von Rupperswil hat sie denn in den letzten Tagen besonders befremdet?
Der studierte Psychologe ist stv. Leiter des Psychiatrisch-Psychologischen Dienstes im Amt für Justizvollzug des Kantons Zürich. Er leitet zudem die Arbeitsgruppe Forensische Psychologie an der Universität Konstanz.
Jérôme Endrass:
Als ich gelesen habe, dass man sich fragt, ob es möglich ist, aufgrund von Gesichtsmerkmalen irgendetwas über den Täter selber sagen zu können. Das fand ich sehr befremdend.
Kann man aus diesen Merkmalen gar nichts schliessen?
Es gibt keine validen Befunde, die das Erlauben würden. Man kann nicht aufgrund von irgendwelchen Nasenfalten, Augenstellungen oder Schädelformen Rückschlüsse auf die Persönlichkeit oder auf Störungen eines Menschen ziehen.
Andererseits stellt sich die halbe Schweiz die Frage, was einen Menschen zu so einer grausamen Tat antreibt. Gibt es keine Antworten, die Forensiker geben können?
Es ist schwierig, etwas wissenschaftlich Fundiertes dazu sagen zu können. Im aktuellen Fall ist es besonders schwierig, weil es sich um einen Extremfall handelt. Aber ich denke, Forensiker können einen Informationsbeitrag leisten. Der Fokus muss darauf liegen, dass man hilft, die Tat einzuordnen, um das Ganze vielleicht ein Stück weit besser begreifen zu können. Wenn man das im Sinne einer Aufklärung und Hilfestellung tut, ist es sicher eine sehr gute Sache. Diese Grenze zwischen Aufklärung und Ferndiagnose ist allerdings ein schmaler Grat. Als Fachperson muss man höllisch aufpassen, dass man nicht verleitet wird, ins Spekulative abzurutschen – etwa wenn ein Journalist anruft und ein Zitat will.
Die psychische Verfassung eines Täters und seine Schuldfähigkeit
ist auch strafrechtlich relevant. Wie problematisch sind solche
Ferndiagnosen in den Medien aus dieser Perspektive?
Ich denke, Ferndiagnosen werden nie wirklich ernst genommen. Die Erstellung eines Gutachtens dauert Monate. Experten analysieren und untersuchen die Person mehrfach und arbeiten sich durch umfangreiches Aktenmaterial durch, besprechen sich mit Kollegen. Das sind sehr schwierige und langwierige Prozesse. Ein spontanes Statement, das man aufgrund dessen abgibt, was man gehört hat ohne selber mit der Person gesprochen zu haben, läuft auf einem anderen Niveau ab und muss anders eingeordnet werden.
Forensische Psychologen wie Sie spielen ihre Hauptrolle in der Justiz eher hinter den Kulissen – etwa bei den Ermittlungen. Wie können Psychologen vor der Verhaftung eines solchen Täters helfen?
Polizeipsychologen unterstützen Polizisten, indem sie Profile erstellen und versuchen, gewisse Sachverhalte aus einer psychologischen Perspektive zu rekonstruieren. Am meisten werden sie aber die Polizisten selber, die mit so schrecklichen Fällen betraut sind, betreuen. Der klassische forensische Psychologe tritt eher dann auf, wenn es zu einer Verurteilung gekommen ist. Wenn es darum geht, die Person zu behandeln, um das Rückfallrisiko zu senken. Und wenn die Frage gestellt wird, ob diese Person aus dem Justizvollzug entlassen werden kann.
Jérôme Endrass
Der studierte Psychologe ist stv. Leiter des Psychiatrisch-Psychologischen Dienstes im Amt für Justizvollzug des Kantons Zürich. Er leitet zudem die Arbeitsgruppe Forensische Psychologie an der Universität Konstanz.
Als ich gelesen habe, dass man sich fragt, ob es möglich ist, aufgrund von Gesichtsmerkmalen irgendetwas über den Täter selber sagen zu können. Das fand ich sehr befremdend.
Kann man aus diesen Merkmalen gar nichts schliessen?
Es gibt keine validen Befunde, die das Erlauben würden. Man kann nicht aufgrund von irgendwelchen Nasenfalten, Augenstellungen oder Schädelformen Rückschlüsse auf die Persönlichkeit oder auf Störungen eines Menschen ziehen.
Andererseits stellt sich die halbe Schweiz die Frage, was einen Menschen zu so einer grausamen Tat antreibt. Gibt es keine Antworten, die Forensiker geben können?
Es ist schwierig, etwas wissenschaftlich Fundiertes dazu sagen zu können. Im aktuellen Fall ist es besonders schwierig, weil es sich um einen Extremfall handelt. Aber ich denke, Forensiker können einen Informationsbeitrag leisten. Der Fokus muss darauf liegen, dass man hilft, die Tat einzuordnen, um das Ganze vielleicht ein Stück weit besser begreifen zu können. Wenn man das im Sinne einer Aufklärung und Hilfestellung tut, ist es sicher eine sehr gute Sache. Diese Grenze zwischen Aufklärung und Ferndiagnose ist allerdings ein schmaler Grat. Als Fachperson muss man höllisch aufpassen, dass man nicht verleitet wird, ins Spekulative abzurutschen – etwa wenn ein Journalist anruft und ein Zitat will.
Ich denke, Ferndiagnosen werden nie wirklich ernst genommen. Die Erstellung eines Gutachtens dauert Monate. Experten analysieren und untersuchen die Person mehrfach und arbeiten sich durch umfangreiches Aktenmaterial durch, besprechen sich mit Kollegen. Das sind sehr schwierige und langwierige Prozesse. Ein spontanes Statement, das man aufgrund dessen abgibt, was man gehört hat ohne selber mit der Person gesprochen zu haben, läuft auf einem anderen Niveau ab und muss anders eingeordnet werden.
Forensische Psychologen wie Sie spielen ihre Hauptrolle in der Justiz eher hinter den Kulissen – etwa bei den Ermittlungen. Wie können Psychologen vor der Verhaftung eines solchen Täters helfen?
Polizeipsychologen unterstützen Polizisten, indem sie Profile erstellen und versuchen, gewisse Sachverhalte aus einer psychologischen Perspektive zu rekonstruieren. Am meisten werden sie aber die Polizisten selber, die mit so schrecklichen Fällen betraut sind, betreuen. Der klassische forensische Psychologe tritt eher dann auf, wenn es zu einer Verurteilung gekommen ist. Wenn es darum geht, die Person zu behandeln, um das Rückfallrisiko zu senken. Und wenn die Frage gestellt wird, ob diese Person aus dem Justizvollzug entlassen werden kann.
Es ist fahrlässig eine Person nur aufgrund nur eines Kritriums gleichsam schablonenartig eingeteilt wird.
KOMMENTAR: Menschen ausschliesslich aufgrund eines Kriteriums zu beurteilen ist fahrlässig.
Grapholgie, Stimmanalysen , Verhaltens- und Körpermerkmale können nur gewisse Hinweise geben. Doch entscheidend ist immer der gesamte Mensch. Ich spreche von holistischer Wahrnehmung und verweise auf folgenden BLOG-Beitrag:
Hintergrundinformationen zu meinem Vortrag (17. März) im KKL:
Kommunikation im Alltag
Wie wirke ich?
Wie überzeuge ich?
von Marcus Knill
Die
meisten Menschen interessiert es zu erfahren, wie sie auf andere
wirken. Sie möchten vor allem wissen, was ausschlaggebend ist, um andere
Personen zu überzeugen.
ZUR WIRKUNG DER PERSOENLICHKEIT
Wer sich mit den Phänomenen der Menschenkenntnis auseinandersetzt, merkt rasch, dass unser BILD (IMAGE), das wir vermitteln, mit vielen Missverständnissen gekoppelt ist.
GESCHICHTE PAPAGEI
LINKS (rhetorik.ch):
1. Menschenkenntnis
2. Ist Menschenkenntnis lernbar?
3. rhetorik.ch aktuell: Selbsterkenntnis als Schlüssel zur ...
Menschen durchschauen · Ist Menschenkenntnis erlernbar ... Die Fähigkeit andere Menschen zu "erkennen" beginnt bei der Selbstwahrnehmung. ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/08/05_26/index.html - Cached - Similar
Zum ersten Eindruck
LINKS (rhetorik.ch):
1. Wahr-nehmen oder Falsch-nehmen
2. Erster Eindruck
15. März 2007 ... In der Fachliteratur wird der erste Eindruck unterschiedlich thematisiert. Es gibt Autoren, die messen ihm keine grosse Bedeutung bei. ...
www.rhetorik.ch/Erstereindruck/Erstereindruck.html - Cached - Similar
Experten urteilen beim ersten Eindruck oft einseitig.
- Erkenntnis: Das Image, das Ansehen einer Person beeinflusst unserer Wertschätzung. Deshalb legen Firmen und Politiker sehr viel Wert auf ihren Ruf.
Wir lassen uns zwangsläufig von Aeusserlichkeiten (Kleidung, Frisur, Attributen), vom Ruf, vom Vorwissen usw. beeinflussen. Ein bekannter PR-Berater erklärte, Stadtratskandidat Zweifel sei bei den Zürcher Wahlen nicht wählbar, weil er lange Haare habe.
LINKS aus rhetorik.ch:
1. rhetorik.ch aktuell: Der Blickwinkel beeinflusst
1. Febr. 2010 ... Das Bild ist eine Allegorie für die Tatsache, dass die eigene Haltung von rechts oder links beeinflusst werden kann. Je nach Blickwinkeln ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/02_01/index.html - Cached
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2. rhetorik.ch aktuell: Der Regina Dugan Test
9. Febr. 2010 ... Der Regina Dugan's Test wird von Peter Lee demonstriert. Dem Zuschauer wird für 5 Sekunden ein Bild mit farbigen Punkten gezeigt, ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/02_09/index.html
==> Ein Stimmanalytiker kann mit einer Stimmanalyse wichtige Aspekte bewusst machen.
Ein Phoniater erklärte mir während des Studiums, wie er mit Stimmanalysen versucht, herauszufinden, ob jemand lügt.
==> Ein professioneller Graphologe überraschte mich mit seinen präzisen Analysen einzelner Schriftbilder.
==> Kinesik Spezialist Samy Molcho ist fähig, aus dem Verhalten einer Person Erstaunliches ablesen.
LINKS (aus rhetorik.ch):
Pseudopsychologie
Pseudopsychologie. ... Auf dieser Seite finden Sie ein Beispiel einer fragwürdigen Pseudopsychologie. Vergleichen Sie die Artikel: ...
www.rhetorik.ch/Pseudopsychologie/Pseudopsychologie1.html -Cached
Ich lernte im Laufe der Jahre zahlreiche Spezialisten kennen, die sich mit der Wirkung der Mitmenschen auseinandergesetzt haben.
==> Ein NLP Spezialist
(NLP =Neurolingustisches Programmieren) entlarvte in einem Seminar das
Gegenüber an den Augenstellungen und versuchte zu prognostizieren, was
die jeweilige Person tatsächlich dachte.
==> Es gibt Wahrseher, die beispielsweise erklären, aus einem Signal der Körper- und Gesichtsform usw. das Gegenüber zu entlarven.
Auf dem Markt finden wir zahlreiche Bücher, die beschreiben, wie
körpersprachliche Signale punktgenau interpretiert werden können.
==> Ich kenne Personalchefs, die aus dem Vokabular eines Interviews mehr herauskristallisierten können, als der Bewerber eigenlich von sich preisgeben wollte.
==> In einer Grossbank wurde das obere Kader nach dem DISG Modell in Farbtypen eingeteilt.
- D (dominant ROT)
- I (initiativ ORANGE)
- S (stetig GRUEN)
- G (gewissenhaft BLAU)
Das Kader musste Kurse besuchen, um sich selbst und die Mitarbeiter nach
diesem Modell einzuschätzen um daraus erworbene Verhaltenstipps im Job
anzuwenden. Die Umsetzung dieses Rasters kostete die Bank viel Zeit und
Geld. Es erstaunte mich: Diese einfache Methode wurde von vielen
Mitarbeitern geschätzt. Denn sie glaubten nun zu wissen, wie man das
Gegenüber behandeln kann. Weil sich die meisten Menschen nach einfachen
und eindeutigen Zuordnungen sehnen, werden derartige rezeptorientierten
Anleitungen geschätzt.
Aus langjähriger
Erfahrung habe ich gelernt, dass solche punktuellen Erkenntnisse unter
Umständen richtig sein können. Doch sind es immer nur Teilerkenntnisse. Ein einzelner Mosaikstein vermittelt aber noch kein schlüssiges Gesamtbild.
Im Laufe der Jahre wurde mir bewusst: Alle punktuellen Versuche, hinter
die Fassade eines Menschen zu sehen, genügen leider noch nicht. Wer
Menschen tiefgründiger erkennen will, benötigt einen
GANZHEITLICHEN Ansatz.
Wir benötigen verschiedenen Steine, um ein Gesamtbild zu erkennen.
Ich versuche deshalb als Coach, Menschen bewusst ganzheitlich (holistisch) zu analysieren.
Erst dank verschiedenster Mosaiksteine wird es möglich, uns der "Wahrheit" anzunähern.
Alle
punktuellen Methoden auch wenn sie als taugliche Mittel angepriesen
werden- genügen leider noch nicht, um unser Gegenüber richtig
einzuschätzen.
Die Wirkung einer Person bestimmen übrigens nicht Experten, sondern das Publikum.
Wir haben alle seit unserer Kindheit eine "Ausbildung" im Lesen der Körpersignale
Jeder Mensch verfügt daher über eine jahrelange Erfahrung. Das sind wir uns zu wenig bewusst.
Ich wage zu behaupten: Wir alle sind im Grunde genommen Profis und haben
seit früher Kindheit an gelernt , die Signale unserer Mitmenschen
(Eltern, Geschwister, Kollegen) zu entziffern. Das geschieht weder mit
Tabellen, noch theoretisch, sondern vielmehr über die Intuition.
Leider ist diese natürlich erworbene Wahrnehmungsfähigkeit vielfach
verschüttet. Wir müssten lediglich unsere Sinne d.h. unsere
Wahrnehmungsfähigkeit ständig nutzen und stärken.
ZUR WIRKUNG:DIE EINSTELLUNG IST AUSSCHLAGGEBEND
Zum Zauberwort: EINSTELLUNG
LINK:
1. Nov. 2009 ... Wer glaubt, Persönlichkeiten anhand eines einzelnen Körpersprache-Signales
durchschauen zu können, macht einen gravierenden Fehler.
knill.blogspot.com
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