Samstag, 31. Januar 2015

Transkript ist gnadenlos


Das WIE und das WAS bei Kommunikationsprozessen sind wichtig

Beim Kommunikationscoaching wird vielfach  das Hauptgewicht nur auf das "Schöne Sprechen"d.h. bei Kommunikationsprozessenauf das WIE   gelegt.
Anderseits gibt es Berater, die den Schwerpunkt auf die INHALTE vor allem auf das WAS setzen.
Beides ist jedoch Wichtig: Das WIE und das WAS.
Ausschlagend ist in der Praxis vor allem die Verständlichkeit und die Glaubwürdigkeit einer Aussage.
Bei meinen Analysen in den Kolumnen "MEDIENRHETORIK" ( PERSOENLICH) arbeite ist meist mit der Transkriptmethode. Sie ist entlarvend, weil der Text wortwörtlich gespiegelt wird.
Unser Wirtschaftsminister hat bei öffentlichen Auftritten seit Jahren Probleme mit dem WIE mit den AEHS, dem Sprechfluss.
Vor allem darüber belustigten sich Satiriker. Bei Transkripten kann aber auch der Inhalt unter die Lupe genommen werden. Das hat nun die Generalsekretärin in der SP Parteizeitung "Links" getan.



Ich zitiere Blick:



Ziemlich dreist, was sich die Generalsekretärin hier erlaubt: In der SP-Parteizeitung «Links» zitiert Flavia Wasserfallen den Bundesrat und eine seiner Antworten auf den starken Franken und den daraus folgenden Einkaufstourismus wortwörtlich:
 «Jaa ... es ähh ... eh, dr Priisunterschied isch natürlich nid gringer worde und über d Gränze go ichoufe isch ou es Erläbnis», soll der FDP-Bundesrat im behäbigen Berndeutsch gestottert haben. Und weiter:
 «Was mir natürlich wei, isch ehh zum Bischpiu ehh d Ladeöffnigszite hie verlengere, bescheide, aber doch, damit me ou hie bi üs bis i d Aabestunde cha iichoufe, damit mer hie d Wärtschöpfig lö la entstaah.»

Dass sich Kabarettisten über den stockend und verschachtelt sprechenden Johann Schneider-Ammann lustig machen, ist bekannt. Aber politische Gegner? Wasserfallen sagt:
 «Ich greife nicht die rhetorische Schwäche von Johann Schneider-Ammann an», sie habe lediglich einen «10vor10»-Beitrag transkribiert. «Mir geht es um den inhaltlichen Unsinn seiner Aussage.»


KOMMENTAR:
Man kann den Kritikern vorwerfen, sie würden einen Magistraten blossstellen. Wie bei gewissen unbeholfenen Voten von Bundesrat Leuenberger (Siehe LINK) könnte man sich bei derartigen Medienauftritten einfach nur amüsieren und zur Tagesordnung übergehen. Wenn aber ein Politiker über Monate, wenn nicht Jahre, die gleichen kommunikativen Patzer macht, müsste man die Ausrutscher ernst nehmen.  Schade. Kommunikation ist im Grunde genommen recht einfach lernbar, wenn didaktisch richtig vorgegangen wird d.h. wir könnten erstaunlich rasch lernen, so zu reden, dass wir verstanden werden. Dem kritisierten Bundesrat hätte längst geholfen werden können. Es ist mir unverständlich, dass sich der Wirtschaftsminister keinen kompetenten Coach leisten kann.
Ich behaupte: Mit ganz wenigen Werkzeugen wäre Schneider- Ammann heute fähig, ein paar unverschachtelte, verständliche Gedanken frei zu formulieren.
LINK:
27. Aug. 2010 ... Moritz Leuenberger war ein Mann der Kontraste. Den einen war er zu forsch, den anderen zu zaghaft, doch wurde seine Kompetenz von keiner ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/08_27/

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