Sonntag, 10. August 2014

BILDERFALLE INTERNET

Naiv zu glauben. die Bilder im Internet verschwinden automatisch

(Quelle Blick-online)

Die Bilderfalle Internet droht uns allen, ob wir wollen oder nicht. Urs Kiener, Psychologe bei Pro Juventute, spricht vom «gesellschaftlichen Wandel», der dem technischen Wandel nicht mehr hinterherkomme: «Viele glauben, dass die neuen Medien wie die normale Welt funktioniert. Das ist aber nicht der Fall. Im Internet gibt es keine Intimität, keine Privatsphäre.» Kiener fordert konsequente Aufklärung: «Wer verhängnisvolle Bilder ins Internet stellt, tut dies oft aus Unbedarftheit. Das gilt für Jugendliche und Erwachsene.»



Die Konsequenzen können für den Einzelnen dramatisch sein, wie der aktuelle Fall zeigt. Jeder kann in die Internetfalle tappen. Das Bild vom Oktoberfest in München, das dem Bankangestellten die Bewerbung vermiest. Oder die Oben-ohne-Ferienfotos aus Teneriffa, die eine Anwältin wichtige Klienten kosten. Erst kürzlich machte der als Luzerner Kult-Motzer bekannte Massimo Portmann (24) publik, dass er Schwierigkeiten habe, einen Job zu finden. Potenzielle Arbeitgeber waren auf seinen Youtube-Kanal gestossen, auf dem er giftige politische Videobotschaften verbreitete.
Wieso veröffentlichen so viele Menschen Bilder und Videos im Internet, die ihnen zum Verhängnis werden können?
«Im Grunde sind alle Menschen eitel», sagt SonntagsBlick-Psychologin Caroline Fux (33). «Wem gefällt es nicht, wenn er für ein schönes Foto von sich hundert Likes auf Facebook bekommt? Diese Bestätigung tut allen gut.» Die Suche nach Anerkennung könne sich jedoch rasch zur Sucht entwickeln. Sekretärin A. müsse sich mit ihren 12000 Followern fast schon wie ein Rockstar gefühlt haben. Fux: «Das setzt eine wahnsinnige Energie frei – und inspiriert zu weiteren Bildern. Sie hat sich wohl selbst be­logen, wenn sie glaubte, dass ihr Arbeitgeber das nicht herausfindet.»
Die beurlaubte Sekretärin ist mittlerweile mit ihrem Kind untergetaucht. Dass die Nacktbilder A. den Job kosten, wie aktuell diskutiert wird, hält Rechtsprofessor Urs Saxer (57) aber für unwahrscheinlich.
Dem Rummel um ihre Person kann A. gleichwohl nicht entfliehen. Sie möchte, dass die Bilder endlich verschwinden. Ein frommer Wunsch. Oder wie Informatik-Detektiv Rudolphi sagt: «Diese Fotos werden die junge Frau noch bis ins hohe Alter verfolgen.»

KOMMENTAR: Es gibt nur EINES "Keine Fotos ins NETZ stellen, die nicht verewigt werden dürfen!"

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