Gefragt sind ehrliche Bewertungen
Es ist wieder Zeugniszeit - damit folgen einmal mehr in der Presse Leserbriefe und Kommentare in denen Eltern und Psychologen den Wert von Benotungen bezweifeln.
Im Bild am Sonntag vom 6. Juli sieht auch Theologin Margot Kässmann in ihrer Kolumne keinen Sinn, Kinder zu benoten.
Tatsächlich wären Beurteilungen unsinnig, wenn die Lehrkräfte Bewertungen beschönigen, um den Kindern den Zugang zur Arbeitswelt zu erleichtern. Dies ist leider immer wieder der Fall.
Geschöne Zeugnisse führen dazu, dass Personalverantwortliche eigene Tests machen und die Stellensuchenden unabhängig von den Zeugnissen nach einer Probezeit selbst beurteilen.
Im Berufsalltag spielen für sie vor allem die Rubriken
FLEISS
ORDNUNG
AUFMERKSAMKEIT
PFLICHTERFUELLUNG
BETRAGEN
eine viel grösserer Rolle als die Kopfnoten.
Leider haben viele Schulen die Beurteilung dieser wichtigen Bereiche abgeschafft.
Im Berufsalltag oder im Studium sind später Prüfungen und Benotungen eine Selbstverständlichkeit. Es ist deshalb wichtig, dass sich Jugendliche schon in der Schulzeit an solche Herausforderungen gewöhnen. Wer nicht gelernt hat, mit Prüfungsstress und Benotungen umzugehen, ist später benachteiligt.
Es lohnt sich aber vor allem, Jugendliche recht früh in der Selbstbeurteilung zu schulen, damit es zu glaubwürdigen Beurteilungen kommt. Das Arbeits- und Sozialverhalten müsste zudem in den Zeugnissen wieder stärker gewichtet werden.
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