Sonntag, 27. Juli 2014

Karrierekiller Tattoo

Tattoos sind Privatsache, aber...

Dennoch lohnt es sich, bewusst zu sein, was man sich mit Tattoos einhandelt.
Viele glauben dank des Körperschmucks einzigartig zu sein. Es macht sich bezahlt, an die Folgen des lebenslänglichen Schmuckes zu denken.

Tattoo

(aus 20 Min)

Körperschmuck hat das Zeug zum Karrierekiller

von Sandro Spaeth - Tattoos gelten als hip – und als Privatsache. Dennoch kann der Körperschmuck über den Zuschlag für einen Job entscheiden.

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Während zwei Tagen strömten rund 2000 Besucher an die achte Ausgabe der "Tatto Convention" in Pratteln. Interessiert und zunehmend kritisch beäugt das Publikum die Stände der Aussteller.


Sie stellen ihren Körperschmuck gern zur Schau: der Fussballer die tätowierte Engelsfigur, der Rockstar das Bibelzitat und der Cervelat-Promi die Initialen der grossen Liebe. Doch was ist mit dem Polizisten? Dem Bankberater oder der Verkäuferin? Für sie kann der Körperschmuck zum Karrierebremser werden – egal, ob er Jugendsünde ist oder Ausdruck eines aktuellen Lebensgefühls.
Wer beispielsweise Polizist werden möchte, hat mit Körperbemalung an Hals oder Arm viel schlechtere Chancen. «Tätowierungen, die beim Tragen eines Kurzarmhemdes sichtbar sind, werden nicht toleriert», schreibt die Stadtpolizei Zürich bereits in der Berufsbeschreibung. Restriktionen kennen aber auch Teile des Detailhandels, die Gesundheitsbranche oder die Finanzindustrie. So heisst es bei der Zürcher Kantonalbank: Bleibt das Tattoo fürs Auge unsichtbar, ist es reine Privatsache. «Ein auffälliges Tattoo ist bei Mitarbeitenden mit direktem Kundenkontakt aber sicherlich unpassend», so Sprecher Igor Moser.

«Tattoos haben das Zeug zum Karrierekiller»
Einzelne Firmen sprechen die Tattoos bei Jobs mit direktem Kundenkontakt bereits im Bewerbungsgespräch an. Darunter sind auch die Zürcher Verkehrsbetriebe (VBZ) «Damit können wir diesen Punkt gleich von Anfang an klären und es entstehen später keine Missverständnisse», sagt Personalchef Jörg Buckmann. Die Grundregel: Sichtbare Tattoos sind tabu.
Sind Tattoos also eine Karrierebremse? Konfrontiert mit dieser Frage geben sich die von 20 Minuten kontaktierten Firmen betont liberal. Der Tenor: Für Karriere und Aufstiegschancen sind die persönliche und fachliche Eignung ausschlaggebend. Pointierter äussert sich hingegen der VBZ-Personalchef: Auch wenn sich die Tattoos längst aus der Seemanns- oder Gefängnisecke entfernt haben, glaubt der Fachmann: «Tattoos haben immer noch das Zeug zur Karrierebremse oder gar zum Karrierekiller», so Buckmann. Das sei aber abhängig von der Hierarchiestufe und vom Tattoo selbst.
Erster Eindruck zählt
Klar ist: Bei Bewerbungsgesprächen zählt noch immer der erste Eindruck. Und um ihn zu korrigieren, gibt es keine zweite Chance. Sollen Bewerber darum ihre Tattoos fürs Bewerbungsgespräch abdecken? Karriereberaterin Anne Forster sagt auf dieser Frage: «Eine Tätowierung ist für viele Menschen Teil ihrer Persönlichkeit. Da muss der Bewerber selber die Frage beantworten, ob er einen Teil seiner Persönlichkeit zeitweise abdecken oder sogar entfernen möchte.»
Kein Problem sind Tattoos meist in Branchen, wo Modernität, Jugendaffinität und Trends grossgeschrieben werden, beispielsweise in der Sport-, Mode und Lifestylebranche. Hier gilt sichtbarer Körperschmuck als ästhetisch, cool und als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit.

KOMMENTAR:
Viele lassen sich zu leichtfertig tätowieren. Sie lassen sich Bilder unter Schmerzen unter die Haut spritzen. Später  wollen dann viele die verewigten Bilder wieder entfernen. Dies ist dann aber leider nur mit hohen Kosten und mit weiteren starken Schmerzen verbunden. Für das unbedachte Handeln muss zwei Mal bezahlt und zwei Mal gelitten werden. 
An das  haben die Tätowierten wohl kaum gedacht:

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19. Juni 2009 ... ... "off the record" zugegeben, dass sie das extreme Tattoo selber wollte. ... Kimberley gestand, sie habe das Tattoo anfänglich doch schön ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/09/06_19/
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
das Tattoo auf der Schulter der Bundesrats- gattin auf der Frontseite der Boulevardzeitung gross aufgemacht: “Frau Deiss tätowiert!” Untertitel: Bundesratsgattin ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/balance/07_2004.pdf

NACHTRAG:
WER NICHT ANS ENTFERNEN DES TATTOO DENKT HANDELT FAHRLAESSIG
(aus 20 MIN)





Welche Art Tattoos lassen sich die Leute vor allem wegmachen?
Oft sind es die Namen oder Initialen des Ex-Partners. Doch ich behandle auch viele Frauen, die sich am unteren 

Teil des Rückens tätowieren liessen, wie das in den 90er Jahren Trend war. Und dann sind da noch die klassischen 
Jugendsünden: Junge Erwachsene, mit einem Amateur-Tattoo.
Sie arbeiten mit neuster Technik. Was ist an ihrem Laser so speziell?
Der Laser ist spezifisch für die Tattoo-Entfernung entwickelt und kann mit verschiedenen Wellenlängen arbeiten. 

So ist es möglich, die ganze Farbpalette – inklusive Rot-, Grün- und Gelbtöne – zu entfernen. Dadurch ist er 
anderen Lasergeräten mit nur einer Wellenlänge weit überlegen.
Und wie lange dauert es, ein Tattoo zu entfernen?
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab wie Farbe, Eindringtiefe der Pigmente in die Haut und wie eng 

die Pigmente gestochen wurden. Man muss das immer im Einzelfall beurteilen.
 Als Anhaltsgrösse werden
 bei vielen Tattoos sechs bis 
zehn Behandlungen benötigt.
Wieso spielt es eine Rolle, wie das Tattoo gestochen wurde?
Wenn es sich um ein Amateur-Tattoo handelt, sind die Farbpigmente nicht so tief und dicht in der Haut. 

Die lassen sich häufig sehr schnell und komplett entfernen. Bei einem professionellen Tattoo kann man 
das nicht so genau sagen. Wir führen daher immer zuerst eine Probe-Laserung durch. Sie ermöglicht uns 
eine genauere Einschätzung. Die Dauer einer einzelnen Laser-Behandlung hängt von der Grösse des Tattoos ab. 
Im Regelfall beansprucht das eigentliche Lasern nur wenige Minuten.
Wie lange dauert die Wartezeit zwischen zwei Behandlungen?
Wir warten meist zwei Monate, da sich die Haut erst erholen muss, denn durch das Laserlicht werden die Pigmente stark verkleinert, so dass ein Teil der Pigmente in der Haut verbleibt, für 

das menschliche Auge aber nicht mehr sichtbar ist. Der andere Teil wird über das Lymphsystem abtransportiert. Das braucht seine Zeit.
Was kostet es, ein Tattoo zu entfernen?
Bei uns beginnen die Behandlungen  

pro Sitzung bei 150 Franken und werden je nach Grösse und 
Art individuell festgelegt.
Können Sie denn auch garantieren, dass die Patienten alle glücklich aus ihrer Praxis gehen?
Als Mediziner kann ich nie Garantien abgeben, das wäre unseriös. Eine 100-prozentige Entfernung 

kann man aufgrund der vorhergehenden Ausführungen leider nicht garantieren. Es ist wichtig, dass 
die Erwartungshaltung realistisch ist, deshalb muss man mit den Patienten vorab auch ein eingehendes 
Beratungsgespräch führen, denn jede Methode hat auch ihre Grenzen. Die Laser sind sehr leistungsstark 
und nebenwirkungsarm, aber es bedeutet natürlich trotzdem einen nicht unerheblichen Aufwand. 
Die Vorstellung, dass man mit einem Laser einfach über ein Tattoo «fährt» und es wie bei einem 
Radiergummi entfernen kann, ist leider nicht realistisch.


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