Justizministerin Simonetta Sommarugas aktueller Bericht will das Familienrecht angeblich besser auf die Bedürfnisse von Konkubinatspaaren, Patchworkfamilien und Alleinerziehenden ausrichten. Besonders das Gutachten der Basler Rechtsprofessorin Ingeborg Schwenzer gibt. Schwenzer spricht nur noch von «Lebensgemeinschaft» . Das wäre dann jede Partnerschaft, die mehr als drei Jahre gedauert hat, in der ein gemeinsames Kind vorhanden ist oder in die zumindest ein Partner erhebliche Beiträge investiert hat. Homosexuelle dürften nach ihrem Bericht heiraten und auch das Verbot der Polygamie wird hinterfragt.
Kritiker befürchten, dass die Ehe heute demontiert wird und die Gesellschaft einmal mehr der Orientierungslosigkeit Vorschub leistet.
Nach Sommaruga will sich angeblich dem Gesetz den gesellschaftlichen Realitäten anzupassen. Damit bringt sie aber die konventionelle Ehe massiv unter Druck. Die klassische Ehe zwischen Mann und Frau verliert nicht nur ihre rechtliche Monopolstellung, sondern büsst auch ihre ideelle Bedeutung ein. Am 24. Juni soll an einer öffentlichen Fachtagung an der Universität Freiburg das Gesetz breit diskutiert werden. Das Fernsehen thematisierte diese Frage im letzten CLUB und erntete hernach harte Kritik, weil in der Diskussionsrunde nur eine Person die Position der der heutigen Ehe vertreten durfte und dadurch eindeutig von den andern in die Ecke gestellt werden konnte.
Wir erhielten verschiedene Kommentare. Darin wurde die Meinung vertreten: Bundesrätin Sommaruga demontiere heute bewusst die Ehe und die traditionelle Familie. Damit werde auch das Rückgrat des Staates entfernt.
Es werde einmal mehr BELIEBIGKEIT gefordert.
Tatsächlich kann festgestellt werden: Wer sich in den Medien wohlwollend über die Ehe äussert, gerät unter Generalverdacht. Er ist ein peinlicher Traditionalist, ein Verhinderer des gesellschaftlichen Wandels oder gar SVP-Sympathisant. Seit den radikalen Vorschlägen zum neuen Familienrecht , stehen bekennende Ehefrauenunter Rechtfertigungsdruck. Es wird ein Bild an die Wand gemalt, bei dem sich angeblich alle weitgehend einig sind, dass unsere Ehe ein Auslaufmodell ist und zu einer symbolischen Verbindung abgewertet werden soll. Auch beim Vorschlag, die Polygamie zu legalisieren, fehlt der Aufschrei der Empörung.
Ich zitiere den Tagi online:
In einem modernen Staat, so die Meinung, wo es immer mehr Konkubinatspaare, Patchworkfamilien, gleichgeschlechtliche Paare und Alleinerziehende gebe, dürfe das Recht keine Familienform bevorteilen. In meinem jüngeren Bekanntenkreis scheint sich zu bestätigen, dass viele in der Ehe keine Freudenspenderin mehr sehen, sondern ein verstaubtes Korsett, das eingemottet gehört. Man heiratet, wenn Kinder da sind, wenn überhaupt. Die Ehe bloss noch als administrativer Vollzug, die vereinfacht, was sonst vertraglich kompliziert festgehalten werden müsste.
Kriseln tut sie ja schon lange, und störanfällig ist sie auch – seit 1980 hat sich die Zahl der Geschiedenen in der Schweiz verdreifacht, fast jede zweite Ehe geht auseinander, man kennt die Zahlen. Und doch: Paradoxerweise hat das bürgerliche Konstrukt immer noch Strahlkraft. Hochzeitsmessen platzen aus allen Nähten, und selbst emanzipierte Frauen sind nicht mehr wiederzuerkennen, erfüllt und durchglüht von der Vorstellung, endlich Braut zu sein. Die Hochzeit, das Fest – eine Verrücktheit, für das Heiratswillige im Schnitt 30'000 Franken ausgegeben.
Nun mögen Schleier und Torte in ihrem irrationalen Pathos peinlich wirken. Doch wenn man den ganzen Zuckerguss beiseite lässt, stösst man auf Elementares: das Bedürfnis nach Verlässlichkeit, nach Dauerhaftigkeit, die Sehnsucht nach dem Ritual. Für manche ist es das Fest auf Bali, für andere die Blitztrauung in Las Vegas. Menschen können ohne den Ritus nicht leben, in ihm steckt das Objektive, das einen im subjektiven Leben so wunderbar entlastet.
Politisch korrekt und rein rational gesehen ist nichts dagegen einzuwenden, sollte künftig die «Lebensgemeinschaft» massgebend sein, wenn es um Dinge wie Unterhalt, Altersvorsorge oder Adoptionsrecht geht. Aber es sind eben nicht rationale, sondern emotionale Faktoren, die die Ehe zu etwas Besonderem machen. Als mich mein Mann nach siebenjähriger Partnerschaft an einer Silvesterparty im Zürcher Volkshaus fragte, ob ich ihn heiraten wolle, war das zwar nicht so romantisch, wie sich das andere Frauen vielleicht vorstellen. Wir sassen auf einer Treppenstufe mit einem Bier in der Hand. Aber für mich war die Frage zutiefst rührend in ihrer ernsthaften Eindeutigkeit. Auf der kalten Treppe hatte ich plötzlich die Gewissheit, seine Auserwählte zu sein. Denn die Frage bedeutete ja: Du bist wichtiger als alle anderen Frauen und sämtliche Verflossenen. Du bist die Einzige, mit dir will ich alt werden! Inzwischen sind wir fast 30 Jahre zusammen und ahnen, dass es nicht das Ende wäre, wenn man den anderen dereinst im Rollstuhl herumfahren müsste.
Kommentar:In einem modernen Staat, so die Meinung, wo es immer mehr Konkubinatspaare, Patchworkfamilien, gleichgeschlechtliche Paare und Alleinerziehende gebe, dürfe das Recht keine Familienform bevorteilen. In meinem jüngeren Bekanntenkreis scheint sich zu bestätigen, dass viele in der Ehe keine Freudenspenderin mehr sehen, sondern ein verstaubtes Korsett, das eingemottet gehört. Man heiratet, wenn Kinder da sind, wenn überhaupt. Die Ehe bloss noch als administrativer Vollzug, die vereinfacht, was sonst vertraglich kompliziert festgehalten werden müsste.
Kriseln tut sie ja schon lange, und störanfällig ist sie auch – seit 1980 hat sich die Zahl der Geschiedenen in der Schweiz verdreifacht, fast jede zweite Ehe geht auseinander, man kennt die Zahlen. Und doch: Paradoxerweise hat das bürgerliche Konstrukt immer noch Strahlkraft. Hochzeitsmessen platzen aus allen Nähten, und selbst emanzipierte Frauen sind nicht mehr wiederzuerkennen, erfüllt und durchglüht von der Vorstellung, endlich Braut zu sein. Die Hochzeit, das Fest – eine Verrücktheit, für das Heiratswillige im Schnitt 30'000 Franken ausgegeben.
Nun mögen Schleier und Torte in ihrem irrationalen Pathos peinlich wirken. Doch wenn man den ganzen Zuckerguss beiseite lässt, stösst man auf Elementares: das Bedürfnis nach Verlässlichkeit, nach Dauerhaftigkeit, die Sehnsucht nach dem Ritual. Für manche ist es das Fest auf Bali, für andere die Blitztrauung in Las Vegas. Menschen können ohne den Ritus nicht leben, in ihm steckt das Objektive, das einen im subjektiven Leben so wunderbar entlastet.
Politisch korrekt und rein rational gesehen ist nichts dagegen einzuwenden, sollte künftig die «Lebensgemeinschaft» massgebend sein, wenn es um Dinge wie Unterhalt, Altersvorsorge oder Adoptionsrecht geht. Aber es sind eben nicht rationale, sondern emotionale Faktoren, die die Ehe zu etwas Besonderem machen. Als mich mein Mann nach siebenjähriger Partnerschaft an einer Silvesterparty im Zürcher Volkshaus fragte, ob ich ihn heiraten wolle, war das zwar nicht so romantisch, wie sich das andere Frauen vielleicht vorstellen. Wir sassen auf einer Treppenstufe mit einem Bier in der Hand. Aber für mich war die Frage zutiefst rührend in ihrer ernsthaften Eindeutigkeit. Auf der kalten Treppe hatte ich plötzlich die Gewissheit, seine Auserwählte zu sein. Denn die Frage bedeutete ja: Du bist wichtiger als alle anderen Frauen und sämtliche Verflossenen. Du bist die Einzige, mit dir will ich alt werden! Inzwischen sind wir fast 30 Jahre zusammen und ahnen, dass es nicht das Ende wäre, wenn man den anderen dereinst im Rollstuhl herumfahren müsste.
Selbstverständlich ist die Ehe kein Garant für das ewige Glück, und man darf die Meinung vertreten, dass es für ein gutes Leben die Ehe nicht unbedingt braucht. Anderseits bleibt die Ehe eine der innigsten Formen der Beziehung. Wohl auch, weil diese Lebensform in unserer Kultur so lange eine Idealvorstellung war. Doch nach den 68ern, wo sich viele schlau fühlten, kam die Sehnsucht zurück – nach etwas, das währt und trägt und einer Beziehung die Krone aufsetzt.
Mit der Abwertung der Ehe geht heute vieles verloren.
So wie unser Körper ohne Knochengestell seine Haltung verliert, nehmen wir durch die Auflösung der Ehe der Gesellschaft den Zusammenhalt und die Orientierung.
Der Zerfall der Wertvorstellung und die zunehmende Orientierungslosigkeit rächt sich früher oder später.
Wer mit Kindern arbeitet, kann hautnah mitverfolgen, wie wichtig gewachsenen Strukturen sind und Orientierungslosigkeit fatale Folgen hat.
Wo sind nun all jene Kreise und politischen Gruppierungen, die sich früher für die gesunde Familien als Stütze des Staates stark gemacht haben?
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