Montag, 7. April 2014

DIe Sage vom Blut der Soldaten

Natur-Spektakel am HallwilerseeRot wie das Blut der Burgunder

Jeden Frühling färbt sich das Wasser des Hallwilersees blutrot. Dahinter steckt kein Unheil, sondern eine Wasseralge.

play «Burgunderblut»: Bei Beinwil am See ist das Wasser rot gefärbt.
(Thomas Moor)
Laut einer Sage ist es das Blut der Soldaten, die bei der Schlacht bei Murten 1476 mit ihren schweren Rüstungen im See ertranken. Tatsächlich ist es aber eine Alge, die den Hallwilersee jeweils im Frühjahr blutrot färbt.
Bereits ist es wieder soweit. Das Wasser in Ufernähe sei in tiefes Rot getaucht, schreibt die «Aargauer Zeitung». Die Ursache trägt den wissenschaftlichen Namen «Planktothrix Rubescens», der «im Wasser umherirrendes rötliches Haar» bedeutet. Umgangssprachlich und in Anlehnung an die Sage wird die Alge «Burgunderblut» genannt.

Alge zeigt: Dem See geht es besser

Entgegen ihrem Namen bedeutet ihre Anwesenheit im Hallwilersee nichts Unheilvolles – im Gegenteil. Sie ist ein Zeichen dafür, dass es dem See wieder besser geht.

Kommentar: Die Algen sondern angeblich ein Gift ab. Eine ungewöhnlich Verfärbung der Nahrung oder der Haus machen die Menschen auf Gefahren oder Krankheiten aufmerksam. Spannend diese Farb-Kommunikation. Seit Menschen gedenken wurden aussergewöhnliche Farbsignale interpretiert und führten mitunter zu Fehlinterpretationen.

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