Dienstag, 11. Februar 2014

Ausraster vor Mikrofon und Kamera

Unter Druck, bei Stress, bei Ueberraschungen verhalten sich Menschen und Tiere analog. Es gibt drei typische Verhaltensweisen:

Sie fliehen, sie greifen an oder sie stellen sich tot.

Bundespräsident Maurer griff letztes Jahr einen Journalisten an, der ihn nervte und beschimpfte ihm  als "Aff".
Guido Westerwelle wollte an einer Medienkonferenz nicht in englischer Sprache antworten. Er weigerte sich und sagte hersch: Wir sind hier in Deutschland. In England erwarten Sie auch, dass englisch gesprochen wird.
Bundesrat Ammann tauchte dieses Jahr ab (stellte sich tot oder tauchte in ein Kommunikationskomma), als er mit heiklen Steuerproblemen seiner Firma konfrontiert wurde.
Ospel suchte damals vor dem Swissairgrounding das Weite und floh nach Amerika (Fluchtverhalten).

Beim sonst sonst so besonnenen Bundespräsidenten Didier Burkhalter erlebten wir nun heute nach der Abstimmungschlappe vor Journalisten ebenfalls, wie ihm  die Nerven durchbrannten und er Journalisten angefahren hatte.

Ich zitiere Blick-online:

Didier Burkhalter rastet vor der Presse aus

Bei einer Fragerunde für Journalisten platzt Bundespräsident Didier Burkhalter heute Morgen (11. Februar 14) der Kragen. Er staucht einen Deutschschweizer Reporter zusammen, weil ihn dieser bittet, Deutsch zu sprechen.

play Didier Burkhalter heute Morgen im Bundeshaus.
(Keystone)
Das Ja zur Masseneinwanderung lässt die Emotionen hochkochen – selbst beim sonst so gefassten Didier Burkhalter. Der Bundespräsident rastete heute Morgen aus, als er sich im Bundeshaus Fragen von Journalisten stellen musste.
Das Thema: Das Treffen mit der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats, der er heute Morgen Red und Antwort stand.
Die ersten fünf Minuten lief alles glatt. Welsche Journalisten stellten Fragen, der Neuenburger antwortete in seiner Muttersprache Französisch. Als ihn dann jedoch ein Deutschschweizer Reporter bat, die Antworten auch auf Deutsch zu formulieren, platzte Burkhalter der Kragen. Auf Deutsch wettert der Bundesrat, dass es manchmal halt schon gut wäre, in Bern die Sprache des französischen Schriftstellers Molière («Der eingebildete Kranke») zu beherrschen.

Burkhalter stichelt gegen SVP
Dann doppelte er nach, indem er die versammelte Journalistenschar daran erinnerte, dass es die Minoritäten, insbesondere die französischsprachige, zu respektieren gelte. Das berichtet «24 Heures».
Dabei kann er sich nicht verkneifen zu betonen, dass es die welschen Kantone waren, welche gegen die Initiative der SVP gestimmt hätten. «Eine welsche Schweiz, die ausserdem die dynamischste Region des Landes ist.» Hoppla.
Nachdem Burkhalter seinem Ärger Luft gemacht hat, zeigt er sich dann jedoch versöhnlich mit den deutschprachigen Landesgenossen. Die folgenden Fragen beantwortet er auf Französisch und Deutsch.
Didier Burkhalter ist nicht der erste Spitzenpolitiker, dem es wegen einer Fremdsprache den Hut lupft. Die Standpauke des ehemaligen deutschen Aussenministers Guido Westerwelle ist legendär (siehe Video  (lha)

KOMMENTAR: Es ist möglich, solche extreme Situationen zu meistern. Wir können lernen, trotz Provokation,  trotz Stress, trotz Ermüdung RUHE zu bewahren. Dies muss aber trainiert werden, so wie es Piloten im Simulator lernen können, heikle Krisensituationen zu beherrschen.
In unseren Medienseminaren simulieren wir dies. Wir können Techniken  erwerben, damit wir vor Mikrofon und Kamera die Nerven nicht verlieren. Wir sind gerne bereit, Sie fit zu machen im Umgang mit Journalisten in Druck- und Stresssituationen.

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