An Affairen mit Politikern mangelt es nicht. Die Liste ist recht lang:
Bill Clinton, dem mit seiner Praktikantin Monika Levinsky ein Verhältnis hatte. Für Clinton war beim Verhör Oralverkehr kein Sex. Seine Frau hielt trotz des Seitensprungs zu ihrem Mann und Clinton verstand es - dank enormem Aufwand - vor der Kamera erhärtete Sachverhalte zu beschönigen.
Auch bei Horst Seehofer nahm ihn seine Frau trotz Affaire mit Annette Fröhlich - die sogar noch ein Kind von ihm gebar - wieder auf. Er musste lediglich seiner Frau versprechen, den Kontakt mit der Geliebten abzubrechen.
Arnold Schwarzenegger führte ebenfalls ein Doppelleben. Es stritt aber den Seitensprung mit der Geliebten Mildred B. ab. Als dann durch einen dummen Zufall die Sache ans Tageslicht kam, brach Schwarzenegger ein. Als Politiker war er nicht mehr tragbar.
Die Liste von Politikern mit Liebesaffairen könnte beliebig verlängert werden:
Ich denke nicht nur an Hollande, der zuerst Sarkozy beim Wahlkampf dessen Affaire mit Carla Bruni vorwarf, worauf dieser später mit einer fiesen Lästerattacke den Rivalen Hollande lächerlich machte mit seinem Fremdgeh- Besuchen (Bilder als Motorradfahrer auf der Fahrt zur Schauspielerin Julie Gayet). Andere Vorgänger haben ebenfalls über die Stränge gehauen: Mitterand mit einer halboffiziellen Maitresse. Chirac mit einer AFP Reporterin.
Für die Medien geben Seitensprünge der Politiker stets attraktive Geschichten, die sich gut vermarkten lassen.
Nicht nur die Regenbogenpresse und die Boulevardmedien sind an Skandalen, Affairen und Sexgeschichten mit Politikern interessiert. Alle Medien wissen genau: Skandale sind für die Verleger spannend und lukrativ. Sie werden gelesen. Sie erfüllen die klassischenVoraussetzungen für die Sensationspresse: Es geht um Personen, ist etwas Ungewöhnliches. Es geht auch um Emotionen und Sex.
Weshalb sind Politiker denn so dumm und handeln so unbedacht?
Politiker sind keine Uebermenschen. Sie unterliegen wie andere der Last der Lust.
Die Versuchung zu einem Seitensprung ist bei ihnen enorm gross. Denn: Macht ist für Frauen sexy. Macht macht anderseits auch einsam. Der Politiker muss gar nicht wie Cloony aussehen. Die Aura der Macht betört viele schöne Frauen und auch den Politiker selbst. Kommt dazu, dass der politische Alltag unterkühlt ist.
Der Wunsch nach kuscheliger Wärme ist für die mächtigen Männer recht gross.
Leider verbrennt dann das hormonelle Störfeuer bei vielen Politikern auch den gesunden Menschenverstand. Liebesabenteuer machen bekanntlich blind.
Ich rate deshalb Politiker immer, im Umgang mit Medien, auf Homestorys zu verzichten. Die Trennung Privates/Beruf macht sich im Alltag stets bezahlt, vor allem in heiklen Situationen.
Wenn dann aber eine Geschichte doch ans Tageslicht kommt, gelten die Prinzipien der Krisenkommunikation: Nie lügen! Mit geradem Rücken offen zur publizierten Affaire stehen. Selbstverständlich muss nicht alles gesagt werden, was wahr ist. Aber was gesagt wird, muss immer stimmen. Es gilt stets, Sachverhalte transparent zu machen. Bürgern stösst es sauer auf, wenn ein Politiker abtaucht und seine Seitensprünge vernebelt.
Viel besser ist es jedoch, es nie soweit kommen lassen. Als Mann der Oeffentlichkeit müsste sich jeder Politiker stets seiner Verantwortung - seiner Rolle - bewusst bleiben. Nicht in allen Breitengraden denken die Stimmberechtigten so, wie die italienische Bevölkerung. Dort zeigten recht viele Bürger Verständnis für ihren Bunga-Bunga Politiker. Es gab Italienerinnen und Italiener, die sogar noch stolz waren auf ihren potenten Staatschef.
LINKS:
Nachdem in den Medien von verschiedenen Skandalen die Rede war, (siehe die
unter www.rhetorik.ch/Aktuell aufgelisteten Beiträge zu Fischer, Daum, Aliesch ...
www.rhetorik.ch/Skandal/Skandal.html
22. Apr. 2002 ... Medien, Skandale,Journalismus, Skandaljournalismus.
www.rhetorik.ch/Medienskandale/Medienskandale.html
|
Medienrhetorische Aktuell Beitraege auf rhetorik.ch.
www.rhetorik.ch/Aktuell/Skandal.html
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