Grapsch-Aktion sorgt noch immer für rote Köpfe
Immer wieder machen fragwürdige Aktionen in Fernsehsendungen von sich reden. Ich erinnere an die Fehltritte vor Jahren im deutschen Fernsehen. Das Spiel mit körperlichen Geschlechtsmerkmalen müsste bei Fernsehmachern längst ein Tabu sein. Dennoch gibt es immer wieder Fälle, wie wir es leider am letzten Gutenfestival erlebt hatten. SRF- Journalisten haben Brustumfänge gemessen. Ich bin sicher, dass dieser Fauxpas intern Folgen haben wird. So wie ich Roger de Weck kenne, führt diese fragwürdige Aktion - auch ohne offizielle Beschwerde - zu einem internen Wäschewaschen.
Quelle: PERSOENLICH.COM
Christine Egerzegis Beschwerde ist noch nicht bei Roger de Weck eingetroffen.
Die
"Grapsch-Aktion" des Schweizer Fernsehens vom vergangenen Wochenende
sorgt noch immer für heftige Diskussionen. Was für die einen ein
lustiger, harmloser Scherz ist, stört andere gewaltig. Kritiker finden
das Frauenbild der Grapsch-Befürworter bedenklich. "Einen Mann mit
Penislänge 27 cm zu suchen, hätte man wohl "total mutig" gefunden.
Frauen über ihre körperlichen Geschlechtsmerkmale zu definieren ist aber
(wieder) "ganz normal" und "harmlos"“, entrüstet sich etwa eine Leserin auf persoenlich.com und
gibt die Antwort auf ihre Fragen gleich selber: "Ist es nicht, denn
solche Bilder prägen die Wahrnehmung und unterstützen die Reduktion der
Frauen auf Äusserlichkeiten."
Beschwerde muss warten
Als prominenteste Kritikerin outete sich am Dienstag FDP-Ständerätin Christine Egerzegi. Im "Blick" machte sie ihrem Unmut Luft und kündigte eine Intervention auf höchster Ebene an: "Ich werde nächste Woche bei SRG-Direktor Roger de Weck vorstellig werden. Er kriegt etwas zu hören!". Um ihr Anliegen vorzubringen muss sich Egerzegi noch etwas gedulden, denn de Weck ist derzeit in den Ferien, wie SRG-Sprecher Daniel Steiner gegenüber persoenlich.com sagt. "Bis jetzt ist keine formelle Beschwerde eingetroffen. Ich gehe davon aus, dass Ständerätin Christine Egerszegi und Roger de Weck – der gerne pro aktiv auf Kritikerinnen und Kritiker zugeht – sich bei nächster Gelegenheit kurz austauschen", so Steiner.
SRF-Journalisten messen Brustumfänge
Anlass für die Kontroverse ist eine Aktion während der SRF-Live-Berichterstattung über das Gurtenfestival. Andi Rohrer, Radiomoderator bei SRF Virus, musste auf Geheiss von SRF-Zwei-Moderator Robin Rehmann nach einer Festivalbesucherin suchen, die einen Brustumfang von genau 90 Zentimetern hat. Zuschauer der SRF-Zwei-Übertragung des Berner Musikevents konnten mitverfolgen, wie Rohrer bei Konzertbesucherinnen auf Tuchfühlung ging. "Eine potenzielle Kandidatin lehnte ab, die Nächste hatte einen zu kleinen Brustumfang und bei der Dritten fand Rohrer die gesuchten 90 Zentimeter", fasste der "Blick" am Montag die Grapsch-Aktion zusammen.
Mit der Busen-Messerei wollte Rohrer sein neues Strassenquiz "Don’t say it – bring it!" bewerben, bei dem die Teilnehmenden die Fragen nicht zu beantworten haben, sondern die Antworten bringen müssen. Andrea Wenger, Sprecherin des SRF, erklärte denn auch: "Für einmal musste Andi Rohrer eine Aufgabe lösen, wie sie normalerweise die Kandidaten erfüllen müssen. Die Sendung spielt mit Klischees und geht an Grenzen." (eh)
Kommentar: Ich verweise auf ähnliche Fälle, die ich schon 2001 kommentiert hatte:
Beschwerde muss warten
Als prominenteste Kritikerin outete sich am Dienstag FDP-Ständerätin Christine Egerzegi. Im "Blick" machte sie ihrem Unmut Luft und kündigte eine Intervention auf höchster Ebene an: "Ich werde nächste Woche bei SRG-Direktor Roger de Weck vorstellig werden. Er kriegt etwas zu hören!". Um ihr Anliegen vorzubringen muss sich Egerzegi noch etwas gedulden, denn de Weck ist derzeit in den Ferien, wie SRG-Sprecher Daniel Steiner gegenüber persoenlich.com sagt. "Bis jetzt ist keine formelle Beschwerde eingetroffen. Ich gehe davon aus, dass Ständerätin Christine Egerszegi und Roger de Weck – der gerne pro aktiv auf Kritikerinnen und Kritiker zugeht – sich bei nächster Gelegenheit kurz austauschen", so Steiner.
SRF-Journalisten messen Brustumfänge
Anlass für die Kontroverse ist eine Aktion während der SRF-Live-Berichterstattung über das Gurtenfestival. Andi Rohrer, Radiomoderator bei SRF Virus, musste auf Geheiss von SRF-Zwei-Moderator Robin Rehmann nach einer Festivalbesucherin suchen, die einen Brustumfang von genau 90 Zentimetern hat. Zuschauer der SRF-Zwei-Übertragung des Berner Musikevents konnten mitverfolgen, wie Rohrer bei Konzertbesucherinnen auf Tuchfühlung ging. "Eine potenzielle Kandidatin lehnte ab, die Nächste hatte einen zu kleinen Brustumfang und bei der Dritten fand Rohrer die gesuchten 90 Zentimeter", fasste der "Blick" am Montag die Grapsch-Aktion zusammen.
Mit der Busen-Messerei wollte Rohrer sein neues Strassenquiz "Don’t say it – bring it!" bewerben, bei dem die Teilnehmenden die Fragen nicht zu beantworten haben, sondern die Antworten bringen müssen. Andrea Wenger, Sprecherin des SRF, erklärte denn auch: "Für einmal musste Andi Rohrer eine Aufgabe lösen, wie sie normalerweise die Kandidaten erfüllen müssen. Die Sendung spielt mit Klischees und geht an Grenzen." (eh)
Kommentar: Ich verweise auf ähnliche Fälle, die ich schon 2001 kommentiert hatte:
www.rhetorik.ch aktuell:
(15. November, 2001)
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Für eine peinliche TV-Show liess der bekannte Chorleiter Gotthilf Fischer
sein bestes Stück wiegen. Einmal mehr glaubte der Dirigent der Fischer
Chöre, von den Medien böswillig hintergangen worden zu sein.
schimpfte er nachträglich wie ein Rohrspatz. Freitagabend in der Sendung "Banzai" (SAT 1) war zuerst geplant, zu enthüllen, wieviel Naddels verhüllte Brust wiegt. Am Folgetermin sollte festgestellt werden, wie schwer Fischers "Notenständer" wiegt. (Drei Pflaumen, zwei Kiwis oder zwei Äpfel?) Für die Aufzeichnung liess sich der Musiker vor der Kamera bis auf die Unterwäsche ausziehen. Obwohl Fischer zu dieser Szene freiwillig bereit war, will er heute nicht mehr dazu stehen. Zudem wehrte er sich gegen die Ausstrahlung kurz vor Weihnachten, weil er dann viele Kirchenkonzerte habe. Das Fernsehen scheint heute bereit zu sein, die Szene erst in der Faschingszeit 2002 zu senden. Es ist bekannt, dass Gotthilf Fischer "mediengeil" ist. Nicht das erste Mal wurde er Opfer seines krankhaften Bedürfnisses, sich in der Öffentlichkeit darstellen zu müssen. Jeder Mensch darf Fehler machen. Doch sollten es nicht immer die selben sein. Fischer tappte leider immer wieder ins gleiche Fettnäpfchen. Der "Phall" Fischer ist nur die Fortsetzung ähnlicher peinlicher Fälle. An der Berliner Love Parade 2000 wollte er sich auf einem Wagen zusammen mit den jungen Freaks in den Medien feiern lassen. Doch hatte ihm ein Techno-Fan zu viel Ecstasy im Bier verabreicht. Der Musiker wusste darauf nicht mehr, was er tat. Auch in diesem Fall, wurde Fischer Opfer seiner Mediengeilheit. Die Panne war ebenfalls selbstverschuldet. Bei einer Sendung "Versteckte Kamera" ärgerte er sich nachträglich, dass er sich vor einer falschen Königin lächerlich (unterwürfig) verhalten hatte. Das Jammern nach den peinlichen Medienauftritten begleitet jeweils seine Katerstimmung nach den peinlichen Auftritten. Auch bei einem Jux, als man Fischer in einer Sendung zwei Stunden lang als Engel an einem Kran in der Luft schweben liess, ärgerte er sich hinterher masslos.
Immer wieder sehen wir ehemals, bekannte Journalisten, Sängerinnen oder Moderatoren, die später jede Chance für eine Medienpräsenz suchen. (Wir nennen hier bewusst keine Namen - die entsprechenden Personen sind bekannt). Selbst Krankheiten oder negative Geschichten sind für einen Auftritt willkommen. Hauptsache ist: Das Gesicht wird in der Öffentlichkeit nochmals gezeigt. Alles scheint möglich, wenn nur der Kopf auf dem Bildschirm erscheint. Peinlichkeiten nehmen Medinsüchtige bedenkenlos in Kauf. Mediengeilheit ist scheinbar eine Krankheit, die völlig blind macht. Die Sucht nach Medienpräsenz gilt auch für Politiker. (Von Medien ausgeklammert zu werden ist für Politiker oft die grösste Strafe) Ein Bundeshausjournalist erzählte uns: Selbst Politiker, die noch nicht ganz von der Mediengeilheit infiziert sind, strecken immer dann den Kopf vor den Kameras, wenn irgendwo gedreht wird. Sie hoffen damit "im Bild" zu sein. Im Grunde genommen sind sie aber nicht im Bild, dass die Journalisten darauf bedacht sind, mediensüchtige Profiteure am Schneidetisch nach Möglichkeit auszuklammern. Wer die Präsenz an der Öffentlichkeit jahrelang genossen hat, muss sich bewusst sein, dass Entzugserscheinungen schmerzen können und die krankhafte Geltungssucht zu leichtfertigen, lächerlichen Verhaltensweisen verleiten kann.
Wer sich der Krankheit "Mediengeilheit" nicht bewusst ist, sollte einen beratenden "Hofnarren" anstellen, der ihn vor peinlichen Auftritten abhalten kann. Dem Dirigenten der Fischerchöre fehlt anscheinend noch heute diese hilfreiche Bezugsperson. |
Nachtrag vom 12. Oktober, 2002. Auf SAT 1, liess sich Naddel im Herbst 2001 in der TV-Show "Banzai" ihre Brüste wiegen (1.35 kg je). Solche Auftritte können Tiefpunkte einer Karriere bedeuten. |
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