Montag, 29. Juli 2013

Der Kommunikator

Carsten Schloter - DER Kommunikator

Die Swisscom verlor eine charismatische Persönlichkeit, die ich bei unterschiedlichsten Auftritten als überzeugender Kommunikator erleben durfte. Ich zitiere die treffende Beschreibung im Sonntagsblick:

 14 Stunden arbeitete er täglich, war problemlos morgens vor 7 am Telefon erreichbar. Einen «intensiven Mensch» nennt ihn ein Unternehmensberater, der eng mit Schloter zusammenarbeitete: «Er hat immer um die beste Lösung gerungen, sich oft selber gequält.»



Andere berichten, sogar in Gesprächsrunden mit Fachleuten sei Schloter häufig der Kompetenteste gewesen, bis in die Details.
Konkreten, auch provozierenden Fragen wich er nie aus, antwortete immer exakt auf den Punkt. In seiner typisch nasalen, dunklen Stimme hechtete er den Worten hinterher, als habe er schon vor dem Sprechen zu tief ausgeatmet, formulierte aber ruhig und verständlich. Als hätte er Sprechtraining genommen: Jeder Satz ein Kleinkunstwerk an Selbstkontrolle.
Aber entspannt – das war er nie. «Ich war noch nie relaxed», gab er vor wenigen Monaten in ­einem Interview zu. Dass Schloter auch nur ein einziges Mal völlig unbeschwert gelacht hätte – daran erinnert sich kaum einer, der ihn kannte.
Aber reden konnte er – und das war ihm auch bewusst. Von schriftlicher Kommunikation, sagt ein Vertrauter, hielt er nicht so viel. Stattdessen besuchte er pro Jahr fünf bis zehn Firmen­standorte, stellte sich im persönlichen Dialog den Swisscom-Mitarbeitern. Die Energie, die von ihm ausging – ja sein Charisma übertrugen sich am besten im direkten Kontakt.
Man sah ihm die Begeisterung an, wenn er vom «faszinierenden Markt für Telekommunikation» schwärmte. Rasanter Wandel erfordere, sich ständig neu zu erfinden, sagte Schloter etwa. Firmen wie Google, die alles auf den Kopf stellen, sah er als Herausforderung.

Kommentar:

Was ich von Carsten Schloter gelernt habe: Wir können nur überzeugen, wenn wor selbst von einer Idee überzeugt sind.
Die Freude am Tun ist etwas vom Wichtigsten. Anderseits wurde mir auch bewusst, dass man als grosser Schaffer auch die Musse pflegen muss. 

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