Sonntag, 10. Februar 2013

Warum machen die Kritiker der SVP immer wieder den gleichen Fehler?

Im Tagesanzeiger wurde jüngst die PR Kampagne der SVP gegen die Verstaatlichung der Kinder kritisch beleuchtet. Das Bild der "Staatskinder" wird jedoch in diesem Beitrag nochmals abgedruckt. Mit  verbalen Argumenten wird zwar versucht, das Extrablatt der SVP zu entlarven. Was die Gegner der SVP Propaganda aber nicht berücksichtigen: Sie sind sich nicht bewusst, dass die Bilder der weinenden Kinder mehr bewirken, als ihre angeblichen Richtigstellungen. Der Titel des Extrablattes wird nochmals gedruckt.




Keine Pflicht zur Wahrheit: Die SVP-Propagandapublikation «Extrablatt».
 Die SVP-Propagandapublikation «Extrablatt».
Bild: Screenshot www.svp.ch /Tagesanzeiger.ch

Text zu dieser Bild (Tagi-online):
Dass die SVP die Klaviatur des polemischen Abstimmungskampfes meisterhaft zu bedienen weiss, ist hinlänglich bekannt. Noch immer präsent ist die Plakatkampagne zur Minarett-Abstimmung oder das Schäfchen-Plakat zur Ausschaffungsinitiative. Nun hat die Partei ein weiteres Ass im Ärmel, das sie für die Meinungsbildung zu ihren Gunsten ziehen kann: das «Extrablatt», das an rund vier Millionen Haushalte verteilt wird. Die zweite Ausgabe lag vergangene Woche in sämtlichen privaten Briefkästen der Schweiz.

Ende Zitat.

KOMMENTAR:

Was die Gegner der SVP auch bei dieser Kampagne einmal mehr falsch machen, ist dasselbe, wie es bei der Minarettabstimmung und beim Schäfchenplakat bei der Ausschaffungsinitiative der Fall war. Die visualisierte Kernbotschaft der SVP wird auch in diesem Fall kostenlos abgedruckt und hilft dadurch der SVP , ihre Bildbotschaft kostenlos zu vervielfachen.
Schon bei früheren Kampagnen zeigte sich, dass die SVP dank der kritischen Beiträge der Gegner mit der Illustration des Plakates (eigentlich ein Gratisabdruck)   profitiert hatten. Die Bildbotschaften wurden dadurch in den Köpfen verankert. Wahrnehmungspsychologen haben längst nachgewiesen, dass Bilder mehr beeinflussen als Worte.
Wenn es beim Familienartikel die SVP erneut fertig bringt, die Fremdbetreuung als kinderfeindlich plakativ und überzeichnet darzustellen, so wird das Bild in den Köpfen der Betrachter mit dem JA zur Familieninitiative - als JA zu einer "familienschädigenden Initiative" gefestigt. Alle sachlichen Argumente für die bezahlte Fremdbetreuung, damit  die Frauen mit Kindern nicht mehr zu Hause bleiben müssen, wirken emotional weniger stark. Das Wohl des Kindes - die Geborgenheit im Elternhaus - geht unter die Haut. Emotionale Argumente überzeugen bekanntlich immer mehr als Zahlen.
Schon in früheren Beiträgen betonte ich, dass Provokateure vom Protest profitieren. Vor allem, wenn die provozierenden BILDER zusätzlich gratis publiziert werden. 


LINKS:

Kontroverse um Minarett-Plakate eine Million Franken wert ...

www.tagesschau.sf.tv/.../Kontroverse-um-Minarett-Plakate-ein...Teilen
08.10.2009 – ... Werber mit einem Gegenwert von über einer Million Franken, wie die «Tagesschau» berichtet. ... Marcus Knill, Kommunikationsberater ...

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