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Mörgelis PR-Auftritt
16. November 201230 Minuten Show, ein paar Lacher, eine Bewerbung
von J. Pfister - Christoph Mörgelis Werben um den Job des Uni-Rektors löst bei vielen Kopfschütteln aus. Doch die Aktion des SVP-Politikers ist Kalkül: Aufmerksamkeit und Lob der Basis sind ihm gewiss.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht blickt Christoph Mörgeli in die Runde. Obwohl der SVP-Politiker bereits am Donnerstagabend seine Kandidatur für den Posten des Rektors an der Universität Zürich öffentlich machte,
ist der Jagdsaal in einem Zürcher Restaurant bis auf den letzten Platz
besetzt. Die Frage, die auf der Zunge brennt: Wie kann Mörgeli sich
ernsthaft um diesen Posten bewerben, nachdem er von derselben
Institution vor knapp zwei Monaten entlassen wurde?
Doch bevor Mörgeli dazu Stellung nimmt, holt er zu einem 30-minütigen Werbespot in eigener Sache aus. In einer Seelenruhe und offensichtlich selbst leicht amüsiert, beginnt er mit dem Vortragen seines detaillierten Lebenslaufs mit wichtigen Informationen wie: «Ich war Mitglied im Studentischen Gesangsverein».
Darauf folgt die Vorstellung eines 13-Punkte-Plans mit seinen Zielen als künftiger Rektor, welcher auch in 42-seitiger, ausführlicher Fassung vorliegt. Darin plädiert Mörgeli unter anderem für eine politische Meinungs- und Redefreiheit - was auch als Seitenhieb in Richtung Bildungsdirektorin Regine Aeppli oder Universitätsrätin Kathy Riklin verstanden werden kann. So fügt er denn auch an. «Mein Anwalt hat verlangt, dass Aeppli und Riklin bei der Bewertung meiner Kandidatur in den Ausstand treten.»
Im Grossformat auf dem Videoportal
«Coup ist politisch motiviert»
Trotz dieser Forderungen - für Politberater Mark Balsiger ist klar, dass es Mörgeli nur vordergründig um die Kandidatur für den Job des Uni-Rektors geht. «Dieser Coup ist politisch motiviert.» Denn selbst der SVP-Nationalrat werde kaum davon ausgehen, dass seine Kandidatur erfolgreich sei. «Dafür können er und seine Partei danach ins Feld führen, dass der Entscheid gegen ihn gefallen sei, weil er SVP-Mitglied ist.»
Dass Mörgeli mit seiner Aktion der Partei in die Hände spielen könnte, kann sich auch Kommunikationsberater Marcus Knill vorstellen. «Er erzielte Aufmerksamkeit, konnte seine Botschaften und die der Partei verkaufen und einmal mehr unterstreichen, dass seine Entlassung politisch motiviert war.» Doch selbst wenn es der Partei nützen könnte - für Mörgelis eigenes Image sieht Knill schwarz. «Sein öffentliches Werben und Klagen wirkt wohl bei vielen penetrant.»
«Als Polit-Clown etikettiert»
Ähnlicher Meinung ist Balsiger. Zwar könne es durchaus sein, dass der eine oder andere den Mut von Mörgeli, erneut in die Öffentlichkeit zu gehen, anerkenne. «Er riskiert allerdings auch, dass er als Polit-Clown etikettiert wird und seine Glaubwürdigkeit komplett verspielt.»
Das sieht Mörgeli natürlich anders. Nachdem ihm 20 Minuten Online die Frage stellt, ob die Aktion wirklich sein Ernst sei, antwortet er :«Ich bin überzeugt, dass die Gerechtigkeit hergestellt und meine Bewerbung nicht gegen den Rauswurf meiner Person aufgerechnet wird.»
ZUSAETZLICHER KOMMENTAR:
Doch bevor Mörgeli dazu Stellung nimmt, holt er zu einem 30-minütigen Werbespot in eigener Sache aus. In einer Seelenruhe und offensichtlich selbst leicht amüsiert, beginnt er mit dem Vortragen seines detaillierten Lebenslaufs mit wichtigen Informationen wie: «Ich war Mitglied im Studentischen Gesangsverein».
Darauf folgt die Vorstellung eines 13-Punkte-Plans mit seinen Zielen als künftiger Rektor, welcher auch in 42-seitiger, ausführlicher Fassung vorliegt. Darin plädiert Mörgeli unter anderem für eine politische Meinungs- und Redefreiheit - was auch als Seitenhieb in Richtung Bildungsdirektorin Regine Aeppli oder Universitätsrätin Kathy Riklin verstanden werden kann. So fügt er denn auch an. «Mein Anwalt hat verlangt, dass Aeppli und Riklin bei der Bewertung meiner Kandidatur in den Ausstand treten.»
Im Grossformat auf dem Videoportal
«Coup ist politisch motiviert»
Trotz dieser Forderungen - für Politberater Mark Balsiger ist klar, dass es Mörgeli nur vordergründig um die Kandidatur für den Job des Uni-Rektors geht. «Dieser Coup ist politisch motiviert.» Denn selbst der SVP-Nationalrat werde kaum davon ausgehen, dass seine Kandidatur erfolgreich sei. «Dafür können er und seine Partei danach ins Feld führen, dass der Entscheid gegen ihn gefallen sei, weil er SVP-Mitglied ist.»
Dass Mörgeli mit seiner Aktion der Partei in die Hände spielen könnte, kann sich auch Kommunikationsberater Marcus Knill vorstellen. «Er erzielte Aufmerksamkeit, konnte seine Botschaften und die der Partei verkaufen und einmal mehr unterstreichen, dass seine Entlassung politisch motiviert war.» Doch selbst wenn es der Partei nützen könnte - für Mörgelis eigenes Image sieht Knill schwarz. «Sein öffentliches Werben und Klagen wirkt wohl bei vielen penetrant.»
«Als Polit-Clown etikettiert»
Ähnlicher Meinung ist Balsiger. Zwar könne es durchaus sein, dass der eine oder andere den Mut von Mörgeli, erneut in die Öffentlichkeit zu gehen, anerkenne. «Er riskiert allerdings auch, dass er als Polit-Clown etikettiert wird und seine Glaubwürdigkeit komplett verspielt.»
Das sieht Mörgeli natürlich anders. Nachdem ihm 20 Minuten Online die Frage stellt, ob die Aktion wirklich sein Ernst sei, antwortet er :«Ich bin überzeugt, dass die Gerechtigkeit hergestellt und meine Bewerbung nicht gegen den Rauswurf meiner Person aufgerechnet wird.»
ZUSAETZLICHER KOMMENTAR:
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