Mittwoch, 30. November 2011

Zu einem Zeitproblem


aus tagi:


Zahl der kriminellen Nordafrikaner verdoppelt sich bis Ende Jahr



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Die Zürcher Kantonspolizei hat es vermehrt mit jungen Maghrebinern zu tun, vor allem aus Tunesien.
«Sie treten fordernder auf, als wir es jemals erlebt haben»: Von den 80 Asylsuchenden im Durchgangszentrum Zollikon stammen die meisten aus Tunesien.
«Sie treten fordernder auf, als wir es jemals erlebt haben»: Von den 80 Asylsuchenden im Durchgangszentrum Zollikon stammen die meisten aus Tunesien.
Bild: Nicola Pitaro

Video

«Wir sind hierher gekommen, um zu arbeiten»: Der tunesische Asylsuchende Abderrahman R.äusserst sich zu kriminellen Tunesiern. (Video: Jan Derrer)
Was viele Kantone in den vergangenen Monaten festgestellt haben, trifft auch auf Zürich zu: Junge Männer aus Nordafrika machen der Polizei vermehrt zu schaffen. So verhafteten beispielsweise die Stadtpolizeien von Zürich und Winterthur letztes Wochenende neun Maghrebiner wegen Diebstählen, Autoeinbrüchen und Vandalismus an neun Autos.
Insgesamt hatte es die Polizei im Kanton Zürich zwischen Januar und Juni 2011 mit mehr als 500 straffälligen Nordafrikanern zu tun. Im ganzen vergangenen Jahr waren es «lediglich» 700 Fälle. Die Delikte betreffen vor allem Kleinkriminalität und Drogendelikte. Laut einem Sprecher der Zürcher Kantonspolizei ist der Trend für das zweite Halbjahr 2011 weiterhin steigend. «Wir rechnen mit einer Verdoppelung der tatverdächtigen Personen gegenüber dem Vorjahr.» Der Anteil der Tunesier beträgt dabei fast die Hälfte.


Anstieg der Delikte verläuft parallel


Der Anstieg der Delikte verläuft parallel zur Zunahme von tunesischen Asylgesuchen: Im Jahr 2008 ersuchten 7 tunesische Staatsbürger im Kanton Zürich um Asyl, allein im dritten Quartal 2011 waren es deren 301.
In den Zürcher Asylzentren fallen – wie auch in den anderen Kantonen – vor allem die Tunesier negativ auf. Mehr als das: Die Situation sei bedeutend schlimmer als alles, was man bisher mit Asylbewerbern erlebt habe, sagt Roman Della Rossa von der ORS Service AG, die sich auf die schweizweite Betreuung und Unterbringung von Asylsuchenden und Flüchtlingen spezialisiert hat.


Beschimpfungen und tätliche Angriffe


Viele der jungen Tunesier hätten eine genaue Vorstellung davon, wie ihr Leben in der Schweiz auszusehen habe. «Sie wollen ein Universitätsstudium, einen gut bezahlten Job, eine eigene Wohnung, schicke Kleider – und all dies möglichst schnell», sagt Della Rossa.
Neben den hohen Ansprüchen machten den Betreuern Beschimpfungen und tätliche Angriffe zu schaffen. «Keinen Betreuer lässt es kalt, wenn er von tunesischen Asylbewerbern beschimpft oder gar tätlich angegriffen wird. Das sind Momente, die sehr schwierig auszuhalten sind», sagt Della Rossa.
Doch es bleibe den Betreuern nichts anderes übrig, als täglich mit den tunesischen Asylsuchenden zu reden und ihnen die Konsequenzen ihres Handelns klarzumachen. (Tages-Anzeiger)


Kommentar: Falls die bevorstehende Entwicklung nicht ernst genommen würde, wäre dies, wie wenn wir Wasser auf die Mühlen der SVP leiten.


Es gibt zu denken, dass vor den Wahlen diese Aengste der Bevölkerung gleichsam ausgeklamerte worden sind. Ert nach den Wahlen werden sie in den Medien thematisiert (Bb Blick):


Fischbach LU: Empörung über das neue Zentrum

In diesem ehemaligen Bürgerheim sollen 55 Asylsuchende unterkommen. (Daniel Kellenberger)
Im Saal des Gasthofs Krone liegt Spannung in der Luft: Sieben Mitglieder des «Komitees gegen ein Asylzentrum Fischbach» machen ihrem Unmut Luft. Der Kanton will in dem 700-Seelen-Dorf ein Asylzentrum errichten.

55 Asylsuchende sollen im ehemaligen Bürgerheim am Ortsrand unterkommen.
«Die Angelegenheit muss begraben werden», fordern die 30 Komitee-Mitglieder. Sie fürchten sich vor Kriminalität und fühlen sich vom Kanton übergangen. Auch der Gemeinderat lehnt das Zentrum ab. «Das Verhältnis zwischen Einwohner- und Asylbewerberzahl stimmt nicht», sagt Sprecher Benjamin Steinmann, «und der nächste Polizeiposten ist 12 Kilometer entfernt.» Jetzt hat das Komitee eine Unterschriften-Petition an den Kanton geschickt und im Ort Banner aufgehängt.

Der Luzerner Regierungsrat Guido Graf zeigt Verständnis für die Ängste der Bürger – gibt sich aber machtlos. «Weil der Bund uns immer mehr Asylsuchende schickt, können wir uns die Gebäude nicht mehr aussuchen», sagt er. Morgen Montag will Graf bekannt geben, ob das Zentrum tatsächlich kommt. Die Wut seiner Mitbürger – bis hin zu Drohungen – bekommt nun auch Beat Ottiger (52) zu spüren. Der Landwirt ist der Besitzer des Bürgerheims. Dabei wollte er nur Gutes tun. «Meine Familie und ich haben früher neben einem Asylzentrum gewohnt. Das war für mich und meine Kinder eine positive Erfahrung», sagt er.

Und eine Fischbacher Landwirtin (47) versteht die Aufregung ihrer Mitbürger ebenfalls nicht. «Ich habe nichts gegen ein Asylzentrum», sagt sie. Doch aus Angst vor Repressalien will sie anonym bleiben. «Eine sachliche Diskussion ist gar nicht mehr möglich.» 

Birmensdorf ZH: Streit um die «Asylantengasse»

Gemeindepräsident Werner Steiner auf dem umstrittenen Weg. (Adrian Bretscher)
Armut und Polizeibrutalität vertrieben Anis B. (29) aus Tunesien. Ein Boot brachte ihn nach Europa. Seit zwei Wochen lebt er im Asylzentrum Birmens-dorf. In Italien musste er am Bahnhof schlafen. «Ich bin froh, ein Dach über dem Kopf zu haben», sagt er.

Jetzt bekommt er 80 Franken pro Woche und wartet auf seinen Asylentscheid. Von seinem Zimmer blickt er auf einen Kiesweg, der Birmensdorf in die Schlagzeilen gebracht hat. Er führt zum Bahnhof und wurde vor kurzem saniert.

Böse Zungen behaupten, man habe die «Asylantengasse» ausgebaut, um Ausländer vom Ortskern fernzuhalten. Das glauben auch Asylbewerber. Gemeindepräsident Werner Steiner (62) wehrt sich: «Wir wollten keine Ausländer ausgrenzen», sagt er. «Wir haben nur einen bestehenden Fussweg saniert, damit die Asylsuchenden, Quartierbewohner und die Soldaten der angrenzenden Kaserne schneller zum Bahnhof kommen.» Anis B. interessiert das nicht. Er will nur eines: «Asyl bekommen und dann arbeiten.» 

Bettwil AG: Ein Dorf will sich wehren «bis zum bitteren Ende»

Roger Burri steht an der Spitze des Widerstands in Bettwil, wo schon Mahnfeuer
entfacht wurden. (Paolo Foschini)
Erst seit einem Monat ist Gemeindeammann Wolfgang Schibler (62) im Amt, schon schaut die ganze Schweiz auf ihn. Er soll verhindern, dass in der Kaserne am Ortsrand 140 Asylbewerber für ein halbes Jahr einquartiert werden. Sogar ein Drohschreiben hat er schon bekommen.

«So viele Asylbewerber in einem Dorf mit 560 Einwohnern – das ist zu viel», findet Schibler: «Wir hätten vorher informiert und in die Entscheidung des Kantons miteinbezogen werden müssen.»
Noch will der Aargau an seinen Plänen festhalten, doch Bettwil befürchtet Überfremdung und Kriminalität und probt den Aufstand. In Windeseile entstand ein Komitee, 400 Bürger schlossen sich an. Sie hängten Banner auf, pinselten Parolen auf die Strassen und entfachten ein Mahnfeuer. An der Spitze des Aufstands: Roger Burri (50). «Der Kanton muss uns wegtragen, wenn er das Vorhaben realisieren will», so der Unternehmer. «Wir kämpfen bis zum bitteren Ende.»  

Basel: «Vier Jahre Warten machen krank»

Kleiderausgabe in der Seelsorge- und Rechtsberatungsstelle neben dem Asylzentrum. (Adrian Bretscher)
Ein Jahr dauerte die Flucht von Hamid F. (28) aus dem Iran. Weil er dort, wie er sagt, als Afghane diskriminiert und bedroht wurde, machte er sich auf den Weg nach Europa: «Dort haben die Menschen Rechte.»

Hamid überquerte die Berge, paddelte übers Meer und schmuggelte sich am Boden eines Lastwagens bis nach Italien. Vor zwei Jahren kam er im Empfangs- und Verfahrenszentrum (EVZ) Basel an. Dort bleiben Asylsuchende, bis sie an die kantonalen Zentren «verteilt» werden. Weil das EVZ wegen des Zustroms aus Nordafrika mit 400 Asylbewerbern überlastet ist, wurde die nahegelegene Zivilschutzanlage geöffnet.

Privatsphäre gibt es im Mehrbettzimmer des EVZ nicht, dafür viel Zeit und Ungewissheit. Morgens um 7 Uhr kommt der Sicherheitsdienst zum Wecken. Pro Tag gibt es drei Franken. Hamid lebt mittlerweile in einem Wohnheim, hat Deutsch gelernt und wartet noch auf seinen Asyl-entscheid.
«Bern ist überlastet, deshalb müssen manche Asylbewerber bis zu vier Jahre warten», sagt Michel Meier (59), Leiter der Basler Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende. «Das ist unzumutbar und macht krank.» 

Rapperswil SG: «Wir hatten noch nie Schwierigkeiten»

In der Jugendherberge Busskirch (blau) leben jetzt Asylbewerber. (Adrian Bretscher)
Am Ortsrand von Rapperswil-Jona wird eine Jugendherberge zum Asylzentrum – und es gibt weder Mahnfeuer noch Spruchbänder, keiner protestiert. Gegenüber der «Jugi» , in der bis März rund 60 Asylbewerber leben, liegt das Katzenheim «Arche». Auch das Asylzentrum, welches schon seit Jahren neben der Herberge besteht, akzeptieren die Anwohner.

«Ich lebe seit elf Jahren hier und wir haben noch nie Schwierigkeiten gehabt», sagt Yvonne Kunz (64), Leiterin des Katzenheims. «Wir gehen freundlich miteinander um.»
Stadträtin Marianne Aguilera (60) freut sich über die hohe Akzeptanz. «Vielleicht liegt es an der Grösse der Stadt», sagt sie. In kleineren Gemeinden sei die Situation schwieriger. Man dürfe keine Stadt überbelasten.

«Die Menschen hier haben sich an die Asylbewerber gewöhnt. Der Kanton fragt bei besonderem Bedarf oft bei uns an.» Dass die Schweiz Asylbewerber beherbergt, findet Aguilera selbstverständlich. «Als Rechtsstaat haben wir die Verpflichtung, Menschen in Not aufzunehmen.»  

Dienstag, 29. November 2011

Wie spachgewandt muss ein Bundesratskandidat sein?



Nationalrat Bruno Zuppiger ist von der Parteileitung der Zürcher SVP einstimmig als Kandidat für die bevorstehenden Wahlen in den Bundesrat vorgeschlagen worden.
An der Pressekonferenz heute Mittag blamierte sich aber Zuppiger, weil er fast keine Fremdsprachen spricht. Die französischen und englischen Fragen der Journalisten konnte er nur mit Mühe beantworten.

Gehört zum Anforderungsprofil eines Bundesrates das Beherrschen verschiedener Sprachen? 


Antwort:  Ja

Freitag, 25. November 2011

Der Blog wird fuer ein paar Tage nicht bearbeitet werden.

Donnerstag, 17. November 2011

Souveräne Medienauftritte dank...


Die Medienrhetorik gehört zum Einmaleins von Führungskräften.
Aussagen - vor Mikrofon und Kamera auf den Punkt  bringen zu können - ist heute ein Muss.

Um jedoch Voten kurz, klar, prägnant, überzeugend, glaubwürdig, authentisch, souverän und medienwirksam zu vermitteln, benötigen wir ein professionelles Fitnessprogramm.

Bei K+K können Sie ein selbstsicheres Auftreten in schwierigen Situationen - dank fachgerechtem Coaching - in verhältnismässig kurzer Zeit erwerben.

Wir vermitteln Ihnen gerne massgeschneiderte Ausbildungsmodule  mit Expertenstatus. Wir arbeiten nur mit Medienprofis.



Unsere Trainingseinheiten werden gleichsam im "Simulator", d.h. prozess- und praxisorientiert durchgeführt (learning by doing)


Chaplin     



Chaplin
Kirche und Politik


Es ist nicht das erste Mal, dass Bürgerinnen und Bürger zur Kirche ausgetreten sind, weil sich  die Kirche parteipolitisch verhalten hatte und Unrecht billigte.
In Zürich bringt folgende Situation das Fass zum Ueberlaufen:


«Wir haben mit Reaktionen gerechnet», sagt die Pfarrerin Verena Mühlenthaler: Die Occupy-Aktivisten stellen ihr Camp auf dem Vorplatz der Kirche St. Jakob auf.

«Wir haben mit Reaktionen gerechnet», sagt die Pfarrerin Verena Mühlenthaler: Die Occupy-Aktivisten stellen ihr Camp auf dem Vorplatz der Kirche St. Jakob auf.
Bild: Retoo Oeschger

Nicht alle begrüssten das Engagement des offenen St. Jakobs für die Occupy-Bewegung. Gemäss der Pfarrerin Verena Mühlenthaler haben seit gestern einige Leute ihren Austritt aus der Kirche bekannt gegeben. Auch manche Kommentarschreiber auf Tagesanzeiger.ch/Newsnet kündigen an, aus Protest gegen die Aufnahme der Occupy-Aktivisten der Kirche den Rücken zu kehren.


Der prominenteste Kirchenaustreter ist Roger Liebei, Präsident der Stadtzürcher SVP. «In den letzten Jahren hat sich einiges angestaut, die Aufnahme der Occupy-Bewegung brachte das Fass zum Überlaufen», erklärt Roger Liebi, Präsident der Stadt Zürcher SVP seinen Austritt aus der reformierten Kirche.



«Politik den Parteien überlassen»


Die Haltung der Kirche sei sehr parteiisch, das habe sich schon bei der Minarett- und der Ausschaffungsinitiative gezeigt. «Ich vermisse die Trennung von Religion und Politik. Die Kirche sollte das politische Engagement ihren Vertretern wie CVP und EVP überlassen.» Für die Anliegen der Occupy-Aktivisten hat der er kein Verständnis: «Wenn die Leute wenigstens etwas machen würden. Aber ich sehe da kein konstruktives Engagement.»


Kommentar: Kirche und Staat lässt sich zwar nicht sauber trennen. Politik und Religion haben viele Gemeinsamkeiten. Die Kirche hat das Recht und die Pflicht für Hilfsbedürftige einzustehen. Es ist aber nachvollziehbar, wenn viele Kirchensteuerzahlen nicht gewillt sind, Aktivisten mit  Steuergelder zu unterstützen, die sich weigern,  Gesetze einzuhalten. Ich habe mich in Zürich umgehört, als die Forderungen der Polizei nicht eingehalten werden mussten. Immer wieder war zu hören: Jeder Parksünder wird bestraft. Wehe wenn er nicht bezahlt. Wenn aber auf öffentlichem Grund illegal campiert wird, werden beide Augen zugedrückt. Ich vermute, dass es zu weiteren Kirchenaustritten kommen wird.
Ich bin gespannt auf die Argumentation und das weitere Verhalten der verantwortlichen Kirchenbehörde.
Ich zitiere SF:



Kompetenzen der Kirche


Diese Unterstützung einer politischen Bewegung stiess bei vielen Kommentarschreibern von «tagesschau.sf.tv» auf Kritik. Der Hauptvorwurf: Die Kirche überschreite hier ihre Kompetenzen. Auch die City-Kirche sei durch Staatsgelder mitfinanziert, das verpflichte zu politischer Neutralität.
Diesen negativen Äusserungen versucht Pfarrerin Verena Mühlethaler der City-Kirche mit einem Aufruf zum Dialog zu begegnen. Die City-Kirche am Stauffacher hat auch in der Vergangenheit durch ungewohnte Veranstaltungen, wie Partys im Gotteshaus, auf sich aufmerksam gemacht.
Die Pfarrerin erklärt auf der Internetseite der Kirche ihre Beweggründe für ihre neuste Aktion: «Diese Aufgaben der Offenen Kirche treffen sich mit den Zielen der Occupy-Bewegung. Wir sehen in dieser Bewegung auch ein Vorbild für die Kirche, insofern jede einzelne Stimme ernst genommen wird, eine Kultur des Zuhörens und der gemeinsamen Beschlussfindung eingeübt wird.»

Dass die Kirche wegen politischer Haltungen und Meinungen angegriffen wird, sei nicht neu. «Es gab bereits frühere Fälle, wie beispielsweise 2009 bei den Sans-Papiers, die die Zürcher Predigerkirche besetzten, bei der wir unter starke Kritik geraten sind», sagt Mori. Auch in diesem Fall haben die Papierlosen in der City-Kirche temporäres Asyl gefunden.


Erstaunlich, wie einfach in Deutschland der Kirchenaustritt möglich ist. Im Internet gibt es unter "Das weisse Pferd"


eine Anleitung zum Austritt:




Der Kirchenaustritt ist gar nicht so kompliziert. Lediglich einige lokale Einzel-Gepflogenheiten verunsichern manche Menschen. Doch selbst in einem solchen Fall ist die mögliche Hürde leicht zu überwinden, notfalls eben mit zwei Anläufen. Oder man ruft zur Sicherheit vorher noch mal dort an.
Im Prinzip geht man einfach mit dem Personalausweis während der Bürozeiten zum Standesamt oder Amtsgericht
(je nach Bundesland) und tritt aus. Das persönliche Erscheinen ist jedoch in Deutschland erforderlich. Dies ist eine aus kirchlicher Sicht kluge Erschwernis, wenn z. B. bettlägerige oder schwer gehbehinderte Menschen austreten möchten. Schaffen es diese nicht mehr aus dem Haus, muss man für den Austritt einen Notar zu sich in die Wohnung kommen lassen. Dies kostet natürlich ein paar Euro mehr, doch auch so geht es und man ist dann innerlich frei.

Zu den Einzelheiten:
1.) Sie gehen also mit Ihrem Personalausweis oder Reisepass zu dem für Sie zuständigen Amtsgericht (in Berlin, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen) oder zum Standesamt (im übrigen Deutschland). Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Erkundigen Sie sich einfach nach den Öffnungszeiten! Oft ist jedoch auch Ihre letzte Meldebescheinigung Ihres Wohnsitzes noch erforderlich. Wenn ja, können Sie sich diese vielleicht gleich im selben Haus besorgen.
Achtung: Wenn Sie verheiratet, verwitwet oder geschieden sind, wird in den meisten Bundesländern auch nach Ihrem Stammbuch gefragt oder nach den betreffenden Dokumenten, z.B. der Heiratsurkunde, auf denen eine Konfessionszugehörigkeit vermerkt ist. Notwendig sind diese Eintragungen in den eigenen Stammbuch-Unterlagen jedoch nicht.
Exakte Informationen je nach Bundesland in Deutschland und auch für die Länder Österreich und Schweiz siehe bei
http://www.kirchenaustritt.de/

Kirchenaustritt leicht gemacht

Nichts wie ab in die Freiheit!

Taufschein, Konfirmationsurkunde oder dergleichen sind nicht nötig. Denn: Der Austritt erfolgt beim Staat, nicht bei der Kirche - immer noch. Oft wird jedoch nach dem Taufschein gefragt, der dokumentiert, in welchem Pfarramt Sie in das Taufregister eingetragen worden sind. Sie sollten hier in Ihrem eigenen Interesse mitteilen, wo Sie einst getauft worden sind, damit auch im kirchlichen Taufregister ein Eintrag über Ihren Kirchenaustritt gemacht werden kann.
Schon als Jugendlicher mit 14 Jahren kann man in Deutschland selbstständig - ohne Zustimmung der Eltern - aus der Kirche austreten. Zwischen 12 und 14 bedarf es de Zustimmung des Kindes und der Eltern. Bis zum 12. Lebensjahr entscheiden die Eltern.
2.) In jeder Behörde gibt es Formulare für den Austritt. Der Beamte sagt Ihnen genau, was Sie ausfüllen müssen und liest Ihnen Ihre Angaben noch einmal vor - das gilt als Protokoll. Die Gründe für den Austritt will er nicht wissen. In Berlin und Brandenburg ist der Austritt gratis. In anderen Bundesländern zahlen Sie zwischen 5 € (zuletzt in Bremen) und 100 € Verwaltungsgebühr (in einigen Kommunen in Baden-Württemberg; 60 Euro z. B. in Neudenau im Landkreis Heilbronn; 100 Euro in Pforzheim) - nicht schön, aber wenig im Vergleich zu den Tausenden, die man einspart. In Bayern gibt´s "Rabatt": Eine Person zahlt 31 Euro, Ehepartner zusammen zahlen bei gleicher Konfession aber nicht den doppelten Beitrag, sondern "nur" 41 Euro. Außerdem können alle Kinder ohne Zusatzkosten gleich mit austreten.

******

In der Schweiz habe ich so eine konkrete Anleitung nicht gefunden. 90 % der Leserechos sprechen sich übrigens gegen das einseitige politische Engagement der Landeskirche aus. Nach meinem Dafürhalten war die Aktion der Theologin Mühlethaler kontraproduktiv. Das Gewährenlassen von Berufsdemonstranten kann nicht mit der Aufnahme von verfolgten Juden während des zweiten Wetlkrieges in der Schweiz verglichen werden.


Mittwoch, 16. November 2011

Was die Mitmenschen nervt. Ranking von 20 Min:


Belästigungen / Pöbeleien
1
Belästigungen / Pöbeleien
Punkte: 11236
Stinkende Mitmenschen
2
Stinkende Mitmenschen
Punkte: 10030
Mobbing
3
Mobbing
Punkte: 9980
Drängeln
4
Drängeln
Punkte: 9807
Raser
5
Raser
Punkte: 9799
Littering
6
Littering
Punkte: 9724
Spucken
7
Spucken
Punkte: 9358
Petzen
8
Petzen
Punkte: 8383
Kaugummi
9
Kaugummi
Punkte: 7063
Handy
10
Handy
Punkte: 6539
Ein schönes Stimmungsbild im November (Leserfoto 20 Min)




Hannes Germann antwortet:


«Ich habe keine Angst vor einer Demontage»

Der moderate Schaffhauser SVP-Bundesratskandidat Hannes Germann hält sich für kompatibel mit der Parteilinie: Angst vor einer Demontage habe er nicht.


Herr Germann, sind Sie einer dieser zahmen SVP-Konkordanzkandidaten, die nach der Wahl von der Gruppe um Christoph Blocher sofort wieder demontiert würden?


Hannes Germann:
Nein, nein. Ich habe keine Angst vor einer Demontage. Mit dem zweiten Bundesratssitz für die SVP wollen wir die Konkordanz wiederherstellen. Ich bin bereit, mich der Partei zur Ver­fügung zu stellen, so die Fraktion denn auf mich setzt.





Sie sind gegen die Masseneinwanderungs-Initiative der SVP und für den Atomausstieg, toleriert Ihre Partei dies?


Mit der neu zusammengesetzten Fraktion haben wir die Parteilinie 2011-2015 in sechs Zielen festgelegt. Dazu gehört die Wiedererlangung der Kontrolle über die Einwanderung. Bei der Energiepolitik geht es jetzt darum, eine Strategie zu finden, die dem Verzicht auf AKW Rechnung trägt. Ich habe dabei keine Differenzen zur Parteilinie.


Bei Ihrem letzten Versuch vor drei Jahren, in den Bundesrat zu kommen, schaffte es Ueli Maurer. Wie stellen Sie sich eine mögliche Zusammenarbeit mit ihm vor?


Hervorragend. Wir verstehen uns blendend. Ich habe mit ihm Militärdienst geleistet und kenne ihn mit allen Ecken und Kanten. Ich bin überzeugt, wir wären ein politisch perfektes Team im Sinne der SVP für eine starke Schweiz.


Meine Prognose: Hannes Germann muss damit rechnen, dass er von all jenen Kreisen, die das bisherige Konkordanzmodell beerdigen wollen und damit die SVP auf die Wartesschlaufe setzen möchten (um Eveline Widmer-Schlumpf zu retten?) jetzt demontiert wird. Denn würde die SVP mit Germann ins Rennen ziehen, würde er vom Parlament mit grosser Chance gewählt. Die kommenden Wochen werden somit für Germann  kein leichter Spaziergang sein, falls er als Kandidat vorgeschlagen würde.

Dienstag, 15. November 2011

Hannes Germann - ein valabler SVP Bundesratskandidat


Aus meiner Sicht hat Hannes Germann die grösste Chance, neuer Bundesrat zu werden



Wollen für die SVP in den Bundesrat: Hannes Germann... (Keystone)

Ich zitiere BLICK:





Und es gibt sie doch, Bundesratskandidaten der SVP. Gestern Abend entschied die Parteileitung der Schaffhauser SVP, Ständerat Hannes Germann (55) ins Rennen um den zweiten SVP-Sitz in der Regierung zu schicken.

Germann ist der erste offiziell nominierte SVP-Kandidat. Er hat tüchtig Rückenwind im Kanton: Am 23. Oktober wurde er im ersten Wahlgang mit 50 Prozent der Stimmen als Ständerat bestätigt. Deutlich mehr als der Wähleranteil der SVP. «Jetzt ist es an der Zeit, Farbe zu bekennen und hinzustehen», sagt Germann zu BLICK. «Ich verstehe mich als Vertreter des einfachen Volkes, als authen­tisches Stück Schweiz.» Ihm sei das ganze Spektrum wichtig, «auch Familien- oder KMU-
Politik».

Der Betriebsökonom gilt in der SVP nicht als Hardliner, sondern als einer, der zwar seine klare bürgerliche Linie hat, aber konsensfähig und kollegial ist. Germann vertritt den moderaten Flügel der SVP, der sich seit den Nationalratswahlen gestärkt sieht. «Ich setze mich dafür ein, die Regierungsfähigkeit der SVP unter Beweis zu stellen», sagt Germann.

Kein Kandidat für die Galerie


Germann ist unter anderem Präsident des Verbandes Schweizerischer Gemeinden und der Gemüseproduzenten. «Momentan nicht zu Verfügung» steht ein anderer bekannter Schaffhauser SVP-Mann, Berufspilot Thomas Hurter (48). Er sagt, er sei der Ansicht, die Partei müsse zuerst ihre Strategie im Hinblick auf den 14. Dezember defininieren und erst nachher entscheiden, welches die richtigen Kandidaten seien.

Germann würde gerne auf einem Zweierticket zusammen mit einem Romand ins Rennen. «So hat das Parlament eine echte Wahl». Aber das müsse die Fraktion enscheiden.Dieser Romand könnte Guy Parmelin (52) heissen.

Der Waadtländer Weinbauer und Landwirt ist für eine Kandidatur ebenfalls bereit, allerdings: «Ich will nicht nur Kandidat für die Galerie sein.» So müsse zuerst klar sein, dass die SVP ernsthaft mit einem welschen Kandidaten antreten wolle. Auch für Parmelin steht fest, dass der Sitz von BDP-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf anzugreifen ist.

Parmelin könnte sich gut vorstellen, dass der welsche SP-Sitz dafür an den Tessin ginge, vermutlich also an SP-Nationalrätin Marina Carobbio. Für Parmelin kein Problem: «Zwei Romands, ein Tessiner, das war früher auch so.»

Montag, 14. November 2011

Terrorgruppen dürfen nicht unterschätzt werden



Ob von Rechts oder Links oder religiöser Gruppen: Terrorgruppen müssen generell ernster genommen werden. Das jüngste Beispiel mit einem Neonazi-Trio wurde in Deutschland viel zu lange unterschätzt. Deutschland ist heute geschockt. Jahrelang konnten sie morden und fühlten sich absolut sicher.


Ich zitiere SPIEGEL:


Terrorgruppe aus Zwickau

Mörderische Blutsbrüderschaft


Zwickauer Zelle: Blutsfreunde
Fotos
dapd/
Uwe Böhnhardt war der Militante, Uwe Mundlos der Intellektuelle, Beate Zschäpe die Mitläuferin: So sehen ehemalige Freunde aus der rechtsextremen Szene das Terror-Trio. Sie glauben nicht an die Theorie vom großen Netzwerk der Unterstützer - die drei hätten nur einem engen Zirkel vertraut.

Sie kamen immer im Dreierpack zu den "Mittwochstreffs", den wöchentlichen Kameradschaftsabenden des "Thüringer Heimatschutzes". Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt fuhren dann in Böhnhardts rotem Ford Escort vor - mit dem Kennzeichen "J - AH 41" für Jena und Adolf Hitler - und mischten sich unter die meist mehr als hundert Neonazis.
Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt waren Anhänger der kleinsten rechtsextremen Gruppe in Ostthüringen, der "Kameradschaft Jena". Ein kleiner Kreis, der keine Jugendlichen rekrutieren, sondern unter sich sein wollte. Insgesamt zählte er nur sechs Mitglieder: Außer dem Trio gehörten dazu André Kapke, Ralf Wohlleben - der 1998 der NPD beitrat und zwischenzeitlich als stellvertretender Landesvorsitzender in Thüringen fungierte - und Holger G.


Die sechs Neonazis galten als eingeschworene Truppe, ja Blutsfreunde. Nach Erkenntnissen der Fahnder hatten Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt nach ihrem Abtauchen 1998 noch mindestens ein halbes Jahr Kontakt in die Szene. Ihre Freunde aus der "Kameradschaft Jena" sollen dem Trio geholfen haben, unter anderem mit einem Auto und Pässen.


Kenner der rechten Szene können sich vorstellen, dass Kapke und Wohlleben mit den Flüchtigen anfangs Kontakt hielten. Doch wenn sie all die Jahre einen Kontaktmann in die Illegalität hatten, trauen die meisten diesen Part nur einem zu: Holger G., der mit seiner Familie inzwischen in Hannover lebt und mit mindestens einem der rechtsextremen Terroristen aufgewachsen ist.


"Eine in sich geschlossene Gemeinschaft"
 
Das Bundeskriminalamt geht derzeit dem Verdacht nach, dass Rechtsextremisten aus dem Umfeld des "Thüringer Heimatschutzes" sogar bis in die jüngste Vergangenheit in Verbindung mit den Untergetauchten gestanden haben. In der Thüringer Landesregierung wird mittlerweile von einem größeren "rechtsextremen Netzwerk" gesprochen, das die drei "bis zur letzten Minute unterstützt" habe.
Das sei absolut untypisch für die rechte Szene, die vergleichbar mit einem "löchrigen Schweizer Käse" sei, sagt Kai Hansen*, ein ehemaliger Anhänger des "Thüringer Heimatschutzes". Er kann sich nur schwer vorstellen, dass jahrelanger Kontakt mit den Abgetauchten geheim bleiben konnte. "Wenn das so ist, müssen entsprechende Stellen davon längst gewusst haben." Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt seien eine "in sich geschlossene Gemeinschaft" gewesen, die "außer den anderen drei Kameraden niemanden geduldet" hätte.
Ihren blutigen Exekutions-Feldzug durch Deutschland haben Mundlos und Böhnhardt in einem 15-Minuten-Film gestanden und ihrer Nachwelt als eine Art Bekennerschreiben hinterlassen: Der von ihnen gegründete "Nationalsozialistische Untergrund" sei ein "Netzwerk von Kameraden mit dem Grundsatz

'Taten statt Worte'".


"Wenn die das so sagen, war das auch so", sagt Stefan Wittig*, der ebenfalls durch den "Thüringer Heimatschutz" mit ihnen befreundet war, doch seit 1998 keinen Kontakt mehr zu ihnen gehabt haben will. Auch er tippt auf einen kleinen elitären Kreis, der den Flüchtigen eine Brücke zur legalen Welt baute. Die rechte Szene habe kein Geld, um Terroristen zu unterstützen - zumindest nicht in Ostthüringen.

In dem Film kündigen Mundlos und Böhnhardt weitere Anschläge an - bis sich "grundlegende Änderungen in der Politik, Presse und Meinungsfreiheit" vollzögen. Sie bekennen sich außerdem zu dem Anschlag am 9. Juni 2004 in der Kölner Keupstraße, in der überwiegend Türken wohnen. Die Täter hatten eine selbstgebaute Nagelbombe auf einem Fahrrad deponiert und per Fernsteuerung gezündet. 22 Menschen wurden verletzt. Besonders für die neun Morde an türkischen Einwanderern und einem Griechen rühmen sie sich in dem Film. Einige ihrer Opfer fotografierten sie nach der Tat. Vervielfältigte DVDs waren den Ermittlern zufolge in Umschläge verpackt und sollten an Medien und islamische Kulturzentren verschickt werden.
Vor ihrem Abtauchen bastelten Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt Bombenattrappen, doch politisch aktiv seien sie bis 1998 nie gewesen, sagen ehemalige Kameradenfreunde wie Hansen und Wittig. Wenn sie auf Neonazi-Demos in Saalfeld oder beim Prozess gegen den Holocaustleugner Manfred Roeder in Erfurt aufliefen, dann sei es ihnen mehr um den Aufmarsch in der Gruppe gegangen als um die Botschaft.

Kommentar:
Die Worte "Taten statt Worte" hätte hellhörig machen müssen. Die Devise hiess eigentlich: "Gewalt statt Worte!" Bei Terroristen darf es keine Nachsicht, kein Wegschauen, kein Weghören mehr geben. Möge die Regierung aus dieser grauenhaften Geschichte die Konsequenzen ziehen.

Ständeratswahl im Kanton Zürich:



Zur letzten Runde für Blocher, Diener und Gutzwiller


Heute Montag treffen die Zürcher Ständeratskandidaten im Kaufleuten zum letzten Mal aufeinander.

Spitzenkampf um die beiden Zürcher Ständeratssitze (v.l.): Alt-Bundesrat Christoph Blocher (SVP) tritt gegen die amtierenden Ständeräte Verena Diener (GLP) und Felix Gutzwiller (FDP) an.


Spitzenkampf um die beiden Zürcher Ständeratssitze (v.l.): Alt-Bundesrat Christoph Blocher (SVP) tritt gegen die amtierenden Ständeräte Verena Diener (GLP) und Felix Gutzwiller (FDP) an.
Bild: Keystone




Das Resultat des zweiten Wahlganges scheint unbestritten. Es liegt in der Luft, dass Felix Gutzwiller und Verena Diener  als Bisherige ins Stöckli gewählt werden. Bisherige haben meist einen Bonus. Christoph Blocher war sich bewusst, dass er keine Wahlchance hat. Nach dem ersten Wahlgang gab er sich damit zufrieden, dass er den direkten Durchmarsch der Bisherigen immerhin verhindern konnte. Es ärgerte ihn jedoch , dass ihn die Medien gleichsam links liegen liessen. Gerne hätte er seine Mission während der zweiten Runde in zahlreichen Kampfgesprächen mehrmals verkündet. Heute Abend im Kaufleutesaal hat er  nun doch noch - kurz vor dem Zweiten Wahltermin -  Gelegenheit,  seine Argumente vorzutragen.


Als Beobachter sehe ich folgende Ausgangslage:


Hinsichtlich REPUTATION haben alle Kandidaten gewisse Probleme. Christoph Blocher kann als Person seine Fangemeinde um sich scharen. Doch hat sein Image nicht mehr den Glanz von früher. Christoph Blocher polarisiert zu sehr. Er wird somit als Kandidat fürs Stöckli keine Zusatzgewinne verbuchen können.



Felix Gutzwiller  schnitt am letzten Podium sehr gut ab (Siehe meine letzte Analyse Blick am Abend!). Er hat als Person, Politiker und Mediziner ein ausgezeichnetes Image. Hingegen befindet sich seine Partei in einem Tief. Verena Diener  reitet dafür parteimässig (GlP) auf einem Hoch. Die persönlichen Vorwürfe in der ersten Runde , sie predige Wasser und trinke Wein (Ferienhausgeschichte), perlten an ihr ab. Ob die jüngste persönliche Briefaktion gegen ihre politische Haltung auch ohne Folgen bleibt? (Dieners Herz schlage für die  EU und sie wolle die Energie verteuern, beispielsweise vier Franken für einen Liter Benzin).



Bei der Fähigkeit der Kandidaten, die Stimmberechtigten zu MOBILISIEREN, machte es den Anschein, dass Christoph Blocher mit seinen teuren Plakataktionen viel bewirkt. Dies bezweifle ich. Die SVP Aktionen waren des Guten zu viel und die Informationsfülle verpuffte. Auch die Briefaktion gegen Verena Diener könnte  kontraproduktiv gewesen  sein, weil ihre Anhängerschaft dadurch nur  aufgeschreckt   und durch die Aktion wahrscheinlich zusätzlich mobilisiert wurde.


Bei der ARGUMENTATION der Bürgerinnen und Bürger  wird Christoph Blocher heute versuchen, seinen Themenkatalog Einwanderung, Europa/Schuldenkrise, Bankkundengeheimnis) verständlich und bildhaft einzubringen. Verena Diener versucht  ihre Themenfelder Energie und EU auf generelle Leitbilder zu verlagern (Ausbau der alternativen Energie, bilaterale Verhandlungen). Felix Gutzwiller bleibt voraussichtlich bei seinem bewährten Themenkatalog.

Hinsichtlich SENSIBILISIERUNG (Themen und Argumente) wird sich heute Abend - wie bei der überraschenden Ständeratswahl in Schaffhausen - einmal mehr  bestätigen:


Image (Person) schlägt Fakten (Argumente)!




18. Okt. 2009 ... Sowohl die Person als auch die Präsentation beeinflussen den Inhalt wesentlich. Fakten werden durch die Person oder die Darstellung gefärbt. ...

www.rhetorik.ch/Aktuell/09/10_18/index.html

Sonntag, 13. November 2011

Zum Wahlkrimi im Kanton Schaffhausen:


Thomas Minder gewählt!




Im Endspurt baute Thomas Minder den Vorsprung zusätzlich aus und schaffte den eindeutigen Sieg. Als Parteiloser zieht er nun ins Stöckli ein.





Nach der zweiten Podiumsdiskussion schrieb ich vor der Wahl in meinem BLOG:


Kommentar: Ich gehe davon aus, dass Thomas Minder gewählt wird, obschon Christian Heydecker gewaltig aufgeholt hat. Die Stimmen des abgeschlagenen Bühl werden sehr wahrscheinlich auf Freivogel und Minder aufgeteilt. Heydeckers Chance ist und bleibt das Verhalten der SVP (Spielt der Bürgerblock?). Obschon Matthias Freivogel aus dem Spannungsfeld  Heydecker-Minder profitieren  und als lachender Dritter alle überholen könnte, zweifle ich, dass sich das Wählerverhalten im zweiten Wahlgang stark ändern wird. Es ist und bleibt  sehr schwierig, einige Tausend Stimmen Vorsprung in so kurzer Zeit wett zu machen. Deshalb bleibe ich bei meiner Prognose. 

Damit hat sich bestätigt:

- Die Stimmenden wollen keine weiteren Anwälte.

- Die erwähnte Verdrossenheit den Parteien und deren Exponenten gegenüber, scheint wiederum gross gewesen zu sein.
Parteilosigkeit ist heute "sexy".

- Meine These "Wer in einer Schlammschlacht Dreck wirft, beschmutzt sich selbst", bewahrheitete sich. In der zweiten Phase waren es die Jungfreisinnigen, die den Neuhauser Unternehmer mit  Inseraten in grossen Lettern attackierten. Das war für den FDP Vertreter kontraproduktiv und mobilisierte die Minder Fans nur noch zusätzlich. Der heutige Sieger gab sich in der zweiten Phase zudem viel moderater (staatsmännischer) und verzichtete im Gegensatz zum ersten Wahlkampf auf eine persönliche Attacke.

- Kommt dazu, dass die Reputation der FDP derzeit generell stark angeschlagen ist.  Heydecker hat dieses negativen Image wiederum geschadet.

- Thomas Minder vermochte sicherlich auch all jene zu mobilisieren, die sich ärgern, dass seine Initiative im Parlament offensichtlich hinausgezögert wird. Viele werden gehofft haben, dass  "der neue Besen" in Bern nun endlich "ausmisten" wird.

- Thomas Minder muss auch viele SVP Bürger angesprochen haben, dank seiner harten Haltung den Emigranten gegenüber und er muss aber auch einige Bühl Stimmen geholt haben, der sich ebenfalls konsequent gegen Atomkraftwerke eingesetzt hatte.

Dass Matthias Freivogel als Zweiter den Zieleinlauf geschafft hat, finde ich erstaunlich. Medienrhetorisch hat er tatsächlich aufgeholt. Doch muss er zudem Stimmen von Bühl erhalten haben  und es ist ihm in den letzten Wochen gelungen, alle linken Kräfte zu mobilisieren.


 

Samstag, 12. November 2011

Viele Jugendliche sind sich nicht bewusst, dass das Internet nichts vergisst


Lehrer und Eltern sind immer wieder überrascht, dass sich die Jugend im digitalen Zeitalter - hinsichtlich Umgang mit publizierten Fotos - die Mahnungen in den Wind schlagen. Nicht jeder müsste erst durch Schaden einsichtig werden.


Ich zitiere 20 Min:


«Sexting» bringt Junge in die Bredouille

Der Trend, dass sich Jugendliche gegenseitig Nacktbilder von sich zusenden, hat oft böse Folgen. Zudem kann das sogenannte «Sexting» strafbar sein. Experten schlagen Alarm.

storybild

Immer mehr Jugendliche senden sich gegenseitig Nackbilder zu. (Bild: colourbox.com)

Als die 14-jährige Anna mit ihrem Freund Schluss machte, ahnte sie nicht, was das für Konsequenzen haben würde: Aus Rache zeigte ihr Ex-Freund Nacktbilder von ihr im Freundeskreis herum und stellte sie online. Sie hatte ihm die Fotos als Liebesbeweis geschickt.





Umfrage: Kein Sex vor der Ehe

 
Für Bernadette Schnider, Beraterin bei der «Berner Gesundheit» ist dies kein Einzelfall. Immer öfter senden sich Jugendliche auf ihren Smartphones gegenseitig eigene Nacktbilder oder stellen die Fotos online. Zu sehen sind nicht etwa Pornosternchen, sondern Aufnahmen von gleichaltrigen Kolleginnen. «Seit Anfang Jahr höre ich sehr oft von Problemen mit Sexting, also dem Versenden von erotischen Bildern von und durch Minderjährige mit dem Handy», sagt Mark Saxer, Geschäftsführer des Schweizer Polizei Informatik Kongresses.
Bei der Stadtpolizei Zürich weiss man gar von Fällen, in denen «Mädchen später mit den Bildern erpresst wurden», so Medienchef Marco Cortesi. «Dies kann Jugendliche an den Rand des Selbstmords treiben.»


Nacktbilder als Liebesbeweis


Hinter dem Phänomen Sexting steht laut Experten der Gruppendruck: «In einigen Freundeskreisen gilt es als Liebes- oder Freundschaftsbeweis, einander solche Bilder auszuhändigen», so Schnider. Die australische Wissenschaftlerin Shelly Walker geht sogar noch einen Schritt weiter «Haben männliche Jugendliche keine solchen Fotos, laufen sie Gefahr, als schwul zu gelten oder ausgeschlossen zu werden.» Auch sexuelle Belästigungen als Folge der offenherzigen Bilder seien keine Seltenheit, ergänzt Schnider. Verschärft wird das Problem dadurch, dass das Internet nichts vergisst: «Schicken Jugendliche Nacktbilder herum, bleiben diese online dauerhaft auffindbar», so Marc Goldoni, Medienexperte von Pro Juventute.
Doch damit nicht genug: «Jugendliche können sich der Verbreitung von Pornografie strafbar machen, wenn sie Nacktbilder von sich oder anderen verschicken», warnt der Polizeisprecher. Auch der Besitz solcher Bilder sei strafbar.


«Können keine Handykontrollen machen»


Die Täter zu bestrafen, sei indes nicht einfach: «Wir können keine Handykontrollen machen», so Cortesi. Deshalb setze die Polizei ganz auf Prävention und Information bei den Eltern. Doch Cortesi macht sich keine Illusionen: «Es ist zu befürchten, dass uns das Phänomen vollends erfassen wird.»


Sexting hat seinen Ursprung im angelsächsischen Raum und ist dort weit verbreitet: Gemäss einer aktuellen amerikanischen Studie der «American Public Health Association» geben 13 Prozent der High School-Schüler an, schon einmal Sexting-Nachrichten empfangen zu haben. 10 Prozent haben solche Photos auch schon verschickt, weitergeleitet oder veröffentlicht, berichtet die «Detroit Free Press».
Auch in Kanada hält der Jugendtrend die Polizisten auf Trab: «Auch 13-jährige versenden Nacktbilder von sich. Einige Bilder zeigen sogar den sexuellen Akt», so ein Beamter gegenüber der «Vancouverite».


Kommentar: Den Eltern  und Pädagogen kann nur geraten werden, über Sexting zu sprechen, denn: «Sexting kann zu sexuellem Missbrauch oder gar zu Kinderpornografie führen». Der Hinweis und die Aufklärung über die möglichen Folgen kann immerhin dazu führen, dass  die Jugendlichen den Erziehungsberechtigten später nicht vorwerfen können, man hätte sie rechtzeitig informieren sollen.

Freitag, 11. November 2011





Screen shot 2011-11-10 at 10.20.53 AM


Wir erinnern am heutigen Tag unsere  Leser an die magische Zahl EINS, welche an diesem EINmaligen Datum zelebriert wird. Die Zahl EINS wird heute 6x wiederholt: 11 11 11


1 für EINfach


1 für EINdeutig


1 für EINdrücklich





EINmal mehr wiederhole ich  heute meine Kernbotschaft:





So machen Sie die Kommunikation einzigartig: Sie nehmen nur eine Kernbotschaft Sie verknüpfen diese Botschaft mit nur
  • Einem Bild
  • Einer Analogie
  • Einer Geschichte
  • Einer Erzählung
  • Einem Beispiel
Reden Sie einfach und adressatengerecht, so dass Sie alle verstehen. Im Unterricht oder einer Diskussion stellen nur eine Frage. Wenn Sie vor mehreren Leuten reden, sprechen Sie immer nur mit einer Person länger als nur 5 Sekunden. Wenn Sie sich verändern und verbessern, arbeiten Sie jeweils nur an einem Lernpunkt oder Lernbild.

Sich auf einen Punkt, eine Sache konzentrieren können, bringt Erfolg. Dieses Fokussieren hat etwas mit Achtsamkeit zu tun und ist beim Zuhören wichtig.

Wenn Sie die Zahl Eins in der Kommunikation beherzigen, wird das Kommunizieren viel einfacher und Sie werden sehen: Ihr Ausdruck wird künftig einen Eindruck hinterlassen.


"Man kann gewiss nicht alles simpel sagen, aber man kann es EINfach sagen. Und tut man das nicht, so ist das ein Zeichen, dass die Denkarbeit noch nicht beendet ist. Es gibt nur sehr, sehr wenige Dinge in der Welt, die sich der glasklaren Darstellung entziehen."


- Kurt Tucholsky, 1929


Leserfoto (20 Min):



CLUB: Die neue Moderatorin und  ihre Gäste




«Club»-Chefin Karin Frei. (SRF/Oscar Alessio)

Zur Moderatorin Karin Frei:



Ich zitiere Blick:


Zuerst: Die ehemalige Radio-Frau Karin Frei hat eine angenehme Art, moderiert ruhig und zurückhaltend. Sie lässt reden, hört zu. Und doch hat sich die neue «Club»-Chefin in ihrer ersten Sendung verzettelt.


Ich zitiere Tagi:


Souveräner Blick, kein Verhaspler

Die 42-Jährige legte souverän und ohne den kleinsten Verhaspler los. Reden unter Druck, das kann sie; immerhin hat sie 19 Jahre Radioerfahrung: Zuerst als Redaktorin und Moderatorin bei DRS 3, danach bis 2003 als Abend- und Nachtmoderatorin bei DRS 1 (tagsüber studierte sie an der Uni Zürich), 2004 wechselte sie zur Hintergrundsendung «Doppelpunkt» und führte zuletzt durch die Talksendung «Persönlich» auf DRS 1. Nicht einmal durch ein frühes Missgeschick liess sich Frei irritieren: Sie hatte ihren Talkgast Marion Deck fälschlicherweise beim Namen ihrer Schwester genannt, die sich vor elf Jahren das Leben genommen hatte, nachdem sie missbraucht worden war. Die meisten anderen Moderatoren wären wohl beschämt errötet, sie aber blieb völlig locker und griff den Versprecher später nochmals lässig auf.
Auch im Scheinwerferlicht von SF machte die Luzernerin eine gute Figur (und erinnerte in der scheinbar obligaten «Club»-Uniform, dem Hosenanzug, an Christine Maier): Ihr Blick war selbstbewusst und ohne einen Hauch von Unsicherheit mitten auf die Kamera gerichtet und später auf ihre Gäste. Bloss im Laufe der Sendung schaute sie hie und da ein wenig so drein, als würde sie die Studiodecke nach Überwachungskameras absuchen.


Lange Reden ohne Unterbruch

Karin Frei tritt zusammen mit Mona Vetsch die Nachfolge von Christine Maier an. Ob sie einen eigenen Stil pflegen wolle, wollte Tagesanzeiger.ch/Newsnet im Vorfeld unter anderem von ihr wissen (siehe Artikel zum Thema). «Ich finde es unangenehm, wenn man den Leuten permanent übers Maul fährt», antwortete Karin Frei im Interview und hielt sich gestern entsprechend zurück.


Mein Kommentar: Die Moderatorin hat eine angenehme, ruhige Art. Karin Frei hat eine sympathische Stimme.  Ich bin sicher, die Moderatorin kommt gut an. Es ist erfreulich, dass die Redner  ausreden konnten und nicht ständig unterbrochen wurden. Doch war es des Guten zu viel. Langredner müssen unterbrochen werden Es war eine Zumutung am Anfang einen Teilnehmer fast 10 Minuten reden zu lassen.







Zum roten Faden der Sendung:


Ich zitiere Blick:


Schade, das Thema hätte spannenden Gesprächsstoff geliefert. Eine Sendung zu einem der düstersten Kapitel der Schweizer Geschichte. Dazu läuft im Moment im Kino einer der besten Schweizer Filme seit «Reise der Hoffnung» – eigentlich eine Steilvorlage für den «Club».
Markus Imbodens grandioses Kinoepos wirft so viele sozial-historische Fragen auf, dass man Stunden darüber diskutieren könnte. Man hätte Nähe zum Thema zeigen können, indem man den Regisseur einlädt, einen der überzeugenden jungen Darsteller und einen Verdingub, der die schlimme Zeit am eigenen Leib erfahren musste.

Der Lokalsender TeleZüri hat es dem Schweizer Fernsehen gestern vorgemacht. Mit den richtigen Gästen hätte man gestern im «Club» so viel aufarbeiten können: Von der tristen Situation der Bauern in den Kriegsjahren über das verkehrte Weltbild der Behörden, für die das Wohl der Kinder zweitrangig war; Lehrer, die oft zwischen den Fronten waren. Oder die Schmarotzer, die sich am Elend der Kinder bereicherten.

Der erste «Club» von Karin Frei war aber über weite Strecken abgehobenes Gerede über die aktuelle Situation von Pflegekindern. Die Frage, die der Sonntagsblick aufwarf, ob man Verdingkinder nicht entschädigen müsste, wurde nur kurz gestreift. Man hatte als Zuschauer das Gefühl, sich in einen Fortbildungsabend für Vormundschaftsbehörden und Sozialdienste verirrt zu haben. Es wurde viel über Bewilligungspflicht, Pflegekinderverordnung und Aufsicht geredet. Da wurde der Fall einer jungen Winterthurerin in allen Details plattgewalzt, der zwar traurig und interessant war – mit dem Thema «Verdingkinder» aber nichts zu tun hatte.

Den Bogen von gestern bis heute wollte Karin Frei bei ihrer Premiere spannen. Er wurde überspannt. Heute gibt es moderne Formate wie «Hart aber Fair» in der ARD. Sie bringen Themen auf den Punkt, sind klar strukturiert, die Gäste haben klare Positionen. Man bleibt dran, weil es spannend ist.

Im «Club» hingegen wird immer einfach drauflos geredet. Karin Frei hat noch viel Arbeit vor sich.
Ich zitiere Tagi:

Ihre Gäste beim Thema «Vom Verdingkind zum Pflegekind – ist heute alles besser?» durften so lange reden, wie sie wollten, was die Diskussion manchmal ins Stocken brachte und für ein paar Momente der Stille sorgte. Der erste Gast in der Runde, Monika Minder, die früher als Verdingkind heftig verprügelt worden war, hatte die ersten zehn Minuten quasi für sich alleine. Erst um 22.42 Uhr kam der zweite Gast zu Wort. Minders Erzählungen waren zwar meist interessant, als sie sich jedoch zu verzetteln begann, hätte ein kurzes Eingreifen nicht geschadet.
Auf der anderen Seite hakte Frei immer sofort nach, wenn ihre Gäste zu schwammig blieben. Die Radiofrau wollte anschauliche Beispiele haben und bekam sie meistens auch. Und wehe, wenn nicht – was Nicolas Galladé, Stadtrat Departement Soziales in Winterthur, zu spüren bekam. Weil er Einsicht in die Akte der Deck-Schwestern hatte, wollte Frei von ihm wissen, was drin stand. Als er sagte, es hätten sich keine eindeutigen Hinweise auf Misshandlungen oder Missbrauch in der Pflegefamilie gefunden, fuhr sie dazwischen: «Das ist ein Politiker, der so redet!», worauf Galladé konterte: «Das ist einer, der sich an den Datenschutz hält.» Dann war die Sache vom Tisch.


Vorgängig geübt?



Man spürte: Karin Frei war perfekt und bis ins letzte Detail auf die «Club»-Sendung vorbereitet. Zwischendurch las sie seelenruhig eine ganze Mitteilung von Simonetta Sommaruga vor. Es schien fast so, als hätte sie die Sendung mit ihren Gästen am Nachmittag schon einmal durchgespielt. Fiel ein bestimmtes Stichwort, griff Frei dieses auf, reicherte es mit vorbereiteten Infos an, und spielte den Ball dann weiter an den passenden Gast in der Runde. Würde man die gestrige Diskussion niederschreiben, sie würde wohl beinahe als kompletter Hintergrundartikel durchgehen, so abgerundet war das Ganze. Da erstaunte es nicht, dass Karin Frei am Ende der Sendung erwähnte, welche anderen Thema sie noch auf Lager gehabt hätte, was fast ein wenig streberhaft daherkam.
Die Kontrolle verlor Karin Frei während der gesamten Sendung nie, was mitunter auch an den braven Talkgästen lag, die sich selten aufdrängten und sich an das ungeschriebene Drehbuch hielten. Man darf gespannt sein, wie Frei sich in einer Diskussion schlägt, in der die Emotionen hochgehen und die Redner aufmüpfiger sind. Zuerst ist aber noch Co-Moderatorin Mona Vetsch an der Reihe, die vom Typ her so anders wirkt als Karin Frei. Bald wird sich zeigen, ob die Thurgauerin ihre Lockerheit auch auf dem «Club»-Sofa beibehalten kann.
Ende Zitat.


 Kommentar:



Vielleicht hatte die Moderatorin nicht die beste Hand gehabt hinsichtlich Auswahl der Teilnehmer. Es dominierte die Sicht des Sozialdienstes und der Behörden. Ich hätte gerne erfahren, wie sich ehemalige Verdingkinder später im Leben zurecht gefunden haben. Künftig müssten angekündigte Diskussionen besser als Diskussion geführt werden. Viele Teilansichten müssten während de Sendung zu einem Ganzen werden. Ein Thema diskutieren heisst: Das Thema von möglichst vielen Seiten zerlegen  lassen. Es gab an dieser Sendung zu viele Einzelvorträge. Das hat die Dynamik stark beeinträchtigt.



"Die Diskussion ist eine Sonderform des Gesprächs. Sie umspannt ein weites Feld vom alltäglichen Zwiegespräch bis hin zur grossen Auseinandersetzungen, ...
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Bei der Diskussion kommen verschiedene Standpunkte zu einem Thema zum Tragen. Diskutieren heisst, ein Thema zerlegen. Verschiedene Sichten werden ...
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Wenn sie als Moderatorin oder als Moderator ein Gespräch, eine Sitzung, eine Diskussion oder eine Veranstaltung leiten müssen, so nehmen Sie ebenfalls ...
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