Freitag, 29. Juli 2011

Die Kraft eines Bildes


(Quelle 20 Min)

Es ist hinlänglich bekannt, dass ein Bild mehr bewirken kann als 1000 Worte.
Bei der  Hungerkatastrophe in Ostafrika war diese Aufnahme so aussagestark, dass sie eine enorme Spendefreudigkeit ausgelöst hat. Auch im Vietnamkrieg war es ein Bild (flüchtendes Kind), das ein Umdenken in der amerikanischen Bevölkerung ausgelöst hatte.


Es besteht aber  immer auch die Gefahr der Abstumpfung, wenn im Fernsehen ständig leidende Menschen gezeigt werden.  Doch diesem einmaligen Ausdruck in den Augen eines hungernden Kindes können wir uns nicht entziehen. 
Nachtrag:


Aus taia Lehrbuch:


Die Macht des Bildes

„Bilder sind schnelle Schüsse in das Gehirn“ (W. Kroeber-Riel, Bildkommunikation, München 1993, S. 53)
Erstens  vermögen Bilder Informationen schneller zu transportieren. Durch ihren analogen Datenaufbau ist eine parallele Informationsverarbeitung in unserem Gehirn möglich. Ein Bild muss ich also nicht sequenziell (vorne anfangen, hinten aufhören) lesen, wie einen Satz, sondern ich kann es „mit einem Blick“ erfassen.
In 1-2 Sekunden kann ich ein relativ komplexes Bild erfassen, aber nur, je nach Lesegeschwindigkeit, 5-10 Wörter eines einfachen Textes lesen.



Zweitens ist das Bildgedächtnis dem Sprachgedächtnis weit überlegen. An Bilder der Kindheit erinnern wir uns Gewöhnlicherweise weit intensiver, als an gesprochene oder gelesene Worte. Durch leichtere Assoziationsmöglichkeiten ist offensichtlich eine Verankerung und Einbettung in das neuronale Netz besser gewährleistet. Durch Bilder lassen sich damit Botschaften nachhaltiger im Gedächtnis verzurren. Bilder vom Fall der Mauer, den Anschlägen vom 11. September oder den Folterungen im Irak haben sich somit in Millionen Hirnen festgesetzt.


Drittens zeichnet sich vor allem Film- und Fotomaterial gegenüber Texten durch tendenziell größere Glaubwürdigkeit aus. (Vgl. W. Kroeber-Riel, a. a. O. S.36) Durch die scheinbare Direktheit der Widerspiegelung ist das Vertrauen in die eigenen Augen nahezu ungebrochen. „Einmal gesehen, ist besser als 10 Mal gehört“ drückt dieses Gefühl der authentischen Wahrnehmung treffend aus.


Viertens gilt, dass auch das äußere Bild nur als „Impulsgeber“ für die Konstruktion des inneren Bildes fungiert. „Das Auge als Quell visueller Information liefert nicht mehr als 10 bis 20 Prozent der Wahrnehmung. 80 bis 90 Prozent der Wahrnehmung sind Zusatzleistungen des Gehirns“
(„Medien des Wissens - Wissensherstellung auf Papier, auf dem Bildschirm und Online“ Derrick de Kerckhove in: Weltwissen, Wissenswelt. Du Mont Buchverlag 2000, S. 71) Man sieht also nur im Bild, was man schon im Kopf hat. Die Macht des Bildes hat auch etwas mit den Fähigkeiten des Gehirns zu tun. So speichert unser Gehirn ca. 75% visuelle Reize, 13% auditive und die restlichen 12% verteilen sich auf Riechen, Schmecken und Tasten. (kienästhetische Reize)





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