Wenn ein Kind weiss, dass ihm die Eltern die Handyschulden immer wieder bezahlt, wird sich das Verhalten des Schuldners nicht ändern. Das Kind weiss genau: Ich muss mich ja nicht an die Abmachungen halten und kann mich weiter verschulden. Die Eltern werden mir auch künftig ständig unter die Arme greifen.
Diese Analogie hat etwas mit dem Verhalten der hoch verschuldeten Staaten in der EU zu tun.
Wenn geholfen wird, werden zwar auf dem Papier Bedingungen gestellt: Der Haushalt müsste wieder ins Lot gebracht werden. Kürzungen wären unabdingbar. Doch die geforderten Sparmassnahmen können bei den maroden Staaten nicht durchgesetzt werden. Würde nämlich gespart, kommt es postwendend zu Demonstrationen und falls eine Regierung die Forderungen der EU durchsetzt, würde sie abgewählt. Weil sich Europa die Pleite eines Mitgliedes nicht nicht leisten kann, folgt Finanzspritze auf Finanzspritze. So gesehen, wird sich der Teufelskreis immer weiter drehen. Selbst die Schweiz wird in den Strudel mit einbezogen und muss indirekt über den Währungsfond bei den Finanzspritzen mit bluten, obwohl die betroffenen selbstverschuldeten Staaten sich weigern, zu sparen.
Ich zitiere aus NZZ:
In Luxemburg wird über das neue Rettungspaket entschieden
Kundgebung
gegen die Sparmassnahmen der Regierung auf dem Syntagma-Platz in Athen.
Mit dabei ist die französische Theatergruppe «Theatre du Soleil» mit
einer riesigen Marionette der Iustitia. (Bild: Keystone / AP Lefteris Pitarakis)
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