Dienstag, 18. Januar 2011

Führen heisst fordern - aber menschenorientiert!




Wahrscheinlich wird heute das Fordern zu oft  klein geschrieben. Der Reporter Beitrag (SF über die Tochter von Christoph Blocher) ist aber so geschnitten, dass Magdalena Martullo-Blocher nur als eine Chefin gezeichnet wird, die ihre Mitarbeitenden bloss stellt und keine Ahnung hat von menschenorientierter Führung. Es ist denkbar, dass die Mitarbeiter genau  wissen, wie der Ton gemeint ist und die Chefin  voll akzeptieren, so wie  sie ist. Oft ist der harten Schale ein weicher Kern. Es ist durchaus denkbar, dass man mit der Kamera auch umgänglichere Szenen hätte filmen können. Ich schreibe dies nicht als Anwalt der Blocher Tochter. Ich möchte damit lediglich bewusst machen, dass Blochers im Umgang mit Medien zu wenig geschult sind. Es geht nicht darum vor Mikrofon und Kamera zu lügen,  Theater zu spielen oder Kamarateams den Zutritt zu verweigern. Wir sollten  uns aber stets bewusst sein, dass jede Aussage bedacht sein muss, die man während der Aufnahmen äussert. 



Blochers kannten wohl die Gefahr des Schneidens bei Medien kaum.


 Wer mit Medien zu tun hat, müsste wissen, dass jeder Satz, jede Sequenz gespeichert werden kann und später die einzelnen Worte immer wieder abrufbar sind. Bei Blochers habe ich generell festgestellt , dass sie  sich zu unbedacht vor den Medien äussern und  nicht erkannt haben, dass man jedes Wort sorgfältig bedenken muss. Nur eine kleine Bemerkung genügt, um verewigt zu werden und  - aus dem Zusammenhang heraus publiziert - kontraproduktiv , sogar imageschädigend sein kann.




Beispiele bei den Blochers:




- Vor Jahren zog Sylvia Blocher verbal über den Bundesrats Kollegen ihres Mannes, Pascale Couchepin unkontrolliert her.



- Christoph Blocher illustrierte einmal im Tele Blocher mit den Händen den Zusammenfall der Wolkenkratzer am 11.9. (Sequenz wiederholte Giacobbo X Mal).



- Pfarrer Gerhard Blocher (der Bruder von Christoph) spielte  vor Mikrofon und Kamera mit dem Sackmesser eine unbedachte Szene (wurde zum "Klassiker") .



 - Magdalene Blocher hatte nicht gemerkt, dass sie bei den Aufnahmen - als Sie einen Mitarbeiter vor allen Anwesenden als Träumer hingestellt hatte - dem Repoerter einen Steilpass lieferte, der künftig immer wieder gesendet wird.




Was ich damit sagen will:




Der Umgang mit Medien muss gelernt werden (Vereinbarungen, Spielregeln). Wer nicht weiss, wie die Medien funktionieren, kann im Nachhinein böse Ueberraschungen erleben.
Die Sackmesserszene und den Zerfall der Türme - so auch der Satz mit dem Träumer - sind  prädestiniert, verewigt zu werden. Wenn etwas sonderbar, aussergewöhnlich oder besonders lustig ist, wird  die Sequenz zusätzlich  im Youtube verewigt.   Die Geister, die man rief, wird man somit nicht mehr los.
Ich vergleiche solche unbedachten Sätze mit Eiern, die  Journalisten hingelegt werden. Eier, die er noch ausbrüten kann.


Zum Blocher Prinzip der Tochter:


Menschenorientiertes Führen heisst:  Fördern und fordern. Die Wertschätzung der Mitarbeiter ist  nach wie vor  etwas vom Wichtigsten. Alle dürfen Fragen stellen. Doch müssen alle den Auftrag vor Augen haben. 



Es gibt verschiedene Führungsstile:




Ja klar, meine Süße, mach ich - das werden Sie demnächst öfter von ihm zu hören bekommen.



So oder: 


nach dem Blocher Prinzip:


Finanzminister Steinbrück nimmt Nachhilfe beim Blocher-Prinzip


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