Montag, 20. Dezember 2010

ARENA wohin?

Die ARENA als ARENA in der verbal debattiert wird und in welcher ein harter Schlagabtausch vorgesehen ist, wird es wahrscheinlich nicht mehr  geben - jedenfalls nicht in der Form, wie wir sie in der ARENA bislang erlebt hatten.


Ich zitiere die BAZ:


Moderator Reto Brennwald geht, weil er sich gegen eine Neuausrichtung der Sendung wehrte. Jetzt befürchten rechte Politiker das Ende des politischen Ringkampfs.

Arena ohne ihn: Mit Reto Brennwalds Abgang wird die Sendung ihr Gesicht verändern.

Arena ohne ihn: Mit Reto Brennwalds Abgang wird die Sendung ihr Gesicht verändern.
Bild: Saskja Rosset


Mit dem Abgang von Moderator Reto Brennwald ändert die Arena ein weiteres Mal ihr Konzept: Sie soll «sachlicher» werden. Die Parteien der Mitte jubilieren – die SVP befürchtet das Ende der Arena.
Noch bevor Roger de Weck, der neue Generaldirektor der «SRG SSR idée suisse» und Rudolf Matter, der neue Direktor von «Schweizer Radio und Fernsehen» (SRF) ihre Ämter angetreten haben, hängen ihre Schatten bereits bedrohlich über dem Leutschenbach. In der Vorstellung von rechten Politikern jedenfalls. «Geht es nach den Aussagen von Herrn Matter, wird die Arena in Zukunft nicht mehr die Arena sein, sondern eher die Sternstunde Philosophie», sagt SVP-Präsident Toni Brunner. Ein Fernseh-Insider wird im Schutz der Anonymität noch deutlicher: «Roger de Weck will die Arena abschaffen. Alle Zeichen sprechen dafür.»
Ein Zeichen besonders: Mit dem am Mittwoch bekannt gewordenen Abgang von Reto Brennwald als Moderator der Arena steht auch eine inhaltliche Neuausrichtung der Sendung an. Eine Neuausrichtung, die Rudolf Matter in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» vor einigen Wochen vorweggenommen hatte. Der Konfrontation zwischen SVP und SP dürfe nicht zu viel Platz eingeräumt werden, gab er zu Protokoll: «Ich wünsche mir mehr Relevanz und weniger Schlagabtausch.»


Deutliche Worte


Im Abgangs-Communiqué des Schweizer Fernsehens werden die unterschiedlichen Ausrichtungswünsche von Brennwald und seinem künftigen Chef ungewohnt deutlich beschrieben:


Bei der Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Moderator sei es um die Frage nach dem Gleichgewicht zwischen Konfrontation und Analyse gegangen, in der sich Brennwald und die Chefredaktion nicht einig geworden seien. «Es wird aber weiterhin engagiert debattiert», schreibt Chefredaktor Hansruedi Schoch auf eine entsprechende Frage der BaZ. Von den Gerüchten über eine angebliche Absetzung der Arena höre er zum ersten Mal: «Uns sind keine solchen Absichten bekannt.»
Auch die in der «NZZ am Sonntag» geäusserten Absichten von Rudolf Matter zur Weiterentwicklung der Arena, hätten bei der Ausarbeitung des Konzepts keine Rolle gespielt. Den Prozess hätten die Chefredaktion und die Redaktionsleitung lanciert, bevor Matter überhaupt zum Direktor gewählt worden sei. Schoch: «In diesen Prozess war der designierte Direktor SRF auch nach seiner Wahl nicht involviert.» Das neue Konzept sieht vor, dass die Arena im Wahljahr 2011 mehr auf die erwähnte Analyse setzt und abwechselnd von einer Moderatorin und einem Moderator geleitet wird. Die Moderatorin wird Sonja Hasler sein, die bisherige Stellvertreterin von Brennwald, einen zweiten Moderator sucht man noch.


Kommentar:

Es wäre schade, wenn es im Schweizer Fernsehen keine Plattform mehr geben würde, auf der hart aber fair debattiert werden dürfte. Ich persönlich bin ein Gegner von zu vielen Auflagen für den Moderator. Wenn politisches Kalkül den Fernsehmachern die Hände binden würden oder wenn gewisse Personen bei Diskussionen ausgeklammert werden müssten, so wäre dies fatal. Ich gehe davon aus, dass sich das kommende Konzept ans deutsche Modell "HART aber FAIR" anlehnt. 
"WEICH und PARTEIPOLITISCH GEFAERBT" wäre für mich der falsche Ansatz. 

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