Freitag, 13. Februar 2009

Weshalb Schulen nicht bewertet werden wollen

Weshalb Schulen auch bewertet werden müssten

Jede Beurteilung wird von vielen Pädagogen reflexartig abgelehnt.

Mit der Begründung:

- Durch die Ranglisten würden voreilige Schlüsse gezogen.

- Wenn es um Bildung und Erziehung geht, fehlen messbare Kriterien

- Die Ranglisten führen zu einem ungesunden Konkurrenzdenken

Schon bei den Pisa-Resultaten warnten vor Jahren Bildungsexperten vor voreiligen Schlüssen.

Beim jüngsten Ranking der Gymnasien nach dem Abschneiden ihrer Schüler an der Basisprüfung der ETH war von Katastrophe zu lesen oder Fachleute monierten "methodische Mängel". Ein paar peinliche Fehler bei der Erhebung (In der Rangliste tauchte ein Schule auf, die es gar nicht gibt) hatten jene kritisch Kritiker Aufwind, für die jedes Schulranking weder sinnvoll noch politisch nötig sind.

Es gibt Ranglisten, die aufschlussreich sind und die Schule zu noch besserer Leistung anspornen könnte:

Die Bildungsdirektion befragt seit Jahren Maturanden über die Zufriedenheit mit den Gymnasien. Doch dieses Resultat wurde nicht publiziert. Der Leiter der Bildungsplanung, Josef Hildbrand fand die Resultate zu wenig aussagekräftig. Deshalb behielt er die Befragung unter Verschluss. Ich finde, solche Stimmungsbilder genau so hilfreich wie wenn man in einem Spital die Patienten nach dem Aufenthalt befragt, üb sie mit der Betreuung zufrieden gewesen waren. Das Resultat der Befragungen können für gezielte Verbesserungen führen. Eine mit Steuerngeldern finanzierte Studie geheim zu behalten, ist unverständlich.

1998 führte die Schweizerische Universitätskonferenz (SUK) für das Medizinstudium Eignungstests durch. Der SUK standen eine grössere Datenmenge zur Verfügung als es der ETH bei ihrem Ranking. Es wäre dmals ein Leichtes gewesen, die Ergebnisse der getesteten Maturanden nach der bewuchten Schule auszuwerten. Doch die Kantone stoppten die Veröffentlichung einer Rangliste.

Die Angst schlecht dazustehen oder gewohnte Strukturen verändern zu müssen führen zu dieser Abwehrhaltung hinsichtlich Offenlegung der Rangliste.

Die Blockierung der Transparenz und Offenheit durch Bildungskreise ist nicht mehr zu rechtfertigen.

Veränderungsmanagement, Qualitätsmanagement verlangen die Offenlegung von Untersuchungsresultaten.

Für Konsumenten ist die Auskunft über die Qualität der Lebensmittel ein Selbstverständlichkeit. Die Aktionäre wollen auch Auskunft über die Bonuszahlungen an die Topmanager. Weshalb dürfen Eltern nicht wissen, welche Gymnasien wie abschneiden. Durch die Wahlfreiheit sind Rankings willkommene Entscheidungshilfen. Schulen, die nicht zielorientiert arbeiten, müssen befürchten, dass sie Schüler verlieren.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Gymnasien nicht ebenfalls wissen wollen, wie gut ihre Schüler auf die Hochschule vorbereitet wurden. Nur so könnten sie allfällige Mängel nachbessern. Auch die Oberstufe (Volkschule) müsste es interessieren, warum ihre Schüler trotz guter Note keine Stelle finden. Es gibt leider in der Rezession Lehrkräfte, die aus falsch verstandener Nächstenliebe keine Tiefnoten mehr geben - weil sie den Kindern den Zugang zur Berufswelt bewusst erleichtern wollen. Doch sind sie sich nicht bewusst, dass sie den Jugendlichen damit einen Bärendienst erweisen. Diese Manipulation wird rasch durchschaut. Es gibt bereits Lehrmeister die nichts von den heutigen Zeugnisse halten. Sie prüfen die Anwärter selbst und machen eigene Wissens- und Eignungstest aufnehmen. Vor allem deshalb, weil die Schulzeugnisse nicht mehr ernst genommen werden können.

Wenn sich Bildungsinstanzen gegen flächendeckende Vergleiche wehren, müssen sie sich nicht wundern, wenn gewisse Schulen stehen bleiben und die Schüler zwangsläufig zu private Institutionen abwandern. Zu Schulen, die sich den gewünschten Herausforderungen stellen.

So wie die Volksschule die Kinder befähigen muss, eine Berufsausbildung erfolgreich zu bestehen, müsste ein Gymnasium bereit sein, die anvertrauten Jugendlichen so zu schulen, dass sie an einer Hochschule den Anschluss nicht verpassen.

Eine Ueberprüfung der Qualität müsste zur Selbstverständlichkeit werden.

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