Donnerstag, 6. November 2008

Obama und das Internet

Ohne das Netz wäre Obama nicht gewählt worden. Im Gegensatz zu McCain nutzte er das Internet. Er bekam über seine Fans enorme Spenden und dank seinem Netz konnte er die Werbung schneeballähnlich verbreiten.

Spiegel online:

OBAMA IM NETZ: SIEGESTAUMEL IM SOZIALEN WEB

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Anzahl der Zustimmung signalisierenden Klicks auf die Story "Obama gewinnt die Präsidentschaftswahl" im techniklastigen Social-News-Portal digg.com: mehr als 23.500, ein neuer Rekord. Der bisherige Spitzenreiter war die Ankündigung des iPhones.

Anzahl der Kommentare unter Web-Videos, Flickr-Fotos, Blogeinträgen, Nachrichtenartikeln zum Thema: unzählige Millionen.

Stellvertretend für sie alle sei Xeni Jardin vom für Netz-Verhältnisse altehrwürdigen Kultblog "BoingBoing" zitiert: "Yes we can. And Yes We Did. Was für eine unglaubliche und historische Nacht. Noch nie habe ich so viele Menschen überall im Land gleichzeitig so viel Hoffnung, Optimismus und Stolz zeigen sehen. Wenn die Stimmung in den USA heute Nacht ein Vorzeichen dafür ist, was jetzt kommt, könnte die Zukunft - trotz allem - besser werden als die vergangenen acht Jahre."

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Foto: YouTube
Das soziale Netz feiert den Wahlsieg Barack Obamas, mit einer Emotionalität und einem Enthusiasmus, der das ohnehin längst überkommene Klischee vom desinteressierten, vergnügungssüchtigen Netz-Nerd Lügen straft. Das Internet hat einem vor 20 Monaten nahezu unbekannten Mann entscheidend dabei geholfen, die Wahl zu gewinnen - und heute feiert es sich selbst dafür.

Kein Zweifel: Obama weiß, wie wichtig das Netz für ihn war und ist. Als John McCain einmal fragte, wer dieser Obama eigentlich sei, entgegnete der öffentlich, der Kontrahent möge doch einfach einen Blick auf seine Facebook-Seite werfen. In seiner Dankesrede im Grant Park in Chicago dankte er den "jungen Leuten, die den Mythos von der Apathie ihrer Generation nicht hinnahmen". Und diese jungen Leute organisierten sich nicht zuletzt übers WWW.

Obamas Facebook-Seite versammelt mehr als 2,5 Millionen Unterstützer, sein MySpace-Profil verweist auf fast 850.000 "Freunde". Viele Facebook-Nutzer legten sich auf ihren eigenen Profilseiten sogar zeitweise den Zweitnamen "Hussein" zu, den auch Obama trägt, um ihre Solidarität mit dem Kandidaten zum Ausdruck zu bringen.

Sein souveräner Umgang mit dem Web hat Obama den Weg ins Weiße Haus geebnet.

Seine Anhänger nutzten die Möglichkeiten der digitalen Vernetzung, um ihm das größte Spendenaufkommen aller Zeiten zu bescheren, sie engagierten sich online, um ältere Verwandte ins Obama-Lager zu holen, sie organisierten Fundraising-Dinner und Aktionen, um Nichtwähler zu Wählern zu machen. Obamas eigene Netz-Zentrale my.barackobama.com ist schon jetzt ein Modell für die Kampagnen der Zukunft, in den USA und anderswo.

Das Netz veränderte den Wahlkampf von Grund auf - und die Wahl dominiert das Netz, zumindest am 5. November. Von den hundert Suchbegriffen, die Google auf seiner " Hot Trends"-Seite sammelt, Begriffen also, nach denen aktuell besonders häufig gesucht wird, haben am 5. November 87 mit der Wahl zu tun.

Am häufigsten gesucht: die bewegende Rede, in der John McCain seine Niederlage eingestand.

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