Zitat Sonntagszeitung:
Blocher zitiert SVP-Fraktion in seine Villa
Damit nicht genug: Blocher lädt die SVP-Fraktion gemeinsam mit Frau Silvia auch zu sich nach Hause ein – nach Herrliberg «zu einem feinen Abendessen mit Musik, Gesang und Tanz in unserer Gartenhalle».
Weiter heisst es auf der Einladung: «Aus Platzgründen führen wir das Sommerfest an vier verschiedenen Abenden durch.» Konkret: am 20. und 21. Juni sowie am 27. und 28. Juni. Wer nicht ans «Sommerfest» will, muss sich ob der terminlichen Auswahl eine sehr gute Ausrede einfallen lassen.
Blocher organisiert nicht nur eine Einladung nach der anderen.
Er ist auch sonst omnipräsent in der Partei – mehr denn je: Als die SVP-Fraktion am 17. Mai in Schaffhausen zur Personenfreizügigkeit tagte, sass Blocher in der ersten Reihe.
Und am Rande der Klausur vor fünf Wochen sagte Blocher, er habe «schnell den Tarif durchgeben» müssen.
Die Wahlerfolge in St. Gallen, Schwyz, Uri und Nidwalden haben seine Position gestärkt.
«Es wird nichts ohne Blocher entschieden», sagt ein einflussreiches SVP-Mitglied. Und ein zweites fügt an: «Blocher hat eine auf Erfolg getrimmte Organisation aufgebaut – mit sich selbst im Machtzentrum.» Längerfristig sei das allerdings «nicht sehr zukunftsgerichtet».
Dass Blocher zurzeit omnipräsent ist, hat aber auch mit einer Art «Pensionierungs»-Effekt zu tun: Er ist nicht mehr Unternehmer und nicht mehr Bundesrat – und investiert zurzeit alle Kapazitäten in die Parteiarbeit.
Kommentar: Der fragwürdige Auftritt in der Arena darf nicht so interpretiert werden, als habe Blocher nichts mehr zu sagen. Ich vertrete im Gegenteil die Meinung, der gedemütigte "Polit-Löwe" werde künftig alle Kräfte und seine ganze Macht einsetzen, um das angeschlagene Ego zu korrigieren. Ich sehe Blochers Aktivität nicht als "Pensionierungs"-Effekt , sondern vielmehr als Aktion eines gedemütigten abgewählten Polititikers, dem der Aufstieg zum Bundespräsidenten durch eine missliebige Person verunmöglicht wurde.
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