Quelle: BILD: – Die Lehrer wollten den Kindern in der Grundschule das Gendern vormachen. Doch das ging in die Hose. Denn plötzlich sprachen die Schüler von „Tischin“, „Stuhlin“ und „Plakatin“ ...
Das berichtete Schulleiterin Iris Lüken jetzt den „Ruhr Nachrichten“. Das Experiment, das in der Osterfeldschule in Lünen (NRW, 300 Schüler) stattgefunden hatte, wurde daraufhin abgebrochen. Die Pädagogen nutzen seither die Doppel-Formen, sprechen von „Schülerinnen und Schülern“, „Lehrerinnen und Lehrern“.
Dienstaufsichtsbeschwerden gegen Rektorin
„Eigentlich ist das doch nur eine kleine Anekdote, das ist schon mehrere Jahre her“, beschwichtigte Iris Lüken gegenüber BILD. Doch als die Lokalzeitung nun über das Gender-Experiment aus dem Jahr 2021 berichtete, hatte das für die Schulleiterin weitreichende Folgen: Gleich zwei Dienstaufsichtsbeschwerden, offenbar angeleiert von verärgerten Zeitungslesern, seien in ihrem Briefkasten gelandet.
Eine Referendarin hatte das Gendern damals in den Schulalltag eingebracht, steckte mit ihrem Engagement das zunächst genervte Kollegium an. „Ich bin nie aufgefordert worden zu gendern“, sagt Rektorin Lüken dem Blatt, „aber alles, was ich vom Kultusministerium zugeschickt bekomme, ist stets gegendert.“ Ein Schreiben aus dem Ministerium von 2021 werbe sogar für einen „Sprachgebrauch, der die Gleichstellung der Geschlechter zum Ausdruck bringt“.
Das Gendern in der Schule ist umstritten. Josef Kraus , langjähriger Chef des deutschen Lehrerverbandes, sagte in BILD: „Gendern verdummt unsere Kinder!“
Gendern an Schulen in NRW
Auch an Schulen ist laut Paragraf 4 des Landesgleichstellungsgesetzes in Nordrhein-Westfalen grundsätzlich eine „geschlechtergerechte Sprache“ zu verwenden, heißt es aus dem Schulministerium. Schülern sei klarzumachen, dass es eine gesellschaftliche Debatte um gendergerechte Sprech- und Schreibweisen gibt.
Anders als NRW hat Bayern das Gendern verboten.
Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein wird an Schulen nicht gegendert.
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