Donnerstag, 24. September 2020
Gesprächsverweigerung
Klimastreikende sagen «Arena»-Auftritt ab.
Eigentlich wollten sie in der «Arena» über den Klimawandel reden. Als die Klimastreikenden aber erfuhren, dass die Redaktion an der Einladung von Roger Köppel (55) festhält, sagten sie ihren Auftritt ab.
SVP-Nationalrat Roger Köppel scheint für seine Gegner ein zu wortgewandter Gast zu sein. Die Klimastreikenden weigern sich, mit ihm zu diskutieren.
Zur «Arena»-Debatte hatte Hanna Fischer (19, 2. von links) vom «Klimastreik» zugesagt.
Doch sie sagte wieder ab, weil Roger Köppel und seine Zeitung «Weltwoche» angeblich «massivst» gegen Klimastreikende, insbesondere Greta Thunberg hetzen.
Schon im Juni wurde Roger Köppel von der SRF-1-Radiosendung «Forum» zurückgewiesen, weil die Gegenpartei sich weigerte, mit ihm über Rassismus zu reden.
Die Gesprächsverweigerung scheint Früchte zu tragen
Die Klimastreikenden besetzten dieser Woche unerlaubt den Bundesplatz.
Sie erwarten Dialogbereitschaft, trotz Missachtung aller Vorschriften.
Thema der nächsten SRF-«Arena»: die Klimaerwärmung. Zur Debatte wurde auch «Rise Up for Change» eingeladen – je Organisation, unter deren Dach sich verschiedene Klimabewegungen sammeln und die in dieser Woche das illegale Klima-Protestcamp auf dem Bundesplatz organisiert hat.
Hanna Fischer (19) vom «Klimastreik» hat der «Arena» erst zugesagt. Und dann wieder abgesagt. Der Grund: SVP-Nationalrat Roger Köppel (55) sollte die Gegenpartei vertreten. Weil der den menschengemachten Klimawandel leugnet und Klimaaktivisten attackiert, verweigert Fischer den Auftritt.
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«Das Kommunikationsteam von Rise Up for Change (...) hat einstimmig beschlossen, die Einladung zur SRF Arena vom 25.9. nicht anzunehmen, wenn Klimaleugner Roger Köppel ebenfalls eingeladen ist», schreibt «Rise Up for Change» in einer Mitteilung. Nach mehreren Gesprächen mit den Arena-Verantwortlichen habe man die Einladung abgelehnt. Zu «Rise Up for Change» gehören neben dem Klimastreik – in dem sich vor allem junge Aktivisten organisieren – auch radikalere Bewegungen wie Extinction Rebellion, das Collective Climate Justice, das Collective Break Free sowie die Umweltorganisation Greenpeace Schweiz.
«Wir wurden schon als Kindersoldaten bezeichnet»
Roger Köppel ist nicht überrascht vom Rückzug der Klimastreikenden: «Ich finde es schade, aber typisch, dass sie abschleichen», sagt Köppel zu BLICK. «Sie stellen ihre Gesinnung über den Rechtsstaat, Widerspruch von Andersdenkenden dulden sie nicht.» Er wirft ihnen eine «undemokratische Gesinnung» vor.
Köppel wolle trotzdem an der «Arena» kommenden Freitag seine Meinung vertreten: «Ich finde es wichtig, den Rechtsstaat und die freie Rede zu verteidigen. Ich rede jedenfalls mit allen.»
Sandro Brotz bedauert auf Twitter die Absage der Klimastreikenden: «Bedauerlich, dass ‹Rise Up for Change› die Zusage zur Einladung zurückzieht. Die Beteiligung von Roger Köppel war ihnen bekannt.»
Die SRF-«Arena» stehe zur offenen Debatte, die aber durch «Gesprächsverweigerung» nicht gefördert werde. Die «Arena» werde selbstverständlich stattfinden.
Schon im Juni wurde Roger Köppel von der SRF-1-Radiosendung «Forum» zurückgewiesen, weil die Gegenpartei sich weigerte, mit ihm über Rassismus zu reden. (hac)
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Keiner wollte mit SVP-Köppel über Rassismus reden.
Kommentar: Es wäre gravierend, wenn missliebige Gegner mundtot gemacht werden könnten mit gezielter Gesprächsverweigerung. Das erinnert mich an die 68 er Jahre, als Studenten mit Störaktionen Dozenten mit einer kritischen Meinung am Reden gehindert haben.
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