Darf künftig am Lagerfeuer folgendes Lied nicht mehr gesungen werden?
Ein schönes Lied, meist mit Gitarre begleitet, ist jedoch ein bewahrenswertes Kulturgut.
Text: Lyrik von Nikolaus Lenau
Drei Zigeuner fand ich einmal
Liegen an einer Weide,
Als mein Fuhrwerk mit müder Qual
Schlich durch sandige Heide.
Hielt der eine für sich allein
In den Händen die Fiedel,
Spielte, umglüht vom Abendschein,
Sich ein feuriges Liedel.
Hielt der zweite die Pfeif im Mund,
Blickte nach seinem Rauche,
Froh, als ob er vom Erdenrund
Nichts zum Glücke mehr brauche.
Und der dritte behaglich schlief,
Und sein Zimbal am Baum hing,
Über die Saiten der Windhauch lief,
Über sein Herz ein Traum ging.
An den Kleidern trugen die drei
Löcher und bunte Flicken,
Aber sie boten trotzig frei
Spott den Erdengeschicken.
Dreifach haben sie mir gezeigt,
Wenn das Leben uns nachtet,
Wie mans verraucht, verschläft, vergeigt
Und es dreimal verachtet.
Nach den Zigeunern lange noch schaun
Mußt ich im Weiterfahren,
Nach den Gesichtern dunkelbraun,
Den schwarzlockigen Haaren.
Muss alles angeblich politisch korrekt umfomuliert werden?
Der jüngste Streich:
Knorr verärgert Kunden mit neuem Namen für «Zigeunersauce»
Künftig heisst das Produkt «Paprikasauce Ungarische Art». Das hat im Internet grosse Diskussionen ausgelöst.
In den sozialen Medien folgt nach dem grotesken Verhalten der MIGROS
beim Verkauf von Mohrenköpfen und nach weiteren unverständlichen
Aktionen ein mediale Shit storm gegen die militanten Spachpolizisten.
Wir müssen laufend mit unverständlichen Eingriffen an traditionellen
Begriffen rechnen. Bald wird auch Zigeunerschnitzel verboten oder es müssen
Märchen, Kinderlieder und Bücher umgeschrieben werden. Die Bevölkerung versteht jedenfalls die fanatischen Ueberkorrekten nicht. Solche Korrekturen sind lächerlich.
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