Aufatmen im Schwarzwald Der flüchtige «Waldläufer» ist gefasst
- Die Suche im Schwarzwald ist vorbei. Der Mann, ein «Waldläufer», wie ihn die Ermittler nennen, ist gefasst.
- Tagelang war der 31-Jährige im Schwarzwald bei Oppenau auf der Flucht vor der Polizei. Vor Hubschraubern mit Wärmebildkameras, Spezialkräften, Suchhunden.
Im Gebüsch mit Pistolen und Beil
Spezialkräfte finden ihn am Freitagabend nach einem Hinweis von Zeugen in einem Gebüsch. Dort sitzt er, vier Pistolen «sichtbar vor sich hingelegt», wie ein Einsatzleiter schildert. Der Mann hat ein Beil auf dem Schoss und einen Brief dabei.Für den beschaulichen Ort Oppenau endet eine nervenaufreibende Woche. Stadtpräsident Uwe Gaiser sagt am Freitagabend: «Ich bin erleichtert, froh und dankbar, dass diese Ausnahmesituation für unsere Stadt beendet wurde.»
Mit Armbrust eine Frau schwer verletzt
Während der Mann spurlos verschwunden scheint, werden mehr und mehr Details über den Vorfall am Sonntagmorgen und den Flüchtigen bekannt. Der 31-Jährige ohne festen Wohnsitz war 2010 zu einer Jugendstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden. Er hatte nach Behördenangaben zuvor mit einer Sportarmbrust auf eine Frau geschossen und diese schwer verletzt.Ausserdem war er laut der Offenburger Staatsanwaltschaft als Jugendlicher unter anderem wegen Volksverhetzung verurteilt worden. In der Gartenhütte in Oppenau, in der die jüngsten Ereignisse beginnen, hatte der Mann sich ohne Erlaubnis häuslich eingerichtet - der Besitzer rief die Polizei. Vier Beamte rückten daraufhin am Sonntagmorgen für eine Kontrolle zu der Hütte aus.
Hunderte Polizisten im Einsatz
Die Situation eskaliert, als die Polizisten ihn auffordern, die Hütte zu verlassen, und ihn durchsuchen wollen. Da habe der Mann plötzlich eine Schusswaffe gezogen und diese auf einen der Beamten gerichtet. Er fordert die Einsatzkräfte auf, ihre Waffen auf den Boden zu legen, nimmt sie an sich und flieht.Hunderte Polizisten durchkämmen danach tagelang die Region um Oppenau, Hubschrauber mit Wärmebildkameras sind im Einsatz, Spezialkräfte, Polizeipsychologen. Noch am Freitagnachmittag appelliert Polizeipräsident Renter schliesslich an den 31-Jährigen: «Nehmen Sie Kontakt zu uns auf.» Das könne auch über Freunde oder Familie geschehen.
Gutachten von Psychiater
Nur wenige Stunden später dann die Nachricht: Die Polizei hat den 31-Jährigen vorläufig festgenommen. An diesem Samstag soll der Mann einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Ermittler wollen ausserdem mehr über den Mann und seine Beweggründe erfahren.Ein Psychiater soll den 31-Jährigen begutachten. Dies sei wegen des «Schwergewichts der Tat« und der Vorgeschichte des Mannes nötig, sagt Oberstaatsanwalt Herwig Schäfer am Freitag. Zudem werde bei ihm eine Blutprobe entnommen, um zu prüfen, ob der Mann «Substanzen, Medikamente oder Rauschmittel» eingenommen hatte.
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