«Mohrenkopf ist mein Leben»
Dubler führt die Firma in zweiter Generation. «Solange ich lebe, bleibt der Name», sagte er in der Vergangenheit.
Er hat seine Meinung nicht geändert. Die Massnahme des orangen Riesen
bezeichnet er als «unbedeutend». «Ein Sturm im Wasserglas», sei es. Der
Migros-Entscheid hat keinen Einfluss auf meine Politik.» Ein Kommentar
zum Volg-Entscheid steht noch aus.
15
Angestellte beschäftigt Dubler, darunter eine 83-Jährige. Sie bleibt
aktuell zuhause, weil sie zur Risikogruppe gehört. Dublers Sohn soll das
Erbe bald fortsetzen. «Ich mache etwas, das ich gerne mache», sagt der
Patron. Und dann gibt er auch noch einen intimen Einblick in die
Familie: «Der Stiefvater meiner Frau ist schwarz.»
Dubler
tanzt gerne aus der Reihe. Er ist Exzentriker. Verheiratet mit einer
US-Amerikanerin. Sein Haus sieht aus, als stamme es aus der Welt von
J.R.R. Tolkien. Ein Hobbit-Haus aus der Fantasiewelt Mittelerde mit
einer grossen Garageneinfahrt – ein Zeichen seines Hobbys. Dubler hat
Benzin im Blut. Er ist begeisterter Mechaniker und Autorennfahrer.
Banken
misstraut der Unternehmer. Deshalb akzeptiert er nur Cash. Die Hälfte
seiner Produkte verkauft er direkt ab Fabrik. Kein Kunde soll mehr als
10 Prozent seines Absatzes ausmachen. «Das ist Firmenphilosophie», sagt
er. So stelle er sicher, dass er gut schlafen könne. «Mohrenkopf ist mein Leben», so Dubler.
SVP-Tuena: «Dubler hat mit Rassismus nichts am Hut»
Null
Verständnis für den ökonomischen Druck auf Dubler hat der Zürcher
SVP-Nationalrat Mauro Tuena (48). Enerviert meldet er sich bei BLICK:
«Dass die Migros auf eine solche Idee kommt, regt mich völlig auf. Dann
kann sie ja gleich schwarzen Kaffee, schwarze Schoggi oder schwarze
Regenschirme aus dem Sortiment nehmen.» Die Dubler-Produkte hätten
absolut nichts mit Rassismus und der Situation in den USA zu tun, sagt
er.
Mit ihrem Verhalten
bringe die Migros die Firma Dubler in Verruf. «Dubler hat mit Rassismus
nichts am Hut. Es handelt sich schlicht um ein langjähriges und sehr
beliebtes Traditionsprodukt», so Tuena. «Ich appelliere daher an die
Migros, die Mohrenköpfe wieder in ihr Sortiment aufzunehmen.» Migros
erhalte auch ein entsprechendes Schreiben von Tuena.
Umfrage BLICK:
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