Donnerstag, 11. Juni 2020

Migros erachtet die Bezeichnung Mohrenkopf als rassistisch

«Mohrenkopf ist mein Leben»

Dubler führt die Firma in zweiter Generation. «Solange ich lebe, bleibt der Name», sagte er in der Vergangenheit. Er hat seine Meinung nicht geändert. Die Massnahme des orangen Riesen bezeichnet er als «unbedeutend». «Ein Sturm im Wasserglas», sei es. Der Migros-Entscheid hat keinen Einfluss auf meine Politik.» Ein Kommentar zum Volg-Entscheid steht noch aus.
15 Angestellte beschäftigt Dubler, darunter eine 83-Jährige. Sie bleibt aktuell zuhause, weil sie zur Risikogruppe gehört. Dublers Sohn soll das Erbe bald fortsetzen. «Ich mache etwas, das ich gerne mache», sagt der Patron. Und dann gibt er auch noch einen intimen Einblick in die Familie: «Der Stiefvater meiner Frau ist schwarz.»

Dubler tanzt gerne aus der Reihe. Er ist Exzentriker. Verheiratet mit einer US-Amerikanerin. Sein Haus sieht aus, als stamme es aus der Welt von J.R.R. Tolkien. Ein Hobbit-Haus aus der Fantasiewelt Mittelerde mit einer grossen Garageneinfahrt – ein Zeichen seines Hobbys. Dubler hat Benzin im Blut. Er ist begeisterter Mechaniker und Autorennfahrer.
Banken misstraut der Unternehmer. Deshalb akzeptiert er nur Cash. Die Hälfte seiner Produkte verkauft er direkt ab Fabrik. Kein Kunde soll mehr als 10 Prozent seines Absatzes ausmachen. «Das ist Firmenphilosophie», sagt er. So stelle er sicher, dass er gut schlafen könne. «Mohrenkopf ist mein Leben», so Dubler.

SVP-Tuena: «Dubler hat mit Rassismus nichts am Hut»

Null Verständnis für den ökonomischen Druck auf Dubler hat der Zürcher SVP-Nationalrat Mauro Tuena (48). Enerviert meldet er sich bei BLICK: «Dass die Migros auf eine solche Idee kommt, regt mich völlig auf. Dann kann sie ja gleich schwarzen Kaffee, schwarze Schoggi oder schwarze Regenschirme aus dem Sortiment nehmen.» Die Dubler-Produkte hätten absolut nichts mit Rassismus und der Situation in den USA zu tun, sagt er.
Mit ihrem Verhalten bringe die Migros die Firma Dubler in Verruf. «Dubler hat mit Rassismus nichts am Hut. Es handelt sich schlicht um ein langjähriges und sehr beliebtes Traditionsprodukt», so Tuena. «Ich appelliere daher an die Migros, die Mohrenköpfe wieder in ihr Sortiment aufzunehmen.» Migros erhalte auch ein entsprechendes Schreiben von Tuena.

Umfrage BLICK:

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Nein, Mohrenköpfe gehören zur Schweiz und sind nicht rassistisch.
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