Michaels Wahl-Nachlese zeigt, weshalb die SVP bluten musste
Die Gründe:
1. Der Klimawandel war für viele der Hauptgrund, um an die Urne gehen. Das half den Grünen und schadete indirekt der SVP.
Die
Wahl kam für die Grünen und die Grünliberalen eindeutig zur rechten
Zeit. Sie profitierten vom Dauerthema Klima, wie zuvor selten eine
Partei von einem Wahlkampfthema profitieren konnte. Das zeigt die SRG-
Nachwahlbefragung. – durchgeführt von der Forschungsstelle Sotomo. 25
Prozent aller Befragten gaben an, dass der Klimawandel relevant für
ihren Wahlentscheid war – das Thema belegt damit den eindeutigen
Spitzenplatz.
Am zweithäufigsten wurde die Zuwanderung als
relevant für den Wahlentscheid genannt. Erstaunlich
dass die SVP Federn lassen musste, obschon sie dieses Thema seit beackte.
2. SVP-Wähler resignieren
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Ein
zweiter Grund für die Verluste der SVP könnte sein, dass ein Teil ihrer
Wählerinnen resigniert hat und einfach zu Hause blieben «Die
Masseneinwanderungsinitiative, die aus Sicht der SVP nicht richtig
umgesetzt wurde, ist sicher ein Grund dafür», meint Michael Hermann,
Leiter der Forschungsstelle Sotomo. Bei der SRG-Nachwahlbefragung verdeutlichte sich: «Egal wie die
Wahlen ausgehen, Bundesrat und Parlament machen eh, was sie wollen.» Die
SVP-Wähler stimmten dem mit Abstand am meisten zu: 76 Prozent von ihnen
trauen den Politikern in Bern nicht.
3. Jung und grün (Generationenwahl)
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Die
grünen Parteien konnten vor allem bei den jungen Wählerinnen und
Wählern punkten. Dies überrascht nicht – wird doch die Klimabewegung im
Wesentlichen von jungen Erwachsenen getragen. Bei den 18- bis
25-jährigen sind die Grünen klar die stärkste Partei – ihr Wähleranteil
liegt in dieser Altersgruppe bei 21 Prozent. Auch die Grünliberalen
schneiden bei den Jungen überdurchschnittlich gut ab und liegen mit
einem Wähleranteil von 14 Prozent hinter der SVP an dritter Stelle.
Frauenwahl 2019
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2019
wird aber nicht nur als Klimawahl in Erinnerung bleiben, sondern auch
als Frauenwahl. «Viele Wählerinnen und Wähler haben ganz absichtlich
Frauen gewählt», so Michael Hermann. Der Anteil der Nationalrätinnen
stieg denn auch von 32 auf 42 Prozent. Damit liegt die Schweiz,
betrachtet man nur die grosse Kammer, bezüglich Geschlechterverteilung
europaweit nun an fünfter Stelle. Den Wählenden der Grünen lag dies
besonders am Herzen. 91 Prozent gaben an, dass ihnen eine ausgeglichene
Vertretung der Geschlechter im Parlament wichtig ist.
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