Mittwoch, 28. August 2019

Warum ist Schwingen so beliebt

 57000 Zuschauer sitzen beim Eidgenössischen in einer Arena

Wie ist so ein Riesen-Event möglich, wo es ausser der Einlasskontrolle keinen Sicherheitscheck gibt?
Man konnte von einem Gegenentwurf des Zeitgeistes lesen.
Wenn Hunderttausende ein Festareal zwei Tage friedlich bevölkern und sich keine besonderen Vorfälle erreignen, darf von einem Phänomen gesprochen werden.
Wie kann man sich diese Beliebtheit erklären?
Es sind vor allem die Aushängeschilder- die Schwinger.
Sie wirken bescheiden. Sie leben die Fainess und Bodenständigkeit im ring. Sie haben keine Starallüren.
Sicher gibt es auch Neid und Streit. Aber das wird weniger nach aussen getragen.
Viele Schwinger meiden die Medien. Sie wirken authentisch. Die Aktuere wollen den guten Ruf der Sportart bewahren. Das Eidgenössische bewahrt die Tradition seit 1895. Zwar hat sich das Rahmenprogramm geändert: Früher standen Kugelstösser, Wettheuer und Hornusser im Rampenlicht.
In Zug waren die Steinstösser nur noch  Pausenfüller. Dennoch werden alte Bräuche bewahrt.
Der Traditionssport lebt von Mythen.
Die Gründe für die Popularität des Schwingens sind vielfältig:
Ein Grund ist der  aufkeimende Vaterlandsstolz. 
Swissness ist auch bei Jugendlichen heute  in. 
Im Zeitalter der Globalisierung besinnt man sich wieder auf die Wurzeln unseres Landes. Schwingen ist ein Sport, der nur in der Schweiz betrieben wird. Er ist ist weder olympisch  noch international. Die Namen der Schwingenden sind typisch schweizerisch. Der Name und Vorname (Stucki Christian) wirkt vertraut. Jodlerchörli,  „Hudigägeler“, Tracht und stumpenrauchende Männer sind  beim Eidgenössischen nicht wegzudenken. Der Sieger  gewinnt einen  Muni.  Das Landleben ist ein Gegenentwurf zur multikulturellen Stadt. Die sogenannten Bösen kühlen traditionsgemäss ihre verschwitzten Köpfe in den  für das Fest gefertigten Holzbrunnen.  Man dutzt sich. Das alles  ist ländliches Brauchtum.

Auf der Homepage des Schweizerischen Schwingverbandes ist zu lesen, dass eine der ersten Darstellungen des Schwingens aus dem 13. Jahrhundert stammt.  Eine Neubelebung des Schwingens brachte das erste Alphirtenfest zu Unspunnen im Jahr 1805 zu einer Zeit, als die Schweiz unter der französischen Fremdherrschaft litt. Der Anlass zu diesem Fest war ausdrücklich die Hebung des schweizerischen Nationalbewusstseins.

Ein wichtiger Treiber für die Popularität des Schwingsportes sind aber die Medien.
In allen Medien wurde das Eidgenössische gross aufgemacht.
Das war jedoch nur möglich, weil das Fest bei der Bevölkerung eine grosse Sogwirkung hatte und die Medien den Anlass nicht todschweigen konnten.
Wenn aber die Medien vor, während und nach dem Riesenevent das Eidgenössische kommentieren, portraitieren und beschreiben, kommt es zwangsläufig zu einem Verstärkereffekt.





Samstag, 24. August 2019

Sonderbare Fragen bei Vorstellungsgesprächen


Was tun bei skurrilen Fragen?

Weil immer nur nach den Stärke und Schwächen zu fragen irgendwann langweilig wird, denken sich Personaler immer ausgefallenere Fragen aus. Mal sind sie zum Nachdenken, mal verlangen sie vom Bewerber Köpfchen ab, ein anderes Mal bringen sie ihn zum Schmunzeln, und wieder ein anderes Mal sorgen sie für Stirnrunzeln.

Immer aber basieren diese manchmal etwas absurden Fragen auf einer Strategie. Denn beim Vorstellungsgespräch wollen zukünftige Arbeitgeber herausfiltern, wie der Bewerber genau tickt. Sie wollen wissen, ob die Person flexibel, spontan, stressresistent, intelligent und auch humorvoll ist. Die neun folgenden ausgefallenen Fragen dürften beim Bewerber sicherlich für grosse Augen gesorgt haben. 
    • «Warum tragen Sie eine schwarze Krawatte? Ist jemand gestorben?» – Bewerbung bei einem Telekommunikationsanbieter
    • «Gibt es auf der Welt zwei Hunde mit der gleichen Anzahl von Haaren auf den Rücken?» – Bewerbung bei einer Immobilienagentur
    • «Wie viele Tischtennisbälle passen in eine Boeing 707?» – Bewerbung bei einem Unternehmen, das auf Heilkräuter und Tees spezialisiert ist
    • «Wie bekommen Sie eine Giraffe in einen Kühlschrank?» – Bewerbung bei einer Bank
    • «Wie würden Sie Probleme lösen, wenn Sie vom Mars kommen?» – Bewerbung bei einem Onlineversandhändler
    • «Wenn Sie so toll sind, wieso bleiben Sie dann nicht in Ihrer Firma?» – Bewerbung bei einem Chemiekonzern
    • «Trinken Sie Bier?» – Bewerbung bei einem Reinigungsdienst
    • «Was finden Sie sympathischer? Einen Kreis oder ein Dreieck?» – Bewerbung bei einer Lebensmittelkette 
    • ****************************** 
    • Werden Sie während einem Vorstellungsgespräch einmal mit einer solchen skurrilen Fragen konfrontiert, dann heisst es Ruhe bewahren. Obwohl viele Leitfäden für ein Job-Interview im Internet kursieren, auf eine solche Frage ist man selten gewappnet. Gehen Sie vorab im Kopf die folgende Punkte durch:
    • Welche Fragen könnten in Bezug auf die Stelle auf mich zukommen?
    • Habe ich Lücken im Lebenslauf?
    • Welche Hobbys habe ich angegeben?
    • War das Motivationsschreiben etwas stark ausgeschmückt?
    • Was kann ich zu meinen Stärken anfügen?
    • Was zu meinen Schwächen?
Auf ganz ungewöhnliche Fragen kann man sich jedoch nie vorbereiten. Und am Ende gilt: Nehmen Sie es mit Humor! Denn auch Ihr Gegenüber ist nur ein Mensch und hat sicher Verständnis. Quelle: VAYAMO

KOMMENTAR: Im Gegensatz zu diesen Tipps bin ich anderer Meinung: Denn, ich kann mich  auf ausgefallene Fragen vorbereiten.
Werde ich mit einer sonderbaren Frage überrascht, kann ich das Gesicht wahren, indem ich:
- Ruhe bewahre
- Eine lange Denkpause zwischenschalte
- Die Frage paraphrasiere (mit eigenen Worten wiederhole) und beispielsweise sage:
"Hat diese Frage etwas mit der ausgeschriebenen Stelle zu tun?"
"Stellen Sie mir diese sonderbare Frage, um mich zu testen, wie ich bei Ueberraschungen reagiere?"
"Müssen in diesem Vorstellungsgespräch skurrile Frage auch beantwortet werden?"
"Bei dieser Frage ziehe ich die Joker-Karte"
"Diese Frage ist wohl als Juxfrage gedacht?"
"Spass beiseite, die Frage ist wohl nicht ernst gemeint?"
"Was soll diese sonderbare Frage?"
"Jux-Fragen müssen sicherlich nicht beantwortet werden?"
-  Indem ich schlagfertig oder humorvoll antworte, so dass der Interviewer merkt: Der Befragte erkennt das Spiel  und nimmt die Frage nicht ernst. Beispielsweise bei der Frage: 
 "Wie bekommen Sie eine Giraffe in einen Kühlschrank?"
 
Denkbare Antwort: "Ich öle den Giraffen bis er nicht mehr giert,
dann bringe ich den Affen (ohne gir) problemlos in den Kühlschrank."

Donnerstag, 22. August 2019

Peinlich

"Fernsehgarten"-Auftritt abgebrochen
Andrea Kiewel hält live Wutrede gegen Luke Mockridge

 

Beste Stimmung beim "Fernsehgarten" im ZDF. Moderatorin Andrea Kiewel und ihre Gäste zelebrieren das Motto "Festival-Sommer" – bis zum Auftritt von Comedian Luke Mockridge. Der macht Kiwi regelrecht wütend. 

  t-online.de

"ZDF-Fernsehgarten": Andrea Kiewel hält live Wutrede gegen Luke Mockridge. Luke Mockridge und Andrea Kiewel: Er trat im "ZDF-Fernsehgarten" auf, die Moderatorin brach seinen Auftritt ab. (Quelle: imago / Eibner / Gartner)
Luke Mockridge und Andrea Kiewel: Er trat im "ZDF-Fernsehgarten" auf, die Moderatorin brach seinen Auftritt ab.

Vom Gaga Auftritt müssen laut BILD-Zeitung die verantwortlichen Mitarbeiter Kenntnis gehabt haben, ausser Andrea Kiewel. Die Einlage sei lange geplant gewesen. Die Auflösung folge in Lukes neuer Show. Ob der Skandalauftritt Folgen haben wird, ist offen.
Einmal mehr ist es einem Komiker gelungen, sich mit einer Provokation ins Rampenlicht der Medien zu hieven. Die Medien tappten einmal mehr in die Aufmerksamkeitsfalle.

LINK:

Luke Mockridge's legendärer Auftritt im ZDF Fernsehgarten + Andrea Kiewel's Statement (18.08.2019)


Neu 




Autoplay


Andrea Kiewel den jungen Komiker an. Das Publikum im "ZDF-Fernsehgarten" jubelte und applaudierte. Sein Auftritt sorgte dann aber direkt für Empörung. Witze über alte Menschen, allgemein alte Witze, ein Telefonat mit einer Banane, sexistische Sprüche und die Imitation eines Affen: Lange dauerte es da nicht, bis die ersten Buhrufe zu hören waren. 
Andrea "Kiwi" Kiewel hat den Auftritt schließlich abgebrochen, woraufhin sich Luke Mockridge direkt verabschiedete. Nach einem Musikact äußerte sich die Moderatorin noch einmal zu dem, was da gerade geschehen war. Die 54-Jährige war sichtlich enttäuscht, sagte, dass Mockridge nicht zu den Proben am Morgen gekommen sei – offenbar bewusst, dass sie so etwas in den 19 Jahren, in denen sie den "Fernsehgarten" moderiert, noch nie erlebt habe.

"Die 'Fernsehgarten'-Redaktion verehrt ihn wie verrückt. Willkommen, Luke Mockridge", kündigte Andrea Kiewel den jungen Komiker an. Das Publikum im "ZDF-Fernsehgarten" jubelte und applaudierte. Sein Auftritt sorgte dann aber direkt für Empörung. Witze über alte Menschen, allgemein alte Witze, ein Telefonat mit einer Banane, sexistische Sprüche und die Imitation eines Affen: Lange dauerte es da nicht, bis die ersten Buhrufe zu hören waren.  Andrea "Kiwi" Kiewel hat den Auftritt schließlich abgebrochen, woraufhin sich Luke Mockridge direkt verabschiedete. Nach einem Musikact äußerte sich die Moderatorin noch einmal zu dem, was da gerade geschehen war. Die 54-Jährige war sichtlich enttäuscht, sagte, dass Mockridge nicht zu den Proben am Morgen gekommen sei – offenbar bewusst, dass sie so etwas in den 19 Jahren, in denen sie den "Fernsehgarten" moderiert, noch nie erlebt habe.

"Das mieseste Verhalten unter Künstlern"

Weiter stellte Kiwi klar: "Diese Sendung, lieber Kollege Mockridge, gibt es seit 33 Jahren und zwar sehr erfolgreich. Dass es dann ein junger Künstler wagt, auf meiner Bühne vor meinem Publikum wie ein Affe rumzuspringen – aus welchen Gründen auch immer –, halte ich für das mieseste Verhalten, was es unter Künstlern, unter Kollegen geben kann. Schäm dich, Luke Mockridge, never ever again."
Die Aktion von Luke Mockridge ist auch auf Twitter Thema. Einige User vermuten, er habe im Auftrag von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf agiert, die in der Vergangenheit immerhin auch schon mal ein Ryan-Gosling-Double bei der Verleihung der Goldenen Kamera eingeschleust haben. Auch eine Wette halten viele für möglich. Immerhin sagte Luke – als er mit seiner Hand unter der Achsel Pupsgeräusche machte – sogar: "Ich muss das leider so lange machen, bis ihr lacht."

Ist das der Grund für den Skandalauftritt?

Während via Twitter bereits spekuliert wurde, ob seine TV-Kollegen Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf dahinter stecken könnten oder ob er eine Wette verloren haben könnte, gibt es noch eine weitere Theorie. Ab dem 13. September läuft auf Sat.1 eine neue Unterhaltungsshow mit Mockridge: "Luke! Die Greatnightshow". Der Sender kündigte das neue Format als "Personality-Prime-Time-Show" an, bei der es acht Wochen lang extrem witzig werden solle. Dort wird es unter anderem "überraschende Studio- und Straßenaktionen" geben. Ob dazu auch sein Auftritt im "ZDF-Fernsehgarten" zählt? Möglich wäre es.

Quelle: T-online




Mittwoch, 21. August 2019

Sprachsprechstunde im Tagi


Wie steigert man zusammengesetzte Adjektive?

Schon die Frage ist falsch: Die Steigerung zusammengesetzter Adjektive ist voller Tücken.

Dienstag, 20. August 2019

Tagi und Blick haben etwas gelernt

Die Kraft der Bildrhetorik





Provozierende Plakate wurden bislang zusätzlich verstärkt durch deren Abbildung in  kritischen Beiträgen.

Das bekannte Plakat mit dem schwarzen Schaf der SVP fand dank der Abbildung  der empörten Kritiker auf allen Kanälen zusätzliche Verbreitung.  Weil die Wirkung des Bildes wirksamer ist als noch so viele Worte, konnten sich die Provokateure die Hände reiben, wenn ihr Bild von den Empörten nochmals abgebildet wurde. Gratis ohne kostspielige Inserate.

Bei der jüngsten Provokation mit der Apfelkampagne der SVP, bei der der Apfel (die Schweiz) von Würmern durchlöcher wird (die Farben an den Würmern assozieren die Grünen, die Roten und die EU) , ging ich davon aus, dass die SVP Gegner den Provkateuren in gewohnter Manier auf den Leim kriechen werden.
Doch Blick und Tagi (Beide Blätter zählen zur SVP kritischen Presse) scheinen bei dieser jüngsten Kampagne von Psychologen beraten worden zu sein. Denn sie druckten das Apfel-Bild mit den Würmern am Montag nicht ab. Ich gehe davon aus, dass sie Redaktionen bewusst auf die Abbildung des Plakates verzichtet haben.
Nur in der Tagesschau wurde  die Analogie mit dem Apfel und den Würmern gezeigt. Blick hat dann am Dienstag das Bild doch noch abgedruckt aber zusammen mit dem Bild der Nazipropaganda (ebenfalls mit einem Apfel und Maden). Immerhin schwächten sie dadurch die Wirkung der SVP Bildrhetorik  mit einer Illustration ab.
Die SVP kritischen Journalisten waren sich vermutlich bei der jüngsten Provokation bewusst: Wir wollen bei dieser Kampagne nicht mehr - wie früher  - mit der Abbildung des Plakates zu einer zusätzlichen Gratiswerbung des Bildes Hand bieten. Wohl wissend: Trotz kritischem Text bleibt die Symbolik eines Bildes stets im Kopf haften, selbst dann, wenn versucht wird, das umstrittene Plakat verbal mit  der Kampagne der Nazis mit dem Ungeziefer Juden in Verbindung zu bringen. Die Kraft der Bildrhetorik ist stärker als jene mit Worten. «Einfach ignorieren», empfahl vernünftigerweise  SP-Fraktionschef Levrat, und ignorierte es dann doch nicht. Ich frage mich: Warum tappen die meisten immer wieder in die Aufmerksamkeitsfalle?



Es gibt Autoren und Filmemacher, die erst glücklich sind, wenn gegen eine Aufführung heftig protestiert wird. Sie wissen: Proteste, Bücherverbrennungen, Demonstrationen wecken die Aufmerksamkeit.
Proteste entlasten das Werbebudget. Als die katholische Kirche früher bei der Literatur eine Liste von Büchern auf einem Index als schädlich gebrandmarkt hatte, wurde dieser Index für viele Jugendliche als Liste genutzt, die es ihnen erleichterte, jene Bücher zu finden, die lesenswert sind.
Nichts schätzen Provokateure mehr, als die Welle der Empörung.
Mit anderen Worten: Nichts ärgert Provateure mehr, als nicht beachtet zu werden.
Fazit: Obschon es der SVP einmal mehr gelungen ist, zu provozieren, fällt die Bilanz schlecht aus. Die SVP Gegner sind zwar in die Aufmerksamkeitsfalle getappt.
Doch diese Apfelkampagne hätte ich nicht gebracht.Weil ebenfalls mit Bildern nachgewiesen werden konnte, dass sie sich zu stark an die Bildrhetorik der Nazipropaganda anlehnt. Mit dieser Kampagne kann somit die SVP nichts gewinnen aber wenig verlieren, denn die Partei hat es einmal mehr geschafft ohne grossen Aufwand von sich reden zu lassen.
Ich zitiere BLICK:

Blocher zum Maden-Plakat: «Es ist eine Punktlandung!»











Das Maden-Plakat provoziert und stösst sogar parteiintern auf Kritik.
SVP-Übervater Christoph Blocher freuts: Das Plakat bringe die Sache
auf den Punkt, sagt er.

Samstag, 17. August 2019

PR Gau für Gretas Segelturn




Laut Teammagangerin Cova hat das "Malizia"-Team um den deutschen Skipper Boris Herrmann im Alleingang die Entscheidung über die Crewflüge getroffen. Sie musste eigestehen, dass die Segelüberfahrt mehr CO2 produziert als mit zwei Flügen.
Es gibt wohl keine perfekte Lösung
"Wir erkennen an, dass dies keine perfekte Lösung ist. Aber Ausgleichen ist besser als nichts zu tun", sagte Cova. Und: "Die Menschheit hat noch keinen Weg gefunden, um einen Ozean zu überqueren, ohne einen CO2-Fußabdruck zu hinterlassen." Umso mehr hoffe sie nun, dass "diese Reise dazu beiträgt, Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema zu lenken."
Der Fall ist ein PR-Gau - für das Team und für die Klimaaktivistin. Thunberg wollte möglichst emissionsfrei über den Atlantik reisen und hatte sich deswegen fürs Segeln entschieden. Am Donnerstag aber hatte die Berliner "tageszeitung" berichtet, dass für die Rückführung des Bootes nach Europa sechs Langstreckenflüge von Crewmitgliedern nötig seien - und so durch den Transatlantik-Törn mehr klimaschädliches CO2 entstehe, als wenn Thunberg mit ihrem Vater direkt in die USA geflogen wäre. Tatsächlich fallen nun vier Crewflüge an; der CO2-Ausstoß dürfte damit bei beiden Varianten ähnlich hoch sein. Aber von einer Null-Emissionsreise kann nicht mehr die Rede sein. Und: wie Greta CO2-arm nach Schweden zurück kommen soll, ist noch völlig unklar.
KOMMENTAR:
Am Anfang klammerten die Medien alle negativen Informationen über die Auftritte von Greta und Ihrem Vater als fragwürdigen Manager aus.
Nachdem  jedoch Greta ihren Bann über die Medien ausgesprochen hatte, kehrte das Blatt. Immer mehr Medien hinterfragen ihre gesteuerten Aktionen  und es werden vermehrt kritische Stimmen laut.
LINK:

02.05.2019


 

Freitag, 9. August 2019

Zoff unter den Greta Jüngern







Streit, Schweiz-Gemotze und Heulkrämpfe am Klimagipfel in Lausanne
Riesen-Zoff unter den Greta-Jüngern

Die Klima-Teenies wollen zusammen mit ihrem Idol Greta von Lausanne aus die Welt retten. Nur: Die einen wollen arbeiten, die anderen über Gefühle reden. Auch am Veranstaltungsort Schweiz haben Klimagipfel-Teilnehmer was auszusetzen.

Schon am dritten Tag liegen bei den Klima-Teenies die Nerven blank. Die Unzufriedenheit unter den Teilnehmern des «Smile for Future»-Klimagipfels in Lausanne ist förmlich zu spüren. Journalisten werden gebeten, den Raum zu verlassen. Die europäische Klimajugend will unter sich sein, wenn sie sich zofft und über ihre Probleme redet.
Und das sind offenbar viele.
Am heftigsten knallt es vor dem Saal. Ein Mädchen mit pinken Haaren stürmt raus, bricht heulend zusammen. Ein anderes setzt sich trotzig im Schneidersitz vor die Tür. Sie halte es da drinnen nicht mehr aus, erklärt sie. Nach und nach kommen weitere Teilnehmer dazu, knien neben ihr. Auch Greta Thunberg. Sie hört aufmerksam zu. Als das Mädchen in Tränen ausbricht, zögert Greta nicht, umarmt und tröstet sie.
Die Tränen und Zusammenbrüche zeigen: Beim Strategietreffen in Lausanne stösst die europäische Klimajugend an Grenzen. Die Atmosphäre ist angespannt. Diese Punkte sorgen bei den Klima-Teenies für Riesen-Zoff:

1. Sie sind sich nicht einig, wie radikal sie sein wollen

Frust hat sich aufgestaut. Seit sieben Monaten gehen die «Fridays», wie sich die Teilnehmer der «Friday for Future»-Bewegung nennen, für den Klimaschutz auf die Strasse. Doch die Ergebnisse ihres Engagements werden nur langsam sichtbar. Viele fragen sich, ob sie stärker provozieren müssten – und sogar Gesetze brechen, wie es die Klimaschutz-Extremisten von «Extinction Rebellion» machen.

2. Nicht alle wollen den Kapitalismus abschaffen

In Lausanne diskutieren die Kinder und Jugendlichen, wie sie die perfekte Gesellschaft sehen. Für viele ist klar: Unsere Wirtschaft ist böse. Ein deutscher Teilnehmer kommt begeistert aus einer Diskussionsrunde mit der Wirtschaftsprofessorin Julia Steinberger: «Der Konsens ist: Kapitalismus muss weg.» Doch so einfach ist es nicht. Ein anderer Teilnehmer hat die Diskussion völlig anders wahrgenommen: «Die polnischen Teilnehmer finden das mit der Geschichte ihres Landes gar nicht lustig, wenn Deutsche und Franzosen in Richtung Kommunismus wollen.»

3. Sie wissen nicht, was sie fordern wollen

Noch immer ist unklar, was am Ende des Klimagipfels stehen soll: ein Strategiepapier? Ein Forderungskatalog? Die Teilnehmer sind in dieser Frage hoffnungslos zerstritten. Am Montag gab es kurzzeitig mehr als 30 Forderungen. Viele davon sind extrem spezifisch und beinhalten konkrete Massnahmen und Klimaziele. Das Problem: Die Forderungen sollen europaweit gelten und von allen Teilnehmern mitgetragen werden.

4. Die Schweiz passt ihnen nicht

Zu teuer und nicht in der EU: Das nervt viele der rund 450 Teilnehmer, die aus 37 Ländern angereist sind. «Für Teilnehmer aus Osteuropa ist es sogar teuer, sich etwas im Supermarkt zu kaufen», erzählt eine österreichische Teilnehmerin. Sie selbst sei zwar auch mit Brot und Marmelade zufrieden, aber das Essen auf dem Gipfel sei aus Budgetgründen nicht besonders abwechslungsreich. Das sorgt für Frust bei den Jungen, die ihre Woche hier trotz der Arbeit geniessen wollen. Und: Weil es im Gegensatz zur EU Roaming-Gebühren gibt, können die Klima-Teenies in Lausanne kein mobiles Internet nutzen.

5. Die Diskussionskultur kostet Zeit und Nerven

«Es ist schon schön, dass jeder immer über seine Gefühle reden kann», kommentiert ein Schweizer Teilnehmer. «Ich verstehe aber auch, dass andere mehr arbeiten wollen.» Die Krux: Die Graswurzelbewegung will, dass jeder gleichermassen zu Wort kommt. Nicht immer klappt das – auch hier gibt es Teilnehmer, die nach vorne drängen. Das führt bei sensibleren Teilnehmern zu Unmut. Und: Sobald jemand mit den Händen ein Dach über dem Kopf formt, bedeutet das «Ich fühle mich unwohl». Dann darf er sofort darüber sprechen – selbst im Plenum mit rund 450 Teilnehmern.

KOMMENTAR:
Die Greta Bewegung zeigt, dass eine Kampagne geführt werden muss. Nicht bei jedem Problem können wir basisdemokretisch stundenlang diskutieren und jede Meinungsverschiedenheit mit einem Palaver lösen.
Es bedarf Entscheide.  Nachdem die Medien die Auseinandersetzung veröffentlichten, wollte Greta nachher bei den Diskussionen keine Journalisten mehr dabei haben. Sie wurden ausgeladen. Das war ein gravierender Fehler.
Medien sind Multipikatoren auch bei Fehlern. Greta musste denn auch zurückkrebsen. Der Zoff verdeutlicht, dass die Bewegung ein buntes Konglomerat von unterschiedlichsten Weltverbesserern ist. Militante, emotionale usw. alle möchten auf den Klima-Zug springen und vom gelungenen Anschub profitieren.


Nächster Eklat am Klimagipfel
Greta lässt Journalisten aus dem Saal werfen

Am grossen Treffen der Klima-Jugend in Lausanne herrscht dicke Luft. Das scheint auch an Anführerin Greta Thunberg nicht spurlos vorbei gegangen zu sein. Die 16-Jährige liess heute  anwesenden Journalisten aus dem Saal werfen. Ich zitiere "persönlich.com":

Für die schlechte Stimmung verantwortlich seien die Medien, sagte  Thunberg am Freitag. Die Schwedin plädierte am letzten Kongresstag dafür, die Journalisten auszuschliessen, «weil sie es sonst darstellen, als hätten wir Streit».  Die Medien mussten den Saal verlassen – ohne weitere Begründung.
Diesen Fehlentscheid konnte nicht lange aufrechterhalten bleiben. 






Dienstag, 6. August 2019

Wahrnehmungsverzerrungen beeinflussen unser Denken




Tagtäglich wird unsere Wahrnehmung getäuscht und verzerrt

Beispiele aus der Medienwelt:



1.

Polizei-Grosseinsatz nach «Messerstecherei» am helllichten Tag
Afghane (22) und Brasilianer (34) nach Langstrassen-Streit in Haft (Blick)

2.
Der Schwertmörder kam als Flüchtling zu uns (Quelle Bild)
  

3.
Eritreer hat ein Kind vor den ICE gestossen.
Nachbarn von Habte A. zweifeln die vorbildliche Integration des Eritreers an. Der Mann, der am Montag in Frankfurt einen 8-jährigen Jungen in den Tod gestossen hat, galt als Musterbeispiel für eine gelungene Integration in der Schweiz.

Solche Meldungen in den Medien  haben die Asylthematik umgehend befeuert. Die sozialen Medien spiegeln die Stimmung in der Oeffentlichkeit.

Weshalb überschätzen wir solche einzelne Vorkommnisse?
Wir kennen verschiedene Phänomene  aus der Psycholgie, welche  unser Denken beeinflussen.
Bei unserer Wahrnehmung werden wir nicht nur durch Fakten - sondern auch durch Emotionen beeinflusst. Folgende Phänomene aus der Psychologie helfen uns, die Ueberbewertung von Einzelvorkommnissen besser zu verstehen:

Zur Verfügbarkeitsheuristik: Wir schätzen die Wichtigkeit oder Häufigkeit von Ereignissen  vor allem dann falsch ein, wenn  der seltene Fall mit konkreten Details im Bewusstsein verankert wird. Dadurch überschätzen die meisten Menschen die Wahrscheinlichkeit eines Verbrechens oder eines Flugzeugabsturzes, weil sie in den Medien  überproportional gut mit detaillierten Informationen über das Geschehnis versorgt werden. Obschon das Risiko beim Fliegen geringer ist als beim Autofahren, verzichten nach einem Unglück kurzfristig auf Flugreisen.

Zu den Mechanismen der Verfügbarkeitskaskade: Risiken werden vielfach überbewertet oder völlig ignoriert. Es fällt uns schwer, aussergewöhnliche Vorfälle richtig einzuordnen, deshalb kommt es  oft zu einer Verfügbarkeitskaskade. Ein Vorkommnis steht allen zu Verfügung und wird tagelang in den Medien thematisiert, wiederholt, kommentiert und dadurch verstärkt.
Das gilt für alle Bereiche. Sei es bei einer Tat eines Asylbewerbers oder bei Auftritten der Person Greta. Medien wirken als Verstärker. Sie können Dimensionen von Sachverhalten in der  Oeffentlichkeit verzerren.




KOMMENTAR:
Die Erkenntnis, dass Ereignisse von Medien und Oeffentlichkeit aufgeblasen werden können und dadurch unsere Wahrnehmung verzerren, darf nicht dazu führen, dass wir unliebsame Vorkommnisse zensieren oder bewusst unter den Teppich kehren.  Es gilt die Balance zu finden zwischen faktentreuer, recherchierter Information und stimulierenden Geschichten. Es ist falsch,  bei Verbrechen von Flüchtlingen die Herkunft der Täter zu verschweigen, nur weil Journalisten den Fremdenhass nicht schüren wollen. Die AfD profitierte von dieser "Zensur" in Deutschland und punktete nachher mit dem Begriff "Lügenpresse". Das Verschweigen war kontroproduktiv. Anderseits ist es auch gefährlich, Geschehnisse medial aufzukochen. Dies führt ebenfalls zu einer Verzerrung der Wirklichkeit.



FAZIT:
Das menschliche Gehirn ist so konstruiert, dass bei einmaligen, überraschenden Ereignissen, Verbrechen oder Unfällen, Kurzschlusshandlungen begünstigt werden. "Wir denken, dass der Verstand dazu da sei, die Wirklichkeit differenziert zu erkennen. Dies ist ein richtiges Ziel, aber die Evolution hat etwas dagegen" (Frank Urbanlok)
Das heisst: Wenn etwas Aussergewöhnliches passiert, will der Mensch rasch entscheiden, um handlungsfähig zu sein. Die Vernunft spielt in solchen Situationen keine Rolle. Das kommt gewissen Journalisten entgegen, die emotionalisieren. Die sozialen Meden veranschaulichen uns, dass dieser Mechanismus gut funktioniert. Angst und Wut sind ideale Treiber, um Menschen zu moblilisieren. Das gilt bei allen Themen: Fremdenfeindlichkeit, Umweltkatastrophen, Kernkraftwerken usw. Einzelfälle mutieren in der öffentlichen Diskussion zu einem allgemeinen Problem. Angeheizt von Medien und Blogs wird der emotionalisierte Ausnahmefall nicht mehr von der Vernunft gesteuert.
Dessen sollten wir uns ständig bewusst bleiben.




 

 

 

 

 

Sonntag, 4. August 2019

Die Macht der Gendermissionare (Artikel Persönlich)


Aus Angst vor den politisch Korrekten  verzichten viele auf den gesunden Menschenverstand und opfern die Sprachästhetik

Ich kenne einen Werber, der  wagt es nicht mehr, ein Wort zu schreiben, das  militante Feministinnen auf den Plan rufen könnte.
Eine Behörde eines Kantons wies ihm nämlich jedes Wort zurück, das nicht geschlechtsneutral geschrieben war. Die Auftraggeber dohten: Falls das Wort Fussgänger  nicht überall  ersetzt werde mit "die zu Fuss gehenden" müsste der Werber auf den Auftrag verzichten. Der gesunde Menschenverstand bleibt somit auf der Strecke. Obschon sich der Werber an der Sprachverstümmelung stört, ist er machtlos.  Er musste  die Sprache  maltraitieren. Er sagte mir : "Wenn ich Geld verdienen will, bleibt mir nichts anders übrig, als das Spiel mit der Sprachpolizistinnen mit zu spielen".  Er hatte zudem auf einem Flyer eine Person dunkelgrün eingefärbt. Das wurde ebenfalls zurückgewiesen, weil das dunkle Grün  zu rassistisch wirke. Es sei beinahe schwarz.
Man müsste eigentlich  davon ausgehen, dass sich der Ungeist der politischen Korrekten -  nach der Aera der militanten Spachpolizistinnen - allmählich gelegt hat und bei Formulierungen die Vernunft eingekehrt ist. Das Gegenteil scheint jedoch der Fall zu sein. Die Ueberkorrekten sind überaktiv. Sie wissen allein, was korrekt ist und üben konsequent Druck aus. Es gibt für sie bei der Genderfrage keine Toleranz. Wer  dem Druck dieser  Moralisten nicht nachgibt, muss es bitter büssen. Militante Tugendwächterinnen protestieren bei jedem  angeblich unkorrekten Wort so lautstark und  so lange, bis die Verantwortlichen klein beigeben. Behörden ändern sogar Reglemente und Spielregeln. Sie kuschen. Der gesunde Menschenverstand bleibt auf der Strecke. Die Verschandelung der Sprache wird in Kauf genommen.


Ich zitiere Literaturnobelpreisträger Czeslaw Milosz (Quelle NZZ E Papier vom 29.4.2019):

Der Ungeist der politischen Korrektheit metastasiert sich gerade durch Universitäten, den Kulturbetrieb, Redaktionsstuben bis hin in die Politik.

Aus Sicht der Political-Correctness-Bewegung steht die Wahrheit in Form der Doktrin bereits fest, weshalb sich Debatten im Grunde erübrigen. Der Debattenraum wird im Namen einer Ideologie somit erst teilprivatisiert und dann schrittweise universalisiert, bis der Privatstandard der Doktrin als einzig neuer zulässiger Meinungskorridor erscheint. Nietzsche hat in seiner «Genealogie der Moral» von der «creatio ex nihilo» der moralischen Begriffe gesprochen. Der Moralist trägt seine Vorurteile in den Eingeweiden. In einer anmassenden Deutungsmacht über korrekte Begriffe wird eine Einteilung in gute Kollektive (LGBT, Frauen, marginalisierte Gruppen) und schlechte Kollektive (alte weisse Männer, Personen rechts der Mitte) vorgenommen, welche mancherorts über Zulassung zu öffentlichen Debatten entscheidet. Die latente Androhung von Shitstorms oder Karrierenachteilen resultiert in einer Narkotisierung des Debattenraums und einer Omertà der Intellektuellen. (Ende Zitat)


Die Sprachpolizistinnen bringen es erstaunlicherweise fertig, dass unzählige Schulen, Spitäler, Aemter und Behörden bereit sind, die Sprachzerstörung in Kauf zu nehmen. Alle scheinen zu resignieren. Man will wohl nicht mit der Political-Correctness-Bewegung anlegen. Man hofft sie mit Nachgeben ruhig zu stellen.
Nachgeben ist angeblich bequemer, als sich gegen die Sprachzerstörer zu wehren und sich für eine korrekte Sprache einzusetzen.

Selbst Germanisten, Sprachwissenschafter und Sprachexperten geben derzeit klein bei, wenn unsinnige Formulierungen gefordert werden. Die Sprache ist aber  ein so hohes Gut, das wir pflegen sollten.

Bei all den unsinnigen, kuriiosen Formulierungen vermissen wir den Aufschrei von den vernünftigen Sprachwissenschafter.
Anstatt die gedankenlose Gendersprache zu stoppen, werden jedoch die abartigen Formulierungen vielerorts  übernommen und  verankert.
Bei der Ringierpresse gibt es beispielsweise keine Fussgängerstreifen mehr. Wir lesen stets von Zebrastreifen, obwohl die Markierung für Fussgänger und nicht für Zebras bestimmt sind. Es gibt weder eine "Gästin" noch Studierende. Denn diese wären ständig  am Studieren, Wenn sie etwas anderes tun, sind sie nach wie vor Studenten.
Das Binnen I bei StudentInnen kann nicht gelesen werden, wie  auch die eingeführten Sternchen. Beides ist sprachlich falsch. (Geschriebendes muss stets auch gelesen werden können!)
Das ständige Verdoppeln wie "DIe Lehrerinnen und Lehrer haben den Schülerinnen und Schüler in Erinnerung gerufen, dass sie immer den Zebrastreifen benutzen müssen." widerspricht dem Prinzip der Kürze und der Verständlichkeit,
Kürze ist ein wichtiger Verständlichkeitshelfer.
Die Sprachsektierer können   ihre Früchte ernten, die sie gesät haben.Man hoffte, die Schweiz bleibe gegenüber dem Visrus Sprachmissionaren immun. Das Gegenteil ist leider der Fall.
Groteske Formulerungen werden toleriert:
Liebe Kinderinnen und Kinder....
Die wenigsten der Reisendinnen.....
Hans der  Hebammer.....
Göttin sei Dank...
Menschin
Gästin
usw.



Peter Thomi schrieb schon vor Jahren in der NZZ am Sonntag einen treffenden Leserbrief:

************

Wie die Sprache vor die Hündinnen geht
Zur "geschlechtsneutralen" Sprache

Bei den Giraffen gibt es keine Männchen, die Giraffe ist weiblich. Ein Weib ist keine Frau, das Weib ist sächlich. Eine Frau ist kein Mensch, der Mensch ist männlich. (Also Menschin?) Logisch. Würde man einsehen und akzeptieren, dass die von der Sprache verwendeten Genera sich nicht mit dem Geschlecht des Gemeinten decken müssen, dann wäre der Sprachspuk endlich vorbei, und es gäbe wieder Studenten statt "Studierende", Konsumenten statt "Konsumierende", Hörer statt "Hörende", Leser statt "Lesende" und "Fussgänger" statt "Gehende". Dann würde auch in den Medien und an den Universitäten wieder das Selbstverständliche gelten: Das grammatikalische, im Wörterbuch verzeichnete Geschlecht, Maskulinum hin oder her, ist nicht das biologische. Dann fühlen sich alle, Feminismus hin oder her, wieder gleichermassen angesprochen, sofern die Wendung es nicht ganz klar anders bestimmt. Und das "mitgemeint" oder "nicht ausdrücklich genannt" kann getrost entsorgt werden: im sprachhistorischen Kuriositätenkabinett. 



 
 **********

Fazit:
Solche Gleichmachungsbemühungen stören den Lesefluss und widersprechen eindeutig der Sprachästhetik. Sie führen eigentlich zu einer  sprachlich unkorrekten Sprache.
DieMediensprache sollte kurz und knackig sein. Doch führt der interne Kodex für eine gesclechtsneutrale Sprache zum Gegenteil. Es  gäbe die Möglichkeit, bei einer Aufzählung einmal die männliche und einmal die Webliche Form zu wählen. Ferner gibt es korrekte Kollektivbezeichungen wie "das Publikum". Andrea Vetschs Versuch das Wort "Kund*innen" mit einer Pause nach dem d das Gendersternchen zu artikulieren. Damit hat sie das Dilemma nicht gelöst. Mediensprecherin Wenger (SRF) betont richtigerweise: "Mit der gendergerechten Sprache darf die Verständlichkeit nicht leiden. Auch die Eleganz der Sprache darf nicht missachtet werden."
aus Sicht der Chefredaktion wurde beim "Kund*innen" Beispiel dieses Prinzip verletzt, weil es das Publikum irritiert.
Wir sehen: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Es gibt verschiedene Redaktionsstuben, da ist der gesunde Menschenverstand noch nicht dem Wunsch von militanten Gendermissionarinnen geopfert worden. Ich wünsche mir mehr Mut zum Widerstand gegen sprachlich eindeutig sinnwidrigen Formulierungen.  





Sprachsprechstunde (Quelle: Tagi)

Scarlett Johansson ist super, gell?

Martin Ebel über ein Versicherungspartikelchen, das wir so häufig gebrauchen wie kaum ein anderes Wort.

Die Versicherungsfrage gibt es in vielen Varianten: «gelt», «gelle», «gä» oder «gäu». (Video: Tamedia)