Montag, 24. Dezember 2018
Eine Klatsche für den Qualitätsjournalismus
Die NZZ am Sonntag wurde mit dem Q als Siegerin des Qualitätsjournalismus bei den Sonntagszeitungen gekürt und nun lesen wir:
Während mehrerer Jahre hat «Spiegel»-Journalist Claas Relotius seine Leserinnen und Leser getäuscht. Unter anderen hat er Hauptdarsteller frei erfunden oder Handlungen aufgebauscht. Vergangene Woche hat das deutsche Nachrichtenmagazin den Betrugsfall publik gemacht (persoenlich.com berichtete). Die Medienbranche reagierte erschüttert.
Auch in der Schweiz veröffentlichte der 33-jährige deutsche Reporter seine Texte – so auch in der «Weltwoche» und der «NZZ am Sonntag». Wie die NZZaS am Mittwoch gegenüber persoenlich.com ankündigte, unterzog die Redaktion die sechs Artikel einem Faktencheck. Eine erste Überprüfung dieser Texte habe den Manipulationsverdacht bestätigt, schreibt die «NZZ am Sonntag» (Artikel kostenpflichtig). Mindestens zwei der sechs zwischen 2012 und 2014 erschienenen Texte würden fingierte Angaben enthalten.
In der Reportage «Gangster’s Paradise», erschienen am 8. April 2012, berichtete Relotius über die norwegische Gefängnisinsel Bastoy. Am Ende des Artikels beschrieb er den Gefangenen Per Kastaad, der um eine Verlegung in ein anderes Gefängnis ersuchte. Doch Per Kastaad ist reine Fiktion, wie die Recherche der NZZaS zeigt. «In unseren Aufzeichnungen gibt es keinen Per Kastaad und keinen Gefangenen mit ähnlich klingendem Namen», teilte der Gefängnisdirektor Tom Eberhardt der Zeitung mit.
Unwahrheiten enthält auch die NZZaS-Reportage «Auge um Auge», ein Text über die Blutrache in Albanien, erschienen am 9. Dezember 2012. Auch in diesem Fall erfand der Reporter einen seiner Hauptdarsteller, den er angeblich bei der Arbeit begleitete. Die Existenz der anderen Protagonisten in der Geschichte zu überprüfen, sei bis jetzt nicht gelungen. Und: «Vielleicht wird das nie gelingen», so die NZZaS. (Quelle: Persönlich.com)
LINK:
Während mehrerer Jahre hat «Spiegel»-Journalist Claas Relotius seine Leserinnen und Leser getäuscht. Unter anderen hat er Hauptdarsteller frei erfunden oder Handlungen aufgebauscht. Vergangene Woche hat das deutsche Nachrichtenmagazin den Betrugsfall publik gemacht (persoenlich.com berichtete). Die Medienbranche reagierte erschüttert.
Auch in der Schweiz veröffentlichte der 33-jährige deutsche Reporter seine Texte – so auch in der «Weltwoche» und der «NZZ am Sonntag». Wie die NZZaS am Mittwoch gegenüber persoenlich.com ankündigte, unterzog die Redaktion die sechs Artikel einem Faktencheck. Eine erste Überprüfung dieser Texte habe den Manipulationsverdacht bestätigt, schreibt die «NZZ am Sonntag» (Artikel kostenpflichtig). Mindestens zwei der sechs zwischen 2012 und 2014 erschienenen Texte würden fingierte Angaben enthalten.
In der Reportage «Gangster’s Paradise», erschienen am 8. April 2012, berichtete Relotius über die norwegische Gefängnisinsel Bastoy. Am Ende des Artikels beschrieb er den Gefangenen Per Kastaad, der um eine Verlegung in ein anderes Gefängnis ersuchte. Doch Per Kastaad ist reine Fiktion, wie die Recherche der NZZaS zeigt. «In unseren Aufzeichnungen gibt es keinen Per Kastaad und keinen Gefangenen mit ähnlich klingendem Namen», teilte der Gefängnisdirektor Tom Eberhardt der Zeitung mit.
Unwahrheiten enthält auch die NZZaS-Reportage «Auge um Auge», ein Text über die Blutrache in Albanien, erschienen am 9. Dezember 2012. Auch in diesem Fall erfand der Reporter einen seiner Hauptdarsteller, den er angeblich bei der Arbeit begleitete. Die Existenz der anderen Protagonisten in der Geschichte zu überprüfen, sei bis jetzt nicht gelungen. Und: «Vielleicht wird das nie gelingen», so die NZZaS. (Quelle: Persönlich.com)
LINK: