Arthur Honegger äussert auf Twitter seine private politische Meinung. Das müsste SRF unterbinden, findet Kommunikationsexperte Ferris Bühler.
Kritisiert Trump regelmässig: SRF-Mann Arthur Honegger.
SVP-Nationalrat
Claudio Zanetti ist das ein Dorn im Auge: Meinungen von
SRF-Journalisten seien Privatsache. «Er darf von mir aus daheim eine
Trump-Voodoo-Puppe mit gelben Haaren halten und mit dem Beil auf ihr
herumhacken.»
Honegger
ist News-Anchor bei «10vor10». Zuvor war er mehrere Jahre lang
US-Korrespondent und leitete das SRG-Büro in Washington DC.
SRF-Mediensprecher Stefan Wyss sieht kein Problem darin, dass sich der 39-Jährige politisch äussert, wie er gegenüber Nau.ch erklärt. Honeggers Twitter-Account sei ein «publizistisch eigenständiger Auftritt, bei dem er klar deklariert, dass er für sich selbst redet und nicht für SRF». Kommunikationsexperte Ferris Bühler sieht das anders.
Strikte Trennung zwischen Politik und Unterhaltung
In
Honeggers Fall sei es nicht möglich, eine klare Trennung zwischen
privater und öffentlicher Person zu machen. «Er wird auch abseits von
‹10vor10› automatisch als Person wahrgenommen, die politische Inhalte
vermittelt», erklärt Bühler im Gespräch mit 20 Minuten.
Aus diesem Grund sei es nicht das Gleiche, wenn News-Anchor Honegger sich politisch äussere, wie wenn ein Moderator aus dem Unterhaltungsbereich seine Meinung teile. «SRF sollte klar trennen: Mitarbeiter von Sendungen, die Politik thematisieren, sollten sich privat nicht politisch äussern dürfen.»
«Tweets sind unterhaltsam»
Der Fehler liegt gemäss Bühler demnach nicht bei Honegger, sondern bei SRF. «Er gehört zu einer neuen Generation von SRF-Moderatoren. Es ist für sie selbstverständlich, Social Media zu nutzen. Darauf ist SRF nicht vorbereitet, es hat seine Hausaufgaben nicht gemacht.» Das Medienhaus müsse seine Mitarbeiter viel besser schulen.
Dennoch sieht Bühler auch bei Honegger ein Stück weit Verantwortung: «Seine Tweets sind sehr unterhaltsam. Aber er steht in einem der grössten Schaufenster von SRF, deshalb muss er aufpassen, was er macht."
Aus diesem Grund sei es nicht das Gleiche, wenn News-Anchor Honegger sich politisch äussere, wie wenn ein Moderator aus dem Unterhaltungsbereich seine Meinung teile. «SRF sollte klar trennen: Mitarbeiter von Sendungen, die Politik thematisieren, sollten sich privat nicht politisch äussern dürfen.»
«Tweets sind unterhaltsam»
Der Fehler liegt gemäss Bühler demnach nicht bei Honegger, sondern bei SRF. «Er gehört zu einer neuen Generation von SRF-Moderatoren. Es ist für sie selbstverständlich, Social Media zu nutzen. Darauf ist SRF nicht vorbereitet, es hat seine Hausaufgaben nicht gemacht.» Das Medienhaus müsse seine Mitarbeiter viel besser schulen.
Dennoch sieht Bühler auch bei Honegger ein Stück weit Verantwortung: «Seine Tweets sind sehr unterhaltsam. Aber er steht in einem der grössten Schaufenster von SRF, deshalb muss er aufpassen, was er macht."
Insbesondere die Tatsache, dass der News-Anchor seine politische Meinung nicht einfach stehen lasse, sondern seinen Kritikern auf Twitter rege antworte, sei nicht die richtige Strategie. «Honegger lässt sich so auf ein sehr tiefes Niveau herab.»
«Recht auf freie Meinungsäusserung»
Die 20-Minuten-Leser fällen in der Angelegenheit ein klares Verdikt: Rund 60 Prozent der über 19'000 Menschen, die bei unserer Umfrage teilgenommen haben, sind der Ansicht, dass SRF-Moderatoren sich politisch äussern und Stellung beziehen sollen – solange sie klarmachen, dass es sich dabei um persönliche Meinungen handelt. Nur 30 Prozent finden solche Äusserungen auf Social Media deplatziert.
Social-Media-Experte Manuel P. Nappo, Leiter des Instituts für Digital Business an der HWZ, sieht das genauso: «Es sind ja schliesslich freie Menschen, die ein Recht auf freie Meinungsäusserung haben.» Entscheidend sei dabei, dass die prominenten Kommentatoren auch voll hinter ihren Meinungen stehen.
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