Freitag, 31. August 2018

Krisenkommunikation im Vatikan

Kommunikation ist Chefsache -
auch im Vatikan





In heiklen Situationen können Führungskräfte nicht einfach abtauchen. Dies gilt auch für den Papst.
Auch der Pontifex unterliegt  den Kommunikationsgrundsätzen im Umgang mit der Oeffentlichkeit.
In schwierigen Zeiten fällt es allen Chefs schwer, sich bei  Negativem  angemessen zu äussern.
In Krisensituationen dürfen sie Probleme nicht aussitzen in der Hoffnung, die Medien hätten  neuere wichtigere Themen zum beackern.
Es ist  offensichtlich, dass der beliebte Papst mit dem Image der Volksverbundenheit und Bescheidenheit als Oberhaupt der katholischen Kirche bei den Missbrauchsfällen  zu spät gehandelt und Fehler gemacht hat.
Er gibt  diese Fehler auch im Brief an „das Volk Gottes“ zu. Er und mit ihm die Kirche habe bei den Missbrauchsskandalen „nicht rechtzeitig gehandelt“.
KOMMENTAR:
Dieses Schuldeingeständnis, verbunden mit einer Bitte um Verzeihung, ist noch kein Befreiungsschlag, zumal es wie  zu spät und erst auf Druck erfolgt.
Schweigen, beschwichtigen, Probleme unter den Teppich kehren ist immer kontraproduktiv. Nur Lügen wären als Verteidigungsstrategie noch schlimmer.
Wenn Kommunikation Chefsache ist, darf dieser in heiklen Situationen nicht schweigen oder keine Stellung beziehen, gar seinen Mediensprecher für sich sprechen lassen.
Nach den jüngsten Vorwürfen des ehemaligen päpstlichen Nuntius von Washington, Carlo Maria Viganò, der Papst Franziskus schwer belastet, stehen dem Papst turbulente Zeiten bevor.

Illustration aus Blick:

Bildergebnis für Papst im Gegenwind




HAT DER PAPST VON DEN UNTATEN DES EX-KARD. THEODORE McCARRICK SCHON 2013 GEWUSST OHNE IHN ZU SANKTIONIEREN?
Genau das behauptet der hochrangige, ehemalige Vatikanbotschafter in seinem schockierenden Memorandum. 
Tatsächlich kursierten seit  2000 Gerüchte oder Hinweise, wonach der amerikanische Geistliche sich an Seminaristen vergangen haben soll. Erst 2018 kam eine Untersuchungskommission der New Yorker Erzdiözese zum Schluss, dass McCarrick auch einen Minderjährigen missbraucht hat. In der Folge wurden in den Medien zahlreiche weiter Fälle aufgerollt. Franziskus entzog dem 88 jährigen darauf hin im Juni die Kardinalswürde und zwang ihn, in Klausur zu gehen. Es war eine präzendenzlose Strafe, die nach Viganò bereits Papst em. Benedikt XVI. verhängt hatte, die aber praktisch nicht umgesetzt wurde.
Mitte August folgte dann der gravierende Pennsylvania Grand Jury Bericht, der offen legte, dass während 70 Jahren 300 Priester über 1000 Kinder und Jugendliche missbraucht hatten. 
Bei seinem Chile-Besuch verteidigte Papst Franziskus den umstrittenen Bischof Barròs, den er  gegen den Einspruch der chilenischen Bischöfe ernannt hatte und sprach von Verleumdung. Barròs wurde eine Mitwisserschaft im grössten Missbrauchsskandal des Landes (Fernando Karadima) vorgeworfen. Nach einer Empörungswelle von Missbrauchsopfern und einer Intervention von Kard. O´Malley, Vorsitzender der vatikanischen Missbrauchskommission, musste der Papst einlenken. Er leitete eine Untersuchung durch den päpstlichen Sondergesandten Erzbischof Charles Scicluna ein. Es zeigte sich, dass Papst Franziskus mit seiner eigenen Einschätzung im Unrecht war.
Jason Berry, ein Investigativ-Journalist hat mehrere Bücher über den Vatikan geschrieben. Er ist der Meinung, dass dies das erste Mal sei, dass ein Papst von innen, aus der Hierarchie der Kirche, beschuldigt wird einen Sexualstraftäter wie den aus dem Kardinalskollegium entlassenen Erzbischof McCarrick gedeckt zu haben. Deshalb ist das elfseitige, detaillierte Memorandum von Viganò  so eine grosse Sache.
Und zu dieser grossen Sache will jedoch Papst Franziskus  nichts sagen!
Auf dem Rückflug von Irland antwortete er auf die Frage einer Journalistin zu von Viganò vorgebrachten Anschuldigungen: „Ich werde dazu kein einziges Wort sagen“. Er vertraue auf die journalistische Kompetenz, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen: „Lesen Sie es aufmerksam durch und bilden Sie sich selbst ein Urteil!“
Vollständiges Zitat:


"Ich habe die Erklärung heute Morgen gelesen, und ich muss Ihnen aufrichtig sagen, dass ich Ihnen und all denen, die daran interessiert sind, dies sagen muss: Lesen Sie die Erklärung sorgfältig durch und treffen Sie Ihr eigenes Urteil", antwortete er. "Ich werde kein einziges Wort dazu sagen." (Ende Zitat)

Analyse:
Da der Papst die Anschuldigungen Viganòs nicht explizit dementiert, bleiben sie im Raum stehen. Andere müssen das Geschäft erledigen, sie zu verifizieren, während er sie aufgrund seines eigenen Wissens als erster beurteilen könnte. 


PAPST ZIEHT SEINE AUSSAGE ZUR HOMOSEXUALITAET ZURUECK

Mit seinem  Hinweis auf die Möglichkeit psychiatrischer Mittel bei der Begleitung von homosexuellen Kindern, kam Franziskus zusätzlich unter Druck. Der Papst hatte auf dem Rückflug von Irland nach Rom vor Journalisten gesagt, wenn sich Homosexualität schon in der Kindheit zeige, gebe „es viel, das mit Psychiatrie gemacht werden kann, um zu sehen, wie die Dinge liegen“
Nach der heftigen Kritik vor allem von Seiten der Homosexuellenverbände hat der Vatikan  die päpstliche Stellungnahme zensiert und den  Hinweis auf die Psychiatrie  gestrichen, obwohl das Interview im Internet jederzeit heruntergeladen werden kann. 
KOMMENTAR:
Dazu ist  anzumerken. Bei Interviews gilt das gesprochene Wort! Einmal ausgedrückt, bringt man die Paste nicht mehr in die Tube zurück!

PAPST: GEGEN SKANDALE UND SPALTUNG HELFEN SCHWEIGEN UND GEBET
Laut CSI-schweiz.ch begegnet man aus Sicht von Papst Franziskus Skandalen und Spaltungsversuchen am besten mit Schweigen und Gebet. "Mit Menschen, die keinenguten Willen haben, mit Menschen die nur Skandal suchen, die nur Spaltung suchen, die  nur Zerstörung suchen, auch in Familien, da braucht es Stille und Schweigen. Und es braucht auch das Gebet", sagte das Krichenoberhaupt am Montag, den 3. September im Morgengebet im vatikanischen Gästehaus Santa Marta.

KOMMENTAR: 
Schweigen kann tatsächlich in seltenen Fällen richtig sein. Wenn Ruhe eingekehrt ist, dürfen wir  Skandale nicht unnötig aufwärmen, indem wir  von uns aus auf sie zurückkommen. Aber  bei einer Skandalierung dürfen wir nicht schweigen. Wer ungerechtfertige Vorwürfe nicht stoppt oder zurückweist, nimmt in Kauf, dass er sie mit schweigen akzeptiert.

 
FAZIT:

Kommunikationskompetenz muss vom Chef ausgehen. Alles andere ist unglaubwürdig.
Auch der Papst sollte folgende  Punkte beachten:

1. Der Chef muss schnell sein und durch klare Stellungnahmen Gerüchten und ihrer Verbreitung vorbeugen oder sie stoppen.
Noch besser ist eine zeitnahe umfassende Kommunikation, die  nicht mehr korrigiert werden muss, sodass sich die Oeffentlichkeit selbst ein Bild machen  und weitere oder falsche Presseberichte richtig einordnen kann. Der Wissensvorsprung ist im medial ausgefochtenen Powerplay das grosse As, das sticht.

2. Das Kommunikationsmittel muss sorgfältig ausgewählt werden

Am glaubwürdigsten und wirksamsten ist die persönliche mündliche Stellungnahme. Schweigen ist selten richtig. Wenn man schweigt, muss mindestens begründet werden, warum man dies tut. Sonst ist Schweigen kontraproduktiv und ein Zeichen von Schwäche.



3. Lügen sind ein No-Go
Auch Halbwahrheiten, Vermutungen, Hypothesen, Spekulationen sind nicht hilfreich: „Vermutlich werden wir…“.

Nur Fakten zählen. Man kann sagen, dass man sie noch nicht alle kenne. Auch können weitere Informationen angekündigt werden, und wann sie zu erwarten sind. 
Was wir aus den Fehlern der Vatikankommunikation lernen können:
Späte Einsicht kommt schlecht an, wo man sie voraussetzen dürfte! Es muss zeitnah gehandelt und faktenbasiert informiert werden. Bei unsnicherer Faktenlage  kann auf laufende Untersuchungen hingewiesen und spätere, sicherere Informationen in Aussicht gestellt werden. Es darf gesagt werden, dass "wegenaufender Ermittlungen vorläufig nichts gesagt werden kann. In schwerwiegenden Situationen ist Kommunikation Chefsache, sein Schweigen kommt allgemein schlecht an. Nachträgliche Klitterungen der eigenen Stellungnahmen mindern die Glaubwürdigkeit und Autorität.

Sonntag, 26. August 2018

Schlagerexperte Heck ist tot


KOMMENTAR:
Was mich bei Heck faszinierte:
Der Schnellsprecher war medienrhetorisch eloquent und hatte eine gute Stimme,
obschon er als Kind nach einem Bombenangriff stotterte.
Mit eisernem Training brachte er die Behinderung weg.

Dieter Thomas Heck - Es ist Mitternacht, John - YouTube

https://www.youtube.com/watch?v=K0v3HGUVrFI
07.09.2010 - Hochgeladen von Schlagermusikgirl27
Dieter Thomas Heck - Es ist Mitternacht, John (1981)

Samstag, 25. August 2018

Alles ist nicht schlecht, was nur HALB ist

Halbpatzig oder "Dies ist nur eine halbe Sache" klingt negativ.

"Der Start ist die halbe Miete", klingt hingegen positiv.

Ehemänner haben eine bessere Hälfte.
Das Glas kann zwar halb leer, aber auch halb voll sein.
Für die Bayern hat sich die Halbe als sehr segensreich erwiesen.

Der Witz zum Thema halb:

Der Lehrer fordert Fritzchen auf zu schätzen, wie hoch das Schulgebäude ist. "1,40 m", antwortet Fritzchen. "Wie hast du dein Ergebnis berechnet", fragt der Lehrer. "Ich messe 1,50 m und die Schule steht mir bis zum Hals." Über die freche Antwort verärgert, bringt der Lehrer Fritzchen zum Schulleiter: "Wie alt bin ich?", fragt der Direktor. "66!", sagt Fritz. "Das ist die Wahrheit, woher weißt du das?" "Mein Nachbar ist ein Halbidiot und der ist 33!"


Donnerstag, 23. August 2018

Alpsegen

Video «Alpsegen auf der Alp Sigel» abspielen

Alpsegen auf der Alp 

0:54 min, vom 23.8.2018

Alpsegen
(Abend-Gebettruf)
Ave ,Ave Maria!
Es walte Gott und Maria!
Der Name des Herrn sei gebenedeit
Von nun an bis in Ewigkeit!
Vieh und Alpen, Leut’ und Land
Gott schütze und segne seine Hand!
Ave Maria, sei gegrüsst,
Die du voll der Gnade bist!
Unter den Frauen bist du benedeit
Und dein Kind Jesus in Ewigkeit.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
Bitte für uns arme Sünder, jetzt
Und in der Stunde unserens
Absterben, Amen!
Ave, Ave Maria!
Es walte Gott und Maria!
Sankt Josef, Anton und Wendelin,
Sankt Lukas, Matthäus und Markus,
Und Sankt Johannes der Evangelist,
Der beim Kreuze des Herrn gestanden ist.
Und die Engel und Heiligen alle,
Sie sollen uns gnädig bewahren
Vor Übel, Unglück und Gefahren,
An Leib und Seele, an Hab und Gut,
Das liebe Vieh auch halten in treuer Hut,
Und was sonst zur Alp gehören tut.
Vor Hagel, Blitz und Wetterstrahl,
Und vor den bösen Geistern all.
Schütze’ uns Gott jetzt und alle Zeit!
Ave, Ave Maria!
Es walte Gott und Maria!
Gelobt sei Jesus Christ in alle Ewigkeit!
In alle Ewigkeit. Amen.
Hierauf bete sofort im Stillen für die armen Seelen
Im Fegfeuer ein Vater unser und Ave Maria

Dienstag, 21. August 2018

Moderieren aber wie?


Moderationsprozesse im Alltag

von Marcus Knill
 
Zum Begriff MODERIEREN:


Wer als Moderatorin oder Moderator eine Sitzung, ein Gespräch, eine Diskussion oder Veranstaltung moderieren muss, sollte wissen, was MODERAT heisst:
 
Moderat heisst gemässigt.

Der Moderator hat eine gemässigte, neutrale Haltung einnehmen. 

NEUTRAL heisst:

- Nicht Partei ergreifen
- Beiträge nicht werten!
- Möglichst alle zu Wort kommen lassen.
- Der Moderator hat eine Machtposition. Bei den Prozessen (Ablauf) darf er eher autoritär agieren 
- Inhaltlich muss er aber darauf verzichten, seine Position einzubringen. Es gibt keine Wertung der Beiträge des Leiters. Schwierig ist das Moderieren in Teams, wenn der Moderator auch Teammitglied ist (Siehe in der Dokumentation "Team und Kommunikation" --> Leiten im Team.

LINKS:

rhetorik.ch aktuell: Moderieren heisst, andere zum Reden zu bringen

Im Buch "Team und Kommunikation" wird auf diese besonders heikle Form der Gesprächsleitung hingewiesen: Wenn ein Moderator auf der Prozessebene leiten muss ... www.rhetorik.ch/Aktuell/09/05_29/index.html - Cached - Simila

Appreciative Inquiry

10. März 2002 ... So wie die Wildgänse sollten wir uns ebenfalls ins Team ... Team und Kommunikation · Appreciative inquiry homepage · www.thinbook.com ... www.rhetorik.ch/Appreciative/Appreciative.html - Cached - Similar

Die Moderation in elektronischen Medien ist anspruchsvoll und bedarf einer besonderen Ausbildung.



rhetorik.ch aktuell: Vorbildlicher Moderationsstil von Christine Maier

19. Jan. 2005 ... Christine Maier hat am "Zischtigclub extra" nach der Flutkatastrophe überzeugt. Für uns war es eine der besten Moderationen, die wir im Club ... www.rhetorik.ch/Aktuell/05/01_19.html - Cached - Similar

Die VORBEREITUNG ist die halbe Miete


- Themen
- Traktandenliste (roter Faden, Ziel formulieren)
- Zeitbudget


-Teilnehmerkreis?
- Rahmenbedingungen, wie
. Raum
. Sitzordnung
. Utensilien
. Medien
. Tische
. Heizung/Lüftung
. Störquellen
- Antizipieren (Wie verhalte ich mich, wenn...)
Was gebe ich den Teilnehmern vorgängig 
als Spielregeln bekannt?

z.B.
Nur eine Person redet
Alle fassen sich kurz

LINKS:

Mut zum Vereinfachen

Alpha Artikel vom Juli 2005: Mut zum Vereinfachen. www.rhetorik.ch/Vereinfachen/Vereinfachen.html - Cached - Similar

- Sprachregelung: "Ich" statt "Man" Aussagen

 
MODERIEREN heisst auch:

- Leiten (sich durchsetzen)
- Intervenieren/lenken


Link:


  1. TTT-Formel als Lenkungstechnik

    28. Juli 2007 ... Wir haben bei Ueli Maurer und Hansjörg Fehr verschiedentlich festgestellt, dass beide in Interviews die TTT - Formel geschickt anwenden. ... www.rhetorik.ch/TTT/TTT.html - Cached - Similar

- (Zum roten Faden zurückführen)
- Mit Konflikten umgehen können
- Klären
- Fragen
- Zuhören
- Visualisieren (auch mit Worten), skizzieren

 
Link:

rhetorik.ch aktuell: Sinnvoll Kommunizieren

Sinnvoll Kommunizieren. Rhetorik.ch Artikel zum Thema: Wortwirkung · Wort und Bild. Wer so schreibt oder so redet, dass man das Gesagte mit den äusseren ... www.rhetorik.ch/Aktuell/08/06_11/index.html -Cached - Similar

- Zeit managen
- Das Wesentliche herausschälen und auf den Punkt bringen (Zusammenfassen)

Eine Kernbotschaft
So machen Sie die Kommunikation einzigartig: Sie nehmen nur eine Kernbotschaft Sie verknüpfen diese Botschaft mit nur
  • Einem Bild
  • Einer Analogie
  • Einer Geschichte
  • Einer Erzählung
  • Einem Beispiel
Reden Sie einfach und adressatengerecht, so dass Sie alle verstehen. Im Unterricht oder einer Diskussion stellen nur eine Frage. Wenn Sie vor mehreren Leuten reden, sprechen Sie immer nur mit einer Person länger als nur 5 Sekunden. Wenn Sie sich verändern und verbessern, arbeiten Sie jeweils nur an einem Lernpunkt oder Lernbild. Sich auf einen Punkt, eine Sache konzentrieren können, bringt Erfolg. Dieses Fokussieren hat etwas mit Achtsamkeit zu tun und ist beim Zuhören wichtig. Wenn Sie die Zahl Eins in der Kommunikation beherzigen, wird das Kommunizieren viel einfacher und Sie werden sehen: Ihr Ausdruck wird künftig einen Eindruck hinterlassen.

Eine Moderatorin ist eine PERSOENLICHKEIT. 
Sie...


- kennt die eigenen Stärken und Schwächen
- kann frei reden und skizzieren
- muss die Anwesenden wertschätzen (weiss, was ACHTSAMKEIT heisst)
- kennt die wichtigsten Interventions-, Frage-, Visualisierungs- und Lenkungstechniken
- hat die Prinzipien des Moderierens geübt

Die WICHTIGSTEN GESTALTUNGSINSTRUMENTE der Moderationsmethoden sind:

Die wichtigsten Gestaltungsinstrumente sind:
FRAGE- und ANTWORTMETHODEN (Dialogik)
VISUALISIERUNG




LINKS:


Diskutieren heisst auch erörtern. Das Wort kommt vom lateinischen discutere, das auch die Bedeutungen zerschlagen, auseinandersetzen, zerlegen hat. Rudolf ...
www.rhetorik.ch/Diskussion/Diskussion.html
Diskutieren heisst, ein Thema zerlegen. Verschiedene Sichten werden ausgetauscht. Der Moderator will nicht in erster Linie den Konsens. Es gibt verschiedene ...
www.rhetorik.ch/Auftreten/Diskussion.html


Montag, 20. August 2018

Kreuz wegretouchiert

Kreuz zensuriert – aus Rücksicht auf Touristen?

Auf einem Bild von Lugano Tourismus wurde ein Kreuz aus der Aussicht vom Monte San Salvatore wegretuschiert. Einen Leser bringt das in Rage.


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Dieses Bild fand sich im Mediendossier von Lugano Tourismus. Es fehlt das Kreuz auf dem Dach der Kirche.

Der Monte San Salvatore gilt als Zuckerhut der Schweiz. Dem beliebten und «jahrhundertealten Wallfahrtsort» ob Lugano widmete kürzlich Blick.ch einen Artikel – mitsamt Bild von der Plattform, die eine grandiose Aussicht auf den Luganersee bietet.
Das Bild machte Alfred Ackermann stutzig: «Das Bild wurde manipuliert. Es fehlt das Kreuz der kleinen Kirche auf dem Berg!» Aufgefallen sei es ihm, weil er selbst auf dem Monte San Salvatore gewesen und auf ebendieser Terrasse gestanden sei. «Ich habe ein Erinnerungsfoto geschossen. Dabei schaffte ich es nicht, ein Bild ohne das Kreuz zu machen.»

Rücksicht auf muslimische Touristen?
Obwohl er nicht sonderlich religiös sei, sei die Retusche nicht korrekt, sagt Ackermann. Es sei falsch, die christliche Tradition zu verleugnen – möglicherweise aus Rücksicht auf Touristen anderer Religionen. «Man stelle sich vor, irgendwo würde ein Halbmond oder ein Davidstern wegretuschiert. Der Aufschrei wäre riesig.»
Recherchen von 20 Minuten zeigen, dass das Bild tatsächlich manipuliert wurde. Im Original ist das Kreuz prominent zu sehen, dafür wurde ein Schweizerkreuz auf den Rucksack der abgelichteten Wanderin montiert (siehe Bildstrecke). Das Foto wurde unter anderem von Lugano Tourismus weiterverbreitet und tauchte bis zur Anfrage noch in einem Mediendossier der Tourismusorganisation auf.
Keine Erklärung
Eine Erklärung dafür, wer das Kreuz mit welcher Motivation zum Verschwinden gebracht hat, bleibt Lugano Tourismus auch auf Nachfrage schuldig: Das Bild sei sehr alt und sei fälschlicherweise noch im Umlauf. «Das Foto ist nun aus dem Mediendossier entfernt worden. Wir sind gerade daran, alle Inhalte zu überarbeiten», sagt Sprecherin Allessandra de Stefano.
Das fragliche Foto hatte im Tessin schon im Jahr 2016 zu reden gegeben: Damals wurde es von den Betreibern der Standseilbahn auf den Berg zu Werbezwecken verwendet. Der Direktor Felice Pellegrini entschuldigte sich gegenüber dem «Corriere del Ticino» für den «Fehler». Er sei strikt gegen die Entfernung religiöser Symbole. «Wir von der Seilbahn freuen uns sehr über die Kirche.» Auf Anfrage von 20 Minuten sagt er, man habe nie herausgefunden, wer das Bild manipuliert habe.
Lidl manipulierte Käsepackung
Dass christliche Symbole der Zensur zum Opfer fallen, kommt immer wieder vor. So entfernte Lidl vor rund einem Jahr auf einem Foto aus Santorin, mit dem der Detailhändler eine Linie für griechische Produkte wie Feta illustrierte, sämtliche Kreuze von den Gebäuden. Ein Sprecher sagte zu RTL.be: «Wir vermeiden es, religiöse Symbole auf unseren Verpackungen zu verwenden, um die Neutralität gegenüber allen Religionen zu wahren.»

Und der türkische TV-Sender TV8 manipulierte Ende Juli ein Instagram-Bild, indem er das Kreuz von einer Halskette von Sängerin Selena Gomez wegretuschierte, wie die Zeitung «Cumhuriyet» berichtete.

KOMMENTAR: Das ist eine falsche Rücksichtnahme.
So wie andere Kulturen zu ihren Religionen stehen, dürfen auch wir zum Kreuz stehen.

Samstag, 18. August 2018

Tätowiertinten mit Nebenwirkungen

Nach dem Stechen schwer gezeichnet

SonntagsZeitung
Tätowier-Tinten enthalten zum Teil bedenkliche Substanzen – 
die gesundheitlichen Folgen können gravierend sein. Mehr...

SRF Mitarbeiter und Ihre private politische Meinung

 Weshalb Mediensprecher sich bei der privaten Meinung zurückhalten sollten

Arthur Honegger äussert auf Twitter seine private politische Meinung. Das müsste SRF unterbinden, findet Kommunikationsexperte Ferris Bühler.



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Kritisiert Trump regelmässig: SRF-Mann Arthur Honegger.

Der ehemalige US-Korrespondent und heutige «10vor10»-Moderator Arthur Honegger macht keinen Hehl daraus, dass er von US-Präsident Donald Trump wenig hält. Nach dessen Treffen mit Wladimir Putin postete Honegger am Dienstag auf Twitter: «Vielleicht sollten wir Trump nicht mehr als Regierungschef bezeichnen.»

SRF-Mediensprecher Stefan Wyss sieht kein Problem darin, dass sich der 39-Jährige politisch äussert, wie er gegenüber Nau.ch erklärt. Honeggers Twitter-Account sei ein «publizistisch eigenständiger Auftritt, bei dem er klar deklariert, dass er für sich selbst redet und nicht für SRF». Kommunikationsexperte Ferris Bühler sieht das anders.
Strikte Trennung zwischen Politik und Unterhaltung
In Honeggers Fall sei es nicht möglich, eine klare Trennung zwischen privater und öffentlicher Person zu machen. «Er wird auch abseits von ‹10vor10› automatisch als Person wahrgenommen, die politische Inhalte vermittelt», erklärt Bühler im Gespräch mit 20 Minuten.
Aus diesem Grund sei es nicht das Gleiche, wenn News-Anchor Honegger sich politisch äussere, wie wenn ein Moderator aus dem Unterhaltungsbereich seine Meinung teile. «SRF sollte klar trennen: Mitarbeiter von Sendungen, die Politik thematisieren, sollten sich privat nicht politisch äussern dürfen.»
«Tweets sind unterhaltsam»
Der Fehler liegt gemäss Bühler demnach nicht bei Honegger, sondern bei SRF. «Er gehört zu einer neuen Generation von SRF-Moderatoren. Es ist für sie selbstverständlich, Social Media zu nutzen. Darauf ist SRF nicht vorbereitet, es hat seine Hausaufgaben nicht gemacht.» Das Medienhaus müsse seine Mitarbeiter viel besser schulen.
Dennoch sieht Bühler auch bei Honegger ein Stück weit Verantwortung: «Seine Tweets sind sehr unterhaltsam. Aber er steht in einem der grössten Schaufenster von SRF, deshalb muss er aufpassen, was er macht."



Insbesondere die Tatsache, dass der News-Anchor seine politische Meinung nicht einfach stehen lasse, sondern seinen Kritikern auf Twitter rege antworte, sei nicht die richtige Strategie. «Honegger lässt sich so auf ein sehr tiefes Niveau herab.»
«Recht auf freie Meinungsäusserung»
Die 20-Minuten-Leser fällen in der Angelegenheit ein klares Verdikt: Rund 60 Prozent der über 19'000 Menschen, die bei unserer Umfrage teilgenommen haben, sind der Ansicht, dass SRF-Moderatoren sich politisch äussern und Stellung beziehen sollen – solange sie klarmachen, dass es sich dabei um persönliche Meinungen handelt. Nur 30 Prozent finden solche Äusserungen auf Social Media deplatziert.
Social-Media-Experte Manuel P. Nappo, Leiter des Instituts für Digital Business an der HWZ, sieht das genauso: «Es sind ja schliesslich freie Menschen, die ein Recht auf freie Meinungsäusserung haben.» Entscheidend sei dabei, dass die prominenten Kommentatoren auch voll hinter ihren Meinungen stehen.

Freitag, 17. August 2018

Aus Blick

Psychiater erklärt die Attacken auf Frauen «Gewalt gegen Frauen stieg wegen der Migration»

Der forensische Psychiater Ralph Aschwanden* bezeichnet die brutalen Attacken gegenüber Frauen in Genf und Zürich als Fälle von «kulturbedingter Selbstjustiz».
In Genf und an der Street Parade in Zürich wurden Frauen brutal verprügelt. Beide Male wohl von Männer-Gruppen mit Migrationshintergrund. Wie erklären Sie sich das?
Ralph Aschwanden: Solche gegen Frauen gewaltbereite Gruppen stammen fast immer aus afrikanischen oder asiatischen Gebieten, wo eine strenge patriarchale Kultur ausgelebt wird. Dort werden Frauen generell als weniger wertvoll, als wertlos oder bestrafungsbedürftig betrachtet, wenn sie sich westlich verhalten. Gewalt gegen Frauen ist oft kulturbedingte Selbstjustiz. Vor allem wenn sie sich anzüglich kleiden, bedeutet das für diese Männer: ‹Diese Frau möchte Sex – ohne Widerrede›.


Frauen dürfen sich doch kleiden, wie sie möchten. Nicht in solchen Kulturkreisen. Kleidet sich eine Tochter beispielsweise etwas anzüglicher, fühlen sie sich in ihrer Familienehre und Religion angegriffen. Verhüllen sich die Frauen oder ordnen sich dem Mann unter, werden sie beschützt. Wehren sie sich für westliche Freiheit, werden sie bestraft.
Reicht das für solche Männer-Gruppen, um zuzuschlagen? Sehr oft. Ihrer Meinung nach haben Frauen eine Strafe verdient. Da gibt es kein Platz für Verständnis und Mitgefühl.
Seit wann steigen die Angriffe gegen Frauen in der Schweiz an? Früher gab es solche Übergriffe sehr selten. Mit der enormen Migration aus den Balkan-Ländern sind die Gewalttaten von Männern gegen Frauen gestiegen. Es handelte sich aber meist um häusliche Gewalt oder Gewalt von eifersüchtigen Einzeltätern. Die häusliche Gewalt gegenüber Frauen ist in patriarchalischen Familien deutlich höher als in Schweizer Familien.
Sind solche Männer therapierbar? Nein. Es gibt keine Therapie für fehlende kulturelle Anpassung – auch wenn das gewisse ‹Therapeuten mit freien Therapieplätzen› behaupten. Dies ist eine Willenssache, eine Einstellungssache, eine Bereitschaft für Veränderung – und wo kein Wille ist, hilft keine Therapie, kein Aufklärungsblättchen.
Wie soll die Schweiz darauf reagieren? Ein Grossteil der ausländischen Männer, auch aus patriarchalischen Kulturen, kann sich anpassen. Aber ein erheblicher Teil macht eben auch Probleme. Unser Strafrecht ist bei mittellosen Menschen, speziell bei abgewiesenen Asylbewerbern, die nichts zu verlieren haben, wirkungslos und nicht abschreckend. Bussen müssen sowieso die Sozialämter zahlen. Konsequentes Ausschaffen von nicht Integrationswilligen ist das Einzige, was helfen kann. Sowohl den potenziellen Opfern, als auch den integrationswilligen Ausländern.

*Ralph Aschwanden ist forensischer Psychiater, Amtsarzt des Kanton St. Gallens und Heimpsychiater des Jugendheims Platanenhof in Oberuzwil SG
 

Donnerstag, 16. August 2018

Hassfeministinnen schaden sich selbst

Mit dem Slogan «Männer sind Müll» hat der Netzfeminismus einen neuen Tiefpunkt erreicht. 
  Bildergebnis für Männer sind Müll
Unter dem Hashtag #MenAreTrash schreiben sich deutsche Aktivistinnen ihren Männerhass von der Seele. Was das mit dem Kampf für Frauenrechte zu tun haben soll, können sie selbst nicht erklären. Es geht angeblich um gesellschaftliche Strukturen. Zum Artikel (NZZ)

Oezil-Lehrstück

Quelle Spiegel

Die Affäre Özil ist ein Lehrstück. Ein Lehrstück, wie man es nicht machen sollte. Im Fall Özil-Erdogan-Grindel sind sämtliche denkbaren Fehler gemacht worden, und vielleicht ist das sogar das Gute im Schlechten. Deutlicher konnten all die Versäumnisse, Mängel und Missstände im Deutschen Fußball-Bund nicht offengelegt werden. Die vergangenen drei Monate waren ein Dokument des Komplettversagens eines Verbands. Und einer Nationalmannschaft dazu.
Integration, Zusammenhalt, Teamgeist: Das ist der Anspruch, den diese Mannschaft auf Werbebannern verkündet. Als es aber konkret darum gegangen ist, Stellung zu beziehen, einen Spieler, der sich offensichtlich allein gelassen gefühlt hat, zu unterstützen, war davon nichts zu spüren. Stattdessen: das Schweigen der Männer.
Mesut Özil hat fast zehn Jahre lang für diese Mannschaft gespielt, er hat viel, manche sagen sehr viel, zu den Erfolgen dieses Team beigetragen. Jetzt tritt er zurück, begründet dies mit rassistischen Erfahrungen - und niemand aus dem Führungskreis des Teams nimmt Stellung. Sonst sind sie nicht müde, aus dem Urlaub, Instagram- und Twitter-Posts mit Badehosen-Selfies zu schicken.
Aber nach dem Özil-Rücktritt meldeten sich bislang Jérôme Boateng, Julian Draxler und Antonio Rüdiger, um sich für die gemeinsame Zeit zu bedanken. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Kein Wort zu den Vorwürfen, weder Rückendeckung noch Distanzierung. Nichts vom Kapitän, nichts von den übrigen Spielern, die mit Özil Weltmeister wurden. Fast wäre man geneigt, Sandro Wagner im Nachhinein recht zu geben, der seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft vor der WM gewohnt vollmundig auch damit begründet hatte, dass es im Team keine Spieler mit einer eigenen Meinung gebe.
Von Joachim Löw ist nichts zu hören. Auch Merkel geht auf Distanz.

Dienstag, 14. August 2018