Sollen Chaoten geschützt werden?

Nora Illi und die Chaoten freuen sich über Sommarugas Burkagesetz (Gegenvorschlag)

Der Bundesrat will kein generelles Verhüllungsverbot abwenden. Für die Initianten ist der Vorschlag «eine Ohrfeige».

Quelle 20 Min:

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Für Nora Illi, «Frauenbeauftragte» des Islamischen Zentralrats der Schweiz, ist der Gegenvorschlag zur Anti-Burka-Initiative «konstruktiv».



Donnerstag, 28. Juni 2018

Fassungslos - die Körpersprache ist ein Geschehen

Aus der Traum

Deutschland-Trainer Joachim Löw.
 
Fassungslos Deutschland-Trainer Joachim Löw. 

In den deutschen Medien ist die Fassungslosigkeit ob des überraschenden Ausscheidens spürbar. «AUS! Unser WM-Albtraum ist wahr geworden!», schreibt bild.de. Der Nachrichtendienst SID spricht von einem «Totalschaden», die DPA von «Schlafwagen-Fussball».

KOMMENTAR: Bäume wachsen nicht in den Himmel.
Ich bin kein Fussballanalytiker. Es ist aber vorstellbar, dass jenen Spielern, die schon einmal Weltmeister waren, der notwendige Biss fehlt. Der Erfolgs -Trainer hat angeblich einen längeren Vertrag und muss noch nicht über die Klinge springen. Doch ist er angezählt.

Dienstag, 26. Juni 2018

Angetrunkener Flüchtling verletzt Notärztin schwer

Ein junger Flüchtling hat eine Notärztin in Ottobrunn bei München mit einem Flaschenwurf schwer verletzt. Die Frau erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma, einen Kieferbruch, mehrere ausgeschlagene Zähne und Schnittverletzungen im Gesicht, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Auch ein Sanitäter wurde verletzt. Der Mann, ein Eritreer, wurde am Samstag in Haft genommen. (Quelle BILD)

Zahlreiche Polizisten am Einsatzort
Zahlreiche Polizisten am EinsatzortFoto: Thomas Gaulke - FIRE Foto
Die Notärztin war am Freitagabend mit einem Sanitäter zu einer Wohnanlage für Seniorinnen und Senioren gekommen, um einem Bewohner zu helfen. Der Rettungssanitäter stellte den Wagen vor dem Wohnheim ab, als der 20-Jährige und ein 17-Jähriger vorbeikamen. Beide waren angetrunken und leben als Geflüchtete im Jugendhaus Ottobrunn.

Montag, 25. Juni 2018

Wenn Politiker nerven, weil sie die Fragen nicht beantworten


Er will doch nur eine Antwort!

Stell dir vor, du stellst jemandem eine simple Frage, die er oder sie mit Ja oder Nein beantworten kann. Und ständig weicht dir dein Gegenüber aus, redet drüber hinweg, kommt zu keiner Antwort. Das nervt. Gewaltig.
Auch Journalisten schlagen sich damit herum – oft mit Politikern, die Meister darin sein können, eine Frage mit inhaltsleeren Phrasen zu "beantworten".
Richard Madeley, Moderator des britischen Frühstückfernsehens, hat beim Verteidigungsminister Großbritanniens die Geduld verloren. Zigmal hat er ihm dieselbe Frage gestellt, und jedes Mal sagt Gavin Williamson mit einer stoischen Ruhe – NICHTS.

Nach dem Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal und dessen Tochter Julia hatte Williamson in Richtung Russland gesagt: "Halt's Maul und geh weg."

Moderator Madeley wollte nur eines wissen: Bereuen Sie das, Herr Verteidigungsminister?

War das vielleicht die falsche Sprache im Umgang mit einem anderen Staat?


Anstatt einfach "Ja, das bereue ich im Nachhinein" oder "Nein, ist stehe dazu" zu antworten, redet der Politiker der Conservative Party drumherum. Er bedankt sich beim Krankenhauspersonal, dass die beiden so gut versorgt wurden.
Der Moderator unterbricht ihn: "Nein, nein, nein. Ich habe ihnen eine direkte Frage gestellt. Könnten Sie diese bitte beantworten." Wieder weicht der Verteidigungsminister aus.
Erneuter Versuch: "Bitte, Herr Williamson, beantworten Sie die Frage. Ich stelle nicht meinetwegen diese Frage, ich stelle sie für die Zuschauer."
Die Frage wird wiederholt. Und wieder: keine Antwort.
Da reicht es dem Moderator. Er beendet das Interview, der Minister verschwindet von der Bildfläche. Madeley lässt den Stift auf den Tisch fallen und nimmt einen Schluck aus seinem Kaffeebecher. Seine Co-Moderatorin übernimmt. Doch Madeley ist sichtlich aufgewühlt, unterbricht sie und fragt:


Wie sind diese Politiker bloß drauf?

Das Interview fand am Dienstag statt. Am Mittwoch schrieb Richard Madeley im Guardian, dass er viele positive Rückmeldungen für sein Interview bekommen habe. Madeley sagt: "Ich glaube, das ist die beliebteste Aktion, die ich je im Fernsehen gebracht habe."
Er habe jetzt eine neue Regel:
Er werde auch in Zukunft nur drei Mal dieselbe Frage stellen. Wenn beim dritten Mal aber nichts dabei rumkomme, sei das Interview vorbei.
Er jedenfalls bereut nichts.

Der gefallene Held

Boris Becker  

"Es ist ein Fakt, dass ich heute Diplomat von Zentralafrika bin"

"Ich als weißer, blauäugiger Deutscher genieße größten Respekt in Afrika": In einem Interview bezeichnet sich Boris Becker als Diplomat der Zentralafrikanischen Republik. Der Außenminister des Landes sieht das anders. (Quelle SPIEGEL)
Boris Becker (Archivfoto)
REUTERS
Boris Becker (Archivfoto)
Die Stimmung zwischen manchen Vertretern der Zentralafrikanischen Republik und ihres bekanntesten deutschen Repräsentanten ist getrübt. Das Hin und Her zur Frage, ob Boris Beckers Diplomatenpass echt ist und
ob der frühere Tennisstar dadurch diplomatische Immunität genießt, trägt die Züge einer Farce.
Becker hat sich nun selbst dazu geäußert. "Es ist aber nun eine Realität, es ist ein Fakt, dass ich heute Diplomat von Zentralafrika bin", sagte er in einem per Video veröffentlichten Interview des "Top Magazin Frankfurt". Becker selbst hatte Ende April seine Ernennung zum Attaché für Sport, Kultur und humanitäre Angelegenheiten via Twitter durch Staatspräsident Faustin Archange Touadéra öffentlich gemacht.
Er habe den Pass im April von Daniel Emery Dede bekommen, dem Botschafter des Landes in Brüssel. Mehr könne er dazu nicht sagen. Tatsächlich hatte Dede bestätigt, die Tennis-Legende habe einen Diplomatenpass und könne sich in einem Insolvenzverfahren auf diplomatische Immunität berufen.
Diese Aussage steht in Widerspruch zu der Position des Außenministers der Zentralafrikanischen Republik. Charles-Armel Doubane bestreitet, dass Becker diplomatische Immunität genießt. Der Diplomatenpass sei eine Fälschung, die Seriennummer passe zu Dokumenten, die gestohlen worden seien. Auch die Unterschrift auf dem Pass habe er nicht geleistet. Man werde eine Untersuchung starten, wer den gefälschten Pass an Becker ausgestellt habe.
Die Frage, ob Becker diplomatische Immunität genießt, ist für ein Insolvenzverfahren gegen den 50-Jährigen in London wichtig. Der dreimalige Wimbledonsieger war im Juni 2017 von einem Konkursgericht in London wegen unbeglichener Schulden für zahlungsunfähig erklärt worden. Becker bestreitet, pleite zu sein und bezeichnet das Verfahren als "Farce".
In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass er die Position als Attaché nutzen will, um sein Insolvenzverfahren zu beenden. Seine Anwälte verwiesen in diesem Zusammenhang auch auf seine angebliche diplomatische Immunität.
Becker hat sich nun selbst dazu geäußert. "Es ist aber nun eine Realität, es ist ein Fakt, dass ich heute Diplomat von Zentralafrika bin", sagte er in einem per Video veröffentlichten Interview des "Top Magazin Frankfurt". Becker selbst hatte Ende April seine Ernennung zum Attaché für Sport, Kultur und humanitäre Angelegenheiten via Twitter durch Staatspräsident Faustin Archange Touadéra öffentlich gemacht.
Er habe den Pass im April von Daniel Emery Dede bekommen, dem Botschafter des Landes in Brüssel. Mehr könne er dazu nicht sagen. Tatsächlich hatte Dede bestätigt, die Tennis-Legende habe einen Diplomatenpass und könne sich in einem Insolvenzverfahren auf diplomatische Immunität berufen.
Boris Becker: Up and down, up and down Nach Bekanntwerden des juristischen Manövers war Beckers deutscher Anwalt dem Verdacht entgegengetreten, Becker habe diesen Status angestrebt, um sich dem Verfahren zu entziehen. Das bekräftigte Becker nun in dem Interview. Der Posten habe nichts mit dem Verfahren in der britischen Hauptstadt zu tun. "Es ist richtig, dass mein Diplomatenstatus einige Privilegien beinhaltet. Zum Beispiel Immunität bei den besonderen Fällen, das muss man prüfen, aber das ist für mich nicht vordergründig wichtig."
Das britische Insolvenzrecht sieht vor, dass ein Insolvenzverwalter das Vermögen des Betroffenen sichert und irgendwann zu Geld macht. Das Verfahren endet in der Regel bereits nach einem Jahr. Demnach wäre Becker am 21. Juni schuldenfrei gewesen.
Becker sagte nun, das Insolvenzjahr, das eigentlich diese Woche habe enden sollen, sei bis Ende Juli verlängert worden. Dann werde entschieden, ob sein Insolvenzjahr abgelaufen sei oder nicht.
"Mein normales Leben sollte weitergehen"
Diese Aussage passt jedoch nicht so recht zu Berichten britischer Medien. Demnach hat das Gericht angekündigt, die Frage der diplomatischen Immunität Beckers zu prüfen. Bis das abgeschlossen ist, ruht demnach das Insolvenzverfahren. Für den 5. Oktober ist ein Gerichtstermin angesetzt - dann soll beraten werden, wie es weitergeht.
Er habe seine Schulden beim Insolvenzverwalter bezahlt, sagte Becker. "Mein normales Leben sollte weitergehen." Der Hauptgläubiger, eine englische Privatbank, meine aber, er schulde mehr als doppelt so viel aufgrund von 25 Prozent Zinsen. Dies sei aber "weder rechtskräftig, noch rechtswirksam". Das sei der Grund, warum man sich vor Gericht noch nicht einig geworden sei.
Vage blieb Becker bei der Frage, wie sein Engagement für das bitterarme Zentralafrika konkret aussehen wird. Er habe in Afrika ein sehr gutes Netzwerk, sagte er - und kündigte an, bald nach Bangui zu fliegen, um sich mit den Verantwortlichen zu besprechen - gemeint ist offenbar die Regierung.
Er habe auch aufgrund seiner familiären Situation Rassismus und Vorurteile erlebt. Er werde sein Bestes tun, um diese Vorurteile zu verändern. "Ich als weißer, blauäugiger Deutscher genieße größten Respekt in Afrika und in Asien", sagte Becker.
Video
SPIEGEL TV

Sonntag, 24. Juni 2018

Macron und der Teenager


Samstag, 23. Juni 2018

Eine Foto gibt zu reden

Bilder machen Geschichte

 

Das Foto eines zweijährigen Mädchens an der US-mexikanischen Grenze gibt in den USA zu reden. Zunehmend wird die Praxis hinterfragt, Einwandererfamilien an der Grenze zu trennen.

Quelle 20 Min


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Die Mutter musste für die Durchsuchung ihr Kind aus den Armen geben – und da begann das kleine Mädchen zu weinen.

Die Zweijährige aus Honduras weint. Ein Grenzschutzbeamter bei der Stadt McAllen befragt ihre Mutter. Eine Szene, ein Getty-Fotograf festgehalten hat und die in den USA zu reden gibt. Dies vor dem Hintergrund der massiv verschärften US-Einwanderungspolitik: Zwischen dem 5. Mai und 9. Juni wurden 2342 Kinder von ihren Eltern getrennt – null Toleranz gegenüber illegal eingereisten Migranten, so wie es die Trump-Administration Anfang April angekündigt hatte.
«Beinahe überkamen mich die Emotionen»
ohn Moore, der Fotograf, der das weinende Mädchen abgelichtet hatte, sprach mit der Mutter der Kleinen, bevor sie weggebracht wurde. Sie sei aus Honduras und mit ihrer Tochter einen Monat lang unterwegs gewesen. Eine lange und gefährliche Reise, die den beiden viel abverlangt habe. Nach ihrer Ankunft auf US-Boden forderten Grenzwächter die Frau auf, ihr Kind abzusetzen. «Die Kleine begann sofort zu weinen», so Fotograf Moore auf Foto.gettyimages.com. «Ich machte nur ein paar Fotos, beinahe überkamen mich die Emotionen.»
«Sie nahmen ihr die Schuhbändel weg»
Er sei selbst Vater und zuzuschauen, wie Familien getrennt und in Kleinbusse gesetzt werden, sei für ihn sehr schwierig gewesen. «Ich sah es in ihren Gesichtern, dass sie keine Ahnung hatten, was jetzt mit ihnen passiert.»
Man habe die Kleine und ihre Mutter zunächst in ein «Processing Centre» gebracht. Ob sie dort getrennt wurden, ist unklar.

Donnerstag, 21. Juni 2018

Sommersonnenwende 2018

Bildergebnis für sonnenwende 2018 

Auch wenn es sich schon lange so anfühlt, erst heute beginnt der Sommer. Am 21. Juni ist auch die Sommersonnenwende, das heisst: Die Sonne erreicht ihren Höchststand am Horizont. Die Sommersonnenwende ist meistens, aber nicht immer am 21. Juni.

Die Sonnenwende gibt es zweimal im Jahr. Im Winter ist es der Tiefststand der Sonne, der auf den 20. oder 21. Dezember fällt. Die Sonnenwende markiert zugleich im Sommer den längsten Tag und im Winter den kürzesten.
Heute steht die Sonne ganze 15 Stunden am Himmel. Das passt gut, denn das Wetter ist mehrheitlich sommerlich-schön. Erst gegen Abend kann es im Osten der Schweiz Regen geben.

Sind wir den Medien ausgeliefert? Teil 2

Sind wir den Medien ausgeliefert?

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Die folgende Analyse ist in der Zeitschrift Persönlich (www.persoenlich.com), dem online Portal der Schweizer Kommunikationswirtschaft im Juni 2018 erschienen. Der Abdruck hier ist mit Genehmigung von "Persoenlich" erfolgt.

PDF version (zum Ausdrucken).









Rhetorik.ch1998-2018 © K-K Kommunikationsberatung Knill.com

Mittwoch, 20. Juni 2018

Witz des Tages

Was sind die letzten Worte eines Metzgers?

Bildergebnis für grosses Messer  
"Werfe mal das grosse Messer rüber!"

Montag, 18. Juni 2018

Die Spannung wächst


Quelle Spiegel

Der Countdown läuft

Kanzlerin Angela Merkel und Innenminister Horst Seehofer haben die Entscheidung im Asylstreit verschoben, zeigen sich jedoch weiterhin kompromisslos. Bleibt das so, kommt es in 14 Tagen unweigerlich zum Bruch.

Sonntag, 17. Juni 2018

Neue hörenswerte Sprachsprechstunde

 

 

 

 Gestorben oder verstorben?

Video Martin Ebel über den Tod und wie wir ihn sprachlich vergolden. Mehr...

Samstag, 16. Juni 2018

Sätze, die Sie als Chef, Vorgesetzter oder Partner öfters sagen sollten

Diese Worte, Sätze oder Fragen erleichtern das Klima in der Kommunikationslandschaft:
Bildergebnis für gutes kommunikationsklima
- Jetzt ist Feierabend, das kann bis morgen warten
- Das kann passieren
- Danke (drückt Anerkennung aus)
- Ich vertraue Ihnen (Dir)
- Gut gemacht
- Was würden Sie (würdest Du) an meiner Stelle tun?
- (Name........), ich brauche Ihre (Deine) Hilfe 

Die Aussagen müssen aber von Herzen kommen und ernst gemeint sein!

Freitag, 15. Juni 2018

Dissens zwischen Merkel und Seehofer

Der Asylstreit eskaliert

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Innenminister Horst Seehofer kommen bisher zu keinem Kompromiss im Asylstreit. Merkel hat bei dem letzten Treffen am Mittwochabend offenbar einen konkreten Kompromissvorschlag vorgelegt. Sie befürwortet darin eine europäische Lösung, keine nationale Lösung. Das Ziel der Verhandlungen ist, die deutsche Migrationspolitik zu verschärfen. Heute treffen sie nochmals bei der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin aufeinander. (Quelle NZZ)
Bildergebnis für merkel Seehofer
KOMMENTAR:
Der Streitpunkt:
Der Innenminister will deutsche Flüchtlinge abweisen, die schon in anderen EU Staaten registriert wurden. Merkel ist dagegen. Sie will eine europäische Lösung.
Die Bundeskanzlerin will nicht nachgeben, obschon sich zwischen Deutschland (Seehofer), Oesterreich (Kurz) und der neuen Regierung in Italien eine Front gegen Merkel aufbaut.
Seehofer geht es auch um Wahlkampf. Er muss Härte zeigen. In der Bevölkerung hat er immer mehr Rückhalt. Ein gefährlicher Riss könnte die neue Regierung in Schwierigkeiten bringen. Ob sich Deutschland das leisten kann?

  • Kommentar Blome Merkel ganz allein!  CSU setzt Merkel ein Ultimatum
 

Donnerstag, 14. Juni 2018

Zum Erfolg verdammt

Analyse des historischen Treffens zwischen Donald Trump und King Jong Un
vom 12. Juni im Hotel Capella auf  Singapurs Sentosa Insel.
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Die Analyse basiert auf meinen Beobachtungen der Verhaltens der Akteure  und ich suchte Antworten auf folgende Fragen:
- Wie wirken Kim und Trump beim ersten Aurftritt des heutigen "Treffen des Jahres"?
- Wer überzeugt mehr?
Es geht um Beobachtungen der Körpersprache, der Inszenierung und des ersten Eindruckes.

Vorbemerkung:
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Wenn es um die Ueberzeugungskraft von Politikern geht, dürfen wir ihr bisherige Verhalten nicht ausklammern. Jede Persönlichkeit schafft sich einen Ruf (Branding). Das Image beeinflusst die Wahrnehmung. In der Psychologie spricht man vom Halo-Effekt, von Stereotypen (Vorurteilen), die den Eindruck prägen. Auch bei Trump und Kim beeinflusst ihr festgestelltes Verhalten die Wahrnehmung der Beobachter.
- Beide, Trump und Kim,  haben es bislang mit der Wahrheit nicht so genau genommen (Fake Aussagen und Lügen konnten immer wieder nachgewiesen werden)
- Beiden kann Spitzkehrenrhetorik vorgeworfen haben (Zusage zum Treffen - dann Absage - später wieder Zusage)
- Beide sind machtbesessen (Machtmenschen)
- Beide provozieren, drohen gerne
- Beides sind Machtpolitiker
- Beides sind Angeber
Was leider die Glaubwürdigkeit der beiden Akteure ganz stark beeinträchtigt:
- Beide sind UNBERECHENBAR
- Beide sind für Ueberraschungen gut
- Beide sind nicht verlässlich
Damit steht das historische Gipfeltreffen  unter negativem Vorzeichen.
Die GLAUBWUERDIGKEIT von Kim und Trumpf ist bereits vor Beginn des Gipfels angeschlagen.
Bei der Analyse ist es somit schwierig, die Glaubwürdigkeit der beiden Kontrahenten differenziert zu beurteilen.
Wir beschränken uns deshalb vor allem auf die erste Begegnung, das Beschreiben der Beobachtungen und die subjektive Interpretation des Verhaltens der beiden Machthaber.
Erschwerend ist in diesem Fall die Beurteilung der Körpersprache von Asiaten.
Sie unterliegt besonderen Spielregeln. Ihre Rituale gilt es zu kennen und sind mitzuberücksichtigen.
Sie sind uns fremd. Beispielsweise das Pokerface oder das künstliche Lächeln der Asiaten haben bei uns einen anderen Stellenwert.

Kim und Trump brauchen den Erfolg
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Für Trump ist das Treffen bereits Teil des Wahlkampfes. Er weiss, dass sich der Gipfel für sich und die Partei auskosten lässt. Vielleicht erhofft er sich für dieses Treffen (welches bislang kein amerikanischer Präsident geschafft hat) den Friedensnobelpreis.
Diktator Kim anderseits benötigt eine Lockerung der Sanktionen. Sein Volk leidet. Beide benötigen jedenfalls einen Durchbruch bei diesem historischen Treffen.

Bei Verhandlungen ist vieles aussagekräftig
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Es ist erstaulich, wie Details die Wirkung von Vieraugengesprächen  beeinflussen: Die Kleidung, die Stimme, die Augensprache, das Distanzverhalten, die Mimik, Haltung, Gestik, Hände, Schultern, Hals, Haartracht, Outfit.


Kim und Trump tragen beide eine auffallende ungewöhnliche Haartracht- eine weitere Gemeinsamkeit
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Karikaturisten haben diese Frisuren längt ausgekostet.
Kim fällt immer auf, mit den rasierten Seiten und seinen schwarzen Kurzhaaren oben - einer Variante der Plateau-Frisur.
Trumps Hauptmerkmal ist seine orange-blond gefärbte Strähne. Er zieht die Haare von der Seite nach oben und formt sie zu einer Tolle, die gesprayt werden muss. Jüngst - beim Verlassen des Flugzeuges - zeigte sich bei einem Windstoss  überraschend die kahle Kopfhaut.

Soweit die Gemeinsamkeiten.

Und nun zum Treffen:

Kim mit seinen 170 cm Grösse mit seiner XXL Zelthose in dunkler hochgeschnittenen Kleidung wirkt  noch kleiner und massiger als  der 190 cm grosse Trump,  aber stabiler.
Dieser Grössenunterschied unterstreicht die Haltung Tumps: "Ich bin der Grösste"- ""Ich stehe über allem".
Beim Outfit der beiden Machthaber fällt das leuchtende Rot der Gravatte von Trump auf.
Es signalisiert Energie, Aktivität, Dynamik. Es ist aber auch eine Warnfarbe.

Zur Begrüssungszeremonie:

Zum symbolischen Handschlag:
Laut Reuteres soll Kim Jong Un Donald Trump mit folgenden Worten begrüsst haben:
"Nice to meet you, Mr. President!". Der US-Präsident sagte in einem ersten Statement, er fühle sich großartig. "Wir werden eine großartige Diskussion haben und sehr erfolgreich sein. Es ist mir eine Ehre, und wir werden eine großartige Beziehung haben, daran habe ich keinen Zweifel", so Trump. Kim entgegnete: "Es war nicht einfach, hierher zu kommen. Es gab Hindernisse, aber wir haben sie überwunden, um hier zu sein."
Bei der Begrüssung unterstützt Trump  zusätzlich zum Handschlag mit der linken Hand kurz   Kims rechten Oberarm. Der Handschlag dauert 13 Sekunden wirkt wie ein Kräftemessen. Beide kommen sich recht nahe. Keine gewinnt Terrain.
Trump lässt Kim den Vortritt. Er hat offensichtlich die grössere Erfahrung mit historischen Momenten. Er berührt Kim erneut und weist ihm den Weg zur Bibliothek zum Vieraugengespräch.
In dieser Phase übernimmt Trump die Führung. Bescheiden geht er hinter dem nordkoreanischen Machthaber her.
Was positiv auffällt: Beim Nebeneinandergehen, schreiten beide Staatschefs synchron im gleichen Takt. Ein gutes Vorzeichen?


Zur Rhetorik der Beiden beim ersten gemeinsamen Auftritt, sitzend vor der Presse:
Trump spricht einmal mehr so, als habe er sich nicht vorbeitet. Er folgt spontan seinen Gedanken. Mit simpler Syntax. Erstaunlich ohne Abschweifungen und den üblichen Seitenbemerkungen.
Kim schweigt zuerst recht lange, während  Trump auf ihn einredet. Kims Blick ist nach vorne gerichtet - gegen die Pressevertreter, als höre er nicht zu. In dieser Phase wirkt Trump nervöser. Er stützt - nach vorne gebeugt - seine Unterarme auf die Oberschenkel, die Hände zu einer Merkel Raute geformt.
Die Fingerspitzen pfeilförmig nach unten gerichtet, immer wieder mit den Fingerkuppen aufeinander klopfend. Kims Lächeln entspannt am Schluss die Situation.


Kims Stimme wirkt bedacht. Trumps Stimme - im Gegensatz zu den üblichen Auftritten ist erstaunlich ruhig, staatsmännischer.





Die Augen sind bekanntlich die "Fenster zur Seele".
Trump kneift bei seinen Reden sonst  die Augen oft zu und erschwert damit  den Blick ins Innere.
Bei diesem Treffen bemüht er sich jedoch, den Augenkontakt mit Kim bewusst aufzunehmen.
Kim weicht jedoch am Anfang diesem Kontakt aus. Erst später baut er mit den Augen gleichsam eine Brücke auf. Das macht uns bewusst: Der Blickkontakt ist die Nabelschnur der Kommunikation.
  


FAZIT:
Das Medienaufgebot im Hotel Sentosa war riesig. Die beiden Machthabern sind sich bewusst: In Singgapur wird Geschichte geschrieben. Beide wissen, dass sie diese Chance nutzen müssen und haben sicherlich ein grosses Interesse an einem positiven Ausgang des Treffens.
Kim und Trump ist dennoch zuzutrauen, dass sie später  ihre Zugeständnisse widerrufen könnten. Beide bleiben unberechenbar. Diese Eigenschaft beider Staatschefs könnten somit das Treffen nachträglich plötzlich wieder zu Nichte machen.
Bei Ihnen ist alles möglich. Jeder will im eigenen Land den historischen Gipfel als persönliche Glanzleistung  zu vermarkten wissen.
Instinktpolitker Trump verlässt sich meist auf sein Bauchgefühl. Von Kim weiss man. Er hat viele Berater. Selbst wenn Kim bewegt werden könnte, seine Atomwaffen aufzugeben, so
ist nicht sicher, dass die mündlich vereinbarten Abmachungen eingehalten werden.
Dennoch: Immerhin ist das Eis gebrochen. Es besteht die Hoffnung, dass es zu weiteren Gesprächen kommt und Vertrauen aufgebaut werden kann.
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Beiträge im Tagi, Der BUND, Thuner Tagblatt und Basler Zeitung:
 

Körpersprache: Kims Blick und Trumps Berührungen

Wie haben die beiden Präsidenten beim Gipfel gewirkt? Wer hat mehr überzeugt? Experte Marcus Knill gibt Antworten.

Die Körpersprache von Trump und Kim – und was sie bedeutet. Video: Tamedia/Reuters
Beim Singapur-Gipfel haben sich zwei Politiker getroffen, die einige Gemeinsamkeiten haben. Donald Trump und Kim Jong-un sind beide Machtpolitiker und Angeber, sie provozieren und drohen gern. Beide sind unberechenbar, zwar für positive Überraschungen gut, aber nicht gerade verlässlich. Das alles beeinträchtigt ganz stark die Glaubwürdigkeit der eigenwilligen Staatschefs von den USA und Nordkorea. Das bisherige Image beeinflusst auch die Wahrnehmung ihres Auftritts in Singapur.
Wie haben Kim und Trump beim Gipfel gewirkt? Wie waren ihre Körpersprache und ihre Rhetorik? Wer hat mehr überzeugt? Diese Fragen beantwortet Marcus Knill, Experte für Medienrhetorik und Kommunikation. Er hat die Begrüssungsszene und den ersten Medienauftritt der Protagonisten des Gipfels genauer angeschaut. Hier folgen seine Beobachtungen:
Auftreten und Outfit
«Kim Jong-un, der 1,70 Meter gross ist, trägt eine XXL-Zelthose in dunkler hochgeschnittener Kleidung. Damit wirkt er noch kleiner und massiger als der 1,90 Meter grosse Trump. Dieser Grössenunterschied unterstreicht die Selbstüberzeugung von Trump (‹Ich bin der Grösste›, ‹Ich stehe über allem›). Beim Outfit der beiden Staatschefs fällt auch das leuchtende Rot der Krawatte des US-Präsidenten auf. Rot signalisiert Energie, Aktivität und Dynamik. Sie ist aber auch eine Warnfarbe.»
Begrüssung und Handschlag
«Es ist ein historischer Handschlag. Trump und Kim wirken ernst und konzentriert, als sie aufeinander zuschreiten und sich die Hände geben. ‹Nice to meet you, Mr. President›, sagt der nordkoreanische Machthaber zur Begrüssung. Der US-Präsident erklärt, dass er sich grossartig fühle. ‹Wir werden eine grossartige Diskussion haben und sehr erfolgreich sein. Es ist mir eine Ehre. Wir werden eine grossartige Beziehung haben›, sagt Trump. Und Kim entgegnet: ‹Es war nicht einfach, hierher zu kommen. Es gab Hindernisse, aber wir haben sie überwunden, um hier zu sein.›»
Bei der Begrüssung berührt Trump – zusätzlich zum Handschlag – mit der linken Hand kurz Kims rechten Oberarm. Der Handschlag dauert 13 Sekunden. Er artet nicht in einem Zweikampf aus. Beide kommen sich recht nahe. Trump lässt Kim den Vortritt. Er hat offensichtlich die grössere Erfahrung bei solch wichtigen Treffen. Trump berührt Kim erneut und weist ihm den Weg zur Bibliothek des Hotels Capella, wo ein 48 Minuten dauerndes Vier-Augen-Gespräch stattfindet. In dieser Phase übernimmt Trump die Führung. Bescheiden geht er hinter dem nordkoreanischen Machthaber. Was positiv auffällt: Beim Nebeneinandergehen schreiten beide Staatschefs synchron im gleichen Takt – ein gutes Vorzeichen.»

Gemeinsamer Medienauftritt
«Trump spricht einmal mehr so, als habe er sich nicht auf das Treffen mit Kim vorbereitet. Er folgt spontan seinen Gedanken. Trump spricht in einfachen, klaren Sätzen. Er tut dies ohne die üblichen Nebenbemerkungen. Kim schweigt zunächst recht lange, während Trump auf ihn einredet. Kims Blick ist nach vorne gerichtet, in Richtung der Medienschaffenden, als höre er nicht zu. In dieser Phase wirkt Trump nervös. Er stützt, nach vorne gebeugt, seine Unterarme auf die Oberschenkel, und seine Hände formen sich zu einer Merkel-Raute. Trumps Fingerspitzen sind pfeilförmig nach unten gerichtet, immer wieder mit den Fingerkuppen aufeinander klopfend. Kims Lächeln entspannt schliesslich die Situation. Seine Stimme wirkt bedacht. Trumps Stimme ist – im Gegensatz zu den üblichen Auftritten – ruhiger und staatsmännischer.
Trump kneift normalerweise bei seinen Reden die Augen oft zu und erschwert damit den Blick ins Innere seiner Person. Bei diesem Treffen bemüht er sich aber, den Augenkontakt mit Kim bewusst aufzunehmen. Kim weicht zunächst diesem Augenkontakt aus. Erst später baut er mit den Augen gleichsam eine Brücke auf. Das macht uns bewusst: Der Blickkontakt ist die Nabelschnur der Kommunikation.»
Fazit
«Die ganze Welt schaut auf das Gipfeltreffen in Singapur. Trump und Kim sind sich bewusst, dass hier Geschichte geschrieben wird. Beide sehen das Treffen als Chance für sich selbst. Beide werden versuchen, den historischen Gipfel im eigenen Land als persönliche Glanzleistung zu vermarkten. Trump und Kim haben ein grosses Interesse an einem positiven Ausgang des Treffens. Beiden ist allerdings zuzutrauen, dass sie später ihre Zugeständnisse widerrufen. Beide bleiben unberechenbar. Diese Eigenschaft beider Staatschefs könnte somit den historischen Gipfel nachträglich plötzlich wieder zunichtemachen. Bei Trump und Kim ist alles möglich. Von Kim weiss man, dass er viele Berater hat. Instinktpolitiker Trump verlässt sich meist auf sein Bauchgefühl.
Dennoch: Immerhin ist das Eis zwischen den USA und Nordkorea gebrochen. Nun könnte Vertrauen aufgebaut werden. Und es besteht die Hoffnung, dass es zu weiteren Gesprächen zwischen Trump und Kim kommt. Der Start ist immer die halbe Miete. Zu Beginn des Gipfels zeichnet sich rhetorisch eine Pattsituation ab.» (Tages-Anzeiger)
«Beim Nebeneinandergehen schreiten Trump und Kim synchron im gleichen Takt – ein gutes Vorzeichen»: Marcus Knill, Kommunikationsexperte.
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START GELUNGEN

Beim Singapur-Gipfel haben sich zwei Politiker getroffen, die einige Gemeinsamkeiten haben. Donald Trump und Kim Jong-un sind beide Machtpolitiker und Angeber, sie provozieren und drohen gerne. Beide sind unberechenbar, zwar für positive Überraschungen gut, aber nicht gerade verlässlich. Das alles beeinträchtigt ganz stark die Glaubwürdigkeit der eigenwilligen Staatschefs von USA und Nordkorea. Das bisherige Image beeinflusst auch die Wahrnehmung ihres Auftritts in Singapur.

Wie haben Kim und Trump beim Gipfel gewirkt? Wie war ihre Körpersprache und ihre Rhetorik? Wer hat mehr überzeugt?


Diese Fragen beantwortet Marcus Knill, Experte für Medienrhetorik und Kommunikation. Er hat die Begrüssungsszene und den ersten Medienauftritt der Protaganisten des Gipfels genauer angeschaut. Hier folgen seine Beobachtungen:

Das Auftreten und das Outfit

«Kim Jong-un, der 1,70 Meter gross ist, trägt eine XXL-Zelthose in dunkler hochgeschnittener Kleidung. Damit wirkt er noch kleiner und massiger als der 1,90 Meter grosse Trump. Dieser Grössenunterschied unterstreicht die Selbstüberzeugung von Trump («Ich bin der Grösste», «Ich stehe über allem»). Beim Outfit der beiden Staatschefs fällt auch das leuchtende Rot der Krawatte des US-Präsidenten auf. Rot signalisiert Energie, Aktivität und Dynamik. Sie ist aber auch eine Warnfarbe.»

Die Begrüssungszeremonie und der Handschlag

«Es ist ein historischer Handschlag. Trump und Kim wirken ernst und konzentriert, als sie aufeinander zuschreitten und sich die Hände geben. «Nice to meet you, Mr. President», sagt der nordkoreanische Machthaber zur Begrüssung. Der US-Präsident erklärt, dass er sich grossartig fühle. «Wir werden eine grossartige Diskussion haben und sehr erfolgreich sein. Es ist mir eine Ehre. Wir werden eine grossartige Beziehung haben», sagt Trump. Und Kim entgegnet: «Es war nicht einfach, hierher zu kommen. Es gab Hindernisse, aber wir haben sie überwunden, um hier zu sein.»

Bei der Begrüssung berührt Trump – zusätzlich zum Handschlag – mit der linken Hand kurz Kims rechten Oberarm. Der Handschlag dauert 13 Sekunden. Er artet nicht in einem Zweikampf aus. Beide kommen sich recht nahe. Trump lässt Kim den Vortritt. Er hat offensichtlich die grössere Erfahrung bei solch wichtigen Treffen. Trump berührt Kim erneut und weist ihm den Weg zur Bibliothek des Hotels «Capella», wo ein 48 Minuten dauerndes Vier-Augen-Gespräch stattfindet. In dieser Phase übernimmt Trump die Führung. Bescheiden geht er hinter dem nordkoreanischen Machthaber. Was positiv auffällt: Beim Nebeneinandergehen schreiten beide Staatschefs synchron im gleichen Takt – ein gutes Vorzeichen.»

Die Rhetorik beim ersten gemeinsamen Medienauftritt

«Trump spricht einmal mehr so, als habe er sich nicht auf das Treffen mit Kim vorbereitet. Er folgt spontan seinen Gedanken. Trump spricht in einfachen, klaren Sätzen. Er tut dies ohne die üblichen Nebenbemerkungen. Kim schweigt zunächst recht lange, während  Trump auf ihn einredet. Kims Blick ist nach vorne gerichtet, in Richtung der Medienschaffenden, als höre er nicht zu. In dieser Phase wirkt Trump nervös. Er stützt, nach vorne gebeugt, seine Unterarme auf die Oberschenkel, und seine Hände formen sich zu einer Merkel-Raute. Trumps Fingerspitzen sind pfeilförmig nach unten gerichtet, immer wieder mit den Fingerkuppen aufeinander klopfend. Kims Lächeln entspannt schliesslich die Situation. Seine Stimme wirkt bedacht. Trumps Stimme ist – im Gegensatz zu den üblichen Auftritten – ruhiger und staatsmännischer.

Trump kneift normalerweise bei seinen Reden die Augen oft zu und erschwert damit den Blick ins Innere seiner Person. Bei diesem Treffen bemüht er sich aber, den Augenkontakt mit Kim bewusst aufzunehmen. Kim weicht zunächst diesem Augenkontakt aus. Erst später baut er mit den Augen gleichsam eine Brücke auf. Das macht uns bewusst: Der Blickkontakt ist die Nabelschnur der Kommunikation.»
  
Fazit

«Die ganze Welt schaut auf das Gipfeltreffen in Singapur. Trump und Kim sind sich bewusst, dass hier Geschichte geschrieben wird. Beide sehen das Treffen als Chance für sich selbst. Beide werden versuchen, den historischen Gipfel im eigenen Land als persönliche Glanzleistung zu vermarkten. Trump und Kim haben ein grosses Interesse an einem positiven Ausgang des Treffens. Beiden ist allerdings zuzutrauen, dass sie später ihre Zugeständnisse widerrufen. Beide bleiben unberechenbar. Diese Eigenschaft beider Staatschefs könnte somit den historischen Gipfel nachträglich plötzlich wieder zunichte machen. Bei Trump und Kim ist alles möglich. Von Kim weiss man, dass er viele Berater hat. Instinktpolitker Trump verlässt sich meist auf sein Bauchgefühl. Dennoch: Immerhin ist das Eis zwischen USA und Nordkorea gebrochen. Nun könnte Vertrauen aufgebaut werden und es besteht die Hoffnung, dass es zu weiteren Gesprächen zwischen Trump und Kim. kommt. Der Start ist immer die halbe Miete. Es zeichnet sich rhetorisch eine Pattsituation ab.»

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Mittwoch, 13. Juni 2018

Gipfel Psychologie


Gipfel-Psychologie – Trumps Zeichen, Kims Gesten

Die XXL-Zelthose von Nordkoreas Führer, der Unterarm-Griff des US-Präsidenten. Marcus Knill analysiert, was nicht gesagt, aber angedeutet wurde. Mehr...